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die Berathungen des Kabinets erstatten, worauf Se. K. H. Befehl zum schnellen Abmarsch eines Bataillons der Fußgarde gaben und sich zu Sr. Maj. zur Bericht, erstattung begaben, wo Sie bis 7 Uhr verweilten. Abends wurde der Königsbote Bailey eiligst an Gen. Sir John Byng, den er in Newmarket oder in York— shire aufsuchen sollte, mit dem Befehl, das Lom mando im Distriet von Manchester zu uͤbernehmen, ab— gefertigt.
Vorgestern Abend arbeitete der Herzog im innern Amte mit Hrn. Peel, der den Tag uͤber haufige Com— munikationen mit ihm gehabt.
Am Sonntag ertheilten Se. Maj. dem Lordkanzler, dem Grafen v. Liverpool und Hrn. Canning Audienzen.
Vorgestern hatte der Herzog v. Wellington eine Audienz bei Sr. Maj.
Sonntag Morgen um 9 Uhr erhielt Hr. Peel durch einen Expressen Depeschen von den Obrigkeiten in Lan— cashire, welche ihn und seine Untergebenen den ganzen Tag beschaͤftigten. .
Sonntag arbeitete Hr. Huskisson mit Hrn. Can— ning im auswaͤrtigen Amte. .
Am Montag fruͤh erhielt Hr. Peel wieder De— peschen aus Lancashire, worauf um 2 Uhr Cabineisrath im auswärtigen Amte war. kö
Vorgestern brachte Lord King eine Petition der Fa⸗ brik-Arbeiter in Manchester ins Oberhaus, die ihre Noth vortrugen, die nicht von den Maschinen herruhre
(in deren Hinsicht sie den veruͤbten Unfug tadeln) allein,
von den Korngesetzen. — Dies gab Anlaß zu einer lan gen Discussion, doch ward kein Antrag gemacht. Graf Liverpool antwortete jenen Lords, die en stlich Dazwischen
kunft des Parlaments, dann Reviston der Korngesetza eine Parlaments.
Maaßregel sei weniger nothwendig, als Subseriptionen-
noch in dieser Session verlangten:
es seien und das Vorhandensein und der Umfang der
Unruhen selbst gebe neue und bedeutende Grunde zur Verschiebung der Diseussion der Korngesetze her.
Im Unterhause kündigte der Minister Canning an, daß er am folgenden Abend auf die Eilaübuiß zur Ein
bringung einer Bill antragen werde, wonach der Ver
kauf des in koͤniglichem Verwahrsam befindlichen aus wo in Addingham Dampfstuͤhle zerbrochen worden. laͤndischen Getraides zur inlaͤndischen Consumtion vek
stattet sein soll. Er schlug das saͤmmtliche dermalen in den Niederlagen der Seebaͤfen befineliche auslaändische Getraide auf 250,000 dis 300, 000 Quarters an und be— merkte, daß der Verkauf dieser Quaatitaät den Land besitzern keinen Nachtheil bringen tone, sondern nur dazu dienen werde, die vorwaltende Idee, daß mitten im Ueberfluß Menschen Hungers stuͤrben, zu entfernen. Hr. Canning kuͤndigte zugleich auch an, daß die Mini— ster vom Parlament Vollmacht verlangen würden, um in der Zwischenzeit bis zur nachsten Sitzung nach ihrem Gutbefinden theilweise oder im Allgemeinen die Einfuhr fremden Getraides zu gestatten.
Das Unterhaus nahm gestern den ersten Theil des ministeriellen Antrags, namlich das Korn unter Schloß zum Verkauf zum inländischen Verbruch zu bringen, an; der zweite aber wurde zur weiteten Erwägung auf heute vertagt; woruͤber Hr. Canning laut sein Mißfallen ge— stand. .
Gestern war Versammlung im Mansion-house zur Unterzeichnung von Beitragen fuͤr die Manufactur— Distrikte, auf Einberufung des Lord-Majors, an wel— chen deshalb Freitag ein Gesuch ergangen war.
Die Unterzeichungen betragen schon 13,200 Pfd.
Se. Majestät haben nun in allem schon 5200 Pfd. unterzeichnet. .
Ueber den Zustand der Dinge in und um Man— chester meldete der Manchester Guardian vom 29. April Nachstehendes:
Leider! haben sich die Unruhen, welche währ dieser Woche in Blackburn u. s. w. statt gefunden, n auch bis hieher erstreckt. Nach einer anfangs der Wp bei einzelnen Spinnereien um des Lohus willen au— brochenen Zwistigkeit unter den Arbeitern selbst, we einen Stillstand jener Muͤhlen zur Folge hatte, hie Donnerstag, nachdem sie sich vom Morgen an gese melt hatten, an 3000 Menschen, groͤßtentheils Knah unter großem Tumultuiren, auf dem Felde, erst! 10 Uhr und dann wieder Nachmittags um 6 Versam lungen, wo es an einem Redner nach ihrem S nicht fehlte, aber auch nicht an verstaͤndig abmahnen Männern. Endlich drang ein Raͤsen von Consta durch, worauf der Psͤbel in allen Richtungen ausein derlief, nur ein Haufe von 80 bis 100, der sich Weiterziehen stets vermehrte, nahm den Weg nach en reren Webereien, wo Dampf angewendet wird, n die Fenster ein und richtete mehrere Zerstoͤrungen demolirte aber vollends die untern Stockwerke der Fa rei und das Comtoir des Hrn. H. Beaver in Jer Straße, ja zuͤndete das Gebäude an, so daß der Br erst gegen 10 Uhr Abends geloͤscht werden konnte man den angerichteten Schaden, 2000 Stuͤcke Gen mitgerechnet, auf 3 bis 4000 Pf. schäͤtzen konnte. 6 andere Muͤhle ward mit einer Abtheilung Scharfssch zen besetzt, welche den Poͤbel mit einigen blinden Sch sen vertrieben. — Gestern wieder den groͤßten V des Tags uͤber ein Zsammenlaufen und Laͤrmen Poͤbels, der sich jedoch darauf beschränkte, in der N der St. Georges Landstraße keine wohlgekleideten La sie mochten gehen oder fahren, unberaubt durch zulas 25 um 6 Uyr Nachmittags von der bewaffne Buürgermacht angegriffen und zerstreut, wobei dies e. 4 . . ĩ göoer einen Hagel von Steinwurfen aushalten muß Um 77 Uhr mußte in der Großen Aneoats, Straße Aäfruhr⸗Aecte verlesen werden und die Polizei erg an 24 Verdächtige. Später war alles ruhig und trouillen durchritten die Nacht durch die Stadt. Der Guardian enthalt zahlreiche Berichte von ng ähnlicher Art an andern Orten in der Nähe, « einen Fall, wo derselbe sich nach YJorkshire er streckt h Bolton ist alles ruhig, allein die Yeomantry auch auf den letzten Mann unter Waffen. Auch in Blu burn ist seit Montag keine Unruhe weiter vor gef all allgin der dort und in Acerington bloß an jenem T angerichtete Schade belief sich auf 10,000 Pf. Am Sonnabend Abend und Sonntag Morgen Jl gen mehrere Truppen Abtheilungen mit Geschuͤtz du Islington nach Maunchester. Am 30. v. M. war Manchester die Ruhe vollig hergestellt, auch eine Col pagnie Artillerie mit zwei Felestuͤcken angekommen. Ein Hantdlungshaus hat ein Schreiben aus 6 Helena vom 20. Maͤrz, wo das Schiff Lowther eas aus Bengalen und Madras Depeschen mitgebracht hab
nach St. Helena gebracht, war aber schon am 28. Di von Calcatta abgesegelt.
Cens. auf Abrechnung sind auf 77 herunter gen sen, schlossen jedoch gestern zu 772, 78, wegen der gü stigen Aussicht fuͤr Korn.
Brussel, 6. Mai. Der Gesundheitszustand E Majestät fahrt fort, desser zu werden. Nach Abnahn des zweiten Verbandes ist die Beschaffenheit der Wund
sundheits-Buͤlletins werden daher auch nicht mehr stalh
sinden. S. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande
vorgestern Nachmittag nach Ghent, Oudenarde um
wornach der Friede mit den Birmanen abgeschlossen 0 welche fuͤnf Provinzen und eine Crore Rupien her gaͤbeß Nach Anderen hat das Schiff Mellish jene Nachri
so gut befunden worden, daß man einer baldigen gan lichen Heilung entgegen sehen darf; die täglichen Gin
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rmonde abgegangen. Nach Besichtigung der dortigen angswerke werden S. K. H. uͤber Antwerpen nach
Haag zurückkehren. kr —
Die diesseitige Douanenlinie der Provinzen Ost⸗ ndern, Hennegau, Namuͤr und Luxemburg wird durch e Vermehrung der Beamtenzahl, zur Verhütung des rhandnehmen den Smug gelhandels verstartt werden.
In den Antwerpener Hafen sind wahrend des letz Monats 83 vom fremden Häfen kommente Handels⸗ fffe mit verschiedenen Ladungen eingelaufen; deren 4 Batavia, 2 von Suͤd- und 6 ven Nord-Amerika, zus Havanna, 1 von Haiti, 9 aus dem Mittellan⸗ chen und A aus dem Baltischen Meere, 2 von Spa— n, 35 aus franzoͤsischen Hafen am Ocean und 15 aus lischen Häsen kamen. Die Preise der Colonialwaaren w nicht nur gedruͤckt, sondern auch selbst zu diesen isen wenig Waare zu verkaufen; in rohen Zackern am meisten gemacht worden. Pot⸗ und Perlasche noch nie so wohlfeil gewesen wie jetzt. **
Frankfurt a. M., 4. Mai. In der 10ten Sitzung Bundesversammlung vom 20. April, kam die helegenheit des Pensions- und Sch ul denwesens
vormaligen Ober- und Niederrheinischen Kreises der zur Sprache, m Koͤut erischen Bundesgesandten bemerkt, daß die subdele⸗
e Commission bereits mit der Abfassung ihres Haupt— chts beschaͤftigt sei. 2 .
Der Koͤnisl. Saͤchsische Bundesgesandte hielt einen trag der Eingaben commilẽ(stien uͤber ihre Ge tsfuhrung vom 16. Februar bis Ostern dieses Jah und legte Versammlung erkannt bisherigen Commission, und schritt zur Wahr Aue n, welche aus den Gesandten von Köͤnigr. Sachsen, ßherzogthum Hessen, Holstein und Lauenburg, dil ßherzoglich Herzoglich Saͤchsischen Häuser und der n Stadt Frankfurt coustituirt wurde—— nachdem Koͤnigl. Baierische Gesandte, welcher mit den vier genannten die gleiche Stimmenzahl fuͤr sich gehabt,
rt hatte, daß er in Beziehung auf den Gesandten
Frankfurt, zuruͤcktrete. Munchen, 4. Mai. Der kaiserl. russische Gesandte em hiesigen koͤnigl. Hofe hat dieser Tage die Ehre bt, Sr. Maj. dem Koͤnige die Allerhoͤchstdenselden Sr. Majestät dem Kaiser aller Reußen verliehenen gnien des kaiserl. russischen St. Andreas-Ordens, ie Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin die Dekoration des Fatharinen, Ordens zu überreichen. Der Herr von Woronzow Daschkoff ist bei dieler Gelegenheit, beiden koͤniglichen Majestaͤten auf das Huldreich ste angen und von dem Koͤnige mit dem Großkreuze doͤnigl. Civil⸗Verdienst-Ordens der bayerschen Krone digt worden. Nürnberg, 7. Mai. Der „Korrespondent von uͤr Deutschland“ enthaͤlt heute folgendes: Die beiden Hauptmessen Deutschlanos, die zu Frank a. M. und Leipzig, sind nunmehr beendigt, und Kennzeichen der Zeit machten sich an beiden Meß n bemerktich: Beschraͤn kung der Zahlungsmittel in des durch die kritischen Konjunkturen erschuͤtterten ts, und eine ungemeine Preisminderung sammtli⸗ Gegenstaͤnde des Meßverkehrs; beiderlei Inkon ve— en bedingten sich gegenseitig, im Wechselverkehr rsache zur Wirkung. Wenn aber von einigen n her die Hoffnung hat geHußert werden wollen, der Zustand, den man gemeiniglich Handelskrisis , nunmehr uͤberlebt, daß wir dem Eintritt einer chen Zukunft demnaͤchst entgegensehen könnten: so Udie Erfahrungen, die zu Frankfurt und Leipzig ge— wurden, keineswegs von der Art, selchen sangui— m Hoffnungen Vorschub zu leisten. Gegentheils, allein der Umstand, daß die Uebel, woruͤber man
und es wurde von dem Koöuig!.«
in Frankfurt nur zu viel Grund zu klagen hatte, sich in Leipzig noch fuͤhlbarer machten, scheint darauf hinzu⸗ deuten, daß jener Zustand vielleicht noch nicht einmal seinen Hochpunkt erreichte, daß derselbe noch im Sta⸗ dium des Zunehmens ist. — Was die Zahlungsmittel sowohl baar, als diejenigen, welche der Kredit gewahrt, betrifft, so ist es allerdings Thatsache, daß auch zu Frankfurt manche Umsaätze unterdlieben, weil die Kaͤufer hinsichtlich des Einen wie des Andern beschräntt waren, daß namentlich nur aus diesem Grunde von den zur Messe gebrachten Wollvorräthen nicht viel über die Halfte ihres gauzen Betrags, der sich auf etwa 5009 Ballen belief, abgefuͤhrt werden konnten, daß andrer Seits viele Fabrikanten, vornehmlich in Wollen— und Baumwollenwaaren, sich genoͤthigt sahen, zu schleudern, weil sie Verbindlichkeiten zu erfuͤllen hatten, Behufs deren sie, des allgemeinen Miß⸗ trauens wegen, nicht, wie sonst, aus den Kassen der Banquiers diesmal zu schoͤpfen vermochten. Je⸗ doch war jener Mangel an Baarschaft, noch auch die Kreditlosigkeit keineswegs so groß, daß nicht in man⸗ chen Zweigen des Meßverkehrs sehr bedeutende Umsaͤtze gemacht worden waren; und der Fabrikant, der Gro ß⸗ händler bewilligten nach wie vor ihr Vertrauen den je⸗ nigen von ihren Kundleuten, welche durch Puͤnktlich⸗ keit in ihren Zahlungen sich desselben nicht verlustig ge⸗ macht hatten; auch Frankfurts Banquiers nahmen gern
Buͤrgschaften nicht exmangelten. Die Resultate im Waarenhandel davon waren,
das daruber verfaßte Verzeichniß vor, Alles, mit Ausnahme jener Sorten, unte mit Dank Lie Den e ,. as den nordischem Gegenden ausblieben,
wofuͤr die Kaͤufer . aufgeräumt ward; daß in Tuͤchetn ziemlich bedeutende Geschaͤfte ge⸗ macht worden sin; daß in baumwollenen Fabrikaten, beßonders solchen, die sich durch Geschmack und N uheit
tend waren; daß endlich der Preisabschlag sammꝛtlicher Gegenstande des Meßverkehrs, mit Ausnahme der Wolle, die um etwa 33 pt. unter dem Preisen der Herbstmesse verkauft ward, 10, 12 und hoͤchstens 15 pCt. — Letz⸗ teres bei einigen baumwollenen Artikeln — betrug. — Van Falltmenten, die wahrend der Meßepoche ausge⸗ brochen, hoͤrte man gar nichts in Frankfurt selbst, wie⸗ wohl eintge Schweizer Einkäufer, als sie nach Heimath zuruͤckkamen, den durch andere Bankerotte er⸗ folgten Sturz ihrer Haͤuser vernahmen. Auch kann man eben nicht sagen, daß die Frequenz der Frankfurter Messe, im Vergleich zu fruͤhern Epochen, sich dier mal sonderlich vermindert hätte. Von den Verkäufern fehl⸗ ten nur einige Elberfelder Fabrikanten, denen Frankfurt vielleicht minder wichtig ist, seitdem mittelst Errichtung der rheinisch westindischen Kompagnie ihnen neue Absatz⸗ wege nach den uͤberseeischen Markten eroͤffnet wurden, die, wenn schon der Vortheil davon, füͤr die Dauer, von Manchen in Zweifel gezogen werden will, doch we⸗ nigstens fur jetzt ihrem Gewerbfleiße viel Ermunterung und Beschaͤftigung gewähren. Hinsichtlich der Kaͤufer/ so fanden sich mehrere Kategorien derselden zwar ziem— lich spät ein, was denn auch vornehmlich auf den Woll⸗ markt einen nachtheiligen Einfluß äußerte; jedoch fehl⸗ ten die gewohnlichen Kunden keineswegs und die Ge⸗ schaͤfte gingen ziemlich rasch von statten, was denn sonst wohl als ein guͤnstiges Merkmal fuͤr den Meßverkehr betrachtet werden will. — Ganz anders verhielt es sich in Leipzig, und dessen juͤngste Jubilatemesse figurirte nach allen Kritiken unter den schlechtesten, die seit Men⸗ schengedenken daselbst erlebt wurden. Was zuvorderst die Geldverhaältnisse anbetrifft, so war das Mißtrauen darin auf einen solchen Gipfel gestiegen, daß selbst den Tratten der ersten Häuser von Augsburg, Hamburg, Berlin ꝛe. nur zu häufig von den Bankiers die Accepte versagt wurden. Auch der Kredit im Verkehr zwischen
und willig solche Wechsel an, wofür die erforderlichen
daß auf dem Ledermarkte
der Mode empfahlen, die Umsaͤtze keineswegs unbedeu⸗
ihrer
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