1826 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Moore fuͤr sich und im Namen des Herrn Ellice, daß, wenn er die Stadt, ehe die gesetzliche Stimmzeit vor⸗ uber sei, verließe, er einem jeden die Erlaubniß gabe, ihn wie einen tollen Hund todt zu schießen. Die Zahl der Stimmen, als diese Nachricht abging, war: fuͤr Fyler 1308, Heatheote 1310, Ellice 657, Moore b 4. Cobbett mandͤvrirt in Preston aber mit wenig Glaͤck, und er steht in der Stimmenliste zuletzt. Er hat den Poͤbel, He gaͤnzlich auf seiner Sei gunstig fuͤr ihn a Excesse verfallen.

welchem er am Heizen zu sprechen ver steht, nd wenn das Resultat un len so werden sicherlich eine reunde haben bereies oͤffent. 9 ar rrie (Cobbetts Gegner) nicht lebendig verlassen

sollte, Das Miss ga dem kingefuͤhrten die Stadt ver dan gedehnteste F 6 ent fer o. Meilen Posto

Brougham (ei , und Herr G. 26 epraͤsentanten fuͤr Knaresborough

Die Time Cg uns manchmal auf— gefallen, wenn oe ferm die Rede war, daß die wirksamß fen M Läuterung der Wähler sein würde. Ei wegen Mer Verdorbenheit und Thor, heit weniger gekignete Klaͤsse zur Wahl von Gesetz, gebern kann kaum gefunden werden. Die Times erzählen, daß sie ganz neuerlich Briefe von Wählern gesehen, worin diese zu verstehen geben, daß, wenn ihnen der Wahlcandidat ihren Patriotismus mit 5. Pfd. bejahlen wurde, ihre Stimme sein wäre. Ferner solle die Corporation von Nottingham 1090 Pfd. votirt ha— ben, um möglichst Sir R. Gunning die Erwählung zu sichern. Ob, wenn die Sage wahr wäre, man wohl sagen konne, daß der Mayer und die Aldermen pflicht mäßig gehandelt? 21 .

Die Morning Chroniele sagt: Wenn ein Englän, der zum erstenmal bei einem Verkauf von Selaven in den Vereinigten Staaten gegenwaͤrtig ist, so empört sich sein Innerstes, die Neger auf und abgehen, sich begierig aufs vortheilhafteste darstellen und bei jedem hoͤheren Gebot große Freude bezeugen zu sehen. Men schen, die so tief gesunken sind, daß sie die Erniedrigung der Selaverei nicht fuͤhlen, und Freude beweisen, daß sie wie Rindvieh auf dem Markte verkauft werden, muͤssen naturlich einen Europäer mit duͤstern Gedanken erfuͤllen. Aber wir sins dermaßen Selaven des Ge— brauchs, daß uns Dinge zu Hause nicht mehr auf stoßen, die in ihrer Att beinahe eben so entehrend sind. Man nehme nur z. B. eine all zemeine Parlamentswahl. Wie viele Englaͤnder giebt es da nicht, die stolz auf die heraswürdigendsten Umstände sind Umstaͤnde, die durch Exc sse und durch Verschwendung an Stellen, wo man sich um die Wahl streitet, geschaffen werden. Ein freies Volk wuͤrde naturlich solche Repraͤsentanten wahlen, die ihrer Talente, Thaͤtigkeit und Rechtschaffen⸗ heit wegen, fuͤr die Nationalversammlnng die passend— sten sind, und anstatt zu erwarten, daß diese Repraͤsen— tanten sichs große Summen Geldes kosten lassen sollen, würde ein freies Volk ihnen fuͤr die Erfuͤllung ihrer oͤffentlichen Pflicht vielmehr eine Remuneration zuge stehen. Aber ein Engländer ist stolz auf die Kosten, die seinen Repraͤsentanten verursacht werden, und er betrachtet das von Bier und Brantewein erzeugte Auf, brausen als den ächten Freiheitsgeist. Wer sich dieser großen Kosten unterzieht, ist naturlich der Herr und nicht der Diener des Volks, er hat es mit seinem Gelde gekauft, und durfen wir uns wundern, daß er es zu—

; Die Bogota Zeitung El Colombiano vom 20. April theilt die Nachricht vom Bruche des Goloschmidth schen Hauses in London und deren Folgen mit, und stellt dann folgende sehr gegruͤndete Betrachtungen uͤber unsre Geldangelegenheiten an: Wenn es irgend einer Anregung bedurfte, um in uns ein schmerzliches Gefuͤhl wegen unsrer finanziellen Lage zu erwecken, so warde sie in dieser Begedenheit, deren Ursachen und Folgen liegen. Wie beschaͤmt, wie gaͤnzlich ohne alle Encichul, digung sind wir, wenn wir bedenken, daß wir allein unter allen Süd, Amerikanischen Staaten, keinen Plaster nach England uͤbermacht, daß wir mehr als die andern geborgt und weniger als sie bezahlt haben. Könnten wir nun noch, unsern Blick auf unste Umgebungen richtend, im innern Wohlstande einiges Gegengewicht der Verwickelungen im Ausiante entdecken, so warden wir uns doch mindestens theilweise befriexigt faͤhlen. Aber dem ist nicht so, unsre Finanzverlegenheit ist in— nerhalb des Landes noch großer als auswärts, da wir noch in diesem Augenblicke im Auslande Unterstuͤtzung suchen, um unsre inlaäͤndischen Schulden zu bezahlen. Fraͤgt man uns nun, worin dieser beunruhigende Zu— stand der Dinge besteht, so antworten wir ohne Zau— dern, in unsrer unverhaältnißmäßigen Kriegsmacht, welche nicht nur das Land entsittlicht, sondern auch dessen Ausgaben verdoppelt. Man kann auch noch Ne— benursachen in der Unordnung unsrer Steuer und Zoll— gesetze, und vor allem in deren nachlässiger Ausführung sin den, aber diese sind fast zu auffallend, um zu taͤu— schen und zu fehlerhaft, um entschuldigt werden zu kön, nen, wahrend unjre uͤbergroße Kriegsmacht, trotz unsrer bessern Einsicht, unseren Vocurtheilen, unserem Eyr—

uns niemals oft genug der merkwürdigen Angabe unse— res Schatzministers erinnern, daß bei einem Einkemmen von 6,196 725 Piastern, unsere Land- und Seemacht uns im verwichenen Jahre allein 11,794,596 Piaster ge⸗ kostet hat. Wir ersuchen unsere Leser, die Schatz und Zollrechnungen des letzten FebruarsMonals (1526)

und wir wissen, Monate noch uͤberschritten worden ist. Hatten wir von den 117 auf diese Weise im verwichenen Jahre ver— brauchten Millionen, nur die Hälfte nach England, wo wir 8 Mill. Pfd. St. schuldig sind, uͤbermacht, wuͤr⸗ den unsere Geldangelegenheiten auf den Markten Eu⸗ ropens eine ehrenwerthe Stelle einnehmen. Wir hätten dann eine neue Anleihe auf vortheilhafte Bedingungen abschließen können, und die von unseren Freunden und Agenten in Earopa, Maͤnnern, welche ihren Charakter, ihr Vermögen und ihr ganzes Vertrauen fuͤr ansete Puͤnktlichkeit aufs Spiel gesetzt haben, gegebenen Ver / sprechungen unserer Treue und Redlichkeit, wären er— füllt worden. Ja, wenn wir den Auszuͤgen der Lonks— ner Zeitungen glauben duͤrfen, hatte hierdurch bo Zu⸗ sammenhäufung von Ungluͤcksfaͤllen, und der Tod des Herrn Goldschmidt abgewendet werden konnen.

Der Oberst Leandro Palacio ist zum außerordent⸗ lichen Bothschafter und bevollmächtigten Gesandten Co— lumbiens am Brasilianischen Hofe ernannt worken.

Stockholm, 16. Juni Am 13. wohnten IJ. M und JJ. KK. HH. einer Galla Vorstellung im spielhause zur Feier der volligen Wiederherstell ung K. H. der Kronprinzessin bei. Die Oper Fernand Cortez von Spontini ward so trefflich gegeden, ß Se. Maj. dem ersten Direktor der K. Schauspiele, rafen v. Lagerbjelke, ihre höchste Zufriedenheit zu erkinnen

weilen verkauft?

gegeben haben.

geize und unserer Selbstliebe theuer ist. Wir konnen

anzusehen, und sie werden finden, daß von den 9,56 Piastern, welche in diesem Monate in den oͤffentlichee K als am Jahrestage der großen Entscheidungs— Schatz zu Caraccas einkamen, 37,984 Piaster wiedel . fuͤr das Kriegswesen jenes Bezirks ausgegeben warden,

daß diese Summe sogar in manchem

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Die Manoeuvres in dem Lager von Ladugaͤrdsgaärde werden täglich unter dem unmittelbaren Oberbefehl Sr. 8. H. des Kronprinzen fortgesetzt .

Uunser Gesandter am K.

Der Legationssekretair bei der hiesigen Englischen Gesandtschaft, Hr. St. Georges, ist diese Woche aus England hier eingetroffen.

Am 2. d. langte die Fregatte Eurydice in Beglei⸗ tung der Corvette Alsen zu Cronstadt an. Feldmarschall Graf Stedingk empfing gleich nach seiner Ankunft ein eigenhèndiges Einladungsschreiben Sr. Maj. des Kai—

sers von Rußland und begab sich Tags darauf an Bord

ines prachtvoll geschmuͤckten Dampfschiffes, das von Seiten der Russischen Regierung abgesandt worden war, den Botschafter nach St. Petersburg zu bringen.

Eine fast ununterbrochene sechs wöchentliche Duͤrre hatte unter den Landleuten lebhaste Besorgnisse erregt; doch scheint sich das Wetter jetzt zum Regen hinneigen wollen.

Morgen wird in einer hiesigen Kirche ein Concert sum Bestea der Griechen gegeben werden.

Aarhuus, 17. Juni. Heute Mittag haben Se. Maj. unser all geliebter Könlg uns unter den Segens⸗ winschen aller Bewohner wieder verlassen. Allerhoͤchst⸗ dieselben wurden von einem zahlreichen und glaͤnzenden Gesolge bis an die Stadtgränze begleitet. Eine Stunde spaͤter segelten auch Se. K. H. der Prinz Friederich Ferdinand, Höͤchstwelche einige Tage unpaßlich gewesen, setͤz aber wieder gänzlich hergestelt sind, mit Sr. D. dem Prinzen von Hessen Philippsthal ünd einer ansehn⸗ lichen Zahl von Ober- Osfieieren mit guͤnstigem Winde von hier nach Kallundborg ab. Schon am Morgen fruͤh sind alle Truppen von hier in ihre respektiven Stand⸗ guartiere abmarschirt. Se. Maj. der Konig, Hoöͤchstwelche auf ihrer Reise von dem Over-Hofwarschalt. v. Hauch, dem Fammerherrn, General‚ Major v. Bülow, und dem Obersten v. Lützen begleitet worden, werden heute Abend

noch in Viborg eintreffen.

Mänchen, 19. Juni. Der Koͤnigsbau, zu welchem

Bchlacht bei Belle⸗Alliance und Waterloo, der Grund— ein gelegt worden, wird mit dem neuen Theater diesem herrlichen Kunsttempel einen der schönsten öffentlichen Plätze bilden, die man finden kaun, auf welchem nicht nur die Bewunderung des schoͤnen Baues, sondern auch, weil in dessen Mitte die Statuͤe des in Gott ruhenden königlichen Jubelgreises errichtet wird, die kindliche Erinnerung eines dankbaren Volkes gerne verweilt. Wenn schon das königliche Residenzschloß ehe mals cinen großen Umfang hatte und einen der fuͤrst. lichen Familie wuͤrdigen und entsprechenden Aufenthalt darbieten mochte; so erhielt da sselbe doch Lurch mehrere lerstörende Feuersbruͤnste, Anfuͤgung neuer Nebengebäude und den Abbruch anderer ein sehr unregelmäßiges, man— gelhaftes und besonders auf der Mittagsseite ein as Auge beleidigendes Ansehen, und es gebrach daher nicht nur an einem anständigen Aeußern, sondern auch an tigen tlichen großen Festgemächern, und an einer zweck⸗ mäßigen, gesunden, bequemen und heitern Wohnung fuͤr den Herrscher und seine erhabene Familte. Wie sehr aber die Auffuͤhrung dieses Baues als ein aner— lanntes und wahres Bedüͤͤrfniß sich darstellte, so werden doch die Kesten dafür nicht aus Staatsmitteln genom— men; sondern zur Schonung der Finanzkrätte und lan— detväterlicher Enthebung des Volks ven allen außeror— kentlichen Leistungen, ganz aus der Cabinetskasse St. Majestét des Königs bestritten. Die ehrfurchtvollste Dankbarkeit, welche durch diese Thatsache in allen lteuen Herzen belebt werden muß, erhöht sich nech durch die Betrachtung, daß die Herstellung bie ses

Niederlaͤndischen Hofe, Hr. d Ohsson, ist heute von hier nach dem Haag zuruck

Facaden von schoͤnen Quade!

ders noch nicht kennt.

Prachtgebäudes auf die Industrie, auf viele Gewer— be, vorzuͤßlich aber auf die ärmere Klasse der Arbeiter durch einen lange andauernden Erwerb die wohlthaͤtigste Wirkung äußern, und daß diese selbst in den anderen Provinzen des Reiches durch den Ankauf und die Her— beischaffung der vielen materiellen Beduͤrfnisse fuͤhlbar sein wird. Das Gebäude, dessen Ausfuͤhrung dem ta— lentvollen und durch ausgezeichnete Leistungen schon

ruͤhmlich bekannter geheimen, Oberbaurath von Klenze

ner Lange bö0, in seiner ganze Masse der äußern

; von sch en und im Style der greoͤßten italienischen P uäst⸗ hahet werden, im In— nern aber eine wahre, Loövolle, mit dem Ernste des Ganzen uͤbereinstim Mn stdekoration erhalten. Und wie denn alle gion ka e den Geist ihres Schöpfers den spore 8 e etanden; so wird auch die es vereine Ne- 66, fäͤr alles Große degeistergen Monakch n, wi nch den Genius der Kunst, wee er unter em in Schutze gewaltet, der Die Abt

Nachwelt vergegenwärtigen. . Munchen, 20 Juni. aise Ihrer koͤnigl. dajestaͤten nach Lambach, um dasels. inigs Tage mit Ihren Maj staͤten dem Kaiser und Kaiserin ven Oestreich im Familien ge ise bring ist dem Ver⸗ nehmen nach auf uͤbeem⸗ ni) festgesetzt. Der Prinz Luitpold unn. Adelgunde wer den Ihre allecdurchlau c eg Eiter begleiten, da J. Maj. die Kaiserin diefe Kinder Ihres erhabenen Bru— Das Gefolge JJ. Majestaäͤten wird, wie es scheint, sehr klein sein, und sich nur auf einen Generaladjutanten und eine Pallastdame beschraͤn⸗ ken. Die Abwesenheit Ihrer Majestaͤten duͤrfte etwa zehn Tage dauern. ,

In spruck, 19. Juni. Die Elementar Ereignisse in Südtirol vom Mongte December v. J. haben be⸗ sonders in der Gemeinde Canal S. Vovo CSambuco) im Landgerichtsbezirke von Primor großen Schaden an— gerichtet. Der lange andauernde Regen löoͤsete von dem am rechten Ufer des Wildbaches Vanoi liegenden mor schen Berge Rebrut ungeheure Stein“ und Erd massen los, welche sich in das Flußbett dieses Wildbaches hin⸗ ab stuͤrzten, und ihn in seinem Laufe aufhielten. Er schwoll zu einem See an, brach dann an der linken Uferseite gegen das Dorf Ponte mit Gewalt durch, und be⸗ grub dasselbe mit dem größten Theile seiner Guͤter un ter dem mitgefuͤhrten Schutte so, daß nur einzemne her⸗ vor ragende Kamine gegenwärtig die Stelle bezeichnen, wo Ponte stand. Die ungluͤcklichen Bewohner dieses Dorfes, 163 an der Zahl, flohen im Augenblicke der nahenden Gefahr auf die nächsten Anhöhen, und waren da Zeugen, wie ihr sauer erworbenes Hab und Eut im surchtbaren Kampfe der Clemente untergiens. Der nun locker geworeene Berg Rebrut hat jedoch noch gegen— waärtig nicht aufgehört, dem Wildbach Vanoi zu sei— nen Verheerungen neues Materiale zu liefern, und die— ser, einmal aus seinem alten Flußbette verdraͤngt, hat sich gegen die linke Thalseite geworfen, wo er auch den wunden Fuß eines andern Berges unterwaͤscht. . Selb st einen Theil der Guͤter des Hauptdorfes Canal S. Vo vo hat dieser Wildbach üäͤberschwemmt, und droht in sei— nem angenommenen Laufe der Kirche und den Häͤusern desselben das Schicksal, welches die Parzelle Ponte er litt. Indessen darf man hoffen, daß durch die ge troffe⸗ nen Vorkehrungen dieses weitere Ungluͤck noch werde abgewendet werden. Die Menge der noch immersort abrollenden Erde und Steine ist so groß, daß sic die Mischung des Wassers aus dem Vanoi in den Cismon und von da in die Brenta bis auf venezianischen Vo— den in der Art fortsetzt, daß das Wasser aus diesen Bächen zum Trinken gar nicht, und selbst zum Treiben

uͤbertragen ist, wird in Höhe 105 Fuß betragen.

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