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als Muster der evangelischen Geist⸗
ausgezeichneten und 6 des Königlichen wirklichen
lichkeit anerkannten Mannes, . Ober / Consistorial⸗Rathes und Propstes Dr. Ribbeck n nennen. Conrad Gottlieb Ribbeck ward am t. März 1759 zu Stolpe in Hinterpommern geboren. Sein Vater war erster Prediger an der Altstadtischen Kirche daselbst. Die erste gelehrte Bildung erhielt der Jüngling auf der Stolpischen Stadtschule, welche da, mal ihre Schuler bis zur Reife fuͤr die Universität zu fördern vermochte. Im 17. Lebensjahre bezog er die Universttät Halls, um sich der Theolegie zu widme. „Sier ließ ihn die reinste und innigste Begeisterung far Un erwäblten Vernf und die ihm immer zigenz, in Gottes Willen kindlich ergebene Genuüͤgsamkeit leicht die
vße Beschraänktheit seiner äußern Lage überwinden. Den bedeutendsten Einfluß auf seine theologischen Stu⸗ hatten Semler, Noͤsselt nnd. Kn go, Von soschen Lehrern geleitet, wendete sich auch Ribbeck mit lebendigem Eifer dem damals alahaner erwachen den Streben nach verständig klarer Erkemnntniß des Christen. thums zu, und er verdank es der fruͤh befestigten Frömmigkeit seines Gemüth ad dem Ernste seines Studiums, daß bei ihm diese Richtung nie der Tiefe und Innigkeit des Glaubens éihtk that. Im Jahr 9 kehrte er von der Unive srät n Siolpe zurnct und wurde Lehrer am dasigen adetten / Corps. Sch en zwei Jahre darauf rief ihn der Wunsch der Gemeinde u Wiltleben im Halberstädtfschen, der er sich durch ine Gastpredigt während Universitäͤtslebens be⸗ kannt gemacht hatte, in das geistliche Amt. Jetzt schloß r auch, den 16. August 1789 den Bund der Liebe mit Johanne Wilhelmine Haken, der Tochter des Stolpischen Hauptpastors und Präͤpositus Haken, eines Mannes, dessen Herzensgute, ehrwürdige Froͤmmigkrit und ergreifende Beredtsamkeit dem Verstorbenen später hin nech oft ein Gegenstand rührender und erheben der Erinnerung war. Nachdem er in den Gemeinden zu Wilsleben und Winningen unter freundlichen Ver— hältnissen und mit segensreichem Erfolge seche Jahre lang gewirkt hatte, ward er als Pastor an der Heiligen Geistkirche in Magdeburg, an Patz ke's Stelle, der damals emeritirt wurde, berufen. Die zweite Stelle erhielt zu derselben Zeit G. L. Hoffmann, mit dem Ribbeck in der begluͤckendsten Freundschaft lebte. Doch ward dieß schoͤne Verhältniß bald durch Hoffmanns Tod aufgelss't. Mit Ribbecks Berufung nach Magdeburg, wo ihm sogleich und foredauernd herzliche Freundschaft und Uchtung entgegenkam, wo er als Redner und Seel serger mit großer Anstrengung zwar, aber auch mit ausgezeichneter Anerkennung und großem Segen arbei— tete, begann zugleich seine öffentliche literarische Thätig keit. Vielfältige Aufforderungen von Freunden bewogen endlich den Bescheidenen, erst einzelne, dann eine Aus— wahl seiner Predigten in 2 Baͤnden 1789 dem Drucke zu uͤberlassen, und von da an setzte er, fall, den diese öffentlich: Mittheilungen fanden, aufge muntert, dieselben bis in sein spaͤteres Alter fort. Die vollstaͤndige Angabe seiner Schriften giebt Hitzig's ge— lehrtes Berlin. Doch war er nicht bloß fuͤr sein geist liches Amt thäͤtig, sondern er machte sich auch durch eifrige Theilnahme an der Stiftung und Beaufsichti gung der Magdeburgischen Handlungsschule verdient Die in mehrfachen Verhaͤltnissen bewiesene Einsicht und Geschäftsthätigkeit Ribbecks ward im Jahre 1800 von
den höchsten Staatsbehsrden durch seine Ernennung zum
Conststorialrathe anerkannt und bewährte sich fortdauernt n dem Manße, daß im Jahre 1565 seine Berufung nach Berlin, an des verstorbenen Probstes Spal Stelle, dessen Adjunkt Zöltner nur auf kurze Zeit ge
Gedruckt F
durch den Bei⸗
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wesen war, erfolgte, eine Wendung seines Schicksale, in welcher er zwar einen ganz unerwarteten Beweis der Königlichen Gnade und des Vertrauens der Stadt ⸗ Be, hörden verehrte, der aber sonst Jedem als eine gerecht Wuͤrdigung des Verdienstes erfreute. Wie viel er nun sn dem neuen und groͤßern Wirkungskreise, der ihm hier eröffnet wurde, der evangelischen Kirche zum Segen und zur Erbauung seiner Gemeinde wirkte; welch' ein wohl— thätiger Einfluß von der. Wurde seines Wesens, der Klarheit seines Geistes und der Milde seines Herzen in allen Verzweigungen seines Berufs, den er nie anmaßend auszudehnen trachtete, ausging; welch ein treuer, zuverlässiger Freund seiner Freunde, welch' in Vater seines Hauses er war; mit welcher frommen und edlen Selbstdeherrschung er jedes Leiben er, trus: das wissen die, denen es vergönnt war, ihn ni, her zu stehen, und es wird ihnen unvergeßlich sein. Mit uünbegränzter Ehrfurcht und Liebe dem Vater de Landes ergeben, empfand er in tiefgeruͤhrter Dankbarkeit die Beweise der Königlichen Gnadt, die ihm mehrfach Theil wurden, indem Sr. Majestaͤt ibm im Jahre 1311 den rothen Adler Orden dritter Klasse und sꝑröterhin denselben Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub verlieh, und sehr theuer war ihm das Gluͤck, als Beichtvater der Hoͤchstseligen Kini nin Majestit und anderer Glie der des Königlichen Hauses öfters zut Erbauung den selben beitragen und in diesem Kreise Zeuge der christ lichen Tugenden sein zu koͤnnen, welche der herrlich: Schmuck fuüͤrstlicher Hoheit sind. Der Vollendete er freute sich während eines 67 jährigen Levens einer selte nen und gewöhnlich nur durch geringes Unwehlsein e stoͤrten Sesundheit. Die Krankheit, welche sein Leben endete, war seit seiner Kindheit die erste, die ihn füt längere Zeit auf das Krankenlager warf. Sie zeigt sich dald als ein gallichtes vöses Schl imfieder, wel ches eine Entkraͤftung zur Folge hatte, die zuletzt mil iner Lähmung der Lung! endete. Er entschlummert sanft und friedlich nach urzem Todes kampfe. Mit der Wittwe, die Üb Jahre hindurch die innig liebende um geliebte Gefährtin seines Lebens war, betrauern iht drei Sohne, zwei Töchter, ein Schwieger sohn, zwe Schwiegertöchter und elf Enkel. Still und geraäusc los, wie sein Wallen im Leben gewesen, sollte auch sein Gang aus demselben sein; aber die zahlreichen Zeugu seiner Verdienste umringten am Vorabende und an Tage seiner Beerdigung dankbar seine sterbliche Hulle riefen ihm in frommen Gesaͤngen die Worte der Lieht nach, und die laute Anerkennung seiner Vorzuͤge, der sich das Herz ner treuen Amtsgenossen ergoß wurde von den Thränen seiner tiefgeruͤhrten Freund und Verehrer als ein heiliger Tribut der Wahrheit bo siegelt. ̃
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Königliche Montag, 3. Juli. Im Opernhause: Zum Erste male: „Das Masorat,“ romantisches Gedicht nac t T. A. Hoffmanns Erzählung gleichen Namens, begkhr tet von Vogel. Erste Abtheilung: Das Verbrechen in einem Aufzuge. Zweite Abtheilung: Das Gew issen in 4 Aufzuͤgen.
In Charlottenburg. Von der Gesellschaft des fran
Schau spie
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bei Feister und
oͤsischen Theaters zu Warschau wird dargestellt: eri.“ Comédie en 3 Actes et en prose du prem, thäatre francais, par Mr Valerie Hieran Le Gastronome sans argent,“ audeville en 1 Ach théöatre du Gymnassé, par Scribe. Gastt nome ohne Geld.)
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Eisersdorß Redaeteur John.
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spreußische Staats-Zeitung.
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163.
Berlin, Dienstag, den 4ten Juli 1826.
Amtliche Nachrichten. Kronik des
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem in Köoͤnigl Niederländischen Diensten stehenden von Goedicke den rothen Adler-Orden dritter Classe zu verleihen geruhet.
Seine Majestàͤt der Konig haben dem Gerichts— amts- Actuarius Zimmermann zu Weißenfels, dem Glaser⸗Meister, August Christlieb Lischke zu Cuͤ— strin, dem Unteroffizier Mentz des Kaiser Franz Gre— nadier⸗Regiments und dem Dreschgärtner Sigismund Weinemer zu Hammer im Gruͤnebergschen Kreise das allgemeine Ehrenzeichen 2ter Classe zu verleihen geruhet.
Tages.
ö Abgereist. Der Königl. Hannöversche Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte
Ninister am hiesigen Hofe, Freiherr von Reden, nach Dresden.
Zeitungs⸗Nachrichten.
: Ausland. 297 Der Kaiserl. Russische Bot
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. — Paris,
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Lleud ein? Privat, Audienz bei Sr. Majestaͤt gehabt. Aus Nantes schreibt man, daß die Statue, welche dem braven General Charette gesetzt werden soll, bereits
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beendigt ist, und daß ihre Einweihung am 24. August
t finden wird. Mehrere Waffenbruͤder dieses Helden s Krieges in der Vendee haben sie bereits gesehn und inige alte Bauern aus der Umgegend riefen bei ihrem Anblick aus: Ja, dies sind die Zuͤge des braven Mannes; so sah er aus alt, auf den Himmel wei zu uns sprach: Vorwaͤrts, meine Freunde, fuͤr und den Konig!
Der als Schriftsteller und Staatsmann ruͤhmlichst bekannte Baron Barante, Pair von Frankreich, Verfasser der Geschichte der Herzoͤge von Burg
ird, wie es heißt, eine Geschichte des pariser 9 schreiben; welche in der jetzigen Zeit, wo so r wider die Jesuiten gesagt sroßes Interesse erregen in J e und beruͤchtigte Gesellschaft spielt in 2 es pariser Parlaments eine bedeutende R Der ehemalige Vice ⸗ Konig von Mexico, der sich in der letzten Zeit in Bordean
und
916 * 165 5
General ⸗Major
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Graf Pozzo di-Borgo hat gestern in St.
e . , . . in einem der Duͤrftigkeit nahen Zustande Die Corvette 'Oise, welche den 15. d. M Toulon nach der Insel Bourbon abgesegelt ist, Bringt außer dem neuen Gouverneur und einigen 5, 6a mehrere Bruͤber der christlichen Schulen 6 rer teres ignorantius) nach dieser Colonie hin. * ö
Die hiesige Ausstellung von Gemälden, deren Er— trag den Griechen bestimmt ist, und die deshalb auch gewohnlich der griechische Salon genannt wird, nieht fortwährend eine große Anzahl von K— 6 und bereichert sich täglich mit neuen Gemaͤlden. gen an,
Der religiöse Fanatismus greift nicht blos bei uns um sich. Die Genfer Regierung hat eine Unter suchung gegen den katholischen Pfarrer des Orts Meyrin, wel, cher, als er einem Sterbenden das Abendmahl brachte, mehrere protestantische Damen, die sich n . Straße befanden, gezwungen hat, vor dem Allerheilig⸗ sten niederzuknieen. In der Schweiz besonders ist ere.
erfahren unerhört. .
von
ein Ve SFuͤnfprocentige Rente 98 Fr. 30 C. — Dreiprocent. 65 r ö a.
London, 24. Juni. Herr Canning ist für New— port, der Kanzler der Schatzkammer. Hr. Robinson, fuͤr Rippon und Hr. Alex. Baring, fuͤr Callington in das Unterhaus gewaͤhlt worden.
Wie in den zu Liverpeol gehaltenen Reden, so auch in seiner Erklärung an die Deputation der Schiffsrheder ließ Hr. Huskisson seine Hoffnung auf Ab
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lung der jetzigen Korngesetze durchblicken. Zu den Schiffs—
rhedern sagte er unter anderem: er hoffe auch, daß in kurzem der Anwendung von Schiffen im Allgemeinen ein weites Feld im Ueberfuͤhren von Korn werde gege— ben werden, so wie auch mittels der verstärkten Ante gung, welcher unserem Manufaktur-Vermoͤgen durch freien Verkehr in jenen Hauptartikel des menschlichen Unterhalts werde zu Theil werden, wobei sich naturlich verstehe, daß dieser Verkehr durch eine zum Schutze des rechtmäßigen Interesse des brittischer Ackerbaues aufer,
Einfuhrabgabe werde geordnet sein. Eine Dubliner Zeitung zaͤhlt folgende Wahl-⸗Mise rien auf: Von Jemand empfohlen zu werden, den
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legte 5 66 28 Waßl ⸗Mise⸗
Niemand kennt. er geler: d, mehr davon zu wissen. Menschen beklatscht zu werden, worunter sich nicht ein
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en um seinen Partheigaͤngern Reden zu halten; und
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Eine wunderschoͤne Rede auswendig it zu haben; auf dem Wahlgeruͤste aber kein Wort
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Ng r fre eher . — Von einem zahlreichen Haufen
Wähler befindet. In ein Wirthshaus zu treten,
ammt und sonders betrunken zu finden. Seine Parthei
„ zu mustern; und diejenigen, auf die man gerechnet hat
2 * 5 Unter
dem Banner seines Nebenbuhlere zu erblicken. Seine Freunde zu versichern, daß man ihre Unabhaͤngig⸗ zu hoch in Ehren halte, um ihre Zeche zu bezahlen;