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Häuptlinge an sich ziehen wolle, und daß alle die Se⸗ birgepässe im Ruͤcken des Feindes wieder ven den Grie⸗ chen besetzt seien. gleichfalls erwartet. Ueber die irregulären Truppen sollte der englische Oberst Gordon, uber die regulären der Overst Fabvier den Befehl fuͤtren. . .
Madrid, 3. Juli. Es ist noch immer ungewiß, welcher Minister den Koͤnig nach den Baͤdern von Solar de Cabras begleiten wird. Es heißt aber der Herzog von Infantiado habe seine Reisezelte in Bereitschast setzen lassen. Gedachter Badeort befindet sich namlich in einer wilden unzugänglichen Gegend, und siRsd dort gar keine andern Wehnungen vorhanden, als das für Ihre Majestäͤten erbaute Haus. Der erste Architekt des Königs ist schon seit einem um Anstalten zu treffen, nt licher zu machen. Mehr denn 1000 Arbeiter sind pboer 7 Wochen beschäftigt, einen Weg zu bahng mit die hohen Herrschaften zu Wagen bis langen koͤnnen. Was die Bagagewagen anbett werden sie wohl in einer Entfernung von einer d halt machen muͤssen und die Sachen werden durch Maul iel an Ort und Stelle gehracht werden. Der neue Wen wird eine Wohlthat fur alle Personen sein, welche künftig Solar de Cabras besuchen werden. — Die Haupteigenschaft der Heilquelle ist, die Nerven zu star ten und ihnen neue Spannkraft zu geben, wie auch dem Magen Ton zu geben und die Eßlust wieder herzu—
len. 36 st Aus Granada meldet man, daß vulkanische Aus, brüche in dieser Provinz und in Andalusten stattgefun⸗ ben haben; zwar sind sie fuͤr jetzt nicht bedeutend, man ist aber für die Folge sehr besorgt; die Erder schuͤtterun⸗ gen, welche man in der letzten Zeit verspüͤrte, mogen wohl die Vorboten davon gewesen sein. .
Es wird ein neues Reglement fuͤr die koͤniglichen Freiwilligen beabsichtigt, welches vom General Carvajal eutworfen worden sein soll, man versichert, alle Per so⸗ nen, welche nicht liegende Gruͤnde besitzen, wie auch alle Staatsbeamten, würden autgeschlossen sein.
In Cadir erwartet man eine Anzahl von Kauffah⸗ rern, welche unter Begleitung einer Kriegs- Corvette, mit reichen Ladungen Havanna verlassen haben sollen.
Boston, 8. Junl. Von unserer Afrikanischen Co— lonie Liberia sind bis zum 23. Januar sehr erfreuliche Nachrichten eingetroffen. Die neuen Colonisten haben sich bereits vollkommen acclimatisirt und vom Jun 1825 bis zum 23. Januar d. J. starben nicht mehr als 5 Per⸗ sonen. Die Colonie ist in vollem Ausbluͤhen und ent spricht allen Erwartungen, welche die Freunde der Auf— hebung der Selaverei davon hegten. Der Handel be, ginnt schon aufzublüͤhen, und ein Schiff hatte bereits den größten Theil seiner aus Aftikanischen Produkten bestehenden Ladung eingenemmen. tit den benachbar— ten Ländern wird ein gutes Vernehmen unterhalten und die Regierung geht mit Nachdruck und Kraft, aber nicht mit Strenge zu Werke. Zwei Columbische Kreuzer hatten 3 Spanische Selavenschiffe an der Kuͤste genom, men und die Prisen nach Liberia geschickt. Die Quaker in Nord-Carolina beschlossen in ihrer letzten jährlichen Zasammenkunft, allen ihren Selaven, 500 an der Zahl, die Freiheit zu geben und sie zu colonisiren. Mehrere wählien Liberia ober Haiti, noch andere begaben sich nach den Staaten Ohio und Indiana, wo keine Sela, verei heirscht.
Fuͤr eue Bauten in Wastzingten sind vom Con— gresse in disem Jahre 192,000 und fuͤr das naächste Jahr 137,000 Dollars verlangt worden.
Eine Abtheilung Rumelioten wurde
Monat dorthin abgereist,
den Aufenthalt eiwas erteäg, indem er e ⸗ Beispiel eines verbesserten Weinbaues giedt uns ang̃
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n Coblenz. Die Gemeinden haben sich in Unten haltung und Herstellung der Communalwege im vorigen Monate sehr thätig bewiesen. In den Weinbau treibenden Gegenden herrsch fortwährend ein reger Eifer zur Verbesserung dieses in, teressanten Zweiges der Industrie und es ist auffallem,
wie viel dafür innerhalb 8 Jahren nicht blos durch Am
lage neuer Weinberge, sondern auch durch Bepflanzung der alten auf eine zweckmäßigere Art und mit edleren Sorten, so wie durch vervesserte Methode im Keltern und Behandeln des Weines geschehen ist. Za Alkeß (Kr. St. Goar) machte sich der. Pfarrer Klursch 6 seinen Pfarrkindern sehr verdienstlich in jener Hin sich, indem er einerseits in den Weinbergen der Pfarcei dat
rerseits den erwachsenen Knaben sowohl theoretischen
Mrerricht als praktische Anweisung in oieser nutz lichen Vnst ertheilt. Königsberg, 17. Juli. In Memel sind im voi
rigen Menat 73 Schiffe angekommen, naͤmlich ba mit Ballast, Z mit Salz, 2 mit Theer und 4 mit Stu gut; ausgelaufen sind h9 Schiffe, 60 mit Holz, A mit Saat, 1 mit Flachs, 1 mit Ballast, 1 mit Salz und 2 mit Weizen. In Pillau sind eingekommen 30 Schiff davon 21 mit Stuͤckzuͤter, 2 mit Eisen und Ther, 13 mit Ballast; ausgegangen sind 21 Schiffe, 10 mt Getreide, 4 mit Stuͤckzuͤter, 2 mit Heli und q mit Ballast. Auf die hiesigen Handlungsspeicher sind auf gemesfen: 126 Lasten Weizen, Ab L. Roggen, 4 L. Gersth, b0 L. Hafer, 5 L. Erdsen; abgemessen sind, nach den Inlande, 8 L. Roggen; nach dem Auslande, 5551 Weizen, 15 L. Roggen, 22 L. Gerste, 264 L. Hafer un 4 L. weiße Erb sen. c . Die Ausfuhrung des Chaussee⸗Baues uach der Mar Adamschen Methoden von Königsberg dis Qvedengh hat den besten Fortgang. Zur Anlegung einer gleichtt Kunststraße uͤber die Hufen bis zum Dorfe Lawsk gu gen eine Prämie von 2000 Thlr. und einer Unterstth zung von Seiten der Stadt von 2000 Thlr. thellf baar, theils in Materialien, haben sich Unternehmn gefunden auf Aktien, wofuͤr ihnen eine 30 jährige Ch hebung des Wezegeldes bewilligt werden sollte. A aͤbnlicher Art ist auch die Anlegung einer Chausser van Elbing nach Pr. Holland projettirt.«. Königliche Schauspiele. Sonnabend, 22. Juli. Im Opernhause: „Da Alpenrdslein,“ das Patent und der Shawl. SchH spiel in 3 Abtheilungen, nach einer Erzählung Claurent, vom Herrn v. Holbein. Vorher; „Die Geichwister / Schauspiel in 1 Aufzug von Goͤthe.
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Im Schauspielhause: Von der Gesellschaft hi Frauzösischen Theaters zu Warschau werden folgende Stucke Largestellt: „Le barbier de Seville,“ du; li prèécaution inutile, comédie en 4 actes et en du premier théätre fran ais, par Beaumarchti Hierauf: „Werther,“ ou: Les ègarements dun coeur sensible, variéeté en un acte.
Sonntag, 23 Juli. Im Opeinhause: Fanst Trauerspiel in 5 Adbtheilungen, von A. Klingemann (Hr. Maurer: Faust.) 9
In Charlottenburg: „Strudelköpfchen,“ Lust hi in 1 Aufzug, nach Etienne, von Theodor Hell. Hit auf: „Der Schiffskapitain,“ Vaudeville in 1 Au it von C. Blum. Und; „Der Baͤr und der Vassu Vaudeville, Burleske in 1 Aufzug, von C Blum.
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur John.
Holm.
Fabinets- Kourier Kraus,
Prost
Allg em eine
preußische Staats⸗-Zeitung.
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170.
Berlin, Montag, den 24sten Juli 1826.
Amtliche Nachrichten.
Ke e ni f de g dn .
Der Julius Rudolph Glaeser ist zum Justiz Kommissa— ius im Bezirke des Land- und Stadtgerichts und des Kreisgerichts zu Stendal, sowie bei dem Justiz-⸗Amte Jerichow, dem Land, und Stadtgerichte zu Sandau und den zwischen Sandau und Jerichow liegenden Pa—
trimonialgerichten, mit Anweisung seines Wohnorts zu
Tangermünde, bestellt worden.
Angekommen. Se. Excellenz der Königl. Schwe⸗ bisch General Lieutenant und Chef des General⸗Stabes det Armee, Freiherr von Björn stjet na, von Stock
¶ Abgereist. Der Kaiserl. Russisch⸗ General Ma—⸗ sͤkt, Graf von Maistre, nach der Schweiz. Durchgereist. Der Königl. Großbrittanische
von London nach St. Pe— tertburg.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 17. Juli. Vorgestern wurde in St. Cloud ber Namenttag Sr. K. H. des Herzogs v. Bordeaux gefeiert; es waren an 60 Kinder der angesehensten Fa— milien zu diesem Feste eingeladen; 20 Knaben waren mit den verschiedenen Uniformen der kosnigl. Garde be— lleidet und bildeten eine Compagnie, welche nach dem Wunsch des Herzogs von Bordeaux von dem jungen Fuͤrsten von Leon befehligt wurde, weil dieser, wie der Prinz sagte, besser kommandiren konne wie er. Das hest wurde durch Seiltänzer, Marionettenspiele, Bo— zenschießen, Lotterien ꝛc. verherrlicht.
Briefe aus Lissabonn vom 5. melden, daß dort Alles ruhig war. Die neue Constitution war noch nicht bekannt, und man erwartete mit Ungeduld die Ankunft der englischen Fregatte Diamond, auf welcher Sir Ch. Stuart von Rie Janeiro gleichzeitig mit der portagiesischen Corvette abgesegelt ist, welche den 3. in lissa bi n angekommen war. Die Regentschaft hatte die Anrestie, die Abtretung der Krone an die Tochter bes Kaises, die Zusammenberufung der Cortes und die andern us Brasilien gekommenen Akten publizirt.
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bisherige Oberlandesgerichts⸗Referendarius
Destrige Etoile enthält folgenden Artikel: Wir „etwas spät einen Verein von Gebeten an hdigen, die statt finden, um den Schutz Gottes aber Frankreich zu erflehn. Fromme Seelen, welche von der Masse schlechter Bucher, verderblicher Lehren, von den Angriffen und Verläumdungen gegen die Geistlich⸗ keit, welche hier verbreitet werden, in Schrecken gesetzt sind, haben das Beduͤrfniß gefühlt, den Himmel anzu— flehn, um die uns dedrohenden Uebel abzuwenden. Sie sind deshalb uͤbereingekommen, eine gewisse Zeit lang
Privatgebete zu Ehren der heiligen Jungfrau für Frank— reich, die Religion und den König zu halten. Diese Gebete haben am 2. Juli begonnen und werden bis zum Mariä⸗Himmelfahrtstage sortdauern. Es werden alle Freunde der Religion aufgefordert, sich diesen Ge— beten auzuschließen, um sie wirksamer zu machen. Derer Maire von Toulouse hat eine Verfügung er— lassen, wodurch die Spielhäuser untersagt werden; diese Maaßregel ist namentlich in gedachter Stadt sehr wohl⸗ thätig, da sie der Sammelplatz vieler jungen Leute ist, welche dort die Rechtsschule besuchen. Uebrigens muß bemerkt werden, daß hier nur von den heimlichen Spielhäusern die Rede sein kann, denn es gieht in Frankreich, außer in der Hauptstadt, wo sie hoffentlich auch nicht lange mehr dauern werden, gar keine privi— legirte Spielhaͤuser mehr.
Ein Hr. Monet klagte in einem Provinzialblatte daruber, daß der Pfarrer seines Orts sich im Augenblick, wo die feierliche Handlung vor sich gehn sollte, gewei— gert habe, einem Enkel des Monet zu taufen, wenn dieser es uͤber die Taufe hielte, weil er sich nicht aus— weisen konnte, zur gehörigen Zeit das Abendmahl ge— nommen zu haben, und weil der Pfarrer sich auf seine Versicherung, daß es geschehn sei, nicht habe verlassen wollen; so daß es uöͤthig geworden sei, an Ort und Stelle einen andern Taufzeugen zu wählen.
In Bayonne ist vor Kurzem eine dort erbaute Brigg von 22 Kanonen, welche fuͤr die köoͤnigl. spanische Marine bestimmt ist, vom Stapel gelassen worden.
Die Gesunpheit unsers gefeierten Tragikers, Tal— ma, bessert sich täglich und man hofft auch dessen bal— dige Genesung.
Fünfprocentige Rente 65 Fr. 85 C.
Lenden, 15. Juli. Vorgestern ereignete sich ein schrecklicher Vorfall in Cowes. Es wurden namlich mehrere Fässer Pulver auf einer Schleife zum Ein schif— fen nach dem Hafen gefahren, und ploöͤtzlich flogen fle, von einem Funken vom Hufeisen des Pferdes angezün—
99 Fr. 35 C. — Dreiprocent.
det, in die Luft. Mehrere Menschen und die Pserde, welche die Schleife zogen, kamen ums Leben, und eine Villa wurde beinahe gänzlich verschüttet.
Die 40 Sh. Freigutbesitzer in Irland, deren Recht,