von der Familie von Lachalotais erhobenen Anklage frei gesprochen worden. Das Urtheil ist darauf ge— gruͤndet, daß die vorhandenen Gesetze keine Strafe auf die Injurien gegen Verstorbene festsetzen; daß nur in einzelnen Fallen eine Beleidigung der Familie in dem injurioͤsen Tadel eines ihrer Vorfahren liegen koͤnne; daß alsdann die Absicht zu beleidigen dewiesen sein muß, hier aber weder jener Fall, noch diese Absicht vorhanden sei; daß folglich, so groß auch in moralischer Hinsicht das Unrecht des Redakteurs der Etoile sei, welcher ohne Untersuchung der Thatumstäude einen ungerechten und beleidigenden Tadel der Handlungsweise des General— Prokurators Lachalotais ausgesprochen habe, er doch vor dem Gesetze, welches ein solches Vergehn weder kenne noch bestrafe, nicht straffallig seir—=—
Morgen findet das Concert zum Besten der Grim chen statt. Es sollen 1000 Billets zu 20 Fr. und 200 zu 10 Fr. verkauft werden; und der Ertrag wind sich, da saͤmmtliche Billets bereits vergriffen sein solsen, auf
22,000 Fr. belaufen. ;
8 Fuusproeentige Rente 96 Ir: 65 E. — Dreiprocent. Fr. . .
Bruͤssel, 21. April. Se. K. H. der Prinz von Oranien wird von der Reise nach St. Petersburg bin— nen kurzem im Haag wieder zuruͤckerwartet.
Der Generak-Lüeutengnt Tripp ist auf der Reise nach dem Haag am 16ten d. durch Utrecht gekommen.
Aus Curaçao wird unterm 22sten Febr. Folgendes gemeldet: „Der Handelsverkehr hat sich seit einiger Zeit nicht verbessert. Man erwartet jeg och binnen kur, zem den Zeitpunkt eintreten zu sehen, wo die Handelt— Gesellschaft aus unserem Hafen und dessen geographi— scher Lage den Vortheil ziehen wird, den er für die Verhältnisse mit Columbien und Mexico darbietet. — Wir haben keine Nachrichten von der Terra Firma, außer daß die beadsichtigte Expedition der vereinigten columbischen und mexicanischen Streitkräfte gegen die Insel Cuba noch nicht unternommen ist, obwohl die ganze columbische Seemacht in Larthagena vereinigt ist, mit Ausnahme einer Fregatte von 54 Kanonen, unter amerikanischer Flagge, welche erst vor kurzem aus den vereinigten Staaten zu Porto! Cabello angelangt und daselbst noch unbemannt liegt, indem die Manuschaft, welche dazu angenommen worden war, um die Fregatte nach jenen Gewaͤssern zu bringen, nicht aufs neue hatte Dienst nehmen wollen und es sehr schwer haͤlt, See— leute zu erhalten. Man besorgt, daß die Expedition gegen Cuba auf unbestimmte Zeit verschoben sein werde.“
; „Die columbischen Truppen, welche in Peru ge— dient, nehmen den Ruͤckweg nach Columbien, durch Pa— nama, von wo sie zu Wasser nach Carthagena afft werden. Min sieht daraus, daß Bolivaͤrskeineswegs. die Absicht hegt, an dem Krieg zwischen Brastliekr und Buenos Ayres Theil zu nehmen, sondern eher darauf bedacht ist, seine Steeitkzäfte in Columbien zu koncenw tri ren.“ 5
Wien, 20. April. Se. k. k. Majestät haben an den Minister des Innern' und obersten Kanzler, Gra— fen von Saurau, folgendes Allerhöͤchstes Handschreiben zu erlassen ge uhet: f
„Lieber Graf Saurau!“ .
„Im Verlaufe der schweren Krankheit, von wel— cher Ich mitteist göttlicher Fuͤgung genesen bin, haben Mir Meine Voker erneuerte Beweise von Auhäͤnglich— keit gegeben, die Ich als den schoöͤnsten Lohn der wäh rend Meiner langen Regierung ihnen gewidmeten Sorg— falt und Liebe betrachte. Mit nicht geringer Zufrieden, heit habe Ich in allen Klassen der Nation und in al len Provinzen der Monarchte die nämlichen Gesinnun— gen, denen sie in boͤsen wie in guten Tagen jederzeit getreu geblieben, wieder gefunden. Ich glaube ihnen Meinen Dank nicht besser aussprechen zu konnen, als,
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Uebungen in Abfssung schriftlicher Aufsaͤtze verbunden m sich wieder frei; andere bis jetzt noch unbekannte
indem Ich diese abermalige Bestaͤtigung einer Meins as Lehrerkollegium hat erwuͤnschten Zuwachs an einem Herzen so wohlthaäͤtigen und für Meine Unterthanen feineren Anatomie vorzuͤglich kundigen zweiten Lehrer ehrenvollen Wahrheit, oͤffentlich anerkenne.“ r Zergliederung, dem Hr. Doktor Leonhard Härzel, er— Wien, den 17. April 1826. sten. Im Jahre 1825 zählte das Institut 83 Stu— 1 Franz. ende, wovon 39 Angehorige des Kantons, 35 Ange— Konstanz, 16. April. Das bischoͤflich konstanzis ige anderer Kantone und 11 Ausländer. Die gegen Generalvitqriat hat folgendes Ordinariatscirkular, 6 vorhergegangene Jahr etwas geringere An zahl der Bilder in den Kirchen betreffend, erlassen: „Vorläͤn sudiren ten duͤrfte als wohlthätige Folge ver angeord— haben di -schoͤnen Kuͤnste unserer heiligen Religion un Prufung, welcher sich die Kanton s⸗Augöhorigrn huldigt, Und mit Wehlgesallen hat sie das Anerbin r ihren Eintritt in das Institut unterziehen müssen, ihrer Dienste aufgenommen. Denn, obgleich die Ga jusehen sein. . liche selbst keines außeren Schmuckes bedarf, so sind i Von der Gesellschaft der christlichen Moral in Pa— die Werke der schoͤnen Kuͤnste sehr geeignet, die A ist der durch des verewigten Lambrechts testament— merksamkeit der Menschen auf die heiligen Geschich : Verfügung ausgesetzte Preis für die beste Denk— und Lehren der Religion hinzuziehen, und sie den A ift uͤber die Religionsfreiheit, dem Herrn Alexander muͤthern tiefer einzupraͤgen. Sie sind selbst eine bess inet, Professor in Basel, zuerkannt worden. Der ders wirksame Art des Unterrichts und der Erbaun ] esellschaft waren nicht weniger als 29 Aufsaͤtze von und der Eindruck der Predigt des goͤttlichen Won n so viel Preisbewerbern zugekommen. . wird durch sie nicht wenig verstaͤrkt. Wegen des nn Malta, 1. März. Der Vieestatthalter und Kom— lichen Mißbrauches hat indessen die Religion durch mndant aller britt. Streitkräfte in Malta und den da— Mund der Kirche zu verschiedenen Zeiten erklart, un gehoͤrigen Distrikten, General- Major Woodsord, hat welchen Bedingungen sie die Huldigung der Kuͤnst sierm 27. Februar folgende Proklamation erlassen: gefallen lasse. Sie will namlich, daß nur solche Bin Der sehr ehrenwerthe Graf Bathurst, einer der ersten das Heiligthum verzieren, welche das Heilige, die J aatssekretaͤre Sr. Maj., hat dem Statthalter eine fenbarungen Gottes, die Thaten des Erloͤsers, sih hlemation Sr. Maj. und eine Parlamentsakte uͤb er⸗ Juͤnger und ihrer Nachfolger mit Wahrheit und W cht, aus welchem die gewissenhafte Sorge und der darstellen, und dadurch das religiöse Leben erbaulich Entschluß der Regierung Sr. Maj. hervorgehen, regen und das Gemuͤth zum Unsichtbaren erheben. leu Kriegen zwischen Mächten und Staaten, die. les, was die Ehrbarkeit verletzt, was die Erzaͤhlu r. Maj. in Frieden leben, besonders aber in dem des Evangeltums verunstaltet, was Anstoß geben, A mehreren Jahren zwischen der ottomanischen Pforte falsche oder schiese Vorstellungen von goöͤttlichen Din den Griechen bestehenden Kampfe eine strenge und veranlassen, was den Aberglauben nähren kann, nhartheiische Neutralitaͤt zu beobachten. Se. Herrl. die Kirche von ihren Bildern entfernt wissen. A Statthalter befiehlt daher, daß die erwähnte Pro fruͤheren Anordnungen hieruͤber hat der Kirchenrat hatton und Parlamentsakte zu Jedermanns Kennt— Trient (Sèêss. XXV. de reform.) mit besonderem N und Danachachtung bekannt gemacht werde und da— drucke erneuert. Um nun diesen Anordnungen die w genau erkannt werden moge, bis zu welchem Grade duüͤhrende Befolgung zu verschaffen, finden wir noͤtssswehner dieser Inseln durch Vergehen gegen jene allen HH. Seelsorgern nachstehende Anweisung zu ße strrafbar werden und solche Vergehen vor den hie— ben: 17 Sofern sich in ihren Kirchen oder Kapelln Gerichten abgeurtheilt werden können, so erklart solche Bilder oder Statuen befaͤnden, die in einer o „Herrl. noch weiter, daß die nachfolgenden Bestim— der anderen Hinsicht unanstaͤndig sind, oder den erhü ngen nach den ausgezeichnetsten jusidischen Autori— nen Vorstellangen unserer heiligen Religion zuwihshn Englands der wahre Sinn der Verfuͤgungen ge— laufen, hat der betreffende Seelsorger Uns davon dis ster Parlamentsakte sind: das Dekanat die umstandliche Anzeige zu machen, din ü) Wenn ein geborner Unterthan Sr. Maj. in die— im Einverstaͤndnisse mit der Staatsbehoͤrde der Geh Insel oder den zu der Statthalterschaft gehoͤrigen stand des Anstoßes auf die angemessenste Weise besen sicken in der Absicht anlangt, einer fremden Macht werden koͤnne. 2) Bevor in Zakunft irgend ein Mirgend einem Kriegsunternehmen zu See oder zu Gemälde, Schnitzwerk oꝛer eine Statue fuͤr irgend ] ie ohne die ausdruͤck iche in jener Parlamentsakte Kirche bestellt oder angekauft werden will, soll dar ihnte Erlaubniß zu dienen, so soll er als schuldig mit genauer Beschreibung des Bildes dem bischoͤlltt s misdemeanor von den Kriminalhoͤfen gerichtet Ordinariat berichtet werden, damit es seine Zulaͤssigs in eine Gefaäͤngniß⸗ oder Geldstrafe verurtheilt “deurtheilen konne. 3) So oft der Bau einer na] Kn. . = Kirche oder die Errichtung neuer Altaäͤre beschlossen w HY Jeder, der einer solchen Absicht verdaͤchtig ist, sind a) die Entwuͤrfe der Bilder, welche auf den Alt ten angebracht werden wollen, an das bischoͤfliche On nariat einzusenden, und hb) ist der Kuͤustler namhast machen, dem die Verfertigung uͤbertragen werden m damtt wir durch Räcksprache mit der Staatsbehoͤrde hoͤrig Fuͤrsorge treffen koͤnnen, un allem Unanstaͤndig! zu begegnen. Den Dekanaten wird es zur Pflicht macht, stets alle Wachsamkeit uͤber die genaue Bin achtung der gegenwärtigen Anordnung anzuwenden, h mit auch durch die Bilder in den Kirchen uͤberall Gun
verherrlicht, und die wahre Andacht im Geist und! s an der Wahrheit befoͤrdert werde. schaft der Osmanen erinnern konnte, verschwindet
Gegeben Konstanz am 18. Januar 1826. ‚chlig. Von den reich gezierten Graͤbern der Musel— Zuͤrich, 19. April. Die Ankuͤndigung der Voll ner ist keine Spur mehr zu entdecken; die Moscheen sungen am hiesizen medizenisch-chirurgischen Kantons! ihre Minarets verloren und sind zu nützlichen institut von Ostern 1826 bis dahin 1827, giebt in ken in oͤffentliche Gebaͤude umgewandelt. Die un—
aber alle Faͤch— lem Schutte von Ruinen begrabenen, von schlech—
reichhaltiges Verzeichniß von Vorträgen uͤd und der Wissenschaft, mit zahlreichen Ex minatorien und mil Gemäuer uͤberbauten Denkmale des Alterthums er—
den.
„Ein Schiff, das in einen Hafen dieser In sel zuft und einen Uebertreter jener Parlamentsakte am td hat, kann angehalten und so lange an der Fort, ng seiner Reise gehindert werden, als es solche In— duen an Bord behalt ꝛc. ꝛc.
Türkei. Suͤddeutsche Blaͤtter geben folgende Aus— aus dem Spectateur oriental vom 10. März. Ein sender schreibt aus Athen: „Minervens Stadt nt ein ganz neues Ansehen. Alles, was an die
maͤchtig ist,
ngleichfalls verhaftet und vor die Gerichte gebracht ;
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r,. aus den schoͤnen Tagen Griechenlands, seit Jahrhunderten vergessen, treten neu ans Tageslicht und bieten dem Beobachter Stoff zu neuen Forschungen. Mehr und mehr blickt das alte Athen aus den Truͤm— merhaufen hervor; aber auch die Athenienser werden wieder erstehen; eifrig wird fuͤr den oͤff„ntlichen Unter richt gesorgt und wohlgeuͤbte Truppen gehorchen voll Mannszucht ihren Anfuͤhrern. Die Griechen drängen sich mit Eifer zu diesen geordneten Korps und ihre Zahl ist schon so angewachsen, daß der Oberst Fabvier sich dem Grafen Porro, einen ausgezeichneten Offieier, der besonders der griechischen Sprache vollkommen als General-Inspekter zur Seite gestellt hat. Alles erfuͤllt mit Hoffnungen fuͤr Griechenland und das Loos der Entscheidung wird vielleicht schon im kem menden Fruͤhjahr fallen.“ . Das in Smyrna ausgehobene Regiment Galliongis (Seesesdaten) ist nach Konstantinopel abgegangen. Es sollen ug noch zwei Regimenter hier errichtet werden fuͤr eine neue Eskadre, die im kommenden Fruͤhjahre von Konstantinopel nach dem Archipel auslaufen soll.
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In lan d.
Berlin. Am 23. d. Mts verlor der Staat durch den Tos des ersten Direktors der hiesigen Haupt Bank, Herrn Johann George Reichert, einen sehr verdienst: vollen Beamten. Aus Berlin gebuͤrtig, ward er im Jahre 1770, mit guten Vorbereitungskenntnissen verse— hen, von dem damaligen Staats- Minister und Chef der Bank, Freiherrn von Hagen, als Ansistent bei der Haupt— Banko-Kasse angestellt, bildete sich unter der Leitung des erfahrenen Bank-Direktors Willmann, dessen be— sonderes Vertrauen er sich durch seine Brauchbarkeit erwarb, zu einem geschickten Banko⸗ Beamten ans, be—
waͤhrte sich als einen selchen nach und nach in mebre— ren Geschaͤftsfaͤchern, und ward im Jahre 1784 zum
Rendanten der Haupt- Banko-Kasse ernannt, welchen
Posten er bis zum Jahre 1798 ruͤhmlich vorstand.
In diesem letzteren Jahre erhielt er durch die Gnade des jetzt regierenden Koͤnigs Majestaäͤt wegen seiner aus—
gezeichneten Geschaͤftskenntnisse, die erledigte Stelle ei—
nes Direktors der Haupt-Bank, und genoß das Gluͤck, am Sten Juni 18260 bei vollkommener Gesundheit seine 5s0jäͤhrige. Dienstfeier begehen zu koͤnnen, bei welcher Gelegenheit er von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige, als einen Beweis Allerhöochstdero Anertenntnisses seiner Berdienste um den Staat und die Bank, mit dem rothen Adler—
Orden dritter Klasse begnadigt wurde.
Von Natur lebhaften Geistes und mit einem sel—
tenen Scharfbtick begaßt, den langjährige praktische Erfahrung noch mehr geschatft hatte, verwaltete er
mit voller Liebe und mit einem Diensteifer, der muster⸗
haft genannt zu werden verdient, die Geschaͤfte eines
Instituts, welchem er sich fast von dessen Entstehen an,
gewidmet hatte, und dessen Wohl ihm vorzugsweise
am Herzen lag. Auch nach seinem Amts- Jubilaͤum
goͤnnte er sich die wohlverdiente Ruhe nicht, und selbst
die mit dem heran nahenden Alter nothwendig ver—
bundenen Schwächen, die ihm in den letzteren Jahren
sehr fuhlbar wurden, vermogten nicht, seine Geschäfts. thäͤtigkeit zu unterdrücken, die, auch unter koͤrper—⸗
lichen Leiden fortgesetzt, nur in einer gänzlichen Ent—
kraͤftung ihr Ziel fand. Er starb nach einer Krankheit
von wenigen Wochen, nach vollendetem Tösten Lebens—
jahre, im 56sten Jahre seiner Amtsfuͤhrung.
Posen. Im Pleschener Kreise sind wieder einige
christliche Elementar, Schulen entstanden, die guten
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