1826 / 100 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

396

lassen, daß zu der Zeit, wo die Instruktionen (fuͤr die Ge⸗ sandten nach Columdien, Mexico, Buenos⸗Ayres und Chili,) ausgefertigt wurden, bereits die ersten Verträge zwischen ei— nigen der südlichen Republiken, wodurch sie die diplomatische Versammlung zu Panama stipulirten, geschlossen waren, und man wird ersehen, mit welcher vorsichtigen

sicht auf die Politik der V St., und zugleich, mit wel cher Offenheit und welchem Wohlwollen gegen diese Na— tionen sie ihre Absicht betrachtet ward, die V. St. zu die ser hohen Versammlung, worin es sich um Amer ika's Intere sse handelt, einzuladen. Es wurde als kein enischeidender Grund zur Ablehnung dieser Einladung angesehen, daß der Vorschlag zur Zusammenberufung eines solchen Con, gresses nicht zuerst von uns gemacht wurde Er war hervorgegangen aus den dringenden, unmittelb ren, au gen, blicklichen, gemein samen Beduͤrfuissen jener großen, suͤr ihre Unabhängigkeit kämpfenden, und so zu agen, rasch

ins Leben tretenden Freistaaten. Ihr Antrag an

uns war, ein Beweis ihrer Achtung und Freundschaft von unsrer Seite hingegen hätte er schwerlich statt finden koͤnnen, ohne uns den Verdacht ehrgeitziger, oder gar herrschJuͤchtiger Absichten zuzuziehen, mehr ge⸗ eignet, Abneigung und Mißtrauen zu erregen, als Gunst und Freundschaft zu erwerben. Das erste und leitende Princip, welches billiger und , . Weise als Grundstein aller unserer kuͤnftigen Verh

ihnen erachtet wurde, war Uneigennuͤtzigkeit; das nachste/ herzliches Wohlwollen gegen sie; das dritte, die Forde⸗ rut'g einer offene und gleichmäßigen Ecwiederung. Bei dieser Stimmung wurde ich, auf die foͤrmlich und ern st lich ergangene Einladung, seldst wenn es zweifelhaft ge— wesen wäre, ob irgend einer von den zur Verhandlung und Berathung im Congresse vorgeschlagenen Gegen. staͤnde von der Art sey, daß der Erfolg die unmmttel, baren und wesentlichen Interessen der Vereinigten Staaten deruͤhrt daͤtte, dennoch, so weit es von mir abgehangen, die Einladung anzunehmen beschlossen, und Gesandte zu dieser Versammlung ernannt haben. Der Antrag an sich selbst deutete schon darauf hin, daß die Republiken, von denen er ausging, der Meinung wären, daß fuͤr uns oder sie wichtige Interessen unsere Gegen, wart daseldst wuͤnschenswerth machten. Sie gaben uns zu erkennen, daß sie dei der Neuheit ihrer Lage, und aus Achtung vor unserer Erfaßrung!./“ sehr gern unsern freundlichen Rath annehmen würden. Die Gesinnung, die sich in diesem Antrage aussprach, mit einer kalten Weigerung zu erwiedern, schien nicht zu der warmen Theilnahme an ihrer Wonhlfahrh zu stimmem welche Volt und Regierung der Union wahrend der ganzen Dauer ihrer Revolution gemeinschaftlich an den Tag gelegt. Sie durch eine abschlaͤgliche Antwort ihrer E sffnung zu beleidigen, und später zu einer ähnlichen Versammlunz einzuladen, die wir zusammengerufen dgätten, das war

ein Verfahren, das mir nie in den Sinn kam. Ich

würde Gesandte zum Congteß geschickt haben, wäre es auch bloß darum zu thun gewesen, ihnen den Rath zu ertheilen, den sie rucksichtlich ihrer eignen Verhaͤlt nisfe, ohne alle Beziehung auf die unsrigen, ge— wünscht hätten. Ich wurde sie gesendet haben, wäre es bloß geschehen, um ihnen unsre Gruͤnde auseinander zu setzen und darzulegen, weshalb wir diesen oder jenen Antrag zu speciellen Maaßregeln ablehnen müßten, zu welchen sie vielleicht unste Mitwirkung gewüͤnscht, die wir aber mit unserem Interesse oder unsern Pflichten für unvereinbar gehalten hätten. Bei dem Verkehr zwischen Nationen, wirkt eine Mäßigung vielleicht mehr, als ein Talent. Durch wohlwollende Behandlung ist noch nichts verleren gegangen; durch herbe Weigerung und anmaßende Anspruͤche aber nichts zu gewinnen.

lnisse zu] kommen sollen, ist kaum ein einziger, bei dem das

lan der. Demoiselle Carl Lanz, Emmy, als

gehren: „Die Jungfrau von Orleans,“ roman

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff. Redacteur Jen

Allein auf dem Congreß zu Panama, wir moͤgen! prasentanten dahin schicken oder nicht, soll uͤber Ge⸗ staͤnde, die nicht bloß fuͤr das kuͤnftige Wohl den jammten Menschengeschlechts hoöͤchst wichtig sind, sond sich unmittelbar auf das speeielle Interesse unsrer Un beziehen, zur Beraihschlagung kommen. Andre koͤn falls wir Repraͤsentanten hinsenden, von unsern Be maͤchtigten zur Sprache gebracht werden, um jenz! den großen Resultate, unser eignes Interesse und Veredlung des Zustandes der Menschen auf Erden foͤrdern. Vielleicht duͤrfte sich der Regierung der Staaten im Laufe vieler Jahrhunderte keine so guͤnß Gelegenheit darbieten, den wohlwollenden Absichten goͤttlichen Vorsehung zu dienen, die von dem ioͤser des Menschengeschlechts verheißene Gluͤchs keit zu verbreiten und die Herrschaft des dens auf Erden und der gegenseitigen Mense liebe in der Zukunft zu fordern, als wir ge wartig durch Theilnahme an den Berathun dieses Congresses in unsre Hand bekommen wa Unter den Gegenstaͤnden, die in offiziellen, von Republik Columbien bekannt gemachten Blättern gezahlt werden, und auf welche in der dem Hause vorgelegten Correspondenz als auf solche verwiesen dje in den Verhandolungen zu Panama zur Spn

jultat des Congresses nicht tief in das In teresse Vereinigten Staaten eingreifen wird. Selb st die gen, an welchen blos die kriegfuͤhrenden Staaten tt gen Antheil nehmen, werden bedeutenden Einfluß den Zustand unsrer Verbindungen zu den Amerika schen und wahrscheinlich auch zu den vorzuͤglichsten ropäischen Staaten haben. Schon, um genaue n schleunige Nachrichten uͤber die Beschluͤsse des Cong es uns die Fortschritte und den Ausgang der handlungen desselben zu haben, wuͤrde ich es fuͤr ral am halten, eine beglaubigte Agentschaft dort zu hab die mit den ubrigen Mitztiedern des Congresse vertraulichem Verhältniß stände, daß die Autt so wie die sichere und fruͤhzeitige Uebersendung richte gesichert wäre. Zu den aufgezählten Punkt. N hört die Anfertigung eines Manifestes, worin der M die Gerechtigkeit ihrer Sache, so wie das Verhiln in welchem sie zu andern christlichen Mächten zu stch wuüuͤnschenz dargelegt werden soll, und die Ab fassung er Scifffahrts und Handels Convention, die son auf die, verbündeten Staaten als ihre Alliirten anme bar semm soll. (Fortsetzung folgt.)

Königliche Sch auspiele. Sonnabend, 29. April. Im Sch auspielhause: theienwuth,“ Schauspiel in 5 Abth. von Ziegler. In Potsdam: „Der Temperamentsfehler,“ spiel in 2 Abtheil., von Herrn W. Adami. Hin zum Erstenmale: „Der Todte in Verlegenheit,“! spiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franz., le dans iĩ'embarras, frei übertragen von F

Sonntag, 30. April. Im Opernhause.

Tragödie in 5 Abtheilungen, von Fr. Schiller.

Im Schausopielhause:; „Eigene Wahl,“ Lu in 2 Abeheilüngen, von K. Schall. (Hr. Leb run Stadt, Theater zu Haruburg: Baron Siginnn' Sinnig.) Hierauf: „Die Eifersuͤchtigen,“ oder: ner hat Recht,“ Lustspiel in 3 Abtheilungen nach Euglischen des Murphy, von Schröder. (Hr. dn Hr. Rast. als letzte Gastrolle.

53 .

. 2 ,, 9.