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von Landsdown ergriff diese Gelegenheit, um mit Nach⸗ durck die Nothwendigkeit darzustellen, dem Parlament vor Ende dieser Sitzung den Zustand der Manusaetur— Districte vorzulegen, damit abhuͤlfliche Maßregeln fuͤr die Noth der Fabrik, Arbeiter getroffen wurden. Er verlangte, daß eine Summe, Behufs Uaterstuͤtzung der Beduͤrstigen, zur Disposition der Minister gestellt werde, und sprach die Meinung aus, daß hierdurch einer der heftigsten und traurigsten Krisen, deren die englische Geschichte Eiwähnung ihue, zum groͤßten Theil abge, holfen werden koͤnne. Graf Liverpool trat hiergegen auf; er erklärte sich entschieden gegen die Idee, von Seiten der Rezierung, Gelder fuͤr den fraglichen Be⸗ huf zu bewilligen, da man hiedurch ein Veispiel auf⸗ stellen wuüͤrde, wovon die Folgen gar nicht abzusehen seien. Zugleich erklärte derselbe, daß er bei der schon zu Anfang der jetzigen Parlaments- Sitzung ausgejpro— chenen Meinung: daß die dermaligen Zeitumstände nicht geeignet seien, die bestehenden Korngesetze in Erwaͤgung zu ziehen, fest beharre, dagegen aber der Meinung sei, daß das Parlament seine Arbeiten nicht schließen duͤrfe, obne die dermalen in Königl. Gewahrsam befindlichen Getreide Vorräthe zum inlandischen Verkehr zugulassen, und die Regierung zu ermächtigen, in dringenden F len die Einfuhr fremden Getreides zu gestatten. Der Graf Lauderdale verlangte eine genaue Untersuchung der Ursachen der bedraͤngten Lage der Arbeiter und meinte, daß solche nicht von den hohen Getreidepreisen, sondern
von dem verminderten Absatz der englischen Fabrikate nach dem Auslande herruͤhre; hiervon abet liege den
Grund in den Maßregeln, welche man ih Bezug g den Geld-Umlauf genommen. Es sei, meinte er, fährlich, dem Gutdünken der Minister die Entscheidung der die Zulasfung fremden Getreides zu uͤberlossen und eben so wenig wollte er auch nur gestatten, daß das in Königl. Gewahrsam befindliche fremde Getreide zum Verkehr zugelassen werde; beides meinte er, werde die Landbesitzer in Unruhe und Noth versetzen. Der Graf Grey sprach die Meinung aus, daß die Korngesetze gar keinen Einfluß auf den Zustand der Fabrikarbeiter haͤt⸗ ten und verlangte, so wie Graf Lauderdale, eine ge— naue Untersuchung der Ursachen der dermaligen Be draͤngnisse der arbeitenden Klassen, weil nur nach ge⸗ nauer Erkenntniß des Uebels wirksame Abhuͤlfe moͤglich sei. Lord Ellenborough äußerte, die Regierung suche von dem Parlament eine vorgeblich nur voruͤber gehende Maßregel zu erlangen, welche aber demnaͤchst bleibend werden wurde. — Die Petition ward auf die Tafel gelegt, ohne daß ein weiterer Beschluß gefaßt worden.
Stockholm, 3. Mat. J. K. H. die Kronprin—
zessin ist heute Nachmittag 2 Uhr, zur großen Freude Sr. Maj. des Königs und des ganzen Koͤniglichen Hauses, von einem Prinzen gluͤcklich entbunden worden. Die hohe Woͤchnerin und der neugeborne Prinz befinden sich, den Umstaͤnden nach, im besten Wohlsein.
Brufsel, 7. Mai. Se. K. H. der Prinz von Oranien ist gestern Mittag nach dem Haag abgegangen,
Se. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande ist am Aten Morgens in Ghent angekommen, jedoch un— verweilt von da nach Oudenarde abgegangen, um die dasigen Festungswerke zu besichtigen. Abends begab sich der Prinz nach der Freimaurer Loge Septentrio und nahm daselbst eine Installation vor, welchemnaͤchst der— selbe auch dem von der Loge veranstalteten Festmahle beiwohnte. Vorgestern ist der Prinz gluͤcklich in Ant— werpen eingetroffen.
Ein englischer Kabinets-Courier ist gestern Nacht, von Petersburg kommend, nach London hier durch gereist. , z
Ein Journal aus den noöͤrdlichen Provinzen meldet, daß der bekannte Janni Nieolai Leonidas, der sich Graf von Sparta nennt, und angeblich von dem griechischen
Senat abgesendet worden, um in Europa fuͤr die S seines Vaterlands Gaben einzusammeln, von dem, zuchtpolizeilichen Angelegenheiten erkennenden Triby erster Justanz zu Gröningen zu sechsmonatlicher Hast 50 Fl. Strafe verurcheilt worden ist, weil er eine fal Acte unter dem Namen eines griechischen Ministers gestellt und davon Gebrauch gemacht.
In Amsterdam befinden sich an zwanzig griechi Handelshäuser und nicht selten kommen junge Grie dahin, um in diesen Haͤusern sich kaufmännisch au bilden. Auch Mauroecordato soll auf diese Weise vor eilichen Jahren daselbst aufgehalten haben.
Ma drid, 24. April. Es scheint gegenwartig ßer Zweifel zu sein, daß die Polizeiverwaltung ve dert und durch eine Einrichtung ersetzt werden n welche der vor 1817 üblichen gleicht; damals bilden namlich einen Gerichtshof, in welchem 3 ditglieder Madrider Criminalgerichts als Assessoren Sitz Stimme hatten. k
In der Umgegend dieser Stadt und in vielen dern Provinzen sind eine große Zahl von Menschen schäftigt, die Vertilgung der Heuschrecken zu bewi
al, welche, wenn man nichts gegen sie thut, dem jungen
traide äußerst gefährlich werden konnen, weil sie t schon viel in der S
he zur Vertilgung die ser
e Regen, der seit ein
derer Beziehung fur un
. ilhaft ist, Mn die bisherige Duͤrre
den zuzufügen droßte. Seitdem diese aufge
6 öas Korn um 3 bis A Realen fuͤr jede Fal heiler geworden.
Die neuesten Nachrichten aus Chorrillos sa daß sich Rodil noch immer sehr tapfer in Callao Bolivar hat die Batterien näher ruͤcken lassen, und schießt die Festung ununterbrochen. Leider aber su die Garuison an, Mangel zu leiden. Von 1000 M woraus sie urspruͤnglich bestand, ist sie schon auf zusammengeschmolzen.
Turkei. Nachstehendes sind Auszuͤge aus Spectrateur Oriental vom 24 und 31. Maͤrz:
Smyrna, 24. Marz. Seit Anfaug Maͤ rz hern eine gefährliche Krankheit in unserer Stadt, die! nur die Folge des lange anhaltenden fruchten und ka Westwindes und keineswegs ansteckend ist. Seit eint Tagen hat sich der Wind gedreht und eine Menge Fi zeuge ist in unsern Hafen eingelaufen; sie brin neu? Kunde von der immer mehr zunehmenden 6 räuberei der Griechen. Es sind nicht mehr eim Mistiks, die sich jetzt das. Recht der Visitation (9 mit andern Worten, der Plünderung) anmaßen. Kurzem hatten sie sogar die Frechheit, ein oͤsterreichist Konvoie, das unter Bedeckung der Fregatte Areth segelte, anzurufen. Die Fregatte machte zweien im!
um sie zum Beistande aufzufordern; allein diese, sei daß sie die Signale nicht gesehen, oder von dem Ki mandanten der franzoͤsischen Eskadre keine Verhaltun befehle fuͤr einen solchen Fall hatten, wandten; Steuer und liefen in den Hafen von Syra ein. Griechen, bereits ermuthigt durch die Nachsich t ju englischen Fregatte, die unter ihren eigenen Augen ih erlaubte, jonische und englische Kauffahrteifahrer visitiren, werden nicht ermangeln, die se Behut samt Visitationsrechtes zu deuten, das sie in den griechisch Meeren in Anspruch nehmen.
Napoli di Romania, 21. Maͤrz. Kolokottt hat seit zwei Monaten sein Hauptquartier in Arqh
Konduriotti steht nicht mehr an der Spitze der 6
sicht befindlichen franzoͤstschen Kriegsschiffen Sign!
der Franzosen als die vollstaͤndigste Anerkennung h
wo er nicht mehr als ungefähr 2000 Mann um sich ha
te; man spricht von einer Verschwoöͤrung gegen
rokordato. Kanea, 7. Marz. Kanea und die Umgegend ist Karabusa ist noch in den Handen der Griechen,
⸗
einzelne Insurgentenhaufen umher. Mustapha Bey
shalb in voriger Woche in Abokorona gewesen, um
vegen Ausrottung dieser In surgentenhaufen mit
g, dem Häuptling der Sphatioten und andern
ischen Ansführern zu besprechen, die ihm dies auch ochen haben sollen. Mustapha Bey hat, um das Vernehmen zu erhalten, Russo auf sein Verlangen bt, nach Kanea zu kommen, wo er denn auch mit
r 8 andern Sphakioten⸗Anfuüͤhrern am 21. Februar,
waffnet und mit Maulthieren beritten, erschienen Die (durchaus tuͤrkische) Beoslkerung der Staet sber diese, den Rayas bewilligte Vergünstigung rbittert, allein die Ueberzahl er in der Stabt den aͤgyptischen Besatzung iwang sie, ihren Un⸗ im Zaum zu halten. Kaneas Umgegend bietet genes Bild dar. Mitten unter den Orangen wal und den Jasmin Gebuͤschen, die die Luft mit d Wohlgeruͤchen fuͤllen,
loͤster, deren Boden mit
cht oter Fanatismus aus den Graͤbern wie der aus,
len hat. .
ö Maaß und Gewicht ge cht werd Ga „und Flächenmaaße dient der Normal Yalb j'tzt imperial stan dard ard heißt, und sich P Secundenpendel mittlerer Zeit in der Breite vudon auf der Seehöhe im leeren Raume, wie zu 39 Zoll und 1395 Zehntausendtheile eines berhaͤlt. Der dritte Theil dieses Yard ist ein nd der zwoͤlfte Theil eines solchen Fußes ein Zoll b25 Millimeter.“ Die Ruthe (pole oder perch)
5 YJatds, das Furlong — 220 Yards, die — 1760 Yards. 1210 Quadrat- Yards machen adrat, Ruathe (od ob land), 4840. Quadrat- einen Acre. — Beim Hohlmaaße fuͤr Fluͤssig⸗ nd Getreide dient das imperial standard gal- helches 195 Pfund Avoirdupois- Gewicht distillir— isser, bei 62 Grad Fahrenheit und 30 Zoll Ba stand gewogen, enthalt. Ein Gallon hat 4 Quart; art 2 Pint; 2 Gallon machen 1 Peck, 4 Peck hel, 8 Bushel 1 Quarter. — Beim Gewichte as Pfund, welches nun imperial standard troy— heißt. Der zwoͤlfte Theil desselben ist eine Unze, zwanzigste Theil der Unze ein penny- weight; r und zwanzigste Theil eines solchen Penny
ist ein grain, so daß 5760 grain ein Troy- und 7000 ein Plfund Avoirdupois, Gewicht sind.
HJ
chen. Nach den statistischen Tabellen hat die rung des hiesigen Regierungsbezirks (die, wie in No. 90. der St. Z. mitgetheilten General—
t zu entnehmen gewesen, zu Ende des vorigen
336,025 Seelen betrug) seit dem Jahre 1816
ol Seelen, mithin im Durchschnitt beinahe um
jäͤhrlich zugenemmen. Seit dem Jahre 1817 1825 sind geboren worden 101,886, während Zeitraums sind gestorben 75.012, solglich sind mehr geboren als gestorben. Die Mehrzahl der
zuch in den Gebirgen der Sphakioten schwaär men
sieht der trauernde Blick
als ntedergebrannte, menschenleere Dörfer, Kirchen Piss ; : , ert: t Skeletten bedeckt ist, die rt: De corporum heterogeneorum in plantis
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Geborenen gegen die Gestorbenen betragt also im Durch⸗ schnitt von 9 Jahren jährlich 2986 Seelen oder 1 Pro— cent der Population.
Ver zeichniß
der im Winterhalbenjahre 1825/6 auf der Universitaͤt zu Berlin Pronmovirten. A. Bei der theologischen Fakultät. 1. Der Prof. ord. Lic. Au gu st Tholuck aus Schlesien. Ist in Doct. theol. promooirt worden. B. Bei der juristischen Fakultat. 2. Ludwig Arndts aus Westphalen. Ad legem 25. D. de liberatione legata. C. Bet der madizinischen Fatultaͤt. 383. Eduard Theod. Halffter aus Berlin. Diss ert.: De Pros opalgia. 4. Friedrich Bauer aus Braunschweig. Dis- sert. ; Disquisitiones circa nonnularum avium s)- stema arteriosum. . 5. Job. Perer Weber aus der Provinz Rhein— lande. Dissert.: De calculis salivalibus. 6. Joh. Herrm. Schmidt aus Westvbalen.
Dissert.:
P. . V * . In imalibusque genesi.
7. Aug. Fered. Ant. Gossow aus der Mittel⸗ mark. Dissert.: De tabe dorsali.
2 8. Karl Auq. Braune aus Berlin. Dissert.:
E somno sani hominis.
F Richard Moltneus aus der Provinz Rhein⸗
nder. Dissert.: Pe péripneumonia notha. —
10. B. G. A. Klatten aus Suͤdpreußen. Dis- sert. De - febre uerperali. . ;
11. With elm Beckhaus aus Westpbalen. Dis- sert.: De deformationibus cordis congenitis. .
12. C. L. GS. W. Wernher aus der Mittelmark. Diss ert.: De condylomatibus.
13 Aug. Hern. Gotti. Wittetop aus Halber, stadt. Dissert.: De forci peobstetricia vario capitis situi accommodanda. = .
14. J. G. J. Krause aus der Ukermark. Dis- sert.: De rubeolis. . ;
165. Wilhelm Cruse aus Kurland. Dissert.: De rubiaceis Capensibus praecipue degenere an- thos permo.
16. Ascher Franckel aus der Neumark. Dissert.: De organorum generationis de formitate rarissima.
17. Kar! Wilh. Lud. Schaper aus Halb erstadt. Dissert.: Commentariolum pathologicum de tabe nervosa.
198. Gustav Rochus Sick aus Berlin. Dissert. : De luxatione femoris.
19. Joh. Wil h. Ad. Schumann aus Westpha⸗ len. Dissert.: De scirrho ventriculi. .
20. Gustav Leop. Cruse aus Ostpreußen. Dis-
sert: De Crotonis Tiglii oleo. ;
21. Georg Ferd. Friederich aus Berlin. Dis- sert.: De myelitide. ;
22. Herrmann Berkun aus Westphalen. Dis sert.: De lassitudine morborum symptomate.
23. Feanz Place aus Schlesien. Dissert.: De usu corticis radfeis Granati.
24. Zacharias Lohnstein aus Posen. De morbis hereditariis. ; 3 Ad. Welt. Barchewitz aus Schlesien. Dis- zert.: De febris lactéae diagnosi atque cüratigne. 26. Fried. Herr. Neubert aus Thuͤringen. Diss ert.: De prosopalgia. ö. 27. Karl Hoffmann aus dem Herzogthum Sach⸗
sen. Dissert: De criteria partus olim enixi dia- gnostica.
Diss ert.:
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