1826 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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manischen Gebiete erhelle. Herr Wynn entgegnete, daß es nicht füͤr rathsam erachtet worden sei, die Pa— piere in Beziehung auf den Vorfall in Barrackpore vor— zulegen, aber daß die Depeschen uͤber die Occupation der Insel Shapooree dem Hause mitgetheilt werden wuͤr— den. Herr Bright beschwerte sich, daß keine Docu mente uber den Krieg mit den Birmanen auf den Tisch gelegt wären, und daß die, welche das Haus erhalten sollte, lediglich auf die unbedeutende Insel Shapoore Bezug hätten. Es sei des Hauses Pflicht, die Um— staͤnde, welche den Krieg veranlaßt harten, zu unter suchen, wovon bis zu diesem Augenblick nichts bekannt geworden sei; das Haus wisse nicht, ob der Krieg kurz oder lang sein werde, und ob wir dabei gewinnen oder verlieren wuͤrden. Er forderte daher die Minister auf, noch vor dem Schlusse des Parlaments Aufklärung uͤber alle diese Gegenstände zu geben. Die Regierung werde ohne Zweifel von der Pestilenz gehort haben, welche unter unsern Truppen auf dem birmanischen Gebiete geherrscht hätte, er wundere sich daher, daß hieruͤber und uͤber den Krieg im Allgemeinen so tiefes Still— schweigen im Hause beobachtet werde. Herr Wynn sagte, er sei bereit, jede ihm vorzulegende Frage zu be— antworten; aber es ware ganz etwas neues, von ihm

zu verlangen, daß er uͤber Zeitungsparagraphe Außklaͤ— rung geben solle. Die Hoszeitung habe alle aus Ost, indien empfangenen Depeschen publieirt, und wurde mit der Publication derselben, sobalb neue ankamen, fort, fahren. Daß die Truppen auf dem birmanischen Ge— biete durch Krankheiten sehr gelitten hätten, wäre leider wahr; dies sei aber ein Gegenstand innigsten Bedauerns und nicht ein Gegenstand des Vorwurfs. Lord J.

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die Festung Maloune anzugreifen, nach der sich Feind zurückzezogen haben durfte.

Der Bericht des Majors Moody, missaire zur Untersuchung des Zustandes der der P laments. Acte gemäß unter die Obhuih des Koͤnigs stellten Africaner, und welche in Westindien entweder die Lehre gegeben, oder anderweitig beschäftigt won sind ist dem Parlamente vorgelegt worden. Er lan fuͤr die Emancipation der Neger und fuͤr die Annahn daß sie sich als freie Menschen durch ihrer Hände An ernaͤhren wurden, unguͤnstig.

London, 2. Mai.) Im Parlament wurde gesn von unsern Ministern proponirt, das hier im Entra lagernde Getreide mit einem mäßigen Zoll von 12 Sc pro Quarter fuͤr Weizen zum Lonsumo zuzulassen! dem Könige die Macht zu geben, die Häfen nach 6 düuͤnken, wie es die Zeitumstände erfordern sollten, zur naͤchsten Sitzung zu oͤffnen. Man zweifelt ni daß das Parlament zur Zalassung fuͤr den innern darf des jetzt dier lagernden Getreides mit einem fixirenden Zoll seine Zustimmung geben wird; doch w man erst margen genau in Erfahrung bringen, ob Weizen oder auch alle andere Getreide, Gattungen ter oieser Zulassung verstanden sind.

Aus der Schweiz, 3. Mai. Ungeachtet der n hen Witterung war die diesjäbeige Versammlung helvetischen Gesellschaft den 26. April in Langenthale so zahlreich, wie seit einigen Jahren, zum Beweis ih ausdauernden und immer krästiger sich äußernden bens. Vater Pestalozzi war ihr Vo steher. Vor eln Jahre sagte er bei seiner Wahl: „Ich din alt; n Olut ist zwar noch warm, aber die Nerven sind schwi

henkt mir Gott annoch ein Jahr, nun so will

festletze, um dem Hause alle die Aufklärung uͤber den Kieg zu geben, welche die Regierung besäße. Her Wynn antwortete hierauf nicht.“ .

Eine Beilage der Londoner Hofzeitung liefert die von Sir A. Campbell. empfangene Depesche mit allen

Russ ll wuͤnschte, daß der sehr achtbhare Herr einen Tag

Details der am 1., 2. und 3. Dec. gefochtenen Schläch-

ten, in welcher der Feind zwar von ihnen geschlagen wurde, sich aber doch in bewundernswuͤrdiger Ordnung zurückzog, und den größten Theil seiner Todten und Verwundeten mit fortschaffte. 60, 9000 Mann starke Arm e, war in drei Corps getheilt. Das Corps zur Linken befehligte Maba Nemiow, ein alter und erfahrener General, der eigends aus Ava ge sandt worden war, um ein neues kriegfuͤhrendes Sy stem einzuführen. Er hatte sich am Nawine, Flusse in Simbike und Hyalay verpfaählt, und sein Corps bestand aus 15 000 Mann Birmanen, Shans und Lassayecen, wovon 700 Cavalleristen waren. Das Coips des Cen— trums, von dem Kee-Woonghee befehligt, war 30,000 Mann stark, auf den Gebirgen von Napadee zu wel chen man nur durch einen einzigen schmalen Fußweg Zugang hat) stark verschanzt, der Fußweg von 7 Kano— nen, und die Fußseite von mehreren Batterien schweren Geschuͤtzes beschuͤtzt. Der Zwischenraum zwischen diesem und dem Coros des linken Fluͤgels war ein großer dicker Wald, in welchem der Feind eine Postenlinie aufgestellt hatte. Das Corps zur Rechten, befehligt von Sud— doowoon, hatte das rechte Ufer des Irrawadty inne, war stark verpfaͤhlt und wurde von Kanonen beschuͤtzt. Saämmiliche Corps wurden mit der groͤßten Unerschrok— kenheit aus ihren festen Positionen vertrieben und in die Flucht geschlagen. Die brittische Armee verlor 28 Todte und hatte 140 Verwundete, darunter 12 Offiziere. Un— ten den Todten des Feindes befand sich der S5jährige Maba Memiom. Erbeutet wurden 29 Kanonen, 400 Gewehre, und eine beträchtliche Quantität Pulver und Kugeln. Die meisten Verpfahlungen wurden in Brand gesteckt. Sir A. Campbell gedachte am 6. Dec. nach Meoady zu matschiren, und entweder jenen Platz oder

95 zu Euch noch reden, wie's mir um's Herz! wn Baterland und Erziehung, denen ich mein gan Leben gewiomet habe.“ So sprach er dann jetzt, nem. Herzen in drittehalbstundiger Rede freien

ir. von Vaterland und Erziehung; er sprach be

den in seinem langen Leben gelammelten Erfahrung vom Vaterlande in der alten und neuen Zeit, von d sen Gebrechen und ihrer Heilung, von Herstellung z ichweizerischer Kraft, Ehrenfestigkeit, Biederkeit, NM

Tugenden und die daraus hervorgehende Selbststaäͤnd keit. der großen Volksmehrheit, zu begruͤndenden Freih und Wohlfahrt, die nicht strahlt und glaͤnzt, aber beglt and veredelt; er bot das hehre Vorbild des alten schweize schen Volkslebens zur Anschauung dar, und schloß mit? Worten: „Ich bin mit dem Gefuͤhl in eure Mitte gen ten, es sei wahrscheinlich das letzte Mal, daß ich di Versammlung besuche. Ich wollte deswegen von Allet was ich nach meinen Ansichten fuͤr das Vaterland wuͤnschen nothwendig und wuͤrdig fand, in dieser Stu kein Wort verschweigen.“ Wenn aber, sprach er bi nachher, Gott mir das Leben noch laͤnger schenkt, so ge ich Euch mit jedem Jabre noch einen Beitrag v meinen Arbeiten fuͤr Volkserziehung und Vaterland

Die bi manische, , , Einfalt und vor allem von seiner, auf ;

wohl, das nur auf jene gegruͤndet sein kann. Ei Skizze seiner Ideen uͤber die fruͤheste Menschenbildu⸗ von der Wiege bis in's sechste und siebente Lebensjah soll den diesjährigen Verhandlungen beigeruͤckt werde ebenfalls soll die mit ungemein angeregter Theilnaht angehörte biographische Denkschrift des Herrn Staat tath Pfyffer auf den verewigten vortrefflichen Eidgent sen, den Stadtpsarrer Thaddäus Muͤller von Luzern, denselben erscheinen.

) Dieser wichtige Artikel ist ein von der Magdeburgischt Zeitung vom 9. Mai mitgetheilter Auszug aus einem ein dasiges Handlungshaus von zwei Geschaͤftsfreundt desselben in London erstatteten Berichte.

einer der . 5 Cireularsitzungen fort.

ihlingswittetung hat sich bis jetzt sehr spaärlich bei

zschte truͤbes, rauhes, mit kalten Nordwinden be—

unsere Nachrichken aus Corfu reichen bis zum 9. April,

VMenig Glauben schenkten, „weil der Oesterreichische Beob—

.

'bir haben, wahrend der fuͤnfiährigen Dauer, dieses un—

Preßburg, 2. Mai. Seit der 93sten Reichstags,

ng am 26. v. M., wurde noch keine wieder gehalten. erren Stande setzen unterbessen ihre Berathungen.

Die sonst um diese Zeit gewohnliche, angenehme

gezeigt. Die ersten Tage der verflossenen Woche tetes Wetter. Seit dem Sonnabend aber, von fruͤh bis jtzt, regnet es, bei heftigen kalten Winden, un— erbrochen in einem fort. Nach den Versicherungen kundiger, erfahrner Oekonomen duͤrfte diese Witte, g fuͤr das Frühobst und den Weinstock von sehr nach— ligen Folgen sein. Ja dem großen privil. Markte Nagy -Körös brach 15. April Mittags nach 12 Uhr bei einem heftigen ͤrmwinde, mitten im Ort, wo die Haäͤuser am ge igtesten zusammen gebaut sind, in einem Stalle er aus, welches so verheerend um sich griff, daß nach gen Stunden uͤber 1000 Gebäude ein Raud der. men wurden. 3. fe Turkei. Der Oesterreichische Beobachter vom 4. enthält folgendes Schreiben aus Kon stantinopel 10. April: Seit der Ankunft der Tatarn, welche die Nachricht der Einnahme der befestegten Inselg Vaßiladi und kolico hierher brachten, hat die Pforte keine weiteren chte aus dem Lager Ibrahtm Pascha's vor Messo— i erhalten ). Aus Napoli di Romania erfahrt

esto schneller wurden die Pariser Journalisten von ihren Lorrespondenten in jenen Gegenden bedient.

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man, daß die dortige Regierung, durch die Kunde von Vaßtladi's Fall aus ihrer bisherigen Gleichguͤltigkeit fuͤr das Schicksal der tapfern Vertheidiger von Messolongi geweckt, Befehl gegeben habe, so viel als moglich, von den auf Raub zerstreuten Kriegsfahrzeugen der Hydrio— ten, Spezioten und Ipsarioten zu sammeln, um der so hart bedrangten Festung mit Mund- und Kriegs-Vor— raͤthen zu Huͤlfe zu eilen. Nachrichten aus Athen vom 25. März zufolge hatte Oberst Fabvier mit den von ihm im Laufe mehrerer Monate in der dortigen Gegend ge— bildeten regulirten Truppen, einen Einfall nach Negro— ponte unternommen, und war vor Karysto, (einer befe— stigten Stadt an der Suͤdspitze dieser Insel) erschienen. Bereits unterm 4. Marz hatte Ob erst Fadvier aus seinem kamaligen Hauptquartier zu Veang (unweit Marathon) an mehrere Consuln und Agenten der europäischen Mächte zu Athen ein Ciscular-Schreiben erlassen, worin die Hafen der Insel Negroponte und des Golfs von Volo in Blockabestand erklart werden. Ueber die zuerst tach Argos, dann nach Megara einberufene Nationai—

Verlaimmlung, welche den neuesten Nachrichten zufolge,

in Piasdg, ganz nahe bei Episaurus, gehalten werden oll, heißt es in einem Schreiben aus Athen, vom 15. Marz:

„n. Man glaubt, daß die National Versammlung im Laufe der kuͤnftigen Woche zu Piada eröffnet wer— den wird; einige Moreoten, unter andern Petro Bei (der Bet von Matna) sind bereits dort eingetroffen. Die von- den meisten Deputirten von Ost Griechenland geäußerte Meinung geht dahin, den Staat zu monar— chistren, und von den großen Mächten der Cyristenheit einen Konig zu begehren. In den, von den Einwoh—

Bereits am h. April Abends war zu Paris die Nachricht von der e ern won Satona, Talandi, Livadia, Theben, Lidorikt,

o. Maͤrz erfolgten Einnahme von Messolongi durch die üͤrken, allgemein und mit so genauen Umstaͤnden über den Hergang der Sache verbreitet, daß man haͤtte schwoͤ— en sollen, die Berichterstatter seien Augenzeugen dieser Begebenheit gewesen. Einer dieser Berichte, welchen der Lonstitutionnel, das Journal des Debats, und die Etoile hom 11. April mittheilten, schloß mit den Worten: „End— ich am 8. Maͤrz (20. Maͤrz neuen Styls) verkuͤndigte die Todtenglocke die letzte Stunde der Christen. Um 10 ihr batten die Tuͤrken Messolongi mit Sturm erobert; er Bischof Josepb wurde langsam am Feuer gebraten; lle Manner mußten über die Klinge springen; eine Menge zeiber und Kinder wurden in den Lagunen ersaͤuft. kilftausend Christen sind gemordet; sie stehen vor dem lichterstühle Gottes, des Richters der Koͤnige der Welt, ho sie die abtrünnigen Kabinette anklagen werden!“ enige Tage spaͤter, nachdem man zu Paris, auf andern

egen, inne geworden war, was es mit dieser Trauerpost on Messolongi's Fall auf sich habe, wurden neue Fabein, erade im entgegengesetzten Sinne, verbreitet. Ganz euerlich (in den Pariser Blaͤttern vom 23. April) wird ie Eroberung von Messolongi durch die Tuͤrken in dem Schreiben eines englischen Obersten aus Sainte-Anne, bei epanto, vom 26. Maͤrz (welches die Londoner Morning— ost enthalten soll) abermals auf das Umstaͤndlichste ge— hildert, das Ereigniß jedoch auf den 22. Maͤrz verlegt.

nd melden keine Sylbe von allen diesen Begebenheiten. Wir haben jene Pariser und Londoner Berichte bloß in er Absicht angeführt, um an diesem neuen und auffallen— n Beispiele zu zeigen, welchen Glauben die Erzählungen ner Blaͤtter ihr Inhalt sei nun nachtheilig oder guͤn— g fuͤr die Griechen uͤber die Exeignisse auf dem riegsschauplatze in Griechenland verdienen. Zu gleicher it halten wir uns verpflichtet, mehreren teutschen Blaͤt— in, namentlich der allgemeinen Zeitung, die Gerechtigkeit Hiederfahren zu lassen, daß sie diesen Pariser Berichten

ter (bis zu diesem oder jenem Tage) noch nichts von r Einnahme von Messolongi gemeldet habe.“ Die 'ahrheit tragt, wenn auch noch so lange verkannt, oder rdunkelt, am Ende doch den Sieg uͤber die Luͤge davon.

R. s. w., ihren Bevollmächtigten zur National Versamm— 1g ertherlten Jastruetionen, soll es wortlich heißen: „Wir maässen einen König haben; ohne einen König kommen wir nie ans Ziel; wenn ihr dieß nicht erwir— ken könnet, so laßt euch nicht mehr bei uns sehn ꝛe.“ Gura schwört bein allen Göttern, daß er sich lieber den Tuͤrken unterwerfen, als fernerhin das Joch der Oli— garchen der Morea und des Fanats ertragen wolls. Da nun aber der ersehnte Konig auf keinen Fall sogleich bei der Hand sein durfte, jo sell oie provisorische Regierung

soͤrgen, und den Krieg mit allen ihr zu Gebote stehen— den Mitteln betreiden. Es sollen jedoch folgende Ver— aͤnderungen in der Regierungsform vorgenommen wer— den: Ein Ausschuß von sechs Directoren soll, unter Vorsitz eines Prasidenten, an die Spitze der Regierung gestellt werden. Jede der drei großen Abtheilangen Grie— chenlands, das feste Land, die Halbinsel (More) und die Inseln, soll zwei dieser Directoren wahlen, der Praͤ— sident aber keiner von jenen drei Abtheilungen angehoöͤ— ren, um aller Partheilichkeit vorzubeugen, und seine Versetzung zu erleichtern. Es scheint, daß Ypsilanti die meisten Stimmen zur Praͤsiden ten-Wuͤrde fur sich haben werde, mit Vorzug vor Maurocordato, der von den Räamelioten verabscheut wird, welche ihm vorwerfen,

seligen Kampfes, stets alle Ereignisse desselben, nach den glaubwürdigsten Berichten, . Kenntniß gelangten, mitgetheilt, und alle Thatsachen treu erzählt. Wir haben sogar uber die wichtigsten Vorfälle dieses Insurrections-Krieges die eignen Berichte der An—

und haufig die Bemerkung gemacht, daß sie, in den mei— sten Faͤllen, der Wahrheit weit naͤher standen, als die wirklichen oder erdichteten Correspondenzen ihrer sogenann⸗ ten Freunde. Diesem Verfahren werden wir auch fer⸗ nerhin treu bleiben, ohne uns im Mindesten in unserem Gange durch Urtheile stoͤren zu lassen, welche Bosheit oder Unverstand uͤber uns faͤllen mogen. (Anmerk. des Oesterr. Beob. )

Lin Napoli oi Romania) fortfahren, die Geschafte zu be⸗

welche darüber zu unserer

führer der Griechen, zur See und zu Lande, aufgenommen,

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