London, 24. Juni. Vorgestern kamen Deyeschen Lord Granville aus Paris im auswärtigen Amte an. Bei der Repraäsentanten⸗Wahl in Coventry hat der Psbelanhang der Mitbewerber des Hrn. Ellice es zuletzt so weit getrieben, daß er den fuͤr letztern stimmenden die Theilnahme an dem Wahlgeschaͤfte ganzlich verwehrte, ihnen die Röcke vom Leibe riß und andere grobe That⸗ lichkeiten veruͤbte. Hr. Ellice ist jetzt, um seinen Freun⸗ den Unannehmlichkeiten zu sparen, von der Bewerbung zuruͤckgetreten, obgleich die Stimmenzahl sich zu seinem Vortheile neigte, er wird jedoch beim Parlament wider
von
jene verübten Gewaltthaͤtigkeiten einkommen und hofft
ie vollzogenen Wablen unguͤltig zu machen. 1 Wir freuen uns, sagt die Morning chroniele, zu sehen, daß das zuerst von
iel, Parlamentsglieder, ohne Aufwand fur sie, wiederum
EUählen, sich weiter umher verbreitet. Ein sehr preis⸗ würdiger Fall hat sich so eben in Aylesbury ereignet, wo die Constituenten des Lord Nugent, uͤber 2000 an der Zahl, seint Herrlichkeit wiederum füuͤrs Parlament gewahlt haben, nicht nur ohne seine nkosten, sondern indem sie auch überein gekommen sind, daß während seines ganzen Dienstes alle mit a
bestritten werden solle. üÜüm diese Lesinnung in Reg— samkeit zu erhalttn, hat man beschlossen, jaͤhrlich zum Andenken der Reinheit der Wahl, ein Mittagemahl zu
halten. . ; — ch leider auch mit je⸗
Andererseits erfahrt . dem Tage neue Acte de'. Bestechung bei den Wahlen.
Wenn auch die Waͤhler sich nicht geradezu offenbar ver— kaufen mögen, so haben sie doe, das Geheimniß aus⸗
sindig gemacht, ihre Taschen mit völliger Gewissensruhe
en Candidaten ihre Katzen, ihre Kanarienvögel, Spargel, Kaͤse ꝛc. zu ganz unsinni⸗ gen Preisen. Eine wählende Kate, oder was gleichviel ist, deren Eigenthuüͤmer ein Währer ist, wird bis auf 15 Pf. Sterl. im Preise gebracht, und Kanarienvögel von derselben Eigenschaft sind mit 10 Pf, das Stuͤck bezahlt worden. Die Candidaten finden auch wohl bei den Waäͤhlern, die ihre Stimme noch disponibel haben, Kaͤse zu kaufen, das Pfund zu 15 Schilling (etwa 5 Thlr.) und erhandeln solchen, Spargel ist zu 5 Pf. Stetl. das Hundert Stengel verkauft worden und eine Schuͤssel Johannisbeeren zu 25 Pf.
Die feierliche Bestattung Webers hat nun doch vor— gestern in der Katholischen Capelle in Moorsields mit Auffuͤhrung des unsterblichen Mozartschen Requiems, woran die herrlichsten Talente theiln ahmen, stattgesunden,
Das Dampfschiff, an dessen Bord sich Lord Cochrane befindet, heißt Perseverance. .
Die Griechische National⸗Versammlung zu Epidau⸗ rus hat unterm 14. April die am 21. Febr. 1824 mit den HH. O Brien, Ellice und Hume, und die unterm 7. Febr? 1825 mit den HH. J Ricardo und S. Ri— cardo geschlossenen Anleihen, allen Bedingungen nach, als Staatsschuld Griechenlands anerkannt. *
Aus Briefen vom Cap vom 10. April erhellt ein schrecklicher Kornmangel, weshalb die Regierung den Einfuhrzoll von Waisen bis December auf 3 pCt. her— abgesetzt hatte. Man sollte denken, Zollfreiheit ware nicht zuviel gewesen. 23
Berichté aus Cape Coast vom 30. April melden leider, daß der Konig der Asstantis seine Hauptstadt verlassen hatte und mit seinem ganzen Heete an der Graͤnze unseres Gebiets stand; man wußte noch nicht,
zu suͤllen. Sie verkaufen
ob auf Cape Coast, Annamaboo oder Akkran ein Angriff
gemeint sei. Der Handel lag schon laͤngst ganz danieder.
Nach der Bogota-Zeitung vom 2. April wollte Ge neral Bolivar nach Eigsetzung des Peruanischen Con gresses über Gugyaquil nach Panama abgehen. Gen. Sucre hatte Erlaubniß vom Columb. Congreß, in Ober⸗
Westmuͤnster aufgestellte Bei.
sein telle verhun de⸗ nen Ausgaben, bis zum Lohn des Thürhürens, von ihnen
des niederlaͤndischen Indiens erheische und
Peru in irgend einer Eigenschaft, die ihm der dortige Congreß ertheilen wuͤrde, zu bleiben. — Die Bogota⸗ Zeitungen enthalten das Schreiben des Vice ⸗Praͤsidenten Ben. Santander, worin er dem Libertador seine Wie⸗ dererwaͤhlung zum Praͤsidenten meldet und ihn dringend zur Ruͤckkehr auffordert.
Noch immer wird viel Geld, weil man es nicht besser anzuwenden weiß, auf das Stocksgeschaͤft verwen⸗ det, aber bei wettem mehr zum Darleihen auf Stocks als zum Kaufen, daher die Fonds auch nicht angemessen steigen koͤnnen. In der Seiden Manufaktur ist es et— was lebendiger geworden, mit allen anderen Betrieben und dem Waarenhandel steht es jedoch sehr niederschla⸗ gend, und es werden nicht Monate, sondern Jahre er— forderlich sein, in den, durch wilde Speculation so maaßles uͤber allen Bedarf vermehrten Vorraͤthen auf— zuraͤumen, denn selbst in Hinsicht auf die gesunkenen Preise wird doch nur wenig speculirt.
Brüssel, 25. Juni. JJ. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande haben am 22. fruͤh Amsterdam verlassen, um sich nach dem Schlosse vom Loo zu begeben.
Es sind Nachrichten aus Batavia vom 22. Februar
eingegangen. Der neuangeksmmene General ⸗ Gouver⸗ neur Vicomte Du,Bus v. Gisignies, hatte am 8. Febr. eine Proclamation erlassen, am die Einwohner der Co⸗ lonie von dem ihm gewordenen Auftrage Sr. Majestaͤt, alles zu thun, was das Interesse des Mutterlandes und was seine Majestäͤt selbst thun würden wenn Sie gegenwärtig wä— ren, zu benachrichtigen. Am 19. haben S. Ex, in Ba⸗ tavia ein Filiale der vaterlaͤndischen Gesellschaft von zaterloo zu Bruͤssel gestiftet, und eine große Anzahl ersoner en sich zu Mitgliedern di fer Stiftung an— n. rl ndesche Ser Mt in Batavia
g Corvetten, à Schooners und
Ost ee ae,, *
Prinz Frederik Ferdinand und der Prinz von Hes— sen⸗Philippsthal sind bereits wieder von Aarhuus über Kallundborg zuruͤckgekehrt. ;
Frankfurt a. M., 26. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Leopold von Sachsen Coburg ist heute hier angekommen.
Madrid, 13. Juni. Hrn. Recacho nach- Aranjuez hat mancherlei Geruͤchte hervorgebracht; unter andern erzäͤhlt man sich, mehrere
Befehlshaber von Bataillons königlicher Freiwilligen
Q
hatten eine mit der Unterschrift des Herzogs von In— fantado versehene Ordre erhalten, an einem bestimmten Tage Carl V. zu proclamiren; bei naͤherer Beleuchtung hatte sich aber ergeben, daß diese Unterschrift falsch sei. Die Wahrheit dieses Geruͤchts wird uͤbrigens stark be— zweifelt.
Die Aufloͤsung von 17 Provinzial-Milizen-Regi— mentern ist nunmehr voͤllig entschieden; unsere Gaceta
enthalt ein Schreiben des Kriegsministers an die Gene“
ral, Capitaine, worin wegen der hierdurch nothwendig gewordenen Dislocation mehrere Abtheilungen der Li—
nientruppen, das Noͤthige verordnet wird.
a n d.
Marienwerder. Als ein seltenes naturgeschicht— liches Ereigniß verdient angefuͤhrt zu werden, daß im Monat Mai in der Naͤhe von Thorn, in der Weichsel
ren in Westpreußen jede Spur von diesen Thieren ver—
Die ploͤtzliche Abreise des
ten. Im Ganzen sind 1444 Kinder außer der Ehe ge⸗
603
zwei Bieber gefangen wurden, nachdem seit vielen Jah—
schwunden war.
Minden. Die Stadt Paderborn hat eine wesent— liche Verschoͤnerung durch die Liberalität des Grafen von Westphalen erhalten, welcher den sogenannten Ketten, platz — sonst uneben und durch Bäume verdumpft — reinigen, planiren, pflastern, mit einem geschmackvollen Eisengelaͤnder umziehen und in der Mitte mit einem Springbrunnen versehen ließ.
Zu Bergholzhausen, Kreises Halle, wurde mit an— gemessener, wohlthatigen Einfluß auf die Gemuͤther der zahlreich anwesenden Schulinteressenten verheißender Feierlichkeit, der Grundstein eines neuen Schul- und
zu Breslau. An 350 Verkaͤufer fanden sich mit pptr. 15,000 Centner Wolle auf dem Markt ein, davon gin— gen 23519 Centner wiedet aus. 1549 Centner wurden hier in Stettin, in Wolldepots der Seehandlung, ritter⸗ schaftlicher Privatbank und verschiedener Handlungs— haͤuser groͤßtentheils auf erhaltene Vorschußgelder nieder— gelegt, uad mithin die Haͤlfte der zu Markt gebrachten Wolle kaͤuflich abgesetzt. Die Preise der feinen Wolle sind jetzt nicht mehr auf einen Ort oder Land beschraͤnkt und daher auch in Stettin nicht hoͤher als zu Breslau und Leipzig gewesen. Die Verkaͤufer der Mittel-Wolle haben nach einem Durchschnitt der Preise gegen den hohen Preis des vergangenen Jahres 31 bis 40 pXt.
Verlust gehabt. Die niedergelegte Wolle disteht größten
Rektorathauses gelegt.
Stettin, 20. Juni. Der nach der Bekanntmachung vom 25. v. M. angekuͤndigte Wollmarkt zu Stettin hat am 12., 13. und 14. d. M. statt gefunden.
Der Verkehr mit Wolle stellte sich im Ginzen nicht anders, als auf den Wollmaärkten zu Leipzig, Cracau, Landsberg a. d. W. und auf dem zum Nachtheil des
theils aus mittel und feiner Wolle und ist zu hoffen und zu wuͤnschen, daß die Preise dieser Wolle steigen, h alsdann Kaͤufer finden, und diese sich an die benahnean Institute und hiesigen Handlungshäuser wenden mögkh, wozu die Lage des hiesigen Orts und die Wasser— Communikation, besznders auch uber die See, die
hiesigen Wollmarktes einige Tage verlängerten Wollmarkt
guͤnstigste Gelegenheit darbieten.
General uesersicht. der Bevölkerung des Regiernngs⸗Bezirks Danzig pro 1825.
mn .
Zahl der Bewohner.
m Konfessionen.
maäͤnn⸗
lich e.
2 — — 2
1 6TR *. — 6616 wallliche.
Summa.
Katholi Menno. sche niten.
Erange⸗
lische.
Summa.
Juden.
Danziger Stadt Kreis ⸗ Land Kreis
Berenter Krei⸗⸗⸗. Carthauser Kreis Elbinger Kreis * ö. Marienburger Kreis Neustadter Kreis Stargardter Kreis
32736 21758 10412 12679 23613 23315 16083 16826
6 22346 10069 13250
22398 23855 16053 16863
— O ⏑ — Q 80 w
OM)
2375 bho0 132 1 44104 1b 21072 — 1 25909 276 416011
149926 641 15125 601 11326 5 196080 —
353 2415 17444 65984 24380 3 25983 44
60132 42124 4104 28065 21027 9280 25909 bo2g9 460111 36284 17197 23539 32136 7493 33683 b740
1674165 1804
Di 5615
Summa 3. Hiezu Militair
310244
135668 9690
i Di nn, 663
5311
6822
Total Summa...
Der Flaͤchen⸗Juhalt des Regierungs⸗Bezirks betragt 150, *. Quadrat! Meilen. Darauf befand sich am 1. Jannar 1525 eine Volkszahl von 314966 Seelen. Die Bevölkerung betragt demnach im Durchschnitt 2144 Menschen auf die Quadrat Meil,.
Resultate der Bevslkerungs Liste pro 1825,
Die Zahl der im Jahre 1825 Gehornen betragt 15052
2 . 6 Gestorbenen— S564.
In den einzelnen Kreisen verhalt sich die Zahl der
Bebornen gegen die der Gestorbenen in folgenden Ab⸗ stufungen:
a) Danziger Stadt -Kreis 6 zu
ö Land Kreis 9 zu
cy) Berenter Kreis. . 12 zu
d) Carthauser Kreis. 65 zu
ey Elbinger Kreis.. 8 zu
f5 Marienburger Kreis 19 zu
g) Neustädter Kreis. 8 zu
k) Stargardter Kreis. 11 zu
Knaben sind geboren 7665. — Maͤdchen 387. Jene
derhalten sich zu diesen wie 7 zu 6. Unter den Gebor⸗
en besinden sich 5 Drillings‘ und 139 Zwillinge Gebur,
pen && r d d,
deren, folglich unter 10 ein uneheliches Kind. Das Verhaͤltniß der unehelichen Kinder zu den uͤbrigen a) in den Städten. wie 7 zu 4.
1578761 1592201 3170661 1656651 1871671
gb99y 1 4514 1 31706060
b) auf dem platten Lande wie 7 ju 61.
Getraut sind 3091 Ehepaare, darunter 47 Manner
über 60 Jahre alt, wovon ) sich mit Frauen unter 30 Jahren verbunden haben.
Ueber 90 Jahre alt geworden sind 30 Maͤnner und 27 Frauen.
Todtgeboren sind 196 Knaben und 159 Maͤdchen, zusammen 353. Diese Zahl verhaͤlt sich zu der ganzen Summe der Gebornen wie 1 zu 47.
Bei der Niederkunft und im Kindbette sind gestor— ben 115 Frauen. .
Von den Gestorbenen haben 790 das naturliche Lebensziel erreicht ünd sind an Entkraͤftung gestorben.
An den nataͤrlichen Menschenpocken ist 4 gestorhen.
Die staͤrkste Mortalitaͤt ist bei den Kindern gewesen.
Es starben namlich a, vor vollendetem ersten Jahre 2565.
b. nach dem 1. und vor vollendetem 7. Jahre 1756
6. . 7 ⸗ ; 14 ö 10 6583.
d. . . an. 20 ö 116
e. hiezu die Todtgebornen 353)
Hiernächst bei den Erwachsenen bis gegen das oöstte
Am schwäͤchsten bei alten Leuten bis 90 Jahr und daruͤber w
1980.
1401. ö
Zusammen S5b.
und in Hinsicht der ordinairen Wolle 9n bis 25 .
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