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Bologna, 29. April. Am 25. d. fruͤh kam eine oͤsterreichische Kolonne von 259 Mann und heute die dritte Kolonne, 340 Mann stark, hier an; letztere ist theils nach Modena, theils nach Ferrara, so wie auch die erstere, destimmt. — Am 26. dieses traf der Lord Oderkommissair der jonischen Inseln, Adams, in dieser Stadt ein, und setzte am folgenden Tage die Reise nach der Lombarden fort.
Spanien. In Zamora hat ein ungluͤckliches Er— eigniß statt gefunden, welches aber beweist, daß es den Koͤnigl. Freiwillegen weder an Entschlossenheit noch an Muth fehlt. Das dortige Freiwilligen, Bataillon exer cirte auf dem Hauptmarkt vor dem Odbersten, als der Oberst des Cavallerie Regiments S. Jaso ihm bedeuten ließ, den Platz zu raumen. Der Ooerst der Feiwillt gen antwortete aber, sein Bataillon werde weder jenem Regiment, noch irgend einem andern Platz machen, und als er nach zweimaliger Aufforderung keine Anstalt zum Abmarsch machte, ließ der Lavallerte Oderst einhauen; die Freiwilligen hielten jedoch tapfern Wider stand und jagten enonch das Regiment S. Jago aus einander, dessen Oderst nebst 20 Reitern und mehreren Buͤrgern, Weibern und Kigsern bei dem Gefecht geiös tet worden sein sollen.
Im Hafen von Sta. Maria haben ebenfalls un— ruhige Auftritte wegen Brobmangel statt gefunden, welcher dadurch entstand, daß das noͤthige Getreide aus Mangel an Wäasser, wodurch die Muͤhlen getrieben werden, nicht hatte vermahlen werden konnen. Auf Ansuchen des Gouverneurs gab indessen der Besehleha— ber der franzoͤsischen Garnison so viel Mehl her, als fuͤr den Augenblick noͤrhig war, und die Ruhe war balo hergestellt.
Turkei. Briefe aus Ancona vom 24. und 28. April (in der Bologneier Zeitung) melden, daß la«t glaubwürdigen Nachrichten am 6. April die 86 Segel staͤrke griechische Flotte im Meerdusen von Patras au— kam, und dort eie aus 70 rastrten Linienschiffen, Fre— gatten und Kordetten bestehende turtische Florte aul der Stelle angriff, und sie nach einem käͤrzen Gefechte sich zu entfernen zwang. Die Sieger ließen Schiffe mit Munition und Ledensmitteln beladen zurück, um Mesalonghi damit zu versehen, und verfolgten mit Cen ubrigen Schissen di- fliehenden Feinde. — Am 26. d. kam ein Fahrzeug aus Corfu an, durch welches man erfuhr, daß die Garnison von Mesalonghi in mehre. ren Ausfällen unter den Türken und Arabern große Niederlagen anrichtete, wobei die Anfuͤhrer der Alva neser, Rumeli Pascha, und der General Solter, ein franzoͤsischer Renegat und Ibrahim's treuer Begleiter bei allen seinen Operationen, geiödtet wurden. In— zwischen war die, ohne eie Mistiks uns Brander, 60 Segel starke griechische Flotte vor Mesalonghi an— gekommen. — Am 28. 8. kamen in Ancona zwei Fahrzeuge aus Corfu an, die einstimmig aussagten, daß die Griechen nach einem 24 stuͤndigen Gefecht den Tuͤrken 2 Fregatten und 7 andere Schiffe in den Grund gebohrt, und viele andere dergestalt be— schaͤbdigt haben, daß sie mit genauer Noth unter die Schloͤsser von Lepanto zu flüchten vermochten. Den Gtiechen wurden zwei Schiffe in den Grund gebohrt, und zwei andere so beschadigt, daß sie zu Kalamo sich ausbessetn lassen mußten. Auf diese Weise wurde die griechische Flotte Meister von Mesalonzhi's Umgebung, dessen Blockade so gut als aufgehört hat. Wie es sscheint, wollen die Griechen Vassiladi und Anatoliks wieder er obern, und dann keinem dort befindlichen Tuͤrken Par— don geben. — Der von den Albanesern verlassene Ibra—
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him Pascha kann nicht viel mehr als 4000 Mann h . und wird jetzt von allen Seiten eingeschlossen.
Das Diatio di Roma schreibt: Zu Napo
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3. . 1 — Romania wird ein Korps von 6000 Griechen zun r 1 U ß s ch k . ö stuͤtzung von Mesalonghi erwartet; es soll scha
Salonag angekommen sein, und Ibrahim Pascht einige Regimenter von seinem Heere entgegen go haben. — Aus London ist zu Napoli di Roman Dampfschiff zum Dienste der Griechen angekomm Dieser Tage kam Oberst Gordon mit großen Sm für die griechische Marine an, und wird in seine Reise nach Napoli di Romania sortietzen. — hit sichere Nachricht, daß Canaris durch einen B dei Vassiladi an ein tuͤrkisches, mit Pulver bel Schiff Feuer angelegt hat; die Explosion warf di stehenden Mauern des Schlosses um, und seine Besatzang ging dabei zu Grund.
— Ein Schreiben aus Konstantinopel vo
April (in der allgemeinen Zeitung) enthält unt!
derem Nachstehendes: Bei Eintritt des Ramada 9. 8. erschien ein Ferman des Großherrn an alle tems mit nachdruͤcklichen Ermahnungen, die R!
ten issenhaft zu erfüllen, und nach dem — 5 ᷣ oslich gem ssenvase . tio st ug a Des Känigs Majtstaͤt haben den bisherigen Asses hei dem Oderlaudes gerichte zu Breslau, Ernst Gu
des Propheten zu leben. tag mit großem Pomp nach der von ihm erbauten; vollen Moschee, eie kuͤnstig seinen Namen tragen und verrichtete darin seine Andacht. Es heißt,
Hoheit beichaftige sich ernstlich, wo nicht mit gaͤl
Wiedereinführung des Nizam Gedid, doch mit! len Reformen des Militaͤrs, nachdem die Ef neuerlich wieder gezeigt hat, daß die Aegyprier die Einsuͤhrung europaischer Disziplin unerwartet theile errungen haben. Man glaubt jedoch, de Einsuͤhrung der Neuerungen nicht auf die Marin gerehnt werden wird, indem der Aga Pascha, K dant des Bosporus, der das Vertrauen des E besitzt, davon abgerathen haben soll. Auch die h gien der, allen Neuerungen abgeneigten, Jann werden in jedem Falle aufrecht erhalten werdg Aus Negropont wird gemeldet, daß die Grieche risto genommen hätten; allein diese Nachricht der Bestatigung. — Der Pascha von Aegyoten, met Alt, hat der Pforte eine Darstellung der K von ihm beherrschten Provinzen eingesendet, die Hoffnung giebt, daß er in diesem Jahre wied deceutende Truppehzahl nach Griechenland zu Willens oder im Stande sei. Er soll in den orei Monaten in kausmännischen Unternehmungen Sucmen verloren haben. — Seit einigen Teagq sich in verschiesenen Quartieren Konstantinopels mangel, und gestern fing das Volk an, sowol als in der Haupestadt selbst, sich vor den Baͤch um das Broo zu raufen. Hoffentlich wird dieset gel nur momentan sein; indessen begreift man wie er entstanden ist. Einige behaupten, in N sei die letzte Aerndte misrathen. ' —— Ju einem Schreiben von der moldan Grenze vom 22. April (ebenfalls in der Allgem heißt es: In Gemäßheit eines aus Konstantin Jassy und Bucharest angekommenen großherrlich mans sollen die Donaufestungen mit Lebensmitt ses Monate versehen werden. Der Hospodat bat bereits die hiezu nothigen Anordnungen erla
Königliche Schau spiel Mittwoch, 17. Mai. Im Schauspielhause; eiosa,“ Schausp. mit Gesang und Tanz, in 4) von P. A. Wolff. Musik von C. M. v. Webl,
Gedruckt bei Feister
meine
aats⸗-Zeitung.
M7
113.
Berlin, Donnersta—
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Amtliche Nachrichten. Kranik des Tangens.
Ferdinand Cöster, zum Rathe bei dem Oder—
esgerichte zu Frankfurt zu ernennen geruhet.
Der bisherige Oberlandesgerichts-Referen arius, wig Auqgust Boie, ist zum Justiz Kommissarius
Danzig bestellt worden.
Abgereist. Der Ober Präsident der Provinz mnenburg, von Bassewitz, nach Frankjurt a. d. O.
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Zeitungs⸗ Nachrichten.
Ausland.
Paris, 11. Mai. In der Deputirten⸗ Kam wurden vorgestern die Verhandlungen uͤber das
etz, detreffend die Sudstituttonen, sortgesetzt. Hr. Constant fuhrte in siner Rede gegen das Geletz
, daß die Industrie keinesweges dem Grunob sitz dlich gegenuber gestellt werden koͤnne, sich gegenseitig unterstuͤtzen und befoͤrdern;
sondern daß daß es
er in Frankreich keinesweges wunschenswerth sei, den
ndbentz nur in wenigen Handen zu fixtten; daß end
die Substitutionen weder dem Grund und Boden
ch Erhoͤhung des Werths desselben, noch den Eigen—
mern durch Erhaltung ihres Wohlstandes vortheilhaft n. —
Hr. Duhamel, der suͤr das Gesetz sprach, ickelte seine Ansicht, daß in Frankreich die in einem
hen Staate nothwendige Aristokratie keinesweges fest ug begruͤndet sei, eben werden mußten, ien seien geeignet, diesen Zweck zu erreichen, weshalb (Hr. D.) sich verpflichtet glaube, das Gesetz zu un— luͤtzen. — faßt hatte, und die wegen Unwohlseins dieses Depu— ten von Hrn. Mechin gelesen werden mußte, griff er
und ihr folglich feste Grundlagen die vorgeschlagenen Substitu
In der Rede, welche Hr. v. Girardin
Ceommission des Gesetzes und die Majoritat der
kmmer so heftig an, daß er mehreremal zur Ordnung ruͤck gerufen wurde;
auch veranlaßten einige Anspie
„den 18ten Mai 1826.
Umhertragen von Reliquien sehr lebhafte Aeußerungen des Unwillens. Schließlich stimmte er gegen das Gesetz. Die uͤber angebliche Un uhen in Martinique ver— breiteten Geruͤchte sind, wie die Etoile versichert, unge⸗ gruͤndet; Briese, welche später als am 1. Marz von dort abgegangen sind, schweigen hieruͤber gänzlich.
Die Detlamationen des Journal des Debats und anderer Oppositions- Blatter uüͤder die Erziehung und die Erzieher des Herzogs von Bordeaux erinnern an den im Jahre 1790 gethauen Vorschlag wegen der Erziehung der Prinzen. Man vetlangte nämlich, daß der Gouver— neut des Dauphin ein Tagebuch fuhren solle, welches alle Monate gedruckt und dem Publikum mitgetheilt werden würde. Die erste Nummer odesselven sollte einen nach Tagen und Stunden eingetheilten Erziehungsplan enthalten, welcher unabände lich festgestelt wäre und wodurch jeber Bürger im Stande wäre, zu jeder Stunde zu wissen, was der Dauphin thut. Am Schlusse eines jeden Jahres muützte der Gouvernenr außerdem eine 4 bis 500 Seiten sta ke Schrijt herausgeben, welche die Arbeiten des Dauphiss wahrend des ab gelaufenen Jahrs, nebst kritischen Bemerkungen des Gouverneurs entyhielte. So viel für das Publicum. Außerdem sollte aber die Regierung auch noch juͤr ein Peivatjournal sorgen, wo⸗ tin oie Fehler des Zöglings, die Stöafen ꝛc. 1c. auf ge— nommen und welches dem Koͤnige und der Königin mit— getheilt und sonach bei irgend einem Gerichte nieder ge⸗ legt werden wurde. — Freilich koͤnnte man einwenden, daß ein solches System dem Gouverneur einer Masse von Unannehmlichteiten und Beleidigungen ausscetzen wurde, wodurch seine Person und sein Amt Gefahr laufen konnte erniedrigt zu werden; — dies sind aber lächerliche und schadliche Vorurtheile, welche der Zeit dor dem 14. Jali 789 (Einnayme der Bastille) angehoͤren.
Der Moniteur widerspricht der von mebreren Blattern verbreiteten Nachricht, daß das hiesige Leihhaus im ver, wichenen Monate April 13 Millionen Franken ausge— lieyen habe, eine Summe, welche einen Betrag von 36 bis A0 Millionen an verpfaͤndeten Gegenständen vor— aussetze. Das Leihhaus hat in genanntem Monate nur 2, 130,000 Fr. ausgeliehen, wogegen in seldiger Zeit fuͤr l, 44,000 Fr. Pfander eingeloͤst worden sind. Wären
14 auch, wie nicht der Fall ist, 13 Millionen ausge—
liehen worden, so wuͤrden deshalb doch noch keineswegs suͤr 40 Millionen Effeeten verpfändet worden sein, denn dies wurde voraussetzen, daß das Leihhaus nar den dritten Theil des Werths des verpfändeten Gegenstan— des gebe, wohingegen dasselbe in der That auf Gold
und Silber z des Werths und Rauf andere Gegenstaͤnde, nach Cesfallüger Abschaäͤtzung durch die damit beauftrag— ten Beamten, dalleiht.
Fuͤusprocentige Rente 96 Fr. 55 C. — Dreiprocent.
a wnsen auf die statigehabten Processionen und auf das 6k Fr. 45 C.
und Eisersdorff. Nedacteur
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