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gen Zufuhr ist nicht geringer als 6,953 Quarter Wai— zen und 51,407 Säcke Mehl, also etwa der vierte Theil. Selbst in Vergleichung mit dem Winter 1823 und 24, wo die Zufuhr geringe war, und ungeachtet des Be gehrs von einer zunehmenden Bevölkerung, ergiebt sich noch eine Abnahme der Zufuhr. Diese entsteht nicht daher, daß außerordentliche Vorräͤthe von vorigen Jahren lagernd geblieben wären; im Gegentheil ist das Quan— tum von „freiem,“ Korn in den Speichern, wie man behauptet, ungewöhnlich klein und hängt der Markt hauptsächlich von den woͤchentlichen Einfuhren ab. Diese Thatumstände, vereinigt mit der Vermuthung, daß we— gen der nothwendigen Abnahme der Vorschuͤsse der Land- Banken an die Landwinthe, die abnehmende Zufuhr nicht außerordentlichen Lagern in den Händen der Land, leute selbst zugeschrieben werden kann, sind es, aus wel— chen die Korn-Factoren schließen, daß der Kornvorrath im ganzen Lande geringe sein muͤsse. Liegt irgend Wahrheit in dieser Voraussetzung, so wird es dringende Pflicht fuͤr die Regierung, irgend eine Maaßregel in Hinsicht der Korngesetze zu treffen. Der Peeis der Le— bensmittel wird als harte Eischwerung der Uebel gefuͤhlt, welche das Land schon aus anderen Utsachen drucken und ehe Waizen zu dem gesetzlichen Einfuhrpreise von 80 s. hinaufgetrieben werden koͤnnte, wuͤrde die Noth in den Ackerbau Distrikten schon auf den herbhsten, gefahrlichsten Grad gestiegen sein, und wenn anch unterdessem das unter Schloß liegende Korn- aus Mangel an einem Markte verfault wäre. ö 1
Das größte Dampfschiff, welches bis jetzt in Eng— land erbaut wurde, ist am vorigen Moittage zu Black— wall vom Stapel gelässen. Es hält 700 Tonnen Ladung, gehoͤrt der greßen Dampfschifffahrts-Gesellschaft und fuͤhrt den Namen Georg 1V.
Eine Buenos-Ayres, Zeitung vom 27. Jan. enthaͤlt eine Proklamation von Bolivar an die Behörden von. Oderperu, datirt aus Chuquisaca vom 1. Jan,, worin er anzeigt, daß er sich gezwungen sehe, nach Lima äd— zugehen, um den peruanischen Congreß im Februar zu eroͤffnen, und Bericht zu erstatten uͤber die Operatio— nen des letzten Feldzuges. Man meinte, er werde im Mai nach Oserperu zurückkehren. Dasselbe Blatt spricht auch von einer leichten Volksbewegung, welche in Folge der Verbannung des Bischofs von Santiago in Chili statt gefunden hatte. Die Nationalgarde handelte mit großer Schnelligkeit und unterdrückte sie.
Hannover, 21. April. Se. Excell. der Königl. Preuß. Grand Maitre de la Garderobe, wn, . liche Gejandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiestgen Hofe, Graf Grote, sind von Han bar g Tielttest rr ger troffen. z k ; St. Petersburg, 15. Ayr * Kaiserl. Hoh. die Feau Großfuͤrstin Helene haf am 8. d. die Reise nach Moskau angetresen; Hoͤchstdieselbe macht nur kieine Tagereisen und mit aller Vorsorge, welche Ihr Zustand erheischt.
Am 11. war auf dem Winterpalais-Platz Parade der Truppen von der Garde, welche nach Moskau ab— gehen sollen. Die erste Abtheilung hat voggestern den Marsch dahin angetreten und soll den 28. Mai daseldst eintreffen. 3.
Der Militair-General, Gouverneur von Moskau, Fuͤrst Galitzyn und der Finanz-Minister des Königreichs Pohlen, Fuͤrst Drutzkt-Labeckt sind hier angekommen.
Die General-Masors Stewen-Steinheil und Ger— vais, sind zu Geoßkreuzen des St. Annen Ordens er— nannt worden und der General-Major Seliavine hat die diamantenen Insignten des genannten Ordens er, halten.
Die General-⸗Majors Tepner, Schubert und Tes, lef 1. sind zu Großkreuzen des St. Wladimir Ordens
Nach dem „Bergwerks- Journal“ hat im zwe Semester 1825 die Gold Ausbeute in den 3 Ku Bergwerken zu Ekaterinenburg, Zlagooust und Goros hodat 25 Pud (à 40Pf.) 11 Pf. 13 Zolotniks und den 10 Privat-Bergwerken, zusammen mit dem Ertn des goldhaltigen Sandes, der sich auf einem Prip Gute findet (4 Pf. 81 Zolotniké) 83 Ppud 8 Pf. 661 lotniks betragen. Bei Hinzurechnung von 3 Siüg gediegenen Goldes im Gewicht von 5 Pf. 76 Zolotn die sich in den Bergwerken von Zlatooust gefunden! der 5 Stuͤcke, desgleichen, im Gewicht von 83 Zol., man bei Ekaterinenburg gefunden, war die Gesam Ausbeute an Gold im zweiten Semester 108 Pud Pf. Ah Zolotn., im ersten Semester betrug die Auch 128 Puo 30 Pf. 727885 Zol. und mithin der Total) trag des ganzen Jahres 237 Pud 17 Pf. 22 ** John (mithin uber 86 Cir. den Ctnr. zu 110 Pf. gerechw wovon 65 Pud 29 Pf. 62776 Zol. aus den Kronbergng ken und die uͤbrigen 171 Pud 27 Pf. 56 Zol. aus R Privatbergwerken.
Ueberdem hat man im zweiten Semester 1825 n S Pud 17 Pf. nnd 24 Zol. Platina erhalten, mithin Zurechnung der Ausdeute im ersten Semester, haupt 11 Pud 24 Pf. 35 Zol., wovon 5 Pud 1247 Zol. in den Privasbergwerken.
Preßburg, 14. April. Am 11. d. M. wurde S88ste und am 12., um 11 Uhr Mittags, die Sy9ste mischte) Reichstagssitzung gehalten. In derselben wa zuerst as von Sr. k. k. Apostol. Majestät unterm! d. M. allergnäsigst erlassene Antwortschteiben an? Reichsstünde auf ihre unterm 22. März d. J. an All hoͤchst Se. Maj stät gerichtete, unterthänige Gluͤckwä schungsadresse verlesen, das, wie alles, was von? Weisheit und vaäterlich⸗wohlwollenden Herzensguͤte un erhabenen, gerechten und liebreichen Koͤnigs komm mit dem größten Applaus vernommen wurde. Dien trennten sich beide Tafeln und die Stände setzten n ihre zeitherigen Verhandlungen uͤber den letzten Pu der Fraeferentialia fort. Bei der Magnatentafeh wu das schon früher bei den Standen durchgegangenen bis auf diesen letzten Punkt vollendete Nuncium ver lesen, so, daß es der bereits fertigen unterthänigen präasentation an Se. k. k. Apostol. Majestät beige und naͤchster Tage abgesandt werden kann. Waͤhn der Votlesung geschahen, bei dem Punkte uͤber Li errichtende ungarische Akademie, wieder einige schoͤßn und dankenswerthe Anträge fuͤr die, nach zu hoffän Allerhoͤchster Bestaättgung, erfolgende Creiruag derselb! Se. Exc. der Hr. Judex Curia Graf Brunswik den fruͤhern Verhandlungen uͤber diesen Gegenstz nicht gegenwartig) schloß sich jener bereits großen von Vaterlandsfreunden an, die, sobald die Allerhöch Genehmigung erfolgt sein wird, ihre Beiträge erklän werden; von dem Hrn. Grafen Stephan Szécen aber geschah, als Bevollmächtigten und im Namen Hru. Grafen Paul Széchényi, Fer Antrag, 10006 C. M ödiesexr Bestimmung widmen zu wollen.
Am verflossenen Sonntage, in den Mittagsstundef hatte auf der Haide vor der Tyruauer Linie eine int ressante, von mehreren hier anwesenden Cavallieren v anstaltete, Unterhaltung statt, die, beguͤnstigt vom scht sten Fruͤhlingswetter, die Theilnahme des Publikum ganz besonders ansprach. Es war dies ein Wettrenkn von Pferden eoler Rage. Die zu durchlaufende Bah betrug 2 englische Meilen, oder 1760 Kl. und war weiten Kreise durch Pfähle, so wie das Ziel durch Fah nen und ein Häuschen fur die Schiedsrichter bezeichne Vier Paar Pferde liefen in eben so viel Abtheilung
mit einander. Das erste Rennen hatte zwischen einn englischen Stute des Hrn. Grafen Michael Eßterha und einem Schimmel aus dem Gtaͤfl. Vitzay'schen Gr
t, dem Hen. Grafen Carl Eßterhazy gehoͤrig, statti
ss ur,
zweiter Klasse ernannt worden.
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teres brach aus der Bahn und verlor. Den zweiten uf machten zwei engl. Pferde, wovon das eine dem n. Grafen Eduard Clam, Oberlieutenant von Kron nz Ferdinand Kuiratsieren, und das andere dem Hrn. afen Carl Eßterhazy gehoͤrte, welches letztere gewann. r dritte Lauf geschah zwischen einem engl. Pferde Hrn. Fuͤrsten Obdescalchi und einem, dem Hrn. afen Leop. Kollowrat gehörenden Pferde aus dem fst Trautmannsdorfschen Gestuͤte, von denen das letz— den Preis erhielt. Im vierten Lauf entlich, zwi— meinem Engländer des Hrn. Oberlientenant Grafen n, und einem engl. Hengste des Hrn. Grafen Steph. 6chönyi, war der Vortheil auf des letztern Seite. — gen 5 bis 6000 Menschen aus allen Stauden, zu ngen, zu Pferde und zu Fuß, wohnten diesem inter, anten, hier selten gesehenen Schauspiele bei. Turkei. Ein Schreiben aus Corfu vom 20. Marz Diario di Roma) sagt: „Der Verlust des Felsen Vas— di verursachte bei den Einwohnern von Messalenghi große Bestuͤrzung, indem sie dadurch einen sehr hiigen Punkt verloren, der ihnen die Verbindung der See sicherte, weßhalb sie von dieser Seite keine stüͤtzung und Lebensmittel mehr erhalten konnen; dem muͤssen sie nun von daher stuͤndlich einen An— befürchten, weil der Felsen nahe beim Platz liegt, das Wasser zwischen der Festung und dem Felsen iht ist, daß die Tuͤrken von diesem Felsen an die fe von Messalenghi durchwaten konnen; auf dieser te ist auch der Platz weder besetzt noch befestigt. purch ist Messalonghi's gefährliche Lage verdoppelt den. — Nicht der Kapadan-Pascha, sondern der sudan-Bei (Vizeadmirah ist nach Konstantinopel zu— berufen worden. — So eben ist aus St. Maura bricht eingelaufen, daß man am 15. März Abends eine lebhafte Kanonade, vermuthlich von Messa hi herruͤhrend, vernom nen habe. — Aus Malta er— t man, daß der englische Schener, Lord Bathurst, er zur Verfugung des englischen nach Konstantino. hestimmten Gesandten Sir Stratford⸗Canning be— it war, nach Malta mit wichtigen Depeschen fur (dmiralität zurückgekehrt set. Die Seemacht, welche and im mittellaͤndischen Meere halt, ist beträchtlich ehrt worden, und der größte Theil der englischen E legt bei den Dardanellen. Der Viceadmiral y Neale begab sich nach Neapel, wo er sich eine Zeit aufhalten wird. — Man vernimmt aus Ser« daß der Pascha von Belgrad häufige Konferenzen dem Fuͤrsten Milosch hat, welche sich auf die For ig des Großherrn, in diesem Fruͤhjahre in den pernements von Belgrad und Wiodin eine Trup— üshebung vorzunehmen, beziehen sellen.
Blaͤtter aus verschiedenen italienischen Seehäfen zum 12ten Aprit erwähnen der angeblichen Ein, ne Missolunghi's mit keinem Wort Madrid, 6. April. Die Jufantin Luisa-Carolata im 4. d., von einem Prinzen entbunden worden, ꝗTaufe gestern statt finden sollte, aber verschoben en mußte, weil der Herzog und die Herzogin von ns, welche ersucht worden sind, die Pathenstelle emselben zu vertreten, ihre Stellvertreter noch nicht nt hatten. Dies Ereignitz, welches früher statt den hat, als es erwartet wurde, hat die Abreise bses nach Aranjuez verzögert; sie hat erst heute gefunden. Der Herzog von Jufantado und Hr. klamarde sind die einzigen Minister, welche Len begleiten. sist ein Ex-Deputirter der Cortes, der Priester as, ehemaliger Groß-Viear von Madrid, welcher tet versteckt hielt, verhaftet worden. Da er zu beputirten gehört, welche in Sevilla die einstweilige ension der königlichen Gewalt votirt haben, so
Tode verurtheilt, dies Urtheil werde aber auf lebens⸗ wierige Einkerkerung ermäßigt werden.
Die Maaßregeln zur Vertheieigung der Kuͤste von Gallizien, von Santander und der baskischen Provin, zen sollen in Folge der Bekenntnisse von Bazan und seiner Genossen, und wegen der in den ihnen abgenom— menen Papieren enthaltenen Aufschluͤsse, ergriffen wor— den sein. Es heißt nämlich, in London bestehe ein di— rigirendes Revolutionaires Comité unter dem Vorsitze von Mina; dieses habe die bisherigen Versuche geleitet und sei in enger Verbindung mit Filial-Anstalten in Spanien; das noͤthige Geldwerde ven Mexicanischen, Columbischem und andern Südamerikanischen Agenten hergegeben; und der- Plan sei, etne Revolution in Spa— nien und in Portugal zu bewerkstelligen. .
Die letzten aus Lissabonn gekommenen Briefe mel— den, daß ein engtisches Gefchwader beim Tajo voruͤber nach Gibraltar gesegelt ist.
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Magdeburg. Einer ruͤhmlichen Erwähnung ver— dient der Kämmerer Runge in Acken, der auslaäͤndi— sche Getreide, und Feuchtarten nicht nur selbst kulti— virt, sondern auch mit großer Uneigennuͤtzigkeit andern Landwirthen Prohen seiner Sämereien und Fruͤchte zu aͤhnlichen. Versuchen mittheilt. So hat derselbe im Jahre 1823 7 Metze doyptischen Haser in seinem Gar; ten ausgesäet und davon 3 Berliner Metzen, also das vierundzwanzigste Korn gewonnen. Diese im folgenden Jahre im Felde ausgesäeten 3 Metzen gaben 3 Schef— fel 12 Metzen, also das zwanzigste Kotn. Ferner hat er die sogenannte Langmannsche Kartoffel ausgelegt, und von 12 QuadratruthensFläche einen Ertrag von 245 Ber— liner Scheffel erlangt.
Mer leb urg. Ein ehemaliger Waisenknabe in Halle, Namens Dege, der vor 50 Jahren das Watsenhaus da— selbst verließ und jetzt zu Linohurst in England als Chi— rurgus lebt, hat aus Dankbarkeit in den Jahren 1820, 1824 und 1825 der Anstalt zusammen 800 Pfd. Sterl. ge— schenkt. sem Geschenk ein eigener Fends unter dem Namen De— gesche Stiftung gebildet. Die Interessen des Kapi— tals werden von Ostern d. J. ab, dem Willen des Stif— ter gemäß, zur Erziehung vaterloser Soͤhne in der Walsen Anstglt zu Halle verwendet. ü Die am 29nen Januar d. J. zu Delitzsch verstor— bene verwittwete⸗ Amtmann Wendler hat in ih— tem Testamente 20 lr. als Legate zu wohlthaͤtigen
Zwecken ausgesetzt. ü
Oppeln. In hiesiger Stadt ist eine Handwerks- schule errichtet worden, worin in der Geometrie, im freien Handzeichnen, im Zeichnen baulicher Gegeustaͤnde, im Rechnen und in der Naturkunde den Zoͤglingen Un— terricht ertheilt, mithin eine Ausbildung in demjenigen Wissen gegeben wird, dessen sie als Handwerker in sbe— sondere und mehr bedürfen als in den gewohnlichen
Stadtschulen gelehrt zu werden pflegt, und wodurch es
moglich gemacht wird, den Gewerken kunftig eine Ju⸗ gend zu uͤberweisen, die bei ihrem Eintritte in dieselben mit den erfordersichen Vorkenntaissen ausgeruͤstet ist. Damit auch Gesellen und Lehrburschen daran Theil nehmen konnen, ist dazu die Zeit von 2 bis 7 Uhr Nächmittags in den 3 Tagen: Sonntag, Mittewoch und Sonnabend bestimmt worden und soll jeder Cirsus in der Regel in einem Jahre beendigt werden. Aus⸗ gezeichnete Schuͤler sollen Belohnung erhalten. Zur Bestreitang der Kosten hat das Königl. Min ist er tum des Innern einen jahrlichen Zuschuß von 500 Thlr.
man, die Sala de Alkades habe ihn bereits zum
Bei den Frankeschen Stiftungen ist aus dier
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