1826 / 100 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Das Diario di Roma meldet nach Prin vatbriesen aus Zante vom 23. Marz, der Lord⸗Ober⸗ kommissair habe sich vor Kurzem auf der Fregatte Na jade nach Missolunghi begeben, um im Namen der eng— lischen Regierung einen dreimonatlichen Waffenstillstand zwischen den Tuͤrken und Griechen zu vermitteln; Idra— him Pascha habe aber alle Anträge zuruͤckgewiesen, und Besehle zu einem neuen Sturme gegeben. Fast ganz Missolunahi, Walle und Gebaͤude seien unterminirt. Der Zustand dieser Stadt sei hoͤchst bedauernswerth; B,009 Menschen befaͤnden sich darin eingeschlossen, und haͤtten nur noch fuͤr neun Tage Lebensmittel. Auf der kleinen Felseninsel Calamo litten viele Tausend gefluͤch⸗ tete Griechen die a⸗ußerste Noth; die Menschlichkeit der englischen Regierung versehe die Beduͤrftigsten taͤglich mit Lebensmittel. 4 8 Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes · SEcrei⸗ ben aus Triest vom T5. April: Brtefen aus Torfu vom 29. Marz und 1. Aprit zufolge, soll Ihrghim Pa—

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Geiste gemacht wurde. Die große Umwälzung i menschlichen Angelegenheiten, welche, beinahe zu gl cher Zeit, in unserm Welttheil acht sonveraine und i abhängige Nationen in's Dasein gerufen, hat die! ö

Staaten in eine eben so ungewohnliche und nicht mi r. l U ! l S t 40 6d t 8 4 t

der merkwuͤrdige Lage versetzt, als damals, wie sie sil z 8 l J U n 9. aus einem Haufen Colonien in ein Volk, aus mehren ; ͤ

unabhängigen Staaten besteheud, umgebildet wurng i

Die Befreiung der Sud Amerikanischen Republiken i 2

der Unterdrückung, in welcher sie so lange gesch machn wurde von den Boͤlkern unsres Bundes mit gro und einstimmigen Beifall, als eins der erfreulich Ereignisse unsers Zeitalters, aufgenommen,. Am h Mai 1822 setzte eine Congreß⸗ Akte 100,000 Dol fuͤr Gesandtschaften an die unabhängigen Nationen Amerikan Festlandes aus, welche der Präsident der einigten Staaten fuͤr dienlich erachten dürfte. Zus der mittelst dieser Aete ihm ertheilten Macht, ernam mein Vorgänger, mit Rath und Beistimmung des?

Turkei.

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Berlin, Sonnabend, 22 29sten April 1826.

scha bei dem letzten Sturm; auf Missolunghi an der Spitze seiner durch so viele Angriffe entmuthigten Ara ber eine Wunde erhalten haben, die man in Corfu fuͤr gefährlich hielt, weil mehrere Tataren nach Prevesa ge schickt worden waren, um Aerzte zu holen. Die grie chische Flotte war nach diesen Briefen endlich bei Mis—= solunghi zutuͤck eingetroffen, und man glaubte demnach die Gefahr fuͤr diese Stadt etwas vermindert. In Zante ging das (wohl grundlose). Geruͤcht, daß Lord Tochrane zu Napoli di Romania eingetreff⸗n sei⸗

Der Osservatore Triestins vom 15. April enthalt keine Neuigkeiten aus Griechenland.

Washington, 18. März. Der Antrag des Praͤ⸗ sidenten wegen der Theilnahme an dem Congreß von Panama und Absendung von Commissarien zu dem sel ben ist vom Senat mit 24 Stimmen gegen 19 ange—m nommen worden, Zur Vollfuhrung dieser hoͤchst wichti. gen Mission ist Herr R. . Anderson aus Kentucky Eẽgegenwaͤrtig Gesandter in Bogota) und Hr. J. Ser— seant aus Pennsylvanien ernannt. Hr. Rochester aus Neuyork ist Secretair derselben geworden. Die aus, fuͤhr liche Botschaft, welche der Praäͤsident J. Q. Adams in Bezug auf diese Anlegenheit dem Hause der Re— praͤsentanten mitgetheilt, ist folgenden Inhalts:

„Dem Beschlusse des Hauses vom 5. d. M. ge⸗ maß, wodurch ich aufgefordert wurde, von der Corre, spondenz zwischen den Vereinigten Staaten und den neuen Americanischen Staaten oder ihren Ministern, hinsichtlich des beabsichtigten Congresses fu Panama, so viel mitzutheilen, als ich in Händen hakte, und uͤber den Charakter jener Versammlung uͤberhaupt, alle die Auskunft zu geben, die ich meiner Ansicht nach, ohne

Benachtheiligung des Staatsinteresses, vorlegen koͤutrte

und zugleich, so weit es eben gedachte Ruͤcksichten ge⸗ statten, das Haus zu unterrichten, an welchen Gegen— standen die Agenten der Vereinigten Staaten bei den Verhandlungen jenes Congresses Antheil nehmen duͤrften, uͤbersende ich jetzt dem Hause einen Bericht des Staats- secretairs, nebst den in erwaͤhntem Beschluß verlangten Briefschaften und Nachrichten. Hinsichtlich der Gegen— stände, an welchen die Agenten der Vereinigten Staa, ten, wie sich erwarten laßt, bei den Verhandlungen jenes Congresses Theil nehmen werden, halte ich fuͤr zweckdienlich, gleich anfangs zu bemerken, daß diese Ge— genstaͤnde weder der alleinige, noch selbst der vorzÜg— lichste Beweggrund zur Annahme dieser Einladung fuͤr mich gewesen. Der erste und vornehmste Anlaß dazu war, im wohlwollenden und freundschaftlichen Geiste einem Antrage entgegen zu kommen, der von drei Schwester-Republiken dieser Hemisphaͤre in demselben

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nats, nach und nach bevollmächtigte Gesandte die Republiken Columbien, Buenos-Ayres, Mexico. Nicht geneigt, unter der Verbruͤderung Freiheit, Streitigkeit uͤber zu erheben, welche ggroͤßtentheils bei Seite zu setzen fuͤr noͤthig erach sandte er Minister nach Columbien, Buenos⸗Ayre⸗ Ehtli, ohne, wie er es den alten Grundfsaͤtzen uͤbe litisches Erstgeburtsrecht gemäß, hätte thun konnen, diesen Republiken zu verlangen, daß sie zuerst du Staaten durch eine bevollmächtigte Gesandtschaft h pen sollten. Die unter seiner Leitung füuͤr Hru. A fon, unsern ersten Gesandten nach Sud amerika, enn fenen Instruktionen, enthalten sehr ausfuhrlich die! meinen Grundsaͤtze, nach welchen, seiner Meinung unfre politischen und esmmerziellen Verhältnisse diesen unsern Nachbaren zu ihrem und unserm Vorl und dem Vortheil un serer späaͤten Nachkommen en richtet werden sollten. Sie finden den Theil dieser struktionen, der sich auf jene all gemeinen Gegenst bezieht, abschriftlich unter den Papleren, die ich dem Hause uͤbersandt habe. Achnliche Instruktn wurden den nach Buenos Ayres, Chili und Mexie stimmten Gesandten mitgetheilt, und das System soctalen Verkehrs, dessen Ankaüpfung von der; Eroͤffuung unsrer diplomatischen Verbindungsn mi ü chenden Nationen an, der Zweck ist die beste Darlegung so wohl zen gemäß ich die Einladung zum ma angenommen, als der in je ner sammlung zu verhandeluden Gegenstaände, an n un fre Bevollmächtigten aller Wahrscheinlichkeit nach nehmen weren. (KFortsetzung folgt)

Milsio ne Grune s⸗

Königliche Schauspiele. Freitag, 28. April. Im Opernhause: „Nurm oder? „Das Rosenfest von Caschmir,“ lyrisches d in 2 Abtheilungen, mit Tanz; nach dem en glische⸗ dicht Lalla Rülsh, des Th. Moore, von C. Hein Musik von Spontini. Ballets von Lauch ery. Wegen fortdauernder Krankheit der Ma dam der hat Madam Schulz in dieler Oper, zu der Pi der Zelia, zugleich die der Namuna übernomm Preise der Plaͤtze: Ein Platz im Parterre! Ein gesperrter Sitz s Thlr. Ein Platz in den des Koͤnigl. Ranges 1 Tolr. Ein Platz in den des zweiten Ranges 3 Thlr. Ein Platz in einer quet-Loge s Thlr. Ein Platz in den Logen des dr Ranges 3 Thlr. Amphitheater Thlr.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Joh

Chili n

Vorrang und Eik. selbst die Europaäͤischen

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Dem Gold-Schmidt George Hossauer ist die hlubniß allerhoͤchst ertheilt worden, das Prädicat als sioschmidt Seiner Majestät des Königs zu fuͤhren.

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Angekommen. Der Koͤnigl. Franz. General⸗Ma— t, im Gefolge des Herzogs von Ragusa, Vicomte alon, von Paris.

Abgereist. Se. Durchl. der Prinz George zu zessen⸗Cassel, nach Duͤsseldorff.

Der K. Baiersche Kämmerer, Geheime Rath, au

tordentl. Gesandte und bevollm. Minister am hiesigen pose, Graf von Luxburg, nach Dresden. Durchgereist. Der K. Franzoͤs. General⸗Major, s Gefolge des Herzogs von Ragusa, Graf von brogl!io, von Paris nach Riga. Der K. Franzoͤs. Kabinets-Kourier Teisset, von haris nach St. Petersburg. Der K. Großbr. Kabinets-Kourier Moore, von zt. Petersburg nach London.

2 8 . Zeitungs- Nach klch tür t

Ausland. 1

paris, 22. April. Vorgestern wurde in der De ütirten⸗ Kammer uͤber die von einem Mitgliede Hin. v. Cambon) Tags zuvor auf das Bureau nie— utzllegte Preposition, daß die Lauidation der Ausga— en des spanischen Krieges vor dem Gesetz betreffend die hfnitive Regulirung der Rechnungen von 1824 gepruͤft perden moͤchte, sehr lebhaft debattirt. Hr. v. Cam bon sizte seinen Antrag auf die Bestimmung des Finanz— Uskes vom vorigen. Jahre, wo es nach Feststellung des Dumme der Ausgaben fuͤr 1823 heißt: „Nichts desto— beniger werden die Minister bei der naͤchsten Sitzung je sich auf den spanischen Krieg beziehenden Rechnun— n und die definitive Liquidation der Kosten die ses hrieges vorlegen.“ Diese Bestimmung ist, sagte der Rödner, so ausdrücklich, daß über deren Bedeutung keine Fdeifel obwalten koͤnnen. Unmoͤglich kann man behaup— ten, daß die Minister derselben gemäß gehandelt haben, dem sie jedem einzelnen Deputirten die General Rech— lung uͤber den spanischen Krieg zugeschickt haben, denn ine solche Mittheilung zieht keine Debatte nach sich, und weder der Geist noch das Wort des Gesetzes ge,

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stattet eine so spitzfindige Auslegung. Die

dieses Vorschlages, wie auch der 1 setzten sich nicht so wohl einer Pruͤfung jener Liquida— tion, als daß man sien mit dem Finanzregulirungs-Ge— setze fuͤr 1824 in solche Verbindung bringen wolle, daß sie dieser vorangehn muͤsse. Der Minister forderte die Kammer auf, sogleich an die Pruͤfung des letztgedachten

Gesetzes zu gehn, wo sich Gelegenheiten genug darbie—

ten wurden, die Rechnungen von 1823, die d Gesetz ihre Sanktion erhalten sollen, Da e,. vringen. Hr. Mechin widersprach dieser Behauptung und bemerkte, es sei nicht eine Zahlen Controlle, son⸗ dern die möoralische Prüfung des Ganzen, die angestellt werden soll te. Der Vorschlag wurde verworfen, und hierauf uͤber den Antrag des Grafen Duhamel berath— sclagt, welcher dahin geht, das Ablesen geschriebener Reden bei den Debatten uͤber die einzelnen Artikel der GSesetze zu untersagen.

In der Pairs«-Kammer erfuhr vor einigen Ta— gen ein Gesetz, betreffend die Veräußerung eines zur Krondomaine gehörenden Grundstuücks, lebhaften Wider— sptuch. Der Graf Marcellus erinnerte, das dies Srundstuͤck ehemals Kirchengut gewesen sei. Wohl sei es ihm bekannt, daß der Staat die Aafopferung eines Eigenthums-Rechts fordern könne, wenn allgemeines Interesse es ergeische, dies duͤrfe aber nur nach vor— gauziger Entschädigung statt finden. Nun frage der e , dann hier eine Entschädigung erfolgt sei? Die in eBesitze des Staats befindlichen Kirchenguͤter überstiegen um Vieles die jährlichen Bewilligungen zur Besoldung der Geistlichkeit; folglich sei die Religion die auch zu einer Zeit emigrirt sei, nicht entschadigt worden. Der Staat sei weit entfernt, gesetzmäßiger Besitzer der Kirchenguͤter zu sein, und er koͤnne sie 33 auch nicht veraußern. Die Kammer trat der Meinung des edlen Pairs nicht bet, s . P h i, sondern genehmigte

Es sind in Bordeaux Nachrichten aus Havanna vom 14. März eingegangen. Cuba erfreute sich der vollkommenste Ruhe. Der General. Gaston, Befehlsha— ber der spanischen Seemacht bei Cuba, ist in Bordeaux angekommen. .

Fuͤnfprocentige Rente 96 Fr. b0 C. Dreiprocent. 64 Fr. 95 C. .

London, 3. April. Gestern hat der Koͤnigl. Preuß. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Herr Baron von Maltzahn, mit dem Chef des hiesigen Handlungshauses Gebrüder Rothschild, Banquier N. M. von Rethschild, in Gegenwart des offentlichen Notars Bonnet, die von der Preuß. Regie— rung zum 15ten Tilgungs-Termin eingeloͤseten Obliga— tionen aus der, bei jenem Handlungshause am 31. März 1818 erbͤffneten Anleihe, nedst den dazu gehoͤrigen Ku—

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