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Classe von Grundeigenthüͤmern hat zugenommen, näm— lich derer, welche nur 20 Fr. bezahlen, also das kleinste Eigenthum haben; alle übrigen sind mehr oder minder zusam mengeschmolzen; dies sind vuͤndige Beweise ei— ner Zerstückelung, welche das Wesen unserer konstitu, tionellen Etnrichtungen bedroht. und deren Beachtung von der größten Wichtigkeit ist; mögen Sie dieselben erwägen. Am Schiusse seiner Rede Jagte der Minister
noch, daß die Be orgnisse, welche vom vorigen Redner
(Hrn. Royer Collard) gusgesprochen worden wären, als beabsich n iqe man die Nezister des Etat Civil?) wieder in die Hände der lichkeit zu geben, ungegrundet seien; ja die Get l hkeit würde gar nicht wuͤnichen, sie unter den Bedingungen zu erhalten, welche doch, wollte man es thun, , gemacht werden mussen.
Der König hat zur Instandsetzung der Kirche des heil. Remigius zu Rheims 75,000 Fr. und eine neue Straße, in derselben Stadt dur zubrechen, 60,000 Fr.
I *
aus den Fonds der Civilliste bewilligt. Dem Erzbijchef von Baltimore (Nord-Amerika) ist es nach vielen Bemühungen gelungen, eine Kathedral— kirche in jener Siadt tzauen zu 10 welche eines der schönsten Gebäude in vereinigten Staat! n ist. Da schmückung des Innern der
sind hter und in mehreren S veranstaltet worden, um d
sammen zu bringen. Der stn serᷣ̊ᷣ;⸗,
indessen die vorhandenen Gelder zur gehoͤrigen Aus ? g cht hinreichen, so
rankreichs Collekten forderlichen Summen zu— onig hat auch dazu beige—
Theater wird mit großer Ungeduld von den Freunden der italienischen Musik erwartet. di Seviglia“ von Rossini ist zu diesem Behufe neu
einstadirt worden, und es hat eine neue Vertheilung
der Rollen stattgefunden. Heute geht dies große Ereig— niß vor sich. ,
Fuünfprocentige Rente 97 Fr. 85 C. — Dreiprocent. bõ Fr. 55 C.
London, 13. Juni. Bei den dermaligen Parla— mentswahlen kommt die Angelegenheit der katholischen Emancipation wieder vielfach zur Sprache. Wir hoffen, sagt der Courier, daß ein eifriger Freund unserer pro— testantischen Constitution fich die Muͤhe geben wird, eine Liste von Candidaten aufzustellen, die sich bereits gemeldet haben, oder während der dermaligen Wahl noch melden mögen, und zur Unterstuͤtzung ihrer Be— werbung sich der katholischen Emancipation fein lich er— klaren. Irren wir uns nicht sehr, so wuͤrde eine solche Liste einen entschiedenen Beweis daruber liefern, wie die oͤffentliche Stimmung in England in dieser Hinsicht ist. Wahr ist es, daß kein heftiges Geschrei erhoben worden, keine Partei / Gesinnungen einander keck gegen, uͤber getreten sind; aber, man wende sich wohin man' will, so findet man fast gleichmäßig, wie jeder Candidat, als Hauptaätund fuͤr den vorausgesetzten günstigen Erfolg (seiner Bewerbung) anfuͤhrt: er sei entschlossen, allen weiteren Bewilligungen fuͤr die Katholiken entgegen zu treten. Gerade darin, daß von der anderen Seite sich« keine Heftigkeit zeigt, liegt ein offenbarer Beweie, wel che Gesinnung bei den Waͤblern vorwaltet. Es sind zu wenig Freunde der katholischen Emancipation, als daß dieselben ihren Opponenten entgegentreten könnten. Wir durfen deshalb erwarten, in dem neuen Parlament von der Verlegenheit erregenden und unpassenden Anomalie befreit zu werden, regelmaͤßig eine Bill zu Gunsten der Katholiken im Unterhause durchgehen zu sehen, damit dieselbe eben so regelmäßig vom Oberhause verworfen werde. Hätte die gegenwartige Appellation an die of— fentliche Meinung zu einem ganz entgegengesetzten Re—
mme,
) Geburts , Tauf , Trauungs⸗ und Sterbelisten.
Das Auftreten von Dem. Sonntag vom Berliner Die Oper „II barbiere
sultate gefuhrt, und hatte sich das neue Parlament mit' eiuer großen Verstärkung der Emancipations, Mitglieder versammelt, so wurde der andere Theil der Gesetz ʒꝛbung in eine höchst kitzliche und beklemmende Lage gebracht worden sein, eine Lage, die die schlimmsten Folgen hatt haben koͤnnen. So wie es indes nun steht, duͤrfen wir einer solchen Einmuͤthigkeit in beiden Häusern des Pam laments entgegen sehen, wenn jene Frage wieder zur
Sprache kommen wird, daß deren Einbringung lediglich
zu einem jährlichen Schauspiel gemacht wird oder man die unnuͤtze Discussion ganz los wird.
Hr. Huskisson, der (wie gestern gemeldet worden) nach Liverpool gereist ist, hat bei seiner Ankunft daselbst, am vorigen Sonnabend, im Boͤrsen-Locale eine Reb gehalten, worin er der Versammlung zunaͤchst für den
herzlichen Empfang, den man ihm angedeihen lassen,
Dank sagte, und sodann folgendermaßen fortfuhr: „Mein Bestreben als einer Ihrer vorigen Reyxraͤsen— tanten war jederjeit, den Interessen dieser großen Com— mune zu dienen und deren Wohlsahrt zu befördern, Wenn ich eines Irrthums schuldig gewesen bin (und wie ich hoͤte, sind einige unter den hiesigen Freisassen der Meinung, daß ich geirrt habe), so muß ich jener Irrthuͤmer wegen um Ihre Nachsicht bitten. Aber bie dahin, daß ich die Grundsatze darlegen werde, von wel⸗ chen ich bei den Maßregeln, denen jene Individuen
entgegen sind, geleitet worden, hege ich das Vertrauen,ů
daß das brittische Gefuͤhl, von dem die Burger von Liverpool ergriffen sind, — ein Gefuͤhl der Gerechtigkeit gegen eine Parthei, die noch nicht gehört worden —
mir das Zuttauen schenken werde, daß ich meine Pflicht
zu erfuͤllen bemuͤht gewesen. Wenn diejenigen, welche eine unrichtige Vorstellung von den von mir vertheidig— een ihrerseits aber als ihren Interessen nachthenlig er— aächteten Maßregel haben, naͤchsten Montag fruͤh sich auf dem Platze einfinden wollen, um meine Erläuterung der Ansichten, von denen ich geleitet worden bin, zu horten,
so werden sie, wie ich zuversichtlich glaube, nicht langer .
jene Eifersucht behalten, noch von der unguͤnstigen Vor, stellung in Bezug auf mein Benehmen beunruhigt wer—
den, welche bei dem in Nede stehenden Anlaß, wie ich
mit Bedauern vernehme, hie und da vorwalten. Indem
ich Ihney, anbiete, würde es mir leid thuen — ich mag nun fer— nerhin Ihr Repräsentant sein, oder Sie moͤgen Ihr Vertrauen auf einen anderen Caudidaten übertragen, — wenn eine unrichtige Verstellung in Betreff Meiner ferner dauerte, und ich bitte daher, als einzige Gunst, die ich fuͤr jetzt in Anspruch nehme, um eine Gélegen— heit, mein Benehmen zu erläutern und denjenigen, die
jetzt dessen Widersacher sind, zu zeigen, daß ich bestrebt
gewesen, bin ihr Freund zu sein. Wenn sie mir Gehör schenken, so verzweifele ich nicht, ihnen zu beweisen, daß ich es in der That bin.“ — Schließlich dankte Hr. Huskisson nochmals fuͤr den freundlichen Empfang bei seiner Ankunft in Liverpool und bemerkte, man werde, wie er hoffe, es wohl entschuldigen, wenn er, aach den Ansteengungen der schnellen Reise, seiner Rede nichts weiter hinzufuͤge.
— Naͤchsten Freitag wird von Webers Leiche nach der St. Pauls- Kirche gebracht, woselbst dann Mozarts Requiem von unseren trefflichsten Künstlern aufgeführt werden wir. t
Nach Neuyorker Blattern wurde, den neuesten Nach⸗ richten aus Lima zufolge, Bolivars Ruaͤckkunft aus Ober— Peru dort zu jeder Stunde erwartet und man machte große Vorbereitungen zu seinem Empfange.
Der Senat der Vereinigten Staaten hat der nennüng des Hrn. Galatin zum außerordentliche Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Ministers bei unserer Re⸗ gierung an der Stelle des Hrn. Rufus King, der resignirt hat, die Bestaͤtigung ertheilt.
Er⸗
Abschaffung des Abęfugsrechts und des Adswanderungs
ne Schiffbruͤchigen sich selbst an das Land wurden zie—
meine Herren, meine Dienste aufs neue
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Bruͤssel, 16. Juni. lenden und Dänemark ein Abkom]mmen wegen gänzlicher
einsus zwischen beiden Staaten geschlossen und oͤffentlich hekannt gemacht worden. i mae ,
Am 13. ist zu Haag ein ungeheuer großes, auf einen von acht Pferden gezogenen Lastwagen geladenes, Geschuͤtz angekommen, welches aus dem Zeughause zu Deljt nach Gheveningen gebracht wird, um, wie es heißt, dort ge— haucht zu werden, um Schiffbruͤchigen zu Huͤlfe zu sommen. Ein hiesiges Blatt sagt, man wurde damit ber die gescheiterten Schiffe hinweg Kugeln schleudern, voran Taue befestigt sein wurden, vermittelst welcher
hen koͤnnen. Es werden nähere Details uber das hier— bei zu beobachtende Verfahren versprochen.
Wien, 15. Juni. Der Osservatore Triestino mel— det vom 9. Juni: „Ein heute aus Trapani angekom mener Lapitan begegnete der k. k. Fregatte Bellona (welche am 5. Morgens von Triest ausgelaufen war) im b. d. M. bei Isola Grossa; die Fregatte segelte sotiwährend mit guͤnstigem Winde.“ — Ferner heißt es sa obgedachtem Blatte: „Ein heute aus Alexandrien an; gikommener Lapitän erzählt Felgendes: „Am 15. April pötde er auf der Hoͤhe von Candia von einer griechi, shen Goelette visitirt, welche ihm verschiedene Geraͤth— shasten, Lebensmittel und 150 Piaster, Eigenthum des Lapitäns, wegnahm; am folgenden Tage ward er aber— walt von einer griechischen Polacre angehalten, welche ihm die Colli, die er in der Kajuͤte hatte, 1nd sein Fahrzeug zur weitern Entscheidung nach Na— poli di Romania fuhrte. Der Capitän und sein Secre— lir waren von den griechischen Korsaren mißhandelt eden, um ihnen Geständnisse abzupressen, auf deren Hrund das segenannte Prisengericht zu Nauplia eine Gentenz fällte, welcher zufolge 500 Ballen Baumwolle fonfis eit, die in der Kajute weggenommenen Colli aber, saroch aufgeschnitten und durchgewüblt, zurückgegeben wur— bin. Bei seiner Abfahrt lagen in Napoli di Romania ver schedene von den Griechen geraubie Schiffe im dortigen gsen; er wurde von einer k. großbritanntschen Btigg, che mehrere Familien aus Napoli di Romania am Bord hatte, um sie nach Cerigo zu fuͤhren, convoyirt. Desagter Capitän begegnete zwischen Napoli und gpezis vielen griechischen Fabrzeugen, aber keinem ein litzen tuͤrkischen Schiffe. Die Civil Regierung zu Na— wi war damals in den Handen von vier Primaten, id das Militar, Commando CTolocotroni übertragen. hatte gehört, daß Calavrita (auf halbem Wege zwi ten Palas und Tripolitza) von Ibrahim Pascha's uppen weggenommen worden, woben gegen 6000 Geie ih umgekommen sein sollen, und daß auf der Insel phöra bercutende Unruhen ausgebrochen seien.“ Doasselbe Blatt des Osservatore Triestino enthaͤlt man cen Redacteur desseiben gerichtetes Schreiben s großbritannischen Consuls zu Triest, Hrn. During, 16. sich der selbe beschwert, daß in das, in den Osser— note vom s. d. M. aufgenommene Schreiben des eng— hen Sciffs⸗ Caxpitans Hobbs aus Hysra“), eine na über die angebliche Miößshandlung zweier Englaͤn— „ die ah als Passagiere am Botd der von den Gri— . weggenemmenen Brigg Thompson (nicht Thomas) fuer Haben sollen, eingeschaltet worden sei, wovon 2 d Original jenes Schreibens keine Spur vor⸗ „. — Der Redacteunr des Osservatore druckt in ei⸗
kurjen Nachsatze zu dem erwähnten Schreiben des onsuls sein Bedauern aus, daß er durch hm mitgetheilte unrichtige Abschrift des Schrei—⸗ des englischen Capitaͤn Hobbs, zu jener irrigen
erleitet worden sei.
Staats⸗Zeitung vom 19. Juni.
Es ist zwischen den Nieder—
wegnahm,
detafel um 9 Uhr begann, wurden die, in der 108teu Sitzung zur Dietatur gegebenen und darauf in einer Circularsitzung barathenen, Projecte zu den beiden an Se, geheiligte Majestät zu erlassende unterthänige Re— prasentationen in beiden Sprachen üͤberlesen, bestätigt und darauf an die Magnatentafel, die sich um 12 Uhr versammelt hatte, ad gesandt.
Madrid, 1. Juni. Auf den Antrag mehrerer Geistiichen hat der König außer den Donanen / In spekto⸗ ren und Controsleurs noch geistliche Censoren ernannt, welche den Auftrag haben, die zur Einfuhr bei den Grenzzollaͤmtern vorgelegten Bucher, Gemälde, Kupfer, stiche und sonstige Abbildungen zu besichtigen, damit Alles, was der Religion, den Sitten oder den Rechten des Königs zuwider wäre, unverzüglich verbrannt würde. Außerdem sind in jeder göößern Stadt solche Cen—̊ soren angestellt worden. Mehrere französische Kaufleute in Barcellona und Madrid haben dadurch bedeuten de Verluste erlitten, Sie hatten nämlich mit Bewilligung der Douanenbehoörde greße Partieen Fächer fruͤher kommen lassen, welche vie geistlichen Censoren sich vorzeigen ließen, und da ihnen die Malereien, womit sie geziert waren, unschicklich vorkamen, o wut den sämmtliche Fächer in Be— schlag genommen und ungegch et der Protestationen jener Kaufleute sammtlich den Flammen übergeben.
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Wesel, 16. Juni. Vorgestern Abend kamen Se. koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen von Duͤsseldorf hier an; hielten gestern Vormittag uͤber die hiesigen Truppen Revue und begaben sich hierauf nach Kanten. Se. köngl. Hoheit musterten daselbst das 2te Bataillon des H7ten Landwehr Regiments, nahmen die dortige Kitche, das Römerlager 1. in Augenschein, übernachteten im Niederrheinischen Gasthof bei Ingen— lath und reisten diesen Morgen um 7 Uhr wieder aß, um diesen Abend, uͤber Alpen und Geldern, in Duͤssel— dorf anzukommen.
Preis ⸗ Aufgaben
des Vereins zur Beförderung des Garten— baues in den Königl. Preußischen Staaten.
Fuͤr das Jahr 18206.
I. Da auf die Preisaufgabe des vorigen Jahres, nach welcher eine Anleitung zur 5konomisch— vortheilhaften Aufschmüäckung ganzer Feld— marken verlangt worden, bis zu dem auf den letzten Februar d. J. bestimmten Termine keine auf den Preis konkurrirenden Abhandlungen eingegangen sind, der Vorstand jedoch die Hoffnung hegt, daß darauf noch zu technen ist: so wird der Termtu zur Beibringung vder— selben bis zum 1. März k. J. verlängert. Dabei wird gewuͤnscht, daß der in der vierten Lieferung der Ver⸗ handlungen des Vereins, Seite 270 ff. abgedruckte Auf— satz über Trift“ und Feldpflaͤnzungen hei Behandlung des Gegenstandes derücksichtigt und zut Er— orterung gezogen werden möge. .
II. Ferner wird die 2te vorjäͤhrige Preisfrage: „Lassen sich Abänderungen in de Farbe der Blumen
dadurch hervorbringen, daß der X athen staub auf di: Narben anders gefärbter Blumen, jedoch derselben Art, aufgetragen wird . erneuert, da dieselbe durch die ein zige darauf eingekomn ene Abhand! nicht befriedigend
Preßburg, 13. Juni, Ja der 109ten, am Sten. d. M. gehaltenen Reichttagssitzung, die bei der Stgu—
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