1826 / 120 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 25 May 1826 18:00:01 GMT) scan diff

474 lischen Truppen unter Befehl des Brigade⸗Gen !

dern Haͤlfte zur Tilgung Z procentiger Rente verwendet werden sollte. Hr. v. Lejardieres tadelte die Cen

tralisirung, und den dadurch herbeigefuͤhrten Kostenauf— wand, desgleichen die Tendenz eines Theils der Geist— lichkeit, die konstitutionelle Regierung zu untergraben, weil man sie als unverträglich mit der katholischen Re— ligion darstelle. Der Finanzminister widerlegte alle der Regierung gemachten Vorwürfe, welche, seiner Ansicht nach, zum großen Theil nur Opposttionshebel wären und nur Mißtrauen gegen die Regierung erre— gen sollten. Man hat, sagte er, behauptet, die Grund, besitzer seien der Boͤrse geopfert worden, waͤhrend das Gegentheil in die Augen springt; denn es sind die durch die Reduktion der Renten im vergangenen Jahre ersparten 6 Millionen zur Herabsetzung der Grundsteuer benutzt worden. Freilich leiden die Gutsbesitzer; allein das einzige Mittel, ihnen zu Huͤlfe zu kommen, ist, neue Wege fuͤr den Handel zu bahnen; und dies ist der Zweck des vorgeschlagenen und angenommenen Douanengesetzes gewesen. Man beklagt sich ferner, daß Frankreich an—

geblich seinen Einfluß im Auslande verloren habe, wahr⸗

scheinlich will man hier auf eine Mugélsgenheit anspie len, mit der es gegenwärtig Modöist. Mah viel ju be, schaͤftigen; da aber Frankreich hlerin genau ebennso handelt, wie alle andern europäischen Rezterungen, so muͤssen wohl gewichtige, denen die darüber reden unbe kannte Umstaͤnde obwalten, welche die gegen Frankreich ausgesprochenen schweren Beschuldigungen keinesweges rechtfertigen. Was die vielbesprochene Centralisation betrifft, so ist das Ministerium keinesweges abgeneigt, bedeatende Zweige der Verwaltung in die Hande ort licher Behoͤrden zu geben, sobald es Mittel gefunden haben wird, die bisher sich zeigenden Schwierizkeiten hinwegzuraumen; dies hat bisher nicht gelingen wollen und die Minister werden dankbar alle dahinzielenden Vorschlaͤge annehmen. Nach diesen Worten wollte der. Minister die Rednerbuͤhne verlassen, als Hr. Ca— sim ir Pertier ausrief: Wie steht es denn, aber mit der Censur, womit man uns bedtobt 1. Auf diese Frage, welche einigen Laͤrm in der Kammer veranlaßte, trat Hr. v. Villele wieder vor unde Kagte: Ein einziges mal hat Frankreich eine Preßfüiheßt ge— habt, die vielleicht in Zuͤgellosigkeit ausggartet, isr. (öiele Stimmen: Ja, Ja!); nämlich seitdem das Fetz ige Ministerium besteht. Jetzt erwahnt man die Besorgniß, die Censur wieder eingeführt zu sehen. Wir werden nicht anstehen, uns hierüber unumwun den auszu spreche ge (Hört / Hoͤrt!) Ist die Censur fuͤr die Ruhe des Landes nicht noth« wendig, so wird sie nicht statt finden; wird sie aber nothwendig, so werden wir sie unbedenklich wieder in Vorschlag bringen. Diese letzten Worte wurden von einem Theile des Hauses mit großem Beifall aufge— nommen und veranlaßten solchen Laͤrm und so viel Pri, vatunterrtedungen, daß dis Rede des Herrn Bourdeau, der zuletzt die Rehnerbuͤhne bestieg, beinahe gar nicht

gehoͤrt werden Konnte. . ö 64 ; Der Hof wild künftigen Montag den 22. nach St Cloud abgehen uns bis zum-October dort bleiben.

Der König hat bei seiner letzten Reise nach Com— piegne 12,000 Fr. unter die Armen der Stadt und des Departenrents vertheilen le ssen.

Die von den hiesigen Damen fuͤr die Griechen ge— sammelten Summen betragen beinahe 24,000 Fr. und sind nebst 2500 Fr., welche in mehreren Gesellschaften collektirxt worden sind, 3500 Fr. als Ettrag eines Con— certs und 10090 Fr., welche anderweitig eingingen, den . des 53 uͤbergeben worden.

fuͤnfprocentige Rente g6 Fr. 15 C. Dreiprocent. i 5 9 e Fr. 15 C Dreiprocent.

London, 13. Mai. Der Friede mit den Birmanen ist zu Planagh, einige Meilen jenseits Meadah, Mel—

ö

Cotton verfolgt worden waren, Die Hauptbedingungen sind, daß die Birmanen 4

Compagnie zu ernennen hat, regiert werden sollen der Konig von Ava 100 Krores Toalls etwa 1 Million Pfd. Sterling bezahlen muß.

Die Fonds der ostindischen Compagnie sind diese Nachrichten um 2 Procent gestiegen.

K. K. praͤsidirende Gesandte das von dem Kaise Russischen Geheimen Rathe, Freiherrn von Anss erhaltene neue Beglaubigungsschreiben vor,

nach letzterer von des jetzt regierenden Kaisers R laus J. Majestaͤt, als außerordentlicher Gesandt

bevollmaͤchtigter Mi staͤtigt wird.

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Licher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister bei

Deutschen Bunde anerkangt und das Praͤsidium er lcher die erste Mittheilung derselben geschehen ist, werde, dem selben seine förmliche Annahme zu erf .

Aus Ost frie slan d, 16. Mai. Die Winterft haben auch Hier, wie im Mecklenburgischen und andern deutschen Landern, durch die nasse und

Witterung des Frühjahrs, bedeutend gelitten, das einen Kourier aus Ostindien die Nachricht erhal,

saat hat durch die Kalte nicht gehörig treiben kon n, auf vortheilhafte Bedingungen fuͤr England,

Weizen und Roggen stehen dünne, und letzterer, allen Bodenarten, welche etwas feuchter Art sind,

schlecht, und hat sich dei der bisherigen kalten M Die Aus sicht

rung nicht wieder erholen können. einer guten Erndte von Winterfruͤchten, sind daher unguͤnstig. Die Preise der Fruͤchte steigen unter h Umstaͤnden, da die alten Vorräthe geringer werden zu diesem noch die Aussicht zur Ausfuhr nach En hinzukommt. . . Wien, 19. Mai. Der osterreichische Beoh *nchält im gestrigen Blatte Nachstehendes aus R stdntinopel den 5. Mai:!

Au gestetgen Tage hat die Pforte den auf di

Krane den. kuiserlich ru ssischen Geschäftsträgers von gefaßtenz Beschluß zur Kenntniß des Hen. von ciaki, und der Gesandtschaften von Oesterreich, g reich, England und Preußen gebra

ö Die in der Conferenz vem 5. Ihril von Hrn.

Mineiafi ersffneten Propositionen betrafen folgende Punkte, welche Se. russisch kaiserliche Majestaͤt, nothwendige Bedingungen einer gruͤndlichen und de haften Wiederherstellung uad Befestigung der friedl und freundschaftlichen Verhaäͤltnisse zwischen Rußland

dem ottomanischen Reiche, aussprechen zu lassen, ga hatten: 1) Vollkommene Wiederherstellung des .

Wallachti und Moldau vor dem Ausbruch der In rectionen im Jahre 1821 obwaltenden Standes Dinge, namentlich in Bezug auf die Anzahl und! fassung der Provinzial, Milizen (Beschlis). 2)

lassung der seit 1821 im großhertlichen Pallast u 4

stantinopel in Verhaft gehaltenen Servischen Depn ten, und Raͤcksichtnahme auf die Vorstellungen Bitten der Servischen Nation. 3) Absendung von vollmächtigten nach der russischen Grenze, welche dast

zwischen den Jahren 1816 bis 1821 verhandelten Put in Betreff der Vollziehung des Bukurester Friedens?

Abschluß fuͤhren sollen. Gestern ließ der Reis-Efendi die Dolmet sche

kaiserlich russischen Gesandtschaft zu sich einladen,

loon gegenuber, bis wohin die Birmanen von den eng /

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machte ihnen, in Gegenwart des Kiaja Ven Minis

a, n. 6 i, i russischen Hofes mit vollkommener Bereit,

benannte 4 Provinzen, als: Avracon, Merguy, Als und Yea, abtreten, daß ferner die Provinzen M Bachar und YJeahmg von Rajahs, welche die ostinn

) Kuriere an die Fuͤrsten der Wallachei und Moleau, dlich gewesenen Beschlis ohne Zeitverlust durch uene—

Frankfurt a. M., 15. Mai. In der 12. 6 2 an inaer z auf den Fuß, wie vor der IJnsurrection eingerich, der Bunde sver sammlung- vom 5. Mai legt n irseKzs .

nister bei dem Deutschen Bun

ö . . 1 , * rh BL zu bezeichnenden Orte, mit den russischen Be voll * . rie . Es wurde beschlossen, daß der Freiherr von An eren 1 air e,, . zu en schlagen, und eine bedeutende Strecke weit verfolgt;

als Seiner Russisch Kaiserlichen Majestäaͤt außeromn Der russisch kaiserliche Geschaäͤftstrager hat sowohl

rr Moldau und an den Baschbeschli Aga in Jassy mit Bevollmächtigten des kaiserlich russischen Hofes

Jabre 1512 wieder aufnehmen, und zu einem definits

in die Gewalt ihrer Truppen gefallen ist. Fol— 4 ist der nahere Hergang dieser Begebenheit:

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unern) bekannt, daß der Sultan den Anttůgen jakeit, und in ihrem ganzen Umsange beitrete und 6 gleich nach dem Bairam Feste. (am 9. d. M.) heine sschriftliche Antwort auf die von Herrn von seiaki uͤbergebene Note erklaren lassen werde.

öroch am ' gestrigen Abend wurden die Servischen mnrirten aus dein Serail entlassen. Es gingen gleich=

dem Befehle, die bis jetzt in den Furstenthuͤmern

Auch wurde den fremden Gesandtschaften angezeigt,

der Sultan den gewesenen Beglikdscht Director Kanzlei des Diwans) Hadi Efenei und Ibrahim Edi, Mitglied der Uemas, t dem Grade eines La von Stutari, zu Bevollmächisten ernannt habe, dem Auftrage, an dem, von dem russischen Hofe

den Inhalt dieser Beschluͤsss⸗ als uber die Sorm,

ofort nach St. Petersburg einberichtet. Ver köonigl. großbritannische Botschafter hat gestern

daß der Friede zwischen England und den Bir⸗

Gs abgeschlossen worden war.

Ferner meldet dasselbe Blatt aus Bu kurest, In der vergangenen Nacht hat ein in vier Tagen

onstantinopel angekommener Tatar dem regieren, Fuͤrsten ein Wesirial-Schreiben uͤberbracht, des In⸗ daß, nachdem bei dem dermaligen vollkommen ben senden Zustand des Fuͤrstenthumes Wallachei die peilen hier befindlichen Beschlis nicht mehr fur Hendig erachtet werden, der Baschbeschli Ibrahiip en Befehl erhalten habe, ohne Verzug mit den ihm stehenden Beschlis von hier ab zu zich en. uud hach dem jchfeitigen Donauufer zu ve eng, daß Hospodar dagegen sich beeilen solle, einen Vasch Aga zu ernennen, und zu installiren, welcher die che Anzahl von Beschlis in Diensten haben solle,

ö

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elbe vor Ausbruch der Revolution bestan den, und z Bestimmung ganz von dem Hespodar abzuhängen daß man enelich von des Fuͤrsten Treue und

eit erwarte, er werde Alles in den vorigen her⸗ ichen Stand zu setzen besorgt sein.

Der einige Stunden früher angekommene Tatar Dascha von Silistria an Ibrahim Aga uͤberbrachte [h den Befehl, unverzuͤglich die in den Distrieten ten Beschlis zu sammeln, und uͤber die Donau

Hufüͤhren; eine Maaßregel, welche die Pforte deß— uU verfuͤgen fuͤr gut erachte, weil sie in den Fuͤr— . . Alles auf den alten Fuß wieder hergestellt wolle. V

Nehnliche Befehle sind zu gleicher Zeit an den Fuͤr⸗

g ttiget worden.

S Im heutigen Blatte theilt der Oesterreichische Echter Nachstehendes mit: onstan tinopel, 5. Mai. In der Nacht vom ril hat die Pforte durch mehrere, von dem Se.

E Reschid Mehmed Pascha abgefertigte Tatarn

füielle Nachricht erhalten, daß Messolongi am 22.

m, w .

volle Zufriedenheit zu erkennen gegeben, und dieles ie Aufrechthaltung des Friedens so wichtige Resul,

.

i. gascha zu ihrem Empfange geruͤstet;

die Festüng zu ruͤck zu kehren.

kamen, und sammtkich“ iedtt genncht wurden. bis vierhundert Fluͤchtlinge, welche den Weg rechts nach den Gebirgen eingeschlagen hatten, wurden in geringer

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Man wußte im tuͤrkischen Lager seit den ersten Tagen des Aprils, daß die Besatzung von Messolongi nur noch auf 15 bis 20 Tage Lebensmittel habe. gebens hatte sie schon lange die Regierung zu Nauplia um Huͤlse angerufen. gerathener und vor Allem eintraͤglicher, auf reichbela dene europäische Kauffahrer im Archipelagus Jagd zu machen, als sich den Gefahren neuer Kämpfe mit den tuüͤrkischen Flotten auszusetzen. Endlich gegen die Mitte Aprils erschienen ungefähr dreißig hydriotische und speziotische Schiffe in den Gewaäͤssern von Patras, um Messolongi Haͤlfe zu bringen. Allein dieser Versuch scheiterte gänz— lich; die Zugaͤnge zu der Festung waren durch die Ein— nahme der Forts von Vaßtladi und Anatolico versperrt, und die Flotte des Kapudan-Pascha in Schlachtordnung aufgestellt, um den Angriff der Insurgenten abzuweisen. De näheren Umstaͤnde uber die Gefechte, welche zwi⸗ schen den beiden Escadren Statt gefunden haben, sind noch unbekannt, nach den von dem Kapudan⸗Pascha eingelaufenen Berichten wurden die Griechen zuruͤckge⸗

zwei ihrer Schiff- Lurden in den Grund gebohrt, meh—

ere dere slärk-brschädigt, und fuͤnf derselben mußten , oi. Bai voü Petala (nördlich von Messolongi) füchten, wo sie von dein Tuͤrken blockirt werden. ; Di: Besatzung von Messolongi, welche durch den Ausgang däeser Gefechte ihrer letzten Hoffnungen beraubt war, und ihre saͤmmtlichen Vorraͤthe aufgezehrt hatte, faßte den verzweifelten Entschluß, einen allgemeinen Ausfall zu machen und sich einen Weg mitten durch das feindlich Lager zu bahnen. In der Nacht vom 21. auf den 22. April zogen die meisten waffenfähigen Maͤnner, die Weiber und Kinder in ihre Mitte nehmend, den sie die. Kanonen vernagelt, und eine Abtheilung, um die Minen anzuzuͤnden, zuruck gelassen hattrn, aus der Stadt, und wendeten sich gegen das Lager der Al⸗ baneser.

benachtich iet. alle ihre Versurche,„ die Reihen der Albaneser zu. durchbrechen, Haren, obfchön vom Dunkel der Nacht beguͤnstiget, ver⸗ geben] -der Kampf war fuͤrchterkich; abar der Muth der Verzweiflung mußte der Uebermacht unterliegen. Der groͤßte Theil der ,, . in diesem naͤchtli⸗ chen Kaffe; der Ueberrest ergliff die Flucht, um in Allein in der Zwischen⸗ zeit war ein Eorps äghptischöt Truppen,‘ unter An füh— rung Hussein Bei'd in die Stadt eingedrungen, so daß die dahin zurück fliehenden Griechen zwischen zwei Feuer

Entferhung pon dar Stadt von der tuͤrkischen Reiterei eingeholt uns ebenfalls niedergehauen. .

Dieß ist die getreue Schilderüng« per Schicksale, welche die tapfere Besatzung Und die ungluͤcklichen Be⸗ wohner von Me ssolongi betroffen haben. Moͤge diese blutige Katastrophe die letzte dieses unseligen Kampfes sein! . ;

Breslau. Im Wohlauschen Kreise haben die Domainen Cunern, Graschine, Gmimel, Klein und Groß⸗Pogul, Kutscheborwitz, Tschilesen, Thiergarten und Kaͤschevi, durch Bepflanzung der Straßen mit gu— ten Obstbäumen sich ausgezeichnet.

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Die griechische Marine fand es

nach

Zum Ungluͤck fuͤr die Besatzung war ein Sen fangener, ein junget Tuͤrke, aus der Stadt entpwischt, und htte den Feind von dem Vorhghen. der Belagerten Als die Griechen antückten, fan den sie

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