1826 / 95 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 24 Apr 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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die Seegefahr fuͤr Rechnung der Colonisten wäre, was der Befehlshaber der Fregatte nicht genehmigen wollte.

Von den wegen des Lärms am 10. und 11. April (bei Gelegenheit der Verwerfung des Gesetzes das Erst⸗ geburtrecht betr.) verhafteten Personen sind 30 zur Ver⸗ fuͤgung des General-Prokurators gestellt worden. Es gehoren dazu ein Tapezierer und 7 Studenten; die übrigen sind Handwerker. .

Fuͤufprocentige Rente 96 Fr. 35 C. Dreiprocent« bl Fr. 70 C.

London, 15. April. Die Nachrichten aus Ostin— dien sind nicht fo unguͤnstig als anfänglich in der City verlautete. Der Waffenstillstand ist zwar allerdings ge— brochen und die Feindsetigkeiten haben wieder begonnen, ungegruͤndet ist es aber, daß unsere Truppen bei einem Angriffe auf die feindlichen Verpfaͤhlungen -eine Nieder lage erlitten hätten; im Gegentheile melden die neuesten Zeitungen und Briefe aus Calcutta, daß Sir Archibald Campbell einen Sieg uͤber die Blmanen erfochten und diese sich zuruͤckgezo gen haben. Folgendes ist ein Aus— zug aus der Calcurta Zeitung John Bull, vom 39. Dee. Ju unserem vorigen Blatt: meideten wir die Ankunft

des Commodore Hayes von Rangoon mit der wichtigen

Nachricht von der Niederlage des birmanischen Heeres. Der Commodore Hayes verließ Rangoon am 13. d. und ist Ueberbringer von Depeschen an die Regierung. So weit wir nahere Nachrichten einzuziehen im Stande ge— wesen, dauerte das Gefecht drei Tage, worauf der Feind geschlagen und zerstreut wurde und wie es heißt, jetzt eine verpfählte Stellung 30 Meilen von Prome inge— nommen hat. Der Verlust Sir Archidald Campbells besteht in 6 getoͤdteten und 5 verwundeten Officieren. Nach fruͤheren Blattern der Regierungs- Zeitung

von Calcutta hat der Konig von Ava sich anfänglich der

angeknuͤpft gewesenen Feiedens-Unterhandlungen sehr geneigt gezeigt, bald darauf aber Befehl zu neuen Trup pen-Aushebungen und Ruͤstungen gegeben. Die in Fotge dessen aufgestellte Heeresmacht der Birmanen soll nach einigen Meldungen 114,900 Mann, nach anderen aber nur 74,000 Mann namlich 70,0900 Mann, Faßvolk und 4000 M. Reiterei betragen haben. Nach den amerikanischen- Zeitungen, deren Blaͤtter bis zum 17. Maͤrz uns zugekemmen sind, steht zu er— warten, daß die Insel Eubd binnen kurzem der Mittel— punkt großer Operationen werden werde. Einerseits er- faͤhrt man aus der Havannah, daß die Regierung von Cuba fest und energisch und der Platz selbst ganz ruhig und unbs«sorgt ist; daß der Gouverneur ein Mann von dem ausgezeichnetesten Charakter ist und der General—

Intendant ein Financier von außerordentlichen Talenten

und unermüdlicher Thätigkeit; daß ferner ein sehr glän« zendes und starkes Geschwader, aus 5 Fregatten und 1 Schooner bestehend, unter einem tapferen, thäͤtigen und erfahrenen Commodore, der in wohlbegrundetem Rufe steht, aus Spanien angelangt ist⸗ und binnen kurzem noch durch drei Linien⸗Schiffe verstaͤrkt werden wird; daß jenes Geschwader Zu- St. Jago im Suͤden der Insel 1200 Mann Truppen ausgeschifft hat und hiernächst an den Kuͤsten Columbiens kreuzen wird; daß die Schiffe auf 5 Monate verproviantirt sind und was bei dem Zustande der spanischen Finanzen als das wunderbarste erscheint, daß jedes Individuum an Bord, vom Commodore bis zum Schiffe jungen hinab, auf 5 Monate im Voraus Sold erhalten hat. Ist dies alles gegruͤndet, so muͤssen wir bekennen, daß das spanische Kabinet hierbei eine außerordentliche Thätigkeit, Ver— sicht und Weisheit bewiesen hat. Auf der anderen Seite versichert die Zeitung Aquila Mexicana, daß der mexieanische Senat sich dazu verstanden hat, die Exe cutivgewalt zu autorisiren, im Verein mit der Republik Columbia Cuba anzugteifen, um diese Insel unabhaͤngig

zu machen; sie bemerkt dabei ubrigens sehr richtig, daß ]

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die Angelegenheit wegen der Unabhängigkeit Cuba's chen Compagnie ausgeruͤstete Schiff hat sich am gten der kitzlichsten ist, die bei dem dermaligen Zustande außerhalb des hiesigen Baums gelegt. politischen Wiedergebürt Amerika's vorgenommen n Der Griechische Oberst Negri ist von Kiel hier an— den koͤnne. In der That ist sie (sagt der Courier kommen. = kitzlich und schließt so mancherlei Erwägungen des Reg Die diesjaͤhrige Fruͤhlings⸗ Heeringsfischerei in Ber— der Politik und Klugheit in sich, daß wir geneigt a ist bereits beendigt, hat aber nur drei Viettheile zu glauben, sowohl die mexicanische als die columbig s. vorigjährigen Ertrags geliefert. Regierung werden einige Zeit warten, ehe sie sich! Die Geschichte eines Judenmaͤdchens, Rachel Herz, einen solchen Angriff einlassen. ; n der letzten Zeit die Bewohner der Hauptstadt Nach einem Edinvurger Joutnale giebt es in G r beschäftigt. Dies Mädchen hat gewußt, durch brittannien 2,744 847 waffenfaäͤhige Menschen von ie Verstellung, seit dem Jahre 1807 schon, Lie be— bis 60 Jahren. Die Zahl der Jährlich geschlosc mntesten Aerzte hteselbst irre zu leiten, vorgedend, Ehen rechnet man auf 98,030 und darunter auf 6 eln verschluckt zu haben, die man an ver schiedenen Z kinderlose. Es sterben jährlich ungcfähr 30s, 000 len des Koͤrpèrs wieder ausschnitt (die zuletzt aber senen, also monatlich etwa 25,592, wöchentlich 6 cweise er schienen), bald theilweise gelähmt, oder taͤglich 914, in einer Stunde 46. Die Zahl der Ta] Lintodt, ohne Nahrung lebend und dergl. mehr, und fälle unter den Frauen verhalt sich zu den der Min dahin gebracht, daß sogar eine Lateinische Abhand— wie 50 zu 54. Die verheirathen Personen weib g über diese merkwuͤrdige Kranke geschrieben, und Geschlechts leben langer, als die unverheiratheten. kuckt in alle Welt versandt worden. Sie besitzt uͤbri⸗ Durchschnitt kann man auf jede Ehe 4 Kinder rech s viele Talente, schreibt fertig Lateinisch und andere in den Städten kommen auf 2 Ehen etwa 7. brachen und hatte sich gegen jeden Schmerz so ab⸗ Zahl der verheiratheten Frauenpersonen zu den mhaͤrtet, daß der Arzt ihr, wenn sie sich scheintodt heiratheten verhält sich wie 1 zu 3, die Zahl de va llte, eine Nähnadel ganz unter den Nagel des Daums heiratheten Männer zu der Gesammtzahl aller Jun Een konnte, ohne daß sie sich auch nur ruͤhrte. Nach duen maͤnnlichen Geschlechts, wie 3 zu 5. Die wn weckung dieser Betrugerei nicht laͤnger medicinisch der Wittwen verhalt sich zu der der Wittwer, wie krürdig, stellt sie aber dadurch, daß sie sich den t; aber die Zahl der Wittwer, die sich in gleichen Hfächsten heftigsten Schmerzen in befinden, wie 7 zu 4. Die in hoͤheren Gegenden hren freiwillig ausgesetzt hat, ein nenden Menschen leben langer, als die in niedrig lil fsicht merkwürdiges Beispiel dar,

den. Die Hälfte der Menschen stirbt vor dem I Lübeck, 19. April. Heute ist das Dampfschiff Jahre. Auf 65 Geburten komint ein Zwillingspaat nzessin Wilhelmine, Capt. M. B. Loo, zum ersten. von 3I26 Individuen, die sterben, wird etwa eins in diesem Jahre mit— ungefahr 40 Passagieren, Jahr alt. Die Zahl der gebornen Knaben verhalt unter auch der Marquis de St. Simen, K. Franz.

zu der der Madchen, wie 96 zu 9g5. sandte am K. Daͤnischen Hofe, nach Kopenhagen Sir Thomas Brisbane, der kürzlich das Ja ßegangen und wird nun jeden- Dienstag seine Reisen von Neu-Holland bereist hat, spricht in einer hier kelmäßig von hier dahin fortsetzen. erschienenen Schrift von einem Wasserfalle, den er d Hamburg, 19. Apri'. Se. Exc. der Koͤnigl. Preu⸗ achtet hat, welcher aus einem großen Flusse geb che Grand- Maitre de la Garderobe, außerordent— wird und 5800 Fuß hoch sein soll. Mit diesem E Gesandte und bevollmächtigte Minister, He. Graf glichen wurde sonach der beruͤhmte Fall des Niagote, ist heute von hier nach Hannever abgegangen, der nur 152 Fuß hoch ist, sehr klein erscheinen. dort der Geburtstagsfeier Sr. Maj. des Koͤnigs Stockholm, 11. April. Dem Vernehmen 6 Großbritannien und Hannover beizuwohnen. sieht man der Entbindung J. K. H. der Kronprin Hannover, 18. April. Se Königl. Hoheit der noch vor dem 2östen d. entgegen. In dem gern neral⸗- Gouverneur sind heute Nachmittags 4 Uhr in Ceremoniel wegen der bevorstehenden Taufhandlung siger Residenz wieder eingetroffen. den als Pathen aufgefuͤhrt: Se. Maj. der Koͤnig, Zur Herstellung der durch (ie Sturmfluthen vom Maj. der König von Baiern, J. M. die Königin Februar v J. zerstoͤrten Deiche und Wasserwerke, M. die Koͤnigin von Baiern, JJ. KK. HH. die wie zu deren Verbesserung, sind nach den gegen— wittwete Herjogin von Leuchtenberg und die Prin Rig vorliegenden Notizen bzreits im Jahre 1825 Sophie Aibertine. wandt: im Fuͤrstenthum Läneburg 42,765 Rthtr., im Fuͤr das erledigte Amt eines Ceremonien⸗ Mi Bogthum Bremen 477,835 Rthlr., im Kreise Mep— nennt man als Kandidaten den Hofmarschall R den Freiherrn de Geer, den Baron Boye und den

ron n g, ne, Vr die wegen der See-A1ngelegenheiten nied⸗ setzte Kommittee ihre Arbeiten geschlossen hat, se bereits mehrere Mit glieder derselben, wie die Adm Graf Platen und Nordenskoͤld und der Oberst Be mann wieder von hier abgereiset. Die Ausgaben fuüͤr den Goͤcha-Kanal belaufen bis jetzt auf 7,500,515 Rthlre, wozu die Nation 4,754 Rthlr. beigetragen hat. . * In der Nacht vom letzten Freitage brannte!) eine Zackersederei ab, wobei 50,9000 Pfd. Zucker loren gingen. Copenhagen, 15. April. Heute ist fuͤr die beiden ersten Klassen des Dannebrog- Ordens Der Hollaͤnbische Minister, Vicomte de Zuabt ist von hiek abgereifet. n zu bewirken, ist Cexcl. der Summe von 44,017 Die hier errichtete Ostsee⸗Compagnie streckt Gel hirn. füuͤr Schleusenbaukosten im Herz. Bremen) in auf Pfand vor, doch nicht unter 100 Rbthlr. 1 naͤchsten 2 —3 Jahren noch ein Kostenaufwand von Das nach China bestimmte, von der hiesigen Al bos Rihlr. zu kestreiten, nämlich im F. Luͤneburg

Iammen alfo 1,115,776 Rthlr. Aus dem Deichhuͤlis⸗ ds (welcher durch die, unter Garantie des Landes Unterstuͤtzung der durch die Sturmfluthen beräng—⸗ Gegenden gemachten Anlehen gebilset worden) sind abgewichenen Jahre an Vor- und Zuschuͤssen 573,399 hlr. verabfolgt, nämlich fuͤr das F. Lüneburg 4500 hlr.,, das H. Bremen 175,469 Rthlr., den Kreis eppen 3440 Rthlr., das F. Ostfriesland 389,900 Rthlr. Maj. der König haben außerdem suͤr die Bewoh⸗ jener Gegenden, aus den Koͤnigl. Cassen und Mit— theils in baaren Geld-Unterstuͤtzungen, theils in hen an Korn, Holzmaterial, uͤbernommenen Kosten 167, 328 Rthlr. 33 gGr. zu bewilligen gnaͤdigst geruht. Um die völlige Justandfetzung der im vorigen Jahre sörten Deiche, so wie um die zum Schutz gegen aͤhn— Ungluͤcksfaͤlle durchaus nothwendige Erhohung der—

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einer Reihe von in psychologischer

Ab57 Rthlr., im Fürstenthum Ostfriesland 590,521;

68,367 Rthlr., im H. Bremen 407,930 Rthlr., im K. Meppen 6695 Rthlr., im F. Ostfriesland 324, 610 Rthlr. Von diesen Kosten werden die Bewohner jener Distrikte wahrscheinlich durch eigene Leistung der Arbeit 522,690 Rihlr. übernehmen konnen, so daß es also in runder Summe noch einer Unterstuͤtzung von circa 300,000 Rthlr. aus dem Deichhuͤlfsfonds bedürfen wird.

. Der Erbe des letztverstorbenen Fuͤrstbischofs zu Hil⸗ desheim, Freiherr Th. v. Fuͤrstenberg, hat zu erster Be— gruͤndung einer Wittwen-Casse fuͤr die Katholischen Schullehrer im Fuͤrstenthum Hildesheim, ein Capital von 5000 Rthlr. Conv. Muͤnze geschenkt.

Turin, 1. April. Eine Räuberbande, welche in das Haus des Kanonikus Morselli zu Vigevano ein— drang, um ihn zu ermorden und zu berauben, wurde durch den Muth der k. Karabiniere theils getodtet, theils gefangen. 23

Rom, 5. April. Am 1. d. wurde in der öͤster— reichischen National, Kirche St. Maria dell Anima das feterliche Tedeum wegen Genesung Sr. Majestaͤt des Kaisers gehalten, welchem außer dem Gesandtschafts— Personale, mehreren Kardthälen, der Praͤlatur, auch Se. pöäͤbstliche Heiligkeit selbst nebst der verwittweten Koͤnigin von Sardinien beiwohnten.

Madrid, 3. April. Der Beschluß hinsichts der Schließung des Theaters wegen des Jubiläums ist nun— mehr gefaßt worden; sie wird wahrend 50 Tagen vom 1. April an statt finden.

Aus Badajoz wird gemeldet, daß mehrere partu⸗

giestsche Geistliche nach Spanien gekommen sind; die Ursache dieser Auswanderung ist nicht bekannt. In der Nahe von Carthageng wurden mehrere

Orte an der Kuͤste durch das Erscheinen von Kriegs— schiffen auf der Rhede in Schrecken gejagt. Eiligst er— griff man Maaßregeln, um sich einer etwanigen Lan— dung zu widersetzen; es fand sich aber bald, daß es nur einige spanische Kauffahrer waren, welche von zwei Kriegsschiffen nach Carthagena konvoyirt wurden, wo. sie auch eingelaufen sind. Turkei. Der Oesterreichische Beobachter enthalt folgendes aus Konstantjnopel vom 258. Maͤrz. Die Audienz des koͤnigl. großhrätannischen Botschafters Hrn. Stratford Canning beim Großwesir, hat am 25. d. M. mit dem gewoͤhnlichemz Ceremonjell Statt gefunden. Der Botschafter wurde dabei mit einem praͤchtigen Se— rasser (Zobelpelze mit Goldstoff) bekleidet, und 8 andere Zobelpelze, 18 Hermelinpelze und 30 Kerake's. (Ueber⸗ kleider) an sein Gefolge vertheilt. h Burch mehrere, aus dem Lager Iörahim Pascha's vor Messolongi hier eingetroffene Tatarn, hat die Pforte Nachricht von der am 9. und 13. d. M. erfolgten Ein⸗ nahme der befestigten Inseln Vassiladi und Anatolico erhalten. Man zweifelt nicht, daß die Eroberung dieser beiden wichtigen Punkte, welche Messolongi von der Seeseite schuͤhten, den Fall dieser Festung beschleunigen werde. 2 1 Der berüchtigte Vasso Braicovich verbreitet von Zea aus, wo sich sein, aus Albanesern und moreotischen Fluͤchtlingen bestehender, Anhang bis auf 2000 Mann vermehrt haben foll, Furcht und Schrecken auf allen benachbarten Inseln. Ja es heißt sogar, daß er An— stalten treffe, sich in Besitz von Ipsara zu setzen, um von dort einen Angriff gegen Scio zu versuchen, wo man bereits Kunde von diesem verwegenen Plane er⸗ halten und zur Abwendung dieses neuen Unglucks von der aus ibren Ruinen kaum wiedererstandenen Insel, Verstärkungen von der asiatischen Kuͤste verlangt hatte. Die Seeräuberei in den Gewässern des Arch ipelagus hat, bei der fast gänzlichen Aufloͤsung der Kriegs-Marine der Insurgenten und deren Verwandlung in Korsaren, den hoͤchsten Grad erreicht. Mehrere, nach lange an— halten ten Nordsstuͤrmen, mit guͤnstigem Suͤdwinde gestern

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