17
Loͤtzen, 12. Mai. Heute fand die feierliche Le⸗ gung des Grundsteines zu dem, an die Stelle des am ten Aoril 1822 eingeaͤscherten, uunmehr neu zu erbau, enden Gotteshause statt. Es hatten zu diesem Behuf sowohl die Königl. und Communal⸗Behoͤrden hiesiger Stadt als auch Deputationen der Kirchspiels Eingewid— meten vereinigt und begaben sich um 11 Uhr V. M. auf die Baustelle, woselbst die Schuͤler mit Begleitung eines vollständigen Musik, Chors, das Lied: „Du sollst. allen Sachen, mit Gott den Anfang machen,“ san⸗
in ; . gen, und worin alle Anwesenden mit Andacht mit ein stimmten. Hierauf hielt der Superintendent und erste
Gregorowius, in deutscher und polnischer Sprache eine dem Zweck anpassende gehaltreiche Rede, dann wurde die auf die Legung des Grundsteins Be— zug habende von allen Behörden unterzeichnete Urkunde durch den Königl. Kreis, Secretair Herrn Lieutenant Klein laut vorgelesen, diess hisrnaͤchst nebst den jetzt gangbaren Muͤnzen in eine Kapsel verschlossen, in eine Vertiefung des Grundsteins gelegt und selbige darin Ddermauert. Der hiesige Königl. Landtath— Herr v. Przi⸗ borowski, Hr. Superintendent Gregorowins und Hr. Justiz⸗ Amtmann Rossius machten Hiebei die herkoͤmm— ichen ersten 3 Hammerschläage nnd alk ⸗Anwürfe, wor, naͤchst zum Schlusse der Feier=d 3 Lied: „Es woll uns Gott gnädig sein,“ gesungen ward. . 9 Zu Mittage hatten sich die Honorationen hiesiger Stadt und Umgegend versammelt und brachten bei einem frugalen Mahle die herzlich gemeinten Toaste aufs Wohl Sr. Majestät unseres Koͤnigs, Sr. Koͤnigl. Hoheit des
Prediger, Hr.
Kronprinzen und saͤmmtlicher hohen Angehoͤrigen des
znigl. Hauses, so wie der edlen Menschenfreunde al ö . durch deren Beihuͤlfe die hiesige Gemeinde sich der Erstehung ihres so lange enthehrten Gotteshau, ses zu erfreuen hat — aus. Nicht allein die beim Bau beschaͤftigten Handwerker wurden ge speist, sondern auch freundlich die hiesigen Stadt-Armen bedacht. Den Be—
6
Zur Deckung dieser Ausgaben ist ein Beitrag! 1 Sgr. 8 Pf. auf jede 100 Thlr. der Haupt ⸗Assekuͤrn Summe von 103,404,530 Thlr. ausgeschrieben wor
Dieser Ausschlag ist zwar zur Bestreitung der sam mt⸗Ausgabe nicht zulaͤnglich; er wird indessen dar gewählt, weil er sich auf alle Versicherungs-Summ die nach den Statuten mit 10 theilbar sein muͤs ohne Bruchpfennige vertheilen laͤßt.
Der Minderbetrag der Einnahme gegen die vo dachte Ausgabe wird mit 9884 Thlr. 10 Sgr. 11 aus dem Kassenbestande pro 1824. gedeckt wersen. Die Zahl der Feuersbruͤnste betrug im Jahre J — 118. Davon entstanden:
15 1 durch Blitzschlag,
29 104 durch Ungluͤcksfälle und nicht ermittelte Zust 3) 4 durch Unvorsichtigkeit, ;
4) 2 durch schlechte Bauart,
5) 7 durch muthmaßliche Brandstiftung.
Von den unter 5 bezeichneten Fallen schweht zweien die une en,, bei dreien ist die Untersuch ohne Erfolg geblieben; bei einem faͤllt der Verdacht einen wahnsinnigen Knaben, und bei einem auf Brandbeschaͤdigten selbst, gegen welchen jedoch die U suchung aus Mangel an Beweisen eingestellt worden
Die Entschädigung hat uͤbrigens gezahlt wer muͤssen. . Von den 118 Feuersbruͤnsten ereigneten sich Monat Januar 6, Februar 18, Maͤrz 13, April Mai 13, Juni 15, Juli 21, August 4, September October 16, November 3, Dezember 7.
Die 118 Brande haben 241 Mitglieder der Ga schaft betroffen, und denselben sind theils eingeaͤsh theils mehr oder weniger beschaͤdigt worden: 1 K thurm, 201 Wohnhäuser, 9 Nebengebaͤude, 75 Scheu 71 Staäͤlle und Schoppen, 17 Brau-, Brenn- und B haäuser, A Schmieden, 2 Fabrikgebäude, 1 Windmt
schluß dieses fuͤr die Stadt denkwürdigen Tages machte
dlich ein Ball. ; 4 . Mn den. Die durch des Koͤnigs Majestag gn g digft am 16.
dotirte neue evangelische Kirche zu Warburg ist am
April d. J. mit großer Theilnahme des dortigen Pubti— kums aller Konfessionen feierlich st eroͤff net worden. — Im Kreise Rahden werden fuͤr dieses Jahr 6 neue Schul-Haͤuser — unter denen 5 massive aus Kom
munalfonds erbauet.
2 2 . 1
te der Bergischen Feuer -⸗Versiche— rung s Anstalt während des Jahrs 1825. Die Ausgaben der Bergischen Feuer -Versicherungs— Anstalt, welche sich auf die drei Regierungs- Bezirke Düͤsseldorf, Aachen und Koͤln erstrdckt, betragen fuͤr das Jahr 1825. ; ö 5 Thlr, Sgr. Pf. a) an Verguͤtung fuͤr Brandschäden 63386 4 6 b) an Schadenschaͤtzungs ⸗Gebuͤhren 168 19 6 ch an Belohnungen fuͤr Auszeichnun⸗ gen beim Loͤschen—— 267 1 d) an Verwaltungskosten, ein schließ⸗ lich Ausfaͤlle, Formularien⸗Druck⸗
—
Re sulta
kosten ꝛe. 8800 17 7 Davon geht ab: an extraordinären Ein⸗ nahmen. , bleiben 3749 6 4 in Summa 67566 18 3
1è Lohmuͤhle, zusammen: 382 Gebäude.
Eine Vergleichung dieser Uebersicht mit jener Jahres 1824. ergiebt, daß sich waͤhrend des, wegen Auhaltenden Duͤrre merkwuͤrdigen, Jahres 1825. Banzen 18 Feuersbruͤnste mehr, als im vorhergega nen ereignet, und daß solche 119 Gebaͤude mehr bet fen habfn. Die jahrlich vermehrte Theilnahme und gegenwärtige große. Ausdehnung der Anstalt hat möglich gemacht, daß so zahlreiche Ungluͤcksfaͤlle Mitglieder der Gesellschaft dennoch ohne einen hu Beitrag als in den verflossenen Jahren haben a glichen werden koͤnnen. Die Wohlthaäͤtigkeit dieses ßen Vereins wird aber auch immer mehr erkannt, daher hat sich das Versicherungs-Kapital fuͤr 18261! mals um mehrere Millionen vergrößert. .
ne. 24
Königlich e Sch auspiele.
spiel in 5 Abtheil.,ͥ, von Shakspeare. Fuͤr die
bearbeitet.
Freitag, 265. Mai., Zauber- Oper mit Ballets, in 3 Abtheilungen, Spontini. j
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Don nerstag, 25. Mai. Im Schauspielhause. Erstenmale: „Die lustigen Weiber von Windsor,“!
Im Opernhause: „„Aleidt
Redacteur Joh
Allg em eine
reußische Staats-Zeitung.
MW 120.
Berlin, Freitag,
— —
Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.
Abgereist. Der General dajor und Kommandeur Kadetten ⸗Korps, von Brau se, nach Culm in Pr.
Ter ear ese aa,
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
daris, 19. Mai. In der Deputirten⸗Kam⸗
dauerten vorgestern die Debatten uͤber das Bud,
etz sort, die von mehrern Rednerg gemachten Ein— ungen Jr zum 136 Theil nur Wiederholun— ᷣ was andere Redner schon gesagt hatten. heftigsten sprach sich Hr. Benj. Const ant aus; er
dessen,
te, daß seiner Ueberzeugung nach aller ausgespro— Tadel gegruͤndet sei; er fuͤgte noch mehr hinzu un
, warum der Justizminister sich noch gar nicht“
der so nothwendigen Reorganisation der Jury be— igt, warum der Kriegsminister den seit so lan— Beit beendigten Militair, Codex der Kammer noch vorgelegt habe? er bedauerte die in Spanien ver— ndeten Millionen ohne daß Frankreich dadurch die t erhalten habe, in jenem Laade das Uebel zu ver— rn, oder das Gute zu bewirken. Als er im Verlauf Rede auf Handel und Gewerbe kam, aͤußerte er, große Anzahl Arbeiter seien ohne Arbeit und ohne Hier unterbrach ihn aber der Finanzminister zer Bemerkung, daß dies ungegründet sei, daß die rung sich zwar auf diesen Fall vorbereitet, und den Stand gesetzt habe, die arbeitlosen Menschen ch bei offentlichen Arbeiten zu beschaͤftigen; es sei nicht nöthig gewesen, zu dieser Maaßregel reiten. Den Schluß der Rede des H. Constant ein Ausfall gegen das Ministerium wegen der lich beabsichtigten Wiedereinfuͤhrung der Censur. WVillele wollte sogleich auf diese Rede antworten, ung wurde aber, weil es schon spaͤt war, auf— Borigen Dienstag hat der Dauphin das Frauen— gniß und Arbeitshaus von St. Lazare besucht; oͤnigl. Hoheit besahen die Wohnungen, die Kran— mer, die Baͤckerei, die Werkstaͤtten und uͤberhaupt mit der groͤßten Genauigkeit. Dieser Besuch war ner Beweis der innigen Theilnahme, welche der den Ungluͤcklichen widmet und der unermuͤdlichen Eeertz womit, er fuͤr ihr Bestes zu wirken bedacht ist. em Ritter d' Assas, welcher zu Closter Camp ruͤhm—
. 80 C.
den 26sten Mai 1826.
lich fuͤr sein Vaterland gefallen ist (1760), wird in sei ind gef wird in sei⸗ ner Gedurtestadt Vigan ein Ehrenden kmãl gesetzt wer⸗ den; es wird auß einer ehernen Statue des Helden be— stehen und das Picdestal cin Basrelif tragen auf wel— . 9. . werden soll, in welchem er siel, indem er tapfer fechten d ausrief: .
n , . nd f: „Herbei Auvergne,
Der General Guilleminot wird
t sich in wenigen Tagen wieder nach seinem Gesandtschafts stantinopel begeben. , sc ftsposten zu Con—
Es ist hier eine Kunstausstellung zum e Griechen veranstaltet worden. w g K Foy und ein Gemaͤlde, dessen Gegenstand aus dem Ro— man Hurika genommen ist, beide von Gerard; ein herr— liches Gemälde, Mazeppa darstellend, von Horace Ver⸗ net; mehrere Ansichten der See von Gudin; Landschaf⸗ ten von Van-Os sind die neuesten Sachen, die dort zu a i. nn,, man aber mit Vergnuͤgen ort mehrere on bekannte Bi z
Girodet ,, 2 . . .
Fuͤnfprocentige Rente 95 Fr. 80 C. — Dreiprocent.
London, 17. Mai. Das Parlament wi Vernehmen nach, am Z3ten a . m Se. Maj. haben auch den unglücklichen Fabrik ⸗Ar⸗ beitern zu Glasgow, die sich besonders ruhig verhalten 1000 Pfd. geschenkt, so wie 500 Pfd. nach Paisley. . ; Die K. Fregatte Glasgow ist von Lissabon ange⸗ kommen, welches sie am 29sten v. M. verließ, wo grade . ann, der Deputation an den Kaiser, um ihn zur Ruͤckkehr en 8 n . hn kehr nach Europa einzuladen, Unsre Seemacht vor Lissabon besteht schweren Linien schiffen und e n. , Vorgestern Abend kam ein Königsbote mit De— peschen von Lord Strangford in St. Petersburg und Lord Clanwilliam im auswaͤrtigen Amte an.
Der Friede mit den Birmanen ward schon am 31. December abgeschlossen, allein erst am 3. Januar unter— zeichnet. Eine außerordentliche Madras, Zeitung vom 17. Januar fuͤhrt unter den Friedens-Bedingungen auch
noch auf, daß Rangoon zu einem Freihafen erklärt wer, den solle.
Am 23. December hat Lord Combermere die ersten Parallelen vor Bhurtpore eroͤffnet; sein Geschuͤtz Park zaͤhlt 184 Stuͤcke von verschiedenem Kaliber. ⸗
Lord Ch. Sommerseet ist in England angekommen
Der Courier vom 15. meldet: „Heute Morgen ka, men im Colonal-Amt Depeschen vom Gen. Maj— Pon⸗ sonby, p. t. Lord ⸗Ober Commissioner, an, welche mel den, daß das Schicksal Mesolongis sich in der Nacht vom 22. April endlich entschieden hat. Es scheint, die
Besatzung, durch volligen Mangel an Lebensmitteln und