w
b 28
werbfleiß, ihren Handel oder ihr Amt ein Einkommen von 106 Miireis (160 bis 170 Thaler) haben. . g3. Diejenigen, welche nicht das Stimmrecht in den Primarversammlungen haben, konnen weder selbst gewählt werden, noch bet der Ernennung irgend einer Wahl“, National oder Orts-Behörde mitstimmen,
946. Stimmfähig bei der Wahl der Deputirten, Senatoren und Mitgliedern der Provinzialräͤthe sind alle diejenigen, welche in den Gemeinde⸗Versammlungen das Stimmrecht haben, mit Ausnahme 1) derer, welche nicht aus Grundstuͤcken, Gewerbfleiß, Handel oder ei. nem Amt ein Einkemmen von 200 Milreis genießen; 2) alle Freigelassenen; 3) alle wegen Verbrechen Ver⸗ urtheilte. .
95. Alle Stimmfaͤhigen sind auch qualisicirt, Dehn. tirte zu sein, mit Ausnahme 4) derer, welche
90 Milreis reines Einkommen in der Art, wie es n
dein Art. 92. und 94. angegeben ist, besitzen; 2) der na, turalistrten Fremden; 3) derer, welche sich nicht zur Religion des Staats bekennen. ö
96. Alle brasilianischen Buͤrger, in welcher Art sie sich auch befinden mögen, sind in jedem Wahlbezirk als Deputirte oder Senatoren wählbar, wenn sie auch we⸗ der in demselben geboren noch ansaͤssig sind.
97. Ein Reglementar-Gesetz wird die Art der Wah⸗
len und die nach Maaßgabe der Bevoͤlkerung des Reichs zu bestimmende Zahl der Deputirten festsetzen. (Forts. solgt. )
NB. Das franzoͤsische Blatt, aus welchem der vor, stehende Text entnommen ist, enthaͤlt einen sehr we— sentlichen Druckfehler. Im Art. 31. heißt es naͤm— lich (S. die gestrige Staats, Zeit) „Man kann zu gleicher Zeit Mitglied von beiden Kammern sein “ — Es soll aber heißen: „Man kann nicht zu gleicher Zeit Mitglied von beiden Kammern sein)
n d.
Arnsberg. Der in Soest verstorbene Kanonikus Thombrink hat sein ganzes Vermoͤgen, aus ungefahr 8000 Thaler bestehens, dem dortigen Armenfonds und seine ansehnliche Bibliothek dem Gymnaslum vermacht.
Berichte uͤber den Gesundheitszustand aus dem Innern des Reichs vom Ende Mai. (Fortsetzung.) . VI. Po sen. — Po sen. Der Gesundheitszustand ist im Ganzen gut. Kalte Fieber herrschten zwar fast allgemein, indessen haben sie nirgend Sterblichkeit zur Felge. Gleiche Bewandniß hat es mit den Nerven, und Scharlachfiebern, welche an einigen Orten zum Vorschein gekemmen sind; auch zeigen sich die Roͤtheln, die in Birnbaum unter den Kindern grassiren, nicht boͤgartig. Hier haben sich die naturlichen Blattern ge—
zeigt; es sind aber sogleich die erforderlichen Sicher⸗
heitsmaaßtregeln getroffen worden, und sonach ist eine weitere Verbreitung dieser Krankheit nicht zu besorgen. Die Blattern Impfung ist uͤberall jetzt im Gange. — Bromberg. In Nowe, Wagrowiecer Kr., in Pyszezyn und Karzewo, Gneser Kr., und in Mokro, Magilnoer Kreises, sind unter den Menschen die natuͤrlichen Pok— ken ausgebrochen. In Kruchowo herrschen die Petechien und in der Stadt Inowraclaw sehr bösartige Masern, an welchen eine bedeutende Anzahl Kinder bereits ge— storben ist. Von Seiten der Gesundheits-Polizei und
t errichteten Heilanstalt entlassen worden.
rend des Monats Mai war gut.
spiel in 1 Aufzug.
der Aerzte jener Kreise sind uͤberall die vorschriftsmaͤßß gen Anordnungen und Mittel zur Verhuͤtung der weh teren Verbreitung dieser Krankheit getroffen worden. VII. Sachen. Magdeburg. Die Sterh lichkeit ist im Monat Mai nicht ungewoͤhnlich stark ge wesen, jedoch sind besonders mehrere Lungensuͤchtige ge storben. Der Charakter der uͤbrigen Krankheiten wu meistens rheumatisch unter der Form von Entzuͤndungen der Gelenke, Seitenstechen, Magenkrampf, Gelbsuch und Verschleimung des Unterleibes. Wechselfieber zeig ten sich haufig und waren hartnäckiger als gewöhnlich. Die Maßregeln, welche zur Verhinderung der weiteten Verbreitung der in Halberstadt ausgebrochenen Men, schenblattern ergriffen worden, haben den erwuͤnschtn Erfolg gehabt und die Kranken sind saͤmmtlich aus de Ein neu pu blicirtes Rezulativ läßt hoffen, die heilsamen Folgen ka Schutzpocken⸗Impfung noch zu erhohen und zu sichern.— Mersfeburg. Der allgemeine Gesundheitszustand wäh Der katarrhalisch entzuͤndliche Krankheits-Charakter dauerte fort. Schlaf fluͤsse waren nicht selten. — In Ortrand starb ein jun ger Mensch von 18 en und in Halle ein Hanz werköbursche von 20 und einigen Jahren an den Men schenpocken. Außerdem zeigten sich in Muͤhlberg in ch nigen Haͤusern die Menschenpocken, desgleichen in Bl gern und in den nahgeltgenen Dörfern Sitzenroza um Wildschuͤtz, wohin die Krantheiten von Heimkehrenden aus dem Königreiche Sachsen gebracht worden, und ip Sangerhauser Kreise zu Riethnardhausen, gleichfell ourch ein aus der Fremde eingewandertes Individunn dahin gebracht. Mit der Koͤnigl. Saͤchsischen Landch Regierung hat sich die diesseitige Regierung wegen j ergreifender polizeilicher Maaßregeln zur Verhuͤtum dergleichen Ansteckungen in Verbindung gesetzt, in h ren Folge durch eine Verordnung die Impfung m Kuhpocken anbesohlen worden ist. Die im hiesigen zirk auf administrativem Wege angeordnete General⸗In pfung wird ein bedeutendes Resultat liefern: den wenn im Jahre 1824 im Kreise Merseburg 552 Ind viduen geimpft wurden, so sind in der neuesten 3 hier in der Stadt allein an 1800 Individuen geim worden. Die Vorurtheile gegen die Impfung sind i deß nicht durchweg verschwunden, nur die Ueberzeugung daß die Schutzblattern der weiteren BerHreitung n Menschenpocken nachhaltig Einhalt thue, hilft jene zo gefaßten Meinungen uͤberwinden. — Erfurt. Anh Katarrh und Rheumatismus, Hals und Lungen En zuͤndungen, Scharlachfieber, Keichhusten und Braͤhh kamen im Monat Mai auch drei- und eintägige Feb zum Vorschein. Im Allgemeinen hat sich aber die Zi der Patienten sehr vermindert. (Schluß folgt
——
z Far. 2
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 8. Juli. Im Schau spielhause: „Nun mer 777,“ Posse in 1 Aufzug, von Lebruͤn. (Hr. Mal vom Köoͤnigl. Hofiheater zu Hannover: den Pfeff Hierauf: „Komm her!“ dramatische Aufgabe in ein Handlung, von Franz Elsheltz. Und: „Pommerst Intriguen,“ Lustsp. in 3 Astheilungen. (Hr. Min den Kammerjunker. )
Sonntag, 9. Juli. Im Opernhause: „Roul ur Crequi,“ Singspiel in 3 Abtheilungen, aus dem Fral des Monvel, mit beibehaltener Musik von d' Allait uͤbersetzt von C. Herklots. (Neu einstudirt.)
In Charlottenburg: „Haß allen Frauen!“ Hierauf: „Roͤschens Aussteuet Lustspiel in 3 Abtheilungen.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur John
A l 19 e
meine
e.
preußische Staats-Zeitung?
22
158.
Berlin, Montag, den 10ten Juli 1826.
Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.
Angekommen. Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General der Infanterie, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Großbrittannischen Hofe, Graf von Liewen, Warschau.
Der Kaiserl. Russische Feldjäger, L8ieutenant Wim—⸗
mer, als Kourier von Warschau.
Der Kaiserlich Oesterreichische Kabinets⸗-Kourier Renard, von Wien. —
Abgereist. Se. Excellenz der General Lieutenant, General“ Inspekteur der Festungen und Chef der In⸗ geniture und Pioniere, von Rauch, und
der General⸗Major und Inspekteur der ersten In— genieur Inspektien, von Reicho, nach CTuͤstrin.
Der General-⸗Major und Kommandeur der achten kandwehr-Brigade, von Kam ecke J., nach Coͤslin.
Der Koͤnigl. Polnische General-Post⸗ und Polizei—
Direktor, Staatsrath Graf von Suminski, und
der Koͤnigl. Schwedische Kammerherr, außerordent—
liche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hose, Freiherr von Brandel, nach Dresden.
ae,.
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Paris, 3. Juli. Der Gerichtshof der Pairs hat in seiner Sitzung vom 1. Juli, auf die Anzeige, wie weit die Untersuchung in der Sache der Lieferungsver— traͤge fuͤr den spanischen Krieg gediehen sei, entschieden, daß das Gericht am 21. Juli zusammentreten wurde, um den Bericht hieruͤber anzuhoͤren.
In Berdeaux sind leider die naturlichen Blattern ausgebrochen; die Ortsbehosrde hat sogleich Anstalten ge, troffen, um die weitere Ansteckung zu verhindern; unter andern ist angeordnet, daß alle Kinder, welche oͤffentliche Schulen besuchen, untersucht, und diejenigen ausgeschlos— sen werden sollen, die nicht geimpft sind.
Das in Lyon erscheinende Journal du Commerce giebt seinen Lesern eine der abentheuerlichsten Geschich— ten zum Besten, die in der neuesten Zeit dem zeitungs— lesenden Publikum vorgelegt worden sind. Es handelt sich um nichts weniger als um einen Menschen, (den
Englaͤnder Dodsworth) welcher, nachdem er seit dem J. (1660 am Fuße des St. Gotthards unter Schnee und
Eis vergraben gelegen, gegenwartig von einem andern Englaͤnder, dem Doktor Hotham, wieder ins Leben zu—
erfunden haben,
rufen worden, und, ausgenommen, daß er eine 1 in den Gliedern empfinde, frisch und munter lol. , Der Gießer Barigozzi in Verona soll eine Methode um gesprungene Glocken, ohne sie vom e, , . . so gut auszubessern, daß sie en vorigen Klang wieder erhalten un amli Ton wie fruher angeben. J ö. 8, Rente 98 Fr. J0 C. — Dreiprocent.
London, 27. Juni. Ueber die Zusammense des kuͤnftigen Parlaments macht der , gende Bemerkungen: „Obgleich die nun fast beendigten Wahlen mannichmal staͤrker bestritten warden sind, als man vermuthet hatte, so haben sie dech das Aunzeich⸗ nende, daß ihnen die eigentliche, sonst so heftige, poli— tische Partheywuth abgeht. — Die Wahlen haben den wachsenden Einfluß des Kaufmannsstandes dargelegt. Wenn man erweisen konnte, daß der landbauliche und kaufmannische Vortheil widerstreitend sei, so möchten wir wohl vorhersagen, daß die talentvollere Vertretung im neuen Parlamente auf der Seite des letzten sein wird. Wir halten die Frage uͤber das Korngefetz, dem Grundsatze nach, fuͤr entschieden. Gelegentliche oder bleibende Verbote werden nicht statt finden, und der Geist des aufwachsen den Geschlechts ist vielleicht selb st uicht einer bleibenden schuͤtzenden Abgabe geneigt. Die Minister, an welche die Land- Eigenthuͤmer wohlthun werden, sich anzuschließen, werden es wahrscheinlich schwieriger finden, eine sehr hohe als eine sehr niedrige Einfuhr⸗Abgabe festzusetzen.“
Das nämlich Blatt enthaͤlt ein Privatschteiben aus Lissabon vom 3ten Juni, folgenden Inhalts: „Der Koö— nig Johann VI. starb am 19ten Maͤrz, aber erst am 16ten konnte das Schiff, welches diese Bothschaft nach Rio de Janeiro bringen sollte, den Tajo verlassen. In dieser Zwischenzeit hatte Sir William A'Court, deffen Einfluß sehr greß ist, lange und haͤufige Unterredungen mit der Regentschaft, deren Inhalt geheim blieb. Je— doch mußte die Regentschaft, um die allgemeine, sehr große Unruhe zu befriedigen, einige Erklärung geben. So wurde bekannt, daß‘ der Regentschaftsrath, auf Sir William's Vorstellungen, mit dem erwahnten Schiffe eine ehrfurchtsvolle aber eindringliche Denkschrift an den Kaiser absenden wollte, des Inhalts: es sei zur Ver— hinderung von Unruhen dringlich, daß Se. Maj. schleu—¶ nig zwischen den Throͤnen von Brasilien und von Por— tugal und Algarbien wahle. Daher 38gerte die Regent— schaft immer, sich oͤffentlich uͤber den Namen des Nach— folgers des verstorbenen Königs auszusprechen. Unsrer Staatskunst gelang es aber auf diese Weise, schnell die von uns gewuͤnschte Trennung beider Reiche herbeizu— fuͤhren. ö