1826 / 153 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 04 Jul 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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und zu finden, daß sie nur dann etwas thun wollen, wenn man ihre Unabhängigkeit nicht so sehr in Ehren hält. Einem Freunde, der Wähler ist, die Versicherungen unverbruͤchlichster Freundschaft zu geben; und sich gar nicht auf seinem Ramen besinnen zu konnen. Einen Wahler um seine Stimme zu bitten; und das Aner bieten zu Ohrfeigen zu erhalten. Auf einen Freund zu rechnen, um auf dem Wahlgeruͤst eine Replik zu er— halten; und ihn nicht am Posten zu finden. Endlich, und dies ist das groͤßte Elend von allen, die WVWahlkost en zu bezahlen, wenn man durchgefallen ist.

Ein Nord, Amerikanisches Blatt enthaͤlt folgende Mittheilung aus dem Congtesse: „Hr. Maeduffie, vom

Ausschusse der 24 Mitglieder, an welche die verschiede⸗ nen Rosolutienen des Repraäͤsentantenhauses verwiesen warzn, daß es gerathen sei, die Verfassung dabin zu vrrbessern, daß die Erwählung des Praäsideuten und Vie⸗-Prasidenten nicht mehr dem Congreß anhe imfalle, hat berichtet, daß der Ausschuß die besagten Resolutio— nen in Erwägung gezogen, sich aber uͤber keinen be⸗ stimmten Plan vereinigen koͤnnen, um die Haupt Re, solution in Wirkung zu setzen, daher die Mitglieder der ferneren Erwägung des Gegenstandes enthoben zu sein wuünschten. Ein gluͤckliches Ergebniß! Wir hoffen jetzt, daß die unruhigen Geister, ruiniten wollen, sich, was Verbesserung am der Ver fassung betrifft, auf wenigstens ein Dutzend Jahre zur Ruhe legen werder. Es ist nur eine Verbesserung nöoͤthig: alles wieder abzuthun, was 1801 thoͤrichter— weise gethan worden. Wir haben noch nie gesehen, daß eine Verfassung in diesem Lande durch ein Amendement besser geworden.“

Man schreibt aus Washington vom 13. Mai: „Im Repraͤsentantenhause ist eine Bill passirt und duͤrfte hoffentlich auch im Senete durchgehen, wornach die Einfuhr aller, vor 1775 gedruckten Lateinischen und Griechischen Bucher gegen Abgabe von nun 4 C. vom Bande und aller kritischen und andern Zeitschriften, so wie Pamphlets, entweder gegen 4 C. pro Heft oder 30 C. pro Pfund nach den Umständen, erlaubt wird.“

Nach einem Schreiben aus Philadelphia waren die letzten Nachrichten über Hrn. Owens (aus Lanark) Nie— derlassung zu Harmony in der westlichen Grafschaft sehr unerfreulich. Er hatte große Kosten ausgelegt und er schiemn, er wuͤrde das Ganze einbuͤtzen. Viele, die sich unter ihm niedergelassen, hatte die Hoffnung auf Ge— winn hingezogen und man erwartete, er wuͤrde sich in kurzem genoͤthigt sehen, das ganze Projekt aufzugeben.

Die Mexicanische Republik hat nach dem Veschlasse des Congresses den Einfuhrzoll auf Europaäische Waaren,

die entweder regieren oder

welcher vorher im Durchschnitt 75 pCt. betragen hat, auf ungefähr 50 pCt. herabgesetzt und folglich denselben um vermindert. Die Herabsetzungen des seitherigen zoles betragen auf Leinen 25 pt, Baumwollenwaaren 35, Seidenwaaren 38, Papier . WVacks 10, Cs Gewürz

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Jahre 1525 nach dem ach den Schleichhan del, reie Güter, worunter

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genschein genommen. renden Ehrenbezeugungen waren verbeten.

13,000, 000 Piaster. Die Ausfuhr der Manufaeturen von London und Liverpool nach Mexico betruzg im Jahr 1824: Baumwollenwaaren K, 084 000 Yards, im Jahr 1825: 10,298,000 Yards; im Jahre 1824: Wollenn aq, ren fuͤr Pfd. St. Sb, 600, im Jahre 1825: für 106,000 Pfd. St.; im Jahre 1824: Seidenwaagren fuͤr Pfd. St g500, im Jahse 1825: fur 31,000 Pfd. St; im Jahre 1824: Leinen 140,000 Yards; im Jahre 1825: 360,00 Yards; im Jahre 1824: Sbawls und Tuͤcher 4550 Dutzend, im Jahre 1825: 20,618 Dutzend. In den ersten 8 Monaten von 1825 find ausgemuͤnzt worden: in Mexice: Pe. 2,031,023. 8. an Gold, mit Inbegrif des aus England angekommenen Goldes in Barren; ebendaselbst an Silber Ps. 2.112 703. 4; in Gvanaxuagto: Ps. 401,673. 6 an Silber; in Zacatecas: Pes. 2, 23 1, 179. an Silber; in Guadalaxara: Ps. 515 799. 4. an Sil ber; in Durango: Ps. 593,666. an Silber. Den Ge sammt-Ertrag der Bergwerke im Jahre 1825 kann man auf 10 bis 11 Millionen Piaster anschlagen.

Bruͤssel, 28. Junt. Nachrichten aus dem Haag zufolge ist der vor mehreren Tagen daselbst eingetrof⸗ fene Kaiserl. russische Geheime Rath und Staats Se, cretair Graf, Capo d' Istria, am 25sten d. nach Amster, dam abgegangen.

Kopenhagen, Juni. Se. Maj. sind diesen Morgen im erwuͤnschten Wohlsein von Fridericia aut hier wieder eingetroffen.

Der Brand in Friedrichshall hat auch die Gebaͤube auf der Festung Frederiksteen, allein nicht die unten liegenden Forts, verzehrt. Das Feuer war vom Kirch thurm der Stadt auf die Festung hinuͤbergeflogen. Ein gemauertes Pulvermagazin wurde, obschon dessen Dach abbrannte, durch Entschlossenheit des Kommandanten gerettet; er erklaͤrte den 100 Baug'fangenen, Lie sic dort befanden; da sie in diesem Augenblick der Gefahr doch niemand bewachen könne, so sordre er sie auf, ihte jetzige Freiheit zu nichts anderem als zur Rettung der Stadteinwohner anzuwenden, was ihnen schon zur Be— lohnung gedeihen werde. Sie griffen kraͤftig ans Werk, nur zwei entliefen. Die abgebrannten Häuser waren fuͤr 300,000 Species versichert. Ueber 4000 Menschen sind ohne Obdach. Mit den Gebaͤuden auf Frederiksteen sind 2500 Tonnen Korn abgebrannt. Von 700 Hau sern stehen nur noch vier gemauerte im Bezirk der Stadt, im Umkreise derselben aber gegen 70 Bremen, 28. Juni. Se. königliche Hoheit den Kronprinz von Preußen sind auf Ihrer Reise nach Holland in voriger Nacht hieselbst eingetroffen, und haben heute die merkwuͤrdigsten Gebaͤude der S und die Gartenanlagen der vormaligen Festungswerke, in Begleitung eines Mitgliedes des Senats, in Au, Die Ihrem hohen Range geduͤh—

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Preßburg, 23. Juni. hält noch immer an; es regnet seit dem 16. d. M fe täglich, und die schon seit einiger Zeit sehr angeschwon— lene Donau hat vor ein Paar Tagen bereits mehrere unserer Umgebungen unter Wasser gesetzt.

Genua, 5. Juni. Hepnte fruͤh segelte der Os st Federigo Montiglio mit der Fregatte Christina nach Smiena ab, wo er als sardinischer Geteral Konsul re sidiren wird.

Neapel, 8. Juni. Mittelst eines bereits vom 8 Män datirten, aber erst jetzt bekannt gemachten K. Deerett, ist den K. Unterthanen die Erlaubniß, in auswärtige Staats, und Kriegsdienste zu treten, ertheilt worden, Jeder, welcher von dieser Erlaubniß Gebrauch machen will, muß sich jedoch zuvorderst durch einen Eid verb ind / lich machen, hie die Waffen gegen das Königreich ju tra, gen,

Die unguͤnstige Witterung

oder in der Eigenschaft als Gesandter oder dip lo⸗ matischer Agent einer auswärtigen Micht zur Abschlie— ßung eines Tractats mitzuwirken, worin neapolitanische

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ateressen verhandelt werden. Kein neapolitanischer Un⸗ serthan darf ferner als Gesandter. Bevollmächtigter oder biplomatischer Agent einer auswärtigen Macht am Hofe Sr. sicilianischen Maje staͤt beglaubigt, und so lange als sich in auswärtigen Diensten besindet, weder St. Ma⸗ segät vorgestellt werden, noch des Schutzes des Mini⸗ äers der auswärtigen Macht, der er dient, genißen.

Madrid, 16. Juni. Der Finanzplan des Mini⸗ sters Ballasteros soll die vollständige Genehmigung des Königs erhalten haben, und es heißt, die vom Staats⸗ athe vorgeschlagenen Abänderungen desselben seien von Sr Mas. verworfen worden. Die wohlerworbenen Pri⸗ zilegien werden aufrecht erhalten.

Vorgestern wurde die neue italienische Oper mit der Zelmira von Rossint eroͤffnet. Schon vor Eröffnung der Casse hatte sich eine bedeutende Menschenmasse vor den Thüren versammelt; als man nun erfuhr, daß viel Eilleis im Voraus vergeben worden waren und solglich ine große Anzahl der Schaulustigen leer ausgehn mäß eu, entstand Larm; mehrere Personen erhielten Me sse r⸗ tiche und es war ein Gluck, daß die Zeladores / Reales Gendarmen) herbei kamen und dem Tumult ein Ende

achten. Die Höte geschenkt, orben sind; handel in den Gewässern von Biscaya, Galizien zu beschuͤtzen. J Die letzten Briefe aus Granada sagen, daß man ort neuerdings leichte Erderschütterungen empfunden hat, in deren Folge abermals zahlreichen Auswanderun— gen erfolgt sind, so daß die Umgegend einem Lager gleicht, ie Stadt aber sehr verödet ist. Rao. Janeiro, 16. Mai. Folgende offizielle Ak⸗ instuͤcke sind hier bekannt geworden: „Don Pedro, pon Gottes Gnaden durch den einstimmigen Ruf des Volks konstitutioneller Kaiser und steter Vertheidiger Brasiliens, thun unsern Unterthanen zu wissen: Da die in den Kammern vereinten Völker dieses Reichs las ersucht haben, so bald als möglich den ihnen vor zele ten Entwurf zur Constitution zu beschwoͤren und heschwoͤren zu lassen, um sofort der neuen constituiren⸗ hen Versammlung beizuwehnen; und da sie den leb. haftesten Wunsch geäußert haben, daß diese Akte, welche hre vollkommene Beistimmung hat, und wenn sie hr politisches und persoͤnliches Gluck erwarten, als Tonstitution des Reiches angesehn werden moͤge, sos heschwören wir den gedachten Entwurf, um ihn als has constitutionelle Gesetz zu beobachten, welcher sernerhin dies Reich regieren wird. Diese Constitu— ion lautet folgendermaaßen. (Hier folgt der Text des Constitutionsentwurfes). Demnach befehlen wir len Behörden, welchen die Kenntnißnahme und Auefuͤhrung dieser Constitution gebuͤhrt, sie zu beschwoöͤ— en und beschwoͤren zu lassen, sie in Aueführung zu jringen und bringen zu lassen, ihrem vell stän digen In halte nach. Der Staats Sekrtetair der Angelegenheiten es Reichs ist beauftragt, sie abdrucken, p bliciren und jekannt werden zu lassen. Gegeben zu Rio Janeiro zen 25. Maͤcz 1826. (unterz.) Der Kaiser. Dir hom Kaiser geleistete Eid lautet wie folgt: Ich schwoö ne die katholische, apostolische und roͤmische Religion und hie Unversehrtheit und Untheilbarkeit des Reichs zu er. halten; den gegenwärtigen, von mir ausgegangenen, von zer Nition angenommenen Constitutionsentwurf, deren albmoglichste Beschwoͤrung sie begehrt hat, als Holi ische Eonstitutien der Brasilianisch'n Nation beobachten lassen. Ich schwoͤre die Gesetze des Reichs zu ehren nd ehren zu lassen und fuͤr das Wohl Brasiliens, so heit ich vermoͤgen werde, zu sorgen. Rio⸗Janeito den 5. Marz 1826. (unterz.) Der Kaiser.“

Stadt Bilbao hat dem König zwei Kanonen; die am 30. v. M. ins Wasser gelassen

Asturien und

ihre Hauptbestimmung ist, den Kuͤsten gew

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Breslau, 23. Juni. Von den bedeutenden Stra— ßen⸗ Bauten, welche die hiesige Commune im Laufe din fes Jahres ausführen läßt, find bereits mehrere vo llen⸗ det. Der reite Fahrdamm an der Sand Kirche ist, wie es das Bedürfniß erforderte, erhöht, und ganz neu gepflastert worden, womit zugleich auf Kosten des Köͤ⸗ niglichen Patronats Baufonds eine bessere Regulirung des Burgersteiges an der Sand-Kirche verbunden wor— den ist. Die Zwingerstraße ist gleichfalls in Stand ge— setzt, und ein neuer freier Platz vor dem Zwinger ge— bildet worden, die zu beiden Seiten durch geräumige, mit Platten belegte Buͤrgersteige begrenzt wird. Seit dem 2bsten ist nun auch der neue, bis an die Trehnitze⸗ Landstraße grenzende Pflasterdamm in der Rosenthaler Straße, dem Publikum geöffnet. Tage wird an Regulirung des neuen Platzes vor Königsbruͤcke gearbeitet, und bald nach Beendigung des Jahrmarkts witd mit Umpflasterung des Neumarkts vorgeschritten werden. Hinter diesen Leistungen der Commune bleiben die den Hausbesitzern obliegenden Lei⸗ stungen, bezuglich ver Buͤrgersteige, nicht zuruͤck. Das Belegen der letzteren mit Granit, oder Marmor⸗Platten nt immer mehr Beifall und leuchtet immer mehr Es hat da⸗ Plat⸗ uͤberall

als eine Wohlthat für alle Fußgänger ein. her auch bis jetzt zur weiteren Einführung dieser ten. Steige keiner Zwangs, Maaßregeln bedurft, kommt eine erfreuliche Bereitwilligkeit entgegen.

Die Oder, welche seit A Tagen wieder ju einer be⸗ deutenden Höhe, und zwar am hiesigen Ober-Pẽögel bis 20 Fuß 5 Zoll angewachsen war, ist seit dem 2bsten Nachmittag wieder im Abnehmen. Die bei Zeiten an allen gefährlichen Punkten im Bereich des Breslauer Stadt Kreises getroffenen Vorkehrungen haben so viel bewirkt, daß der Strohm wenigstens nirgends bedeutend

ausgeg at.

Dan zkg. Ein ungenannter Wohlthäter hat dem staͤdtischen Lazareth hieselbst 500 Thott.ͥ, dem Sp end⸗ und Waisenhause ebenfalls 500 Thlr. und eine gleiche Summe auch dem hiesigen Wohlthätigkeits-Vereine ge—¶

schenkt.

gandwirthschaftliche Berichte aus dem In⸗ nern des Reichs vom Ende Mai—.

(Fort setzung )

V. Sch lesien. Breslau. ten, welche durch die nasse kalte . sten Halfte des Monats gelitten, haben sich in vielen Gegenden durch die späͤterhin eingetretene warm— Wit⸗ terung erholt. Naur an den Orten, welche im vorigen Herbste zu sehr vom Mansefraß bet offen worden, und an denjenigen, welche durch die Uederschwemmung in Anfange des verstess-nen Monats geletten, durfte die Aerndte nicht guͤnstig ausfallen. Auch erwartet der Landmann keinen sehr ergiedigen Heusch ag, eden so wenig eine reichliche Ossterndte. Die auf niedrigem und starkem Boden gesteckten Kartoffeln sind größten, theils verfault. zit der Sammereinsaat ist man, durch die lang auhaltende nasse Witterung gehemmt, in vie— len Gegenden noch weit zutuͤck, daher dehaupten er. fahrene Landwirthe, die Getraideerndte werde spät ein ireten und sehr mittelmäßig auc fallen. Lieg⸗ nitz. Dutch die haufige Nasse und rauhe Witte. rung ist die Vegetatien sehr zurückgehalten worden. Die Felder waten durch die Naͤsse dergestalt erweicht, daß ihre Bestellung, besonders in tiefliegen den Ge genden nicht erfolgen konnte. Bis Ende Mai war fn vielen Gegenden der Hafer noch nicht gesaet, was seir vielen Jahren nicht vorgekommen. Auch die Win ter saaten haben theilweise viel gelitten und die Felder

Die Winter ⸗Szaa⸗ Witterung in der er—

Seit demselken

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