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Hierauf wurde, einige Tage später, dem versam tretenen 22573 Seelen, die Gesammtbevoͤlkerung M
melten Regimente die Unisorm, auf eine feierliche Weise, durch den kommandirenden General des Garde Corps, Herzog Carl von Mecklenburg, uͤbergeben und gestern durch eine Abtheilung des Regiments hierher gebracht, um in der Garnisonkirche unter dem Wappen des verewigten Monarchen, in der Reihe der den Besitzern des eisernen Kreuzes gewidmeten Gedaͤcht— nißtafeln des Garde Corps, aufbewahrt zu werden. Auch der gestrige Tag war besonders dazu gewählt. Am 10. April 1814 waren nämlich auf demselben Platze, wo 21 Jahre fruͤher die Blutbuͤhne stand, auf welcher der ungluͤckliche Konig sein Leben endete, und mit die— sem Verbrechen sich die Pforten zu allen Graͤueln oͤffne⸗ ten, die siegreichen verbuͤndeten Truppen um der Altar des Herrn zu einem feierlichen Tedeum ver sam melt.
Frankfurt. Aus den Bevoͤlkerungsliffen des hiesi gen Regierungsbezirks fuͤr das letz ter fle ssene Kalender⸗ jahr ergiebt sich folgendes Resultatt:; .
I. Im Jahre 1825 sind geboren:. 1) beim Civilstan dee; a) in den Städten 2. . 7210 Kinder, b) auf dem platten Lands. 18279 — 1 302 ö
2) beim Mita Summa 25791 Kinder, mit Einschluß von 2151 unehelichen Kindern. Im Jahre 1824 waren geboren“ 2ub5J4.⸗
Es sind also im Jahre 1825 mehr geboren 1167 Kinder. Das 12te Kind war ein uneheliche.
An seltenen Geburten sind im Jahre 1825 vorge— kommen: 3
Im Jahre 1824 m,, 3 .
Im Jahre 1825 also mer
weniger 1 Drillingsgeburt.
II. Im Jahre 1825 sind getraut: 1) beim Civilstande . * a) in den Städten . 1617 Päar incl. 23 Paar Juden,
b)auf dem platten Lande 13654 * 1 *
2) beim Militair . 117 —
Summa 6088 Paar incl. 23 Paar Juden. Im Jahre 1824 sind ge— : . traut worden.. . 5912 Paar incl. 36 Paar Inden,
Mithin pro 1825 mehr 176 Paar — K 13 Paar Juden.
III. Im Jahre 1825 sind gestorben: * 1) beim Civilstande:
ö —
a) in den Stäeten 4458 Menschen incl. 299 Zgsföebornę,
b) auf dem platten ö . — Lande 1005 t. 177482 * n
2) beim Militair 153 17 Summa 14647 Menschen inch ies re,, nnr, Im Jahre 1824 * — waren gestorben 16577 962. 2 Im Jahre 1825 sind also mehr gestorben 706 Men— schen und 91 Kinder mehr tobt zur Welt gekommen als im Jahre 1824. 9 IV. Im Jahre 1825 sind geboren 25791 Kinder. Dagegen gestorben 14647 Menschen. Die Bevoͤlkerung hat also zugenom. men um 14 Nach der statistischen Tabelle pro 1822 besteht, nach Abzug der an die Koͤnigl. Regierung zu Liegnitz abge—
2 Drillings und 277 Zwillingsgeburten.
256 ( 21 Zwillingsgedurten,
—
46 n.
Frankfurter Regierungs⸗Departemenis aus 8 bolbꝛ24 Seele Rechnet man hiezu die Mehrgebornen aus den Jahren 1823 mit... . 10524 9583 .
2 2 und 1825 mit... 11144
so beträgt die Gesammtbevolkerung im Jihe se r , . 635825 San
Es Ast mithin im Jahee 1825 der 24ste Men geboren, der 43ste Mensch gestorben und der 5 Mensch hat geheirathet. .
V. Im Jahre 1825 haben 198 männliche und weibliche Personen durch allerlei Ungluͤcksfaͤlle das Let verloren, die Todesart ist jedoch nicht dei allen ermitte Rach den vorhandenen Anzeigen sind von diesen 1 ertrunken, 19 tobt gefunden, 23 todt gefallen, 3 n Blitz erschlagen, 6 im Feuer verungluͤckt, 4 verbrü— 21 von Pferden, Wagen, durch Baume und Muͤhl erschlagen, 26 sind erftoren, erstickt, verschuͤttet, verg tet ꝛe. 3
Von 73 Selbstmoͤrdern haben sich die meisten g saͤuft, 16 erschossen und 1 den Hals abgeschnitten.
Swinemünde, 30. März. Es hat bis jetzt wenig fuͤr das hiesige Seebad geschehen koͤnnen, um besuchenden Badegästen den Aufenthalt angenehm machen. Die Badegaͤste waren nur darauf angewie was die so aäußerst guͤnstige Lage an der Ostsee und ren Umgebungen ihnen darboten. .
Die jährlich und im verflossenen Jahre bis auf Personen vermehrte Zahl der Badegaäͤste haben die h famen Wirkungen und die Vorzuͤge des hiesigen S bades hinreichend bewiesen.
In diesem Jahre werden die Badegaͤste die schoͤnerten Anlagen am Strande der Ostsee, chausst Wege in den Hafenplantagen, den vollendeten Hi und den dadurch dewirkten lebhafteren Verkehr zur s finden, in einem von einer Gesellschaft Actionaire bauten, zweckmaͤßig eingerichteten Gesellschafts, Ha aufgenommen werden und ein neues, zu kuͤnstlichen warmen Bädern eingerichtetes Badehaus und zweckmi eingerichtete Badehntten und Badekutschen, mithin“ vollstaͤndige Seebade-Anstalt benutzen koͤnnen.
Die zwischen Berlin und Stettin auf einer großen Theil vollendeten Chaussee fahrenden Schn sten und die eingerichtete Fahrt zwischen Stettin Swinemünde auf einem sehr bequemen Dampsschiffe auf bedeckten Boͤten werden das Reisen nach S muͤnde und die Verbindung mit den Residenzen B und mit Stettin erleichtern.
Die von Sr. Excellenz, unserm Oberpraͤsider bestätigte Bade-Direktion hat sich erboten, alle an
Lergehenden Anfragen, Gesuche ꝛé., welche jedoch fra
werden muüssen, prompt zu erledigen und wird es zur Ehre anrechnen, die Wuͤnsche der resp. Bad und die etwa gerügt werdenden Mangel nach Mog keit zu beruͤcksichtigen und abzustellen.
Königliche Schauspiele.
Mitt woch, 2. April. Im Opernhause: „Othͤ der Mohr von Venedig,“ Oper in 3 Abtheilungen,! Tanz; nach dem Italienischen, von Grünbaum. M von Rossini. (Hr. Haizinger, vom Hoftheater zu Cn ruhe, den Rotrigo, als Gastrolle. Herr Veer, b Theater zu Frankfurt a. M, den Jago, als Gastrol
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur John.
All gem eine
sche Staats-Zeitung.
—
Preußi
22
86.
Berlin, Donner stag,;
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung x zu Breslau ist der bisherige Pfarrer in Radziunz, Goͤrlich, zum Euratus in Trachenberg, der Curatus Dampuch zu Trachenberg zum Pfarrer in Prauenitz, zer Pfarr, Administrator Schol;ßz in Langewiese zum pfarrer in Radziunz, Militschen Kreises, und der Ka— elan Lindner zum Curatus in Thiemendorf, Steinau
schen Kreises:;⸗?;3 ; zu Oppeln der katholische Pfarrer Ven ceslaus Bartsch aus Alt-Grottkau zum Pfarrer in Bielitz, Neißer Kreises, und der zeitherige Pfarr-Administrator Andreas Buchta aus Rudelsdorf zum katholischen
Pfarrer in Loffkowitz, Kreutzburger Kreises, ernannt worden.
8
—*
Angekommen. Se. Exc. der Koͤnigl. Nieder— aändische General-Lieutenant und außerordentliche Ge— andte am Kaiserl. Russischen Hofe, Trip, von St. Petersburg. ; e
Durchgereist. Der Koͤnig!l. Wuͤrtembergische Kabinets, Kourier Weißmann, von St. Petersburg nach Stuttgard.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 6. April. Vorgestern hat der Konig mit dem Dauphin und der Dauphine abermals 4 Kirchen, worunter die Kirche des Invalidenhauses, besucht. Im Hofe dieses Gebäudes waren sammtliche Invaliden auf— gestellt; sie wurden nach dem Gottesdienst vom Koͤnige gemustert, welcher langsam durch die Reihen ging und mehrere dieser verstuͤmmelten Krieger mit dem guͤtigsten Wohlwollen anredete. — Morgen wird das Kapitel der Metropolitan-Kirche und die Pariser Geistlichkeit die jweite Jubel-Procession veranstalteten; fuͤr die, welche der Procession folgen und wahrend derselben 5 Vater— unser und 5 Ave hersagen, vertritt sie die Stelle von 5 Tagen, wo Privat Stationen verrichtet werden wuͤrden.
In der Deputirten⸗Kammer, wo die Debat— ten uͤber das Douanengesetz fortdauern, theilen sich die Mitglieder in Vertheidiger des Prohibitivsystems und in Vertheidiger des freiern Handelsverkehrs. Einer der
de
.
n 13ten April 1826.
* —* 2. . *.
1 ) * 1
1 * 56 ö. . 2. 11 . , . daß ein Douanengesetz, welches Prohi—
bitivma l hregeln enthalte, nicht bloß dem Gewerbfleiße
und dem Handel entgegenwirke, sondern auch ein wider—
natürliches Gesetz sei, tudem es dahin ziele, uns die Er— zeugnisse der Natur zu entziehen. Ein anderer Depu— tirter, welcher dem Verbotsystem mehr zugethan ist, meinte, daß die Belegung fremder Produkte mit hohen Zöllen, welche ein Schutzmittel des Ackerbaus sei, dem Gewerbfleiß nicht schädlich zu sein schiene, weil die Prämien auf die Ausfuhr der fabrizirten Stoffe die Concurrenz mit dem Auslande erleichtern.
Gestern drängte sich eine große Anzahl Menschen nach dem Sitzungssaale des hiesigen Zuchtpolizeigerichts, um den Verhandlungen in der Sache der Nachkommen des Generalprocurators v. Lachalotais gegen die Redak— toren der Etoile beizuwohnen. Der Advokat der Kläger hat in einer zweistuͤndigen Rede das gegen die Jenuiten gefaͤllte Urtheil und das Verfahrch des Herrn v. Lacha— sotais vertheidigt. Die Sache ist auf den 15. vertagt, um die Vertheidigung der Etoile zu hoͤren.
Fünfprocentige Rente 96 Fr. 90 C. — 65 Fr. 55 C.
London, 4. April. Die Nachrichten aus mehreren Maänufactur⸗Orten, namentlich aus Macclesfield und dessen Umgegend, lauten noch immer sehr betruͤbend; der Handel und somit die Fabrikation stehen dort gro— ßentheils still; in Congleton (bei Macelesfield) sind fast saͤmmtliche Arbeiter unbeschaäftigt, zu Leek ist der Ver— kehr, der sich vor etlichen Wochen wieder heben zu wol— len schien, aufs neue in Stocken gerathen; Unter— stuͤtzungsgesuche haufen sich daher und mit Beklommen— heit sicht man dem 5. Juli entgegen, von wo ab die Einbringung fremder Seidenwaaren erlaubt ist.
Die vor einigen Tagen mitgetheilte Erklärung der irlandischen höhern Geistlichkeit war von 23 Mitgliedern derselben nnterschrieben. Irland zahlt im Ganjen 4 Erz— bischoͤfe und 22 Bischoͤfe. Hiernach fehlten also 3 Bi— schöfe bei der Unterschrift jener Erklarung, namlich die von Meath, Cloyne und Dromore. Der letztere Sitz ist nde ssen. durch den Tod seines Erzbischofes gegen— wartig erledigt und die Bischoͤfe der beiden andern Orte wurden durch Altersschwaͤche verhindert, nach Dublin zu kommen, um der Zusammenkunft beizuwohnen.
Unser General- Consul in Haity, Charles Macken— zie Esq. ist am vorigen Donnerstag von Portsmouth nach Haity abgegangen.
Die Zeitung von Haity vom 15. Januar enthaͤlt Meldung von der am 10. desselben Monats erfolgten Eroͤffnung der dasigen Repräsentanten, Versammlung. Unter den Zuschauern befanden sich der franzoͤsische Ge— neral-Consul und einige franzoͤsische Officiere. Um 9 Uhr langte der Praͤsident, von seinem General Stabe begleitet, im Sitzungs-Saale an und hielt, nachdem
Dreiprocent.