1826 / 134 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wurde der Bericht uͤber mehrere Bittschriften erstattet. Zwei derselben druͤckten den Wunsch aus, daß die Re— gierung den Griechen beistehn möchte; die Commission schlug die Tagetordnung vor; Hr. v. Cambon aber die Uebersendung an den Praäͤsidenten des Ministerraths. Man klagt die Griechen an, sagte er, aufruͤhrerische Unterthanen zu sein; sie sind aber nicht Unterthanen, sie sind Sklaven, die stets unter dem Schwerte ihrer Herren zittern. Dies ist keine Uebertreibung und ich beweise durch ein Aktenstuͤck. Hier ist eine Quit— tung des tuͤrkischen Regierungsbeamten fuͤr die Kopf

steuer eines Griechen; sie lautet folgendermaaßen: „Der

Rajah (so werden die Griechen von den Tuͤrken genan der Rajah. ... hat die Summe von ..... bezahlt, seinen Kopf während des Jahres .... der Hedgirg behalten z.“ Dies ist der Schutz, ürkf Regierung den Griechen gewährt; was sind diese ihr wohl fuͤr eine Treue schuldig? Die Kammer schritt mit einer schwachen Mehrheit zur Tagesgrdnung, und genehmigte hierauf die eihzelnen Kae, be,, des Kriegs⸗ mintsteriums, nachdem Hr. Constant und Hr. Perier sich beklügt haßten, daß der Militair⸗Codex noch immer nicht beendigt sei. 1

Der Bau der Kettenbrücke uͤber der Seine, nahe bei dem Invalidenhause, schreitet rasch vorwärts; es sind schon mehrere Ketten indbergezogen; sie sind, wie gewohnlich, in der Erde be t uns gehn uͤber hohe Säulen, welche den Stuͤtzp ilden. 63

Der Prinz Leopold von Sachsen- Coburg ist unter dem Namen eines Grafen von Henneberg hier ange— kommen.

Es sind hier Nachrichten aus Rio de Janeiro vom 1. März eingegangen und es herrschte dort die vollkom⸗ menste Ruhe. Die franzoͤsische Fregatte, Maria The— rese, war mit dem Admiral Rohamel von Valparaiso in Rio angekommen und 4 andere franzoͤsische Kriegs— schiffe lagen auf der Ryede.

Fuͤusprocentige Reute 97 Fr. 50 C. Dreiprocent. bb Fr. 50 C. 6

London, 2. Juni.

Außer der Proklamation we— gen Aufloͤsung des Parlaments haben Se. Maj. in der gestrigen Geheimen Raths Sitzung noch eine zweite we—

gen der Wahl der Pairs, die Schottland im Parla— ment repräsentiren (Scottish Representative Peers), welche den 15ten Jult zu Holyroos statt finden soll, und eine dritte wegen der Irländischen Mitglieder des Ober hauses (Representative Irish Peers) unterzeichnet.

Am 30sten v. M. hatte der Herzog von Jork eine Zusammenkunft mit Graf Liverpool.

Unsre Blätter enthalten zwei fuͤr die Kenntniß des Geldwesens und Verkehrs in England wichtige Parla— ments Documente, namlich die Bericht Erstattungen der Committeen des Ober und Unterhauses uͤber die promissory notes in Schottland und Irland.

Nach dem gestern angekemmenen Caraccas Colom- biano vom 13ten April, sol das Mexicanische und Co— lumbische Geschwader im Marß in Matanzas angekom— men sein, und man hielt es fuͤr wahrscheinlich, daß sie wenig Widerstand erfahren wurden. In Buenos Ayres war in Folge der Nachricht, daß Monte, Video in die Hände der Patrioten der Banda Oriental gefallen sei, Alles voller Freude. Der Kaiser Don Pedro soll zur Verstärkung seiner Armer eine Art Conseription einge— fuͤhrt Haben.

Mehrere Blätter enthalten eine Depesche der Pe— ruantschen Regierung an ihre Minister und Gesandten bei den Europäischen Hofen, Jese Gregorio Parades und Jose Joaquin Olmedo, worin sie letztern meldet, daß sie die im Peruanischen Gebiete befindlichen Mi nen nicht fuͤr 27 Mill. Dollars verkaufen wolle. Sie verlangt wenigstens 3 Mill. Da obige Herren jedoch die ihnen votgeschriebenen Bedingungen auch zu ändern

ermaͤchtigt sind, so scheint es, als wenn mon sich in Nothfalle doch auch mit weniger begnügen wuͤrh Uebrigens sell von der ju erwartenden Samme nicht in den Peruanischen Staats schatz fließen, sondern a Bezahlung der Dividende der bereits gemachten Anlch hen verwandt werden.

Nach einem Privatschreiben von St. Thomaß sil der Gouverneur von Martinique dem dortigen Gouper, neur gemeldet haben, Admiral Duperré segle nag Puerto Rico, statt nach Cuba, und jene In sel solle vn Franzoͤs. Truppen besetzt werden.

Man geht jetzt zu Havannah mit dem Plane un, einen 18 Meilen jangen Canal von der Nord- nach zu Suͤdseite Cuba's zu .. Dieser nur 18 Franits Meilen lange und . che sehr kostbare Canal nin,

den Hafen von Haval. ab mit dem Meerbusen ntß Batabane in

9 in Verbindung setzen und allen aus dem Sh den kommenden Schiffen zum Sammelplatze dienen, o auf diese Weise die gefährliche und veschwerliche Fahn um das Vorgebirge San Antonio ersparen. Plane de Art erscheinen um so noͤthiger, da dem Handel von Cuba, wie dem ganzen Westindischen Handel, von q ner andern Seite her ein Schlag droht. Es hahen nämlich einige große, in Nord-Amerika gebildete Han dels⸗Gesellschaften, in dem von Spanien abgetretenen Ost Flotida, alles zum Anbau des Zuckerrohrs taugliche Land angekauft und wollen auf diesem fruchtbatg

legen, deren Erzeugnisse sich bals zu einer gleichen Veh zuͤglichkeit erheben dürften, als die der ebenfalls jungen

in der Nahe von Cuba. St. Petersburg, 1. Juni. Am 26. v. M. in

Großfuͤrstin Helene zu Moskau glücklich von einer Prim zessin entbunden worsen; erhalten hat. Vorgestern früh um halb 2 Uhr värkuͤn dete eine Salve von 101 Kanonenschuͤssen un serer Haupt stadt dieses Ereigniß, welches eine lebhafte Freude ba ämmtlichen Bewohnern erregt hat, die sich unter den jetzigen Umständen mehr als je beeiferen, ihre Hoffnum gen und innigsten Wuͤnsche mit den Troͤstungen zu ver einigen, welche der Höͤchste der kaiserlichen Familie am gedeihen laͤßt.

Gestern Vormittag sind Ihre Majestaͤten der Kn ser und die Kaiserin von Peterhof in dem Schlosse di Ju sel Yelagine eingetroffen.

Vom 8. Juni. Vorgestern Vormittag wutht wegen der gluͤcklichen Entbindung der Fraͤu Großfuͤrstt Helene und der Geburt der Großfuͤrstin Elisebeth der Kapelle des Winterpalais, in Gegenwart Ihktl Majestäten des Kaisers und der Kaiserin ein Te Deum gesungen; der Hof, die Generalität, die hiesigen aue gezeichneten Personen, so wie auch die fremden Sesand ten und Minister wohnten der Feierlichkeit bei; det

seines Gefolges zugegen. . . Nach dem Te Deum hatte der Kaiserl. Oestertg

chische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte

sestäten Abschieds Audienz; nach ihm hatte der Portw giesische Minister, Commandeut von Guerreiro Ehr Sr. Maj. dem Kaiser sein Beglaudigungs Screihen zu überreichen und bei Ihrer Maj. der Kaiserln it Audienz zu gelangen; auch der Herzog von Sen Cin. sos, außerordentlicher Gesandte St. Me. des Koöͤnlke ven Spanien zur Begluͤckwüͤnschung des Kaisert wege Seiner Thronbesteigung, hatte die Ehre, Sr. Men , sein Beglaubigungs⸗ Schreiden, ingleichen ein Glllt wuüuͤnschungsschreiben Sr. Königl. Hoheit des Iufanm von Spanien, Herzogs von Lucca, zu uͤberreichen un

; . che sie vollendet sind, zu bevölkern, zur Beschleunigunz jungfraͤulichen Boden unermeßliche Zuckerpflanzungen an der Mittelpunkt der Stadt von Tage zu Tage mehre gel Dichtheit und Glanz erhalt, Baumwollpflanzungen auf den See⸗Inseln (Sea-lsland)

mehrung der Landhäuser, ja man möchte sagen, daß ö selbst die Drangsale dort am Ende eine Verbesserung halb 8 Uhr Abends ist Ihre Kaiserl. Hoh. die Fran

welche den Namen Elisabenh

Herjeg von Ragusa war nebst sammtlichen Per sonel

Minister, Graf von Leszeltern, bei Ihren Kaiser Me junge durch Auffuchung der Baue; das übrige von den

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langt demnächst bei Ihrer Maj. der Kaiserin zur

enz. . Ceremonienmeister, Fuͤrst Gagarin, steht im Begriff, die hiesige Hauptstadt zu verlassen, um sich nach Moskau zu begeben, wo er bei der Taufe Ihrer Kalserl. Heh. der Großfuͤrstin Elisabeth die Funktionen eines Ober Ceremonienmeisters versehen sol. .

Der Generalmajor Graf Suchtelen ist zum Gene— nal Quartier⸗Meister des General⸗Staabs des Kaisers ernannt worden.

Unsere Hauptstadt faͤhrt fort, in ihrem Wach e thume den raschen Gang zu nehmen, wodurch sie binnen weni⸗

ger als hundert Jahren aus einem Fischerdorfe zu dem .

Fange der schöͤnsten Stadt der Erde erhoben worden ist. Eine Abwesenheit von wenig Monaten ist hinrei⸗ chend, daß der Reisende bei seiner Wiederkehr sich nicht mehr zurecht findet. Palaͤste und oͤffentliche Gebäude, die er noch nicht im Beginnen sah, stehen wie durch Zauberei fertig vor ihm. Eine Masse Häuser, von de— nen einige ein ungeheueres Vermögen dekunden und zum Zeugniß der nuͤtzlichen Richtung dienen, welche die großen Kapitalten bei uns nehmeg, füllen mehr und mehr die in dem Admiralitaͤts-⸗ Viertel noch uͤbrigen kucken; anderen Haäusern wird ein neues Stockwerk auf— gesetzt und uͤberall gereicht die eifrige Bewerbung der Miether, welche sich beeilen, die neuen Gebäude, noch

Ind Verinehrung der Arbeiten. Waͤhrend solchergestalt

offenbart sich auch im Umkreise der Stadt eine ähnliche Thaͤtigkeit und ver— größert die Ausdehnung St. Petersburgs durch Ver—

herbeigeführt haben. So hat z. B. das Dorf Nikolskoe In der Tschernaia⸗Retschka, einer der Orte, die bei den Einwohnern St. Petersburgs in der schoͤnen Jahreszeit am meisten beliebt sind, seit der Ueberschwemmung von l824 sehr gewonnen. .

Stockholm, 30. Mai. Sonnabend traf ein Cou— tier mit der betrübten Nachricht von dem Ableben J. kaj. der Kaiserin Elisabeth von Rupland hier ein, worauf sogleich dem Feldmarschall, Grafen Stedingk, die Instruktion nachgesandt wurde, dem Allerhöchsten Kaiserhofe zu St. Petersburg die lebhafteste Theilnahme und das innigste Beileid uͤber diesen so schmerzlichen Verlust zu bezeigen. Unser Hof hat gestern eine drei— wöchentliche Trauer wegen dieses Sterbefalles angelegt.

Am 14. d. ist zu St. Petersburg zwischen unserm dasigen Gesandten, Freiherrn v. Palmstjerna, und dem Russischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen v. Nesselrode, ein Tractat unterzeichnet worden, mittelst dessen die Gränze zwischen dem Norwegischen und Russischen Lappland bestimmt worden ist. Se. Maj. der Konig haben diesen Tractat am 27. d. ratifiecirt.

Vom 1. Mai 1825 bis dahin 1826 sind durch Be—⸗ krieb des Jagdstaats im Stockholms Lehn getödtet wor— ben: 427 Woͤlfe, 7 Luͤchse, 60 Fuͤchse, 8 Fisch-Ottern, z Marder und 90 Habichte. Von den Wolfen wurden 2 durch veranstaltete Klapperjagden erschessen und 13

Raubthieren und Vögeln ist durch einzelne Jagden der Jagdbedienung erschossen oder gefangen worden. Im uplale Lehn wurden in demselben Zeitverlauf getödtet; 12 Wz fe, 6 Luͤchse, 39 Fuͤchse und 9 Habichte. Gelin— ber Winter und Mangel an Schnee in diesen Jahren 5 die Ursache, warum nicht mehr Woͤlfe in diesem thne erlegt worden; es beweiset jedoch vielen Eifer beim Jagd staate, daß die Gelegenheiten zur Ausrottung

ler Raub thier⸗ kbenutzt worden. Lopenhagen, 3. Juni. Am Dienstag Abend

digung der Verlobung JJ. KK. HH. des Prinzen Friedrich Carl Christian und der Prinzessin Wilhelmine Maria, zum ersten Mal im Schaumiel. Es war nicht bloß das Schauspielhaus festlich erleuchtet, sondern auch die Straßen und der Markt, die vom Pallast dahin führen, jo wie der groͤßte Theil der andern Hauptstra—⸗ ßen der Stadt.“ Die hohen Herrschaften wurden, als sie das Schauspielhaus verließen, mit einer Musik be⸗ grüßt und geruhten darauf, zur allgemeinen Freude, ei⸗ nen Theil der Illumination in Augenschein zu nehmen,. Eine ungeheure Menge Menschen war zusammengeströmt, um das geliebte Königspaar und die uͤbrigen Königl. . irrschaften zu sehen und jubelnd zu begrüßen.

Unter den Reisenden, welche gestern mit dem Dampf⸗ schiff Prinzessin Wilhelmine nach Lübeck ab gingen, be— fand sich auch der K Spanische Geschäftsträͤger am Schwedischen Hofe, Hr. v. Alvarado, welcher sich . 26 neuen Gesandtschaftsposten in der Schweiz egiebt.

Heute feiert die Universitaͤt das tausendjaährige Ju⸗ bilaͤum in der Trinitatis⸗-Kirche, bei welcher Gelegenheit mehrere Doctoren der Theologie ereirt werden

Um der Vermehruag der privilegirten Grundstuͤcke in den Herzogthuͤmern Schleswig und Holstein vorzu— beugen, Jat der Konig unterm J. v. M. bestimmt, daß dergleichen Privilegien lediglich bei dem Hauptgrund⸗ stuͤck oder der Stamm Patrecele verbleiben, nicht aber den Parcelen zu Theil werden können.

Am Montag kam das Englische Linienschiff Glo— eester, mit dem Herzog v. Devonshire am Bord, in Begleitung des Dampfschiffes, von der Nornsee aus hier auf der Rhede an, und ging am folgenden Morgen nach der Ostsee ab, seiner Bestimmung, St. Petersburg, entgegen, geschleppt von dem Dampfschiffe, da kein gun stiger Wind war. .

Vom 6. Juni. Prinz Frederik Karl Christian hat heute mit dem Dampfschiff Caledonia seine Reise us Ausland angetreten. Seine Durchl. Eltern begleiten ihn nach Kiel und Altona. 2

Morgen früh werden Se. Maj. sich mit Gefolge auf das K. Dampfschiff einschiffen, um sich nach Aar— huuns jzu begeben, und wie man vernimmt, in Helsingoöͤr ans Land steigen, Um das so herrlich am Sunde hbelegene Marienlyst zu besuchen. Nachdem die Manoeuvres in der Gegend von Aarhuus beendet, werden Se. Maj. wie bereits sruͤher gemeldet, die Umgebungen von Skan— derborg mit allerhoͤchster Gegenwart begluͤcken, und dem— nächst, wie es heißt, sich nach der Westkuͤste begeben, um daselbst den Durchbruch . der Nordsee nach dem Liimfjord in Augenschein zu nehmen. /

2 7. 2 X K. H. Prinz Christian Fre⸗ deri zu Danemark nebst hoher Gemahlin und Prinz Frederik Karl Christian sind diesen Morgen um 27 Uhr mit dem Dampsschiffe Caledonia nach einer 23stuͤndigen

ahr von Kopenhagen hier eingetroffen. 4 . Juni. Wegen des höͤchstbedauer, lichen Ablebens Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Elisabeth von Rußpland hat der Großherzogliche Hof von gestern an auf 6 Wochen die Trauer angelegt.

Ueber die letzten Lebenstage der vollendeten Monar⸗ chin theilt die hiesige Zeitung folgendes mit: Seit 3* raumer Zeit waren die Anzeigen nicht mehr so berubi. gend, wie fruher; man sah, daß ae . zu 248 die Kräfte abnah men. Doch bestanden Ihro Majestãt am der Abreise, und sehnten Sich der Matter Ihres 2 liebten Todten nahe zu kommen, die mit Johr ]!« den bittersten Schmerz empfunden hatte. Der Ab schied a Taganrog ging der Kaiserin unens lich nah; l e. ob nur der stete Anblick der kum mer vollen Umag ung Ihre Kräfte bis dahin in unnaturlicher r, , . halten hätte. Sehr leidend and ermattet trafen Ih

trschien die Königl. Familie, seit der offentlichen Ankuͤn⸗

Majestat am 15., Abends, in Beleff ein, nachdem schon

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