diesen beiden Jahren um 267,897 Tonnen zu- und die Brittische um 33,578 Tonnen abgenommen habe. Be⸗ sonders habe, behauptete demnaͤchst Hr. Chapman, vie Nordische Schifffahrt abgenommen. Hr. Baring be— merkte, daß in Folge der wächselseitigen Gleich stellung die Ausfuhr nach Preußen sich im vorigen Jahre be— trächtlich vermindert, die Einfuhr aber vermehrt habe. Er sei vor kurzem in Hull gewesen, welches hauptsaͤch— saͤchlich den Nordischen Handel treibe, und habe in Er— fahrung gebracht, wie dort die fremden Schiffe, sobald sie ihre Ladung geloͤscht, die Fracht in Gold einstreichen, und dann nach Haase segeln. Taͤglich mußten die Lon— doner Banken zu diesem Zwecke ihren Kunden in Hull Gold uͤbermachen. Aus der in der vorigen Woche dem Parlamente überreichten Bittschrift von dort we, . j daß 1824 270 Brittische und 263 fremde Schiffe n gewesen seien, 1826 aber 90 Brittische und 234 fremde, namlich in den ersten 4 Monaten deider Jahre. Er faßte leine Ansicht aller Handelszweige in dem von ihm vorgeschlagenen Beschlusse zusammen: daß, so lange England so mit Abgaben belastet und in einem so kuͤnst lichen Zustande verbleibe, ohne schuͤtzende Auflagen keine erfolgreiche Anwendung von Capital oder Industrie auf die Gewerbe des Ackerbaues, des Handels oder der Schifffahrt statt finden koͤnne. Hr. Buckle fand aus den dem Parlamente vorgelegten Papieren, daß in den. jenigen Zweigen der Schifffabrt, an denen seit 1823 Fremde Theil nehmen, 1822 290 396 Tonnen Brittischer und 200 755 fremder Schiffe gebraucht worden seien; 1824 aber, 256,000 Brittische und 468,000 fremde. Auch der Schiffsbau, der voriges Jahr fuͤr Brittische Rechnung auf Speculation in Nord-Amerika zu einem so großen Belause getrieben worden, sei in trauriger Lage, und diese neugebauten Schiffe unverkaäuflich. Den— noch habe der Tounengehalt der Brittischen Schiffe zu Ende 1825 nur 2542, 000 Tonnen betragen, Ende 1818 aber schon 2 674,000. — Auf Hrn. Youngs Vorschlag wurde folgenber Beschluß genehmigt, der urspruͤnglich in noch drohenderen Ausdruͤcken abgefaßt gewesen war: „Die Frachtfahrt der Holzeinfuhr bildet die paßlichste Beschaͤftigung unserer Schifffahrt, weil der Hauptwerth dieser Laoung in der Fracht, dem rechtmäßigen Erwerbe der Rhederei Großbrirtanniens, besteht, und da dieses der alleinige große Verbraucher des Holzes ist, kann es seinen Bedarf auch anderswo herholen.“ Derselbe Redner zeigte dann, daß von 3,119,000 Tonnen Britt. Schiffe, die 1525 in London eingelaufen, 2,268,000 fuͤr den Kuͤstenhandel und g1,000 von Irland abgerechnet wer— den muͤßten, daß von den zuruͤckbleibenden 760,000 Ton— nen, die Halfte, den Fremden verwehrter Colonialhan— del sei, und demnach nur 360,000 Tonnen Brittischer Schifffahrt nach dem Auslande uͤbrig bliebe, etwa 60,000 Tonnen mehr als die 302,000 Tonnen haltenden, in London eingelaufenen Schiffe. So schwinde das scheinbar große Uebergewicht der Brittischen Schifffahrt uͤber die fremde, bet genauer Beleuchtung, zusammen. Die beiden, am vorigen Montag von Plymouth in See gegangenen Schiffe Adventure und Beagle sind zu einer sehr interessanten Expedition in der suͤdlichen He— misphäre bestimmt, von der man wichtige Ausschluͤsse in wissenschaftlicher Hinsicht erwarten darf. Der Capi— taine King, dem das Commando uͤber selbige anvertraut ist, hat sich bereits vor einigen Jahren durch seine Un⸗ tersuchungen an der Kuͤste von Neuholland und durch die Art der Ausfuhrung so ruͤhmlich ausgezeichnet. Das erstgenannte Schiff hat 9 und das letzte 3 Chronometer zur moglich genauesten Längenbestimmung der besuchten Gegenden an Bord. Die Offiziere haben die Anweisung erhalten, naturhistorische ꝛc. Sammlungen anzulegen, die bei der Ruͤckkehr der Schiffe wahrscheinlich ins brittische Museum kommen werden. Capitain Weddels juͤngste
6
Reise scheint die Aufmerksamkeit der Regierung auf die platz der Verschwendung,
538
10,593, 014 Pfd. Sterling 2 Sh. 10 P.
dazu gewesen.
suͤdlichen Polarlander gerichtet und die Befehle zu diesn neuen Expeditien veranlaßt zu haben, die einen Theil eines allgemeinen Erforschungsplans zu sein scheint, um bie suͤdliche Hälfte unsers Erdballs genauer kennen u lernen. Capitain King wird mit der Untersuchung der Kuͤsten vom la Plata Flusse bis zum Cap Horn dan Anfang machen. ?
Urher die von dem Bischofe von Hermopolis in ber franz seschen Deputirtenkammer gehaltenen Reden urthej len vie Times: Die gemäßigte Sprache und die ansche nende Wahrhaftigkeit seiner Angaben muͤssen in Frankreich eine bedeutende Wirkung hervorbringen und einiga— maaßen den beunruhigenden, durch den Grafen Mont
losier und die liberalen Blaͤtter verbreiteten Nachrichten
von der Macht der Jesuiten entgegenwirken. Die Einfuhren Irlands aus Großbrittannien he— trugen 1825, 5,275, 045 Pfd. Sterl. 9 Sh. 5 P. Du
Ausfuhren Irlauds nach Großbrittannien 6,544,573 Pst,
St. 5 Sh. 9P. Sämmtliche Einfuhren Großbrittannien deliefen sich im nämlichen Jahre auf 49, 134.251 Phe St. 9 Sh. 11 P. Die Ausfuhren von Brittischen und Itlaändischen Erzeugnissen aller Art auf 50,305,617 Pf. St. 18 Sh. 9 P., an fremden und Colonialwaagren qi ꝛ zu sammen auf bo, 898, 631 Pfd. St. 1 Sh. 7 P.
In der Generalversammlung der schottischen Kitch— vorige Woche kamen die beruͤchtigten Gretna; Green Heirathen ernsthaft zur Sprache.
es wurde eine Committee ernannt, erforschen, sie zu verhindern. so werden kuͤnftig nicht mehr so viel, mit Vieren he spannten Postchaisen mit reichen Erbinnen und jungen Mädchen aus den Pensionen, dem Norden zueilen. Die Aufmerksamkeit des Publicums ist jetzt auf den Proc
des Herrn Wakefield gerichtet, der bekanntlich eine Mf
Turner auf solche Art entfuͤhrt und sich jetzt freiwillig vor Gericht gestellt hat. Nach einer Darstellung, die er in den offentlichen Blaͤttern hat einruͤcken lassen, will er seinem Versuch, ein junges, reiches, ihm ganz unbekanm tes Madchen durch List zu entführen, den Anstrich geben, als sei eine phantastische Idee der einzige Beweggrund Aus den Aussagen des jungen Mäbchenß aber erhellt, daß sie durch Drohungen war gezwungtn worden, und daß sie nur in dem Glauben, ihren Vaten vom Unterzange zu retten, sich das Eheversprechen hatte abdringen lassen. Dadurch steht die Sache sehr ihbtl fuͤr den Beklagten, und das strenge Gesetz gegen Ent— fuͤhrer reicher Erdinnen wird wahrscheinlich auf ihn in Anwendnng kommen. .
Nach den Times hätte der am 16. gefertigte St tus der Staatseinnahme fuͤr das letzte halbe Viertel jahr vom 5. April bis zum 16. Mai, im Vergleich gu gen die vorigjäͤhrige, ein Deficit von 520,000 Pf. Et. ergeben.
Die Zwischenzeit der Aufloͤsung des gegenwartigen und der Versammlung des naͤchsten Parlaments wild einer zahllosen Menge Flugschriften uͤber die Korngeseß— und uͤber das Banknotensystem das Leben geben. Die Landeigenthuͤmer werden sich ohne Zweifel alle Mihh⸗ geben, das Volk moͤglichst auf ihre Seite zu brüngen.
Bei der merkwärdigen Parlamentswahl für Yoth shire, um welche sich die Lords Milton und L celle bewarben, sollen sich, wie ein hiesiges Blatt meldtt, die Kesten eines jeden der beiden Candidaten au 120, 000 Pf. St. belaufen haben. Jeder Wagen, sebiß Postpferd in der Grafschaft war in Requisition gesehzt, seder Gasthof und jedes Wirthshaus war zur Bewlh, tbung der Stimmfaͤhigen auf Kosten der edlen Lott offen, und die ganze Grafschaft gewährte einen Schah die fuͤr das Vermögen vo
Die gegenwaͤrtigin obrigkeitlichen Behoͤrden und Richter druͤckten ihre Miß billigung derselben in den staärksten Ausdruͤcken aus, unh um die Mittel ju Sollte ihr das gluͤcken,
539
w
8 selbst reichen Familien, nur nicht fuͤr dasjenige dieser baden, Ruin sein mußte. Die letzte Northumkerlanb; ahl hat einem jeden Candidaten taglich 3000 Pf. St. Fostet, und das erwählte Mitglied erkaufte sich seinen Hiß nur auf die Dauer von einigen Monaten fuͤr zö, oh Pf. St. ᷣ Hunt und Cobbett bieten alle ihre Kräfte auf, um Pärlamentsmitgliedern gewahlt zu werden, ersterer 9 Somersetshire, wo er es mit einem sehr mächtigen Gegner (Sir T. Letbridge) zu thun haben wird, und letzterer in Preston. Beide werden es sich viel Geld fosten lassen, um nachher mit langer Nase abzuziehen. In Boston ist, wie aus der Rechnung uͤber Aus— abe Und Einnahme erhellt, zur Erhaltung der oͤffentli— hen Schulen sechsmal mehr ausgegeben worden, als der Betrag der Armensteuer. In England ist dies gerabe umgekehrt der Hal. — 36. ö Der Zusammenhang zwischen dem Geld- und Waa⸗ tenmarkte hat nie klarer am Tage gelegen als jetzt, wo sich die Stocks Inhaber regelmäßig nach dem Stande zer Wechse!l und Colonialwaaren Geschaͤste zu ihrer Nachachtung erkundigen, einsehend, daß wenn nicht groß heim auswärtigen Handel verdient wird, die Anlegun⸗ gen in Britt. Fonds sich vermindern muͤssen. Vorge—⸗ tern waren die Hauptverkaäͤufe in Kaffee, aber zu nie hrigeren Preisen, weil große Ladungen aus Westindien noch niedrigere erwarten lassen. Auch von Zuckern sind hie ersteren großen Ladungen aus Mauritius, seitdem diese Colonie auf den gleichen Fuß mit den Vestindi schin gescst worden, angekommen. Baumwolle ist fast
der einzige Artikel, womit es sich bessert.
Consols 805. 2. ö.
Stockholm 30. Mai. Nach der fuͤr das Jahr 1825 sffentlich abgelegten Bankrechnung ber aß die Norwegische Bank: 1) an baarem Silber 2, 154, 569 Spec., 2) an aus stehen den Capitalien 4,512, Sss2 Species, wovon 3 814,588 Spee, Zinsen tragen, und 3 Grundstuͤcke zum Werth von zbh0 Spec., im Ganzen b, 673,001 Spec. Dagegen war di: Bank im Ganzen schuldig 4, 70,517 Spec.; mithin beträgt das im Besitz derselben verbleibende Vermögen 2, 002,484 Spec. .
Hannover, 9. Juni. Durch landesherrliche Ver. zrdnnng vom 29. Mal ist denjenigen Franzesen, welche Schenkungen in den, durch ihre vormaligen Landesherrn an Frankreich abgetretenen Provinzen des Königreichs genossn haben, die Befugniß eingeré nn, binnen einer präclusiv Frist von zwei Jahren, die * zum 30. Mai i814 fällig gewordenen und noch ruͤckst⸗! digen Termine der ihnen an Schenkungen augewiesen«« Einkuͤnfte ein— jufordern, in sofern diese von Domainen Oruͤhren, welche ju den bezeichneten Landestheilen gehört jaben.
Zur Verhuͤtung von Verwirrungen und Ungewiß⸗ heiten ist durch die landesherrliche Veror aung vom 22. Mai dis Vorschrift ertheilt, daß im Fürstenthum 9st, srietland, woselbst bisher ein oft will kuͤh licher Wechsel in den Familien“ Namen Statt gefunden, ein Jeder tinen Stamm, oder Familien-Namen kuͤnstig führen, denjenigen, den er gegenwärtig hat, behalten, und ohne ausdrückliche Genehmigung des Königl. Cabinets-Mi— nisterii abzuändern nicht berechtigt sein soll, auch die Söhne jederzeit denjenigen Familien Namen beibehalten muͤssen, welcher von ihrem Vater gefuhrt wird.
Die Emdener Herings-Buisen sind zum neuen Fange ausgeruͤstet und sollten am 9. bei zutem Winde unter Segel gehen. Die Zahl derselben belaͤust sich auf ab, nehst 3 Jäger schiffen; 11 gehoren der Gesellschaft Harmonie, S der Gesellschaft Vissers⸗ Hoop und 7 dem Sengtor von Camenga.
Bei der Kreis Easse zu Emden ist ein falscher Saͤch— sscher Conventions-Gulden vorgekommen, der von Glok— len Gut gegossen und versilbert ist. Man erkennt die se salschen Gulden leicht daran, daß die Flaͤche zwischen
dient eine große Summe.
Anzeige derselben sind noch vertheilt:
den Buchstaben rauh und uneben, wahrend dieselben bei den geprägten Muͤnzen eben und glatt ersicheinen.
Die Central-Committee zür Unterstuͤtzung der im Februar 1825 überschwemwten Landes Distrikte hat nun— mehr, nach gänzlicher Vertheilung der eingegangenen Beitrage, ihre Wirksamkeit beendigt. Seit der letzten ar den Bezirk der Provinziel-⸗Committeen 1) zu Aurich, 26,660 Rihlr. z
2) zu Luͤneburg 2650 Rihlr. und 3) zu Stade 113,410
Rthlr.; zusamwmen etwa! O00 Rthlre; und außerdem zur Verfugung der Prot zial“ Committeen gestellt in Aurich 7000 Rthlr.,, zu Stade 30,000. Der ganze, durch die Ueberschwemmung verursachte Schaden, außer den Kosten der herzustellenden Deiche und den Verlusten der Beguͤterten, laßt sich auf etwa 800,000 Thaler be— rechnen, von welcher Summe etwa 292,060 Rthle. auf Ostsriesland, 28,000 Rthlr. auf das Luͤneburgsche und 480,000 Rthlr. auf das Bremensche fallen.
Brussel, 7. Juni. Die neuesten Nachrichten aus dem Haag (vom 4. Juni) bringen die erfreuliche Meldung, daß Se. Masestt der König wieder voͤllig hergestellt sind. Der Zeitpunkt Ihrer Abreise war noch nicht bekannt.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ zessin von Oranien sind nebst Ihren Kindern am vori— gen Mittewoch aus dem Haag nach Soestoyk abgegan— gen und am selbigen Tage Abends 5 Uyr dort einge“ troffen. ; Aus den Provinzen gehen eine Menge trautiger Nachrichten uͤber die durch Ungewitter entstandenen Ver. wuͤstungen ein. In mehreren Gegenden hat der Hagel großen Schaden gethan; bei Gulpen wurde eine Schaaf⸗ heerde von b Stuͤck vom Blitze erschlagen. .
Krakau, 3. Juni. Der immerwähzrende Regen hat in unserer Gegend vielen Schaden gemacht, beson⸗ ders sind alle Laudereien, die an der Weichsel liegen, auf viele Jahre verwuͤstet. Das Getreide ist Jeit, Kur⸗ zem sehr gestiegen. Ein Franzose, welcher eit einigen Monaten fast allen Waijen um einen geringen Preis den Korzetz, Gwei Berl. Scheffel) aufgekauft bat, ver⸗ Der neue eingerichtete Woll— markt ist sehr unbedeutend ausgefallen, es waren nur gegen 200 Lentner ausgestellt, wovon nur wenig und zu geringen Preisen verkauft wurden, der Ueberrest ist zum Wollmatkt nach Breslau gefuͤhrt worden.
Aus der Schweiz, 5. Juni. In Iferten soll am 10. Juni das daseldst erbaute Dampfschiff fuͤr den Neuenbutger und Bielersee, die Union ober Vereiniguns genannt, in's Wasser gelassen werden. Die Maschine, welche das Schiff in Bewegung setzt, ist von neuer Einrichtung und von den uͤbrigen schweizerischen Damopf⸗ schiffen verschieden. Sie wurde in einer der berühmte sten englischen Fabriken, Bolton und Watt in Soho bei Birmiughem, verfertigt, und wird nun durch eng—
Glische Mechaniker in Iferten auf dem Dampfschiffe au—
ͤ ; 8 . ö 9 ö . 121 gebracht und eingerichtet; eine derselben wird im Dienste
der Gesellschaft bleiben, der es angehoͤrt; und die Voll⸗ endung desselben ist so weit fortgeruͤckt, daß es n,. Lauf gegen die Mitte des kuͤnftigen Monats beginnen wird.
8. Triest, 27. Mai. Der General, Maranis a. lucci, Oberbefehshaber der k. k. Marine, hat beute in Flagge auf der Fregatte vom ersten Range, la Bellona,
die am 25. nach einer Fahrt von 19 Tagen von Smyrna sie wurde von
in Triest eingelaufen war, aufgepflanzt; vu 8 . in,, und dem wiederholten Rufe: Es lebe der Kaiser und Koͤnig! begruͤßt. General Paulucei wird unverzuͤglich nach Smyrna absegeln, wo er das Commando uber die zum Schutze der Schifffahrt der
oͤsterreichischen Unterthanen in der Levante, und in. den — k. Seemacht uͤber⸗
Gewassern von Syrien bestimmte k. acht ut nehmen wird. Diese weise Anordnung unsers aller—