1826 / 184 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 09 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

732

ihre Plätze ein. Sobeld Se. Kaiserl. Majestaͤt geru— hen, Ihren gewoͤhnlichen Kaiserl. Standort einzuneh men, stellen sie sich in der nämlichen Ordnung auf die Stufen, Se. Kaiserl. Majestaͤt gegenuͤber. Die Unter— offiziere der Chevaliergarde, bei jedem zwei Mann Ge⸗ meine, halten die Wache im Innern bei den beiden Kirchthuͤren, so wie von Außen zwei Unteroffiziere der Garde“ Infanterie den nämlichen Dienst verseen; die ubrigen Chevaliergarden erwarten, in Reih und Glied aufgestellt, den Ausgang Sr. Kaiserl. Majestaäͤt an der nördlichen Thuͤre der Kirche. Die Generalitaät und die üͤbrigen Beamten, die sich in der Ptozession befanden, erhalten ihren Stand auf den dazu bestimmten Gallerien.

(Fortsetzung folgt.)

Turkei. Nachstehendes ist der Beschluß des (ge— stern abgebrochenen) von dem Oesterreichischen Beobach⸗ ter mitgetheilten Schreibens aus Konstantinopel vom 1524

Der General, Marquis von Paulucei, Oberbefehls— haber der k. k. Marine und zu gleicher Zeit der k. k. Seemacht in den Gewaͤssern des Archipelagus, ist am 30. Juni am Bord der k. k. Fregatte Bellona auf der Rhede von Smyrna angekommen. Dort sind gegen, wärtig funf fremde Escadren versammelt; namlich, au. ßer oͤsterreichischen, die franzoͤsi che, unter dem Lontre, Admiral de Rigny, die englische, unter dem Admiral Neale, aus einem Linienschiffe, fuͤnf Fregatten, und mehreren Briggs und Korvetten bestehend; die amerika— nische unter Commodore Rodgers, welcher ein Linien— schiff von 80 Kanonen, eine Fregatte, zwei Korvetten und zwei Goeletten unter seinen Besehlen, und, wie man versichert, den Auftrag von seiner Regierung er— halten hat, Unterhandlungen mit der Pforte uber einen Handels Tractat anzuknuͤpfen; endlich ist auch die sar⸗ dinische Escadre unter Cemmando des Cavaliere Serra, bestehend aus einer Fregatte, einer Korvette und einer Brigg auf der Rhede von Smyrna erschienen.

Die von den Commandanten der europaischen, na— mentlich der franzoͤsischen und englischen Escacren neuer— lich ergriffenen, strengen und nachdruͤcklichen Maaßregeln gegen die fortwährend zunehmende Piraterie der Geie— chen, haben endlich die Executiv Deputation zu Napoli di Romania bewogen, ihrerseits unterm 27. Mai (8. Juni) eine Verordnung zu erlassen, deren Zweck dahin geht, diesem Unwesen Einhalt zu thun. Nach Art. 1. dieser Verordnung hat kein anderes Fahrzeug, außer denen, welche zur griechischen Flotte gehoren, das Recht, die Kriegeflagge der Nation zu fuͤhren, oder in den griechischen, sowohl als in den benachbarten Mee— ren auf Kaperei auszulaufen. Im Art. 2. wird allen, selbst bewaffneten Fahrzeugen, welche zur griechischen Flotte gehoͤren, und außer ihren Dienst, Papieren, regelmäßige Kaper- eder Blockadebriefe von Seite der Regierung bei sich haben, oder durch eine besondere Er, laubniß des Admirals hiezu autorisirt sind, untersagt, neutrale Schiffe anzuhalten, wenn diese nicht Lebens, mittel, Kriegs Munition oder irgend einen Kriegs-Con—- trebande⸗Artikel einem Orte auf sfeindlichem Gebiete, der Flotte, den Armeen, oder den Festungen der Feince zu— fuͤhren. Dem Art. 3. zufolge, sollen nach Bekanntma— chung gegenwärtiger Verordnung als Piraten betrachtet werden: 1) Alle diejenigen, welche, ohne zur griechischen Flotte zu gehoren, auf Kaperei auslaufen; 2) diejenigen Fahrzeuge, die, wenn sie auch zur Flotte gehören, außer ihren Dienst-Papieren, nicht mit regelmaͤpigen, von der Regierung ausgefertigten Kaperbriefen, oder mit einer besondern Erlaubniß des Admirals versehen sind; 3) Alle kleinen als Kaper ausgeruͤsteten Fahrzeuge, die un ter dem Namen Misticks, Prahmen oder Kleftrinen bekannt

sind. Der Art. 4. befiehlt den Local-⸗Behoͤrden auf de Juseln und Kuͤsten Griechenlands, und den griechische Kriegsfahrzeugen, die mit regelmäßigen Papieren v- sehen sind, alle Fahrzeuge, die nach dem vorhergehende Artikel als Piraten betrachtet werden, anzuhalten, un uach Nauplia zu fuͤyren. von Seiten dieser Naubschiffe, sollen sie verfolgt, den Grund gebohrt, oder verbrannt, und die Man schaft derselben nach Nauplia geschickt werden. J Art. 5. werd der Bau von Prahmen, Kleftrinen i andern derlei Fahrzeugen, schifffahrt destimmt sind, von Bekanntmachung gega waärtiger Verordnung an, ausdruͤcklich verboten, in denjenigen, welche dergleichen Bauten unternommen) den, bei Geld- und Gefaͤngnißstrafe eingeschaͤrft, soh sogleich einzustellen, und kanftighin keine neuen zur ternehmen. Wenn die Gemeinden auf den Inseln an den Kuͤsten, wo dergleichen Fahrzeuge gebaut pe den, dieß nicht verhindern, sellen sie gleichfalls mit ein Gelesteafe belegt werden. Nach Art. 6. sollen alle Fah zeuge unter neutraler Flagge, welche Kriegs, Conth daude-Atiikel fuhren, und von Fahrzeugen, die zur gi chischen Flotte gehoͤten, und dem Art. 2. gemaͤß, m regelmäßigen Kaper- oder Blockade-Briefen versehe sind, genommen werden, unfehlbar nach dem Orte,! das Prisengericht seinen Sitz hat, zur Untersuchut und Entscheidung des vorliegenden Falles, gefuͤhrt ne deu. Wenn diejenigen, welche dergleichen Fahrzeugeg nommen haben, ehe sie selbe vor das Prisengericht fu ren, oder ehe die Entscheidung dieses Gerichtshofes solgt ist, Hand an die Ladung legen, sie ver schleype oder den Capitaͤn, die Matrosen oder die Passagie des genommenen Fahrzeugs verwunden, sollen sie nie dloß jedes Kaper-Anspruchs, den sie haben konnten, ve lustig, sondern auch als Piraten betrachtet, und d von den Gesetzen verhängten Strafen unterworfen w den. Endlich nach Art. 7. soll gegenwartige Erklaͤtn den Admirälen und Schiffs- Lommandanten der nein len Mächte im mittellaͤndischen Meere mitgetheilt, n selbe aufgefordert werden, ihrerseits mitzuwirken, d Mißbcäuchen Einhalt zu ihun, und den Raubereien Ziel zu setzen, welche den allgemeinen Unwillen g die ganze griechische Nation erregen, obwohl die T kungen derselben nicht bloß den Handel der Neuttal sondern auch den der Griechen deeinteächtigen, der Häauser, Eigenthum und selbst Leben haufig von dien Seeraäusern gefährdet werden. . . Lassabonn, 15. Juli. Die Regentin hat ei Proklamation eilassen, um? die Portugiesen darauf a merksam zu machen, daß die von dem Kaiser Don dro verleechene Eonstitution ganz verschieden von d aus einer revolutienagiren Faktion im Jahr 1822 sprungenen Machwerk ist. Waͤhrend in letzterem alle wahrende Prinzipien umgestuͤrzt worden waren, sind in dem jetzigen Grundgesetz mit Ruͤcksicht auf die gangenheit, auf die bestehenden Gesetze und die erwor nen Rechte aufrecht erhalten worden. Es ist, heißt n der Proklamation, die Pflicht eines jeden Portug sen, die Ausfuͤhrung dieser Charte ruhig abzuwart und die Bestrebungen aller derjenigen zu un terdeic welche aus den Ereignissen der neuesten Zeit Ver lassung zu Unruhen und zu Erregung von Mißverg gen schopsen mochten. . ? ö. 3. d. M. ollen die 3 Staͤnde der Consti tion den Eid leisten. . Königliche Schau (spiele— Dienstag, 8. August. Im in,, n,, Zaube floͤ,“ Oper in 2 Abtheilungen. Musi

Mozart. .

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Joh

welche offenbar zur Nag

ck 3765,

z69 74,

Allg nein e

preußische Staats- Zeitung.

Im Fall eines Widerstande

7

184.

Berlin, Mittwoch,‚, den gten August 1826.

Amtliche Nachrichten.

ö r 6 g eg.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Meck— enburg⸗ Streltiz sind nach Neu-Sitelitz ab ge— sugen.

Bei der am 2., 3, 4., 5. und 7. d. Monats ge— shehenen Ziehung der 8S0sten Königl. Kleinen Lorterie sel der Hauptgewinn von 10000 Thlr. auf No. 32763 fach Königsberg in Pr. bei Burchard; die näͤchstfoigen hen? Hauptgewinne von 2500 Thle. firclen auf No. B32 und 26800 nach Halberstadt bei Landwehr und ich Goͤrlitz bei Schmiot; uuf No. 19250, 29423 und 32724; 4 Gewinne zu kö00 Thlr. auf No. 28758, 30265, 32090 und 41743; Gewinne zu 1000 Tolr. auf No. 5952, 7705, 7923, z5ögz und 39645; 10 Gewinne zu 500 Thir. auf Ns. 595, 12605, 16177, 16863, 18579, 21002, 21288, 8zöb, 32230 und 35815; 25 Gewinne zu 150 The. auf No. 1067, 1142 1670. 2404 2821, g511, 15240. 5öslb, 15944, 18218, 18685, 20614, 22091, 22513, Bes7, 26118, 27272, 27313, 27799, 29627, 36468, zol, 35111, 39617 und 41319; 200 Gewinne zu Thlr. auf Noe 7, 149, 265, 327, 5a. 667, 730, zi, 971, 1109, 1159, 1284, 1830, 2005, 2223. 2518, Jve7, 2809, 3074, 3665, 3738, 3508, 4215, 4349, kö, A586, 4808, 5270, 5406, 5517, 5g36, 6557, 6?3, 6787, 6849, 6975, 7091, 7529, 7603, zl, 7853, 7565, 7916, 7947, 8322, 8868, 9173. bis, 9824. 9981, 10491. 10590, 10634, 10686, 11282, löl, 11593, 11672, 12447, 12450, 12651, 12800, zz308, 13359, 13372, 13465, 13561, 13566, 13630, zböb8, 13693, 13781, 14057, 14310, 14400, 14530, Ub8ss, 14781, 14845, 15384, 15641, 15789, 15912, 16426, 16949, 17221, 17288, 17696, 17719, 18118, 18197, 18348, 18414, 19015, 19327,

19778, 19849, 19936, 20600, 20460, 20669, 2106, 21493, 21496, 21581, 22055, 22081, 22262, 225609, 22946, 23189, 24038, 24573, 24815, 24826, 25101, 25614, 25754, 25859, 25917, 25965, 269001, 26056 26421, 26685, 26506, 26754, 26811, 27364, 27965, 27953, 28024, 28360, 28670, 28691, 28893, 29854, 30292, 30347, 360506, 30536, 30818, 30996, 31100, 31957, 32111, 32655, 32840, 32870, 32983, 33376, 33806, 33897. 34300, 36541, 34717, 34927, 354633, 35456 35636, 35879, 36145, 36384, 36498, 36845. 37050, 37181, 37734, 37968, 38051, 38101 38831, 38913, 39096, 39511, 39573. 39893, 40770, 40992, 41288, 41455 und 41816.

7829, 19519, bbl0, 1982,

5b9göõ, lbll9, bog, 8561, 0b85, z2b76, zoll, 558,

35153, zo983,

3 Gwinne zu 1500 Thlr.

7638,

Der unterm 20. Oktober 1824 zur 65sten kleinen Lotterte bekannt gemachte Plan, bestehend aus 42000 Loosen zu 3 Thlr. Einsatz, und 9000 Gewinnen, ist auch zur naäͤchstfolgenden 81sten Lotte ie beibehalten, deren Ziehung den 20. Seotember d. J. ihren Aufang nimmt.

Beilin, den 8. Agaust 1826.

Königl. Preußische General-Lotterie⸗ Direktion.

Angekommen. Se. Exe'll. der Geheime Staats— Minister, Freiherr von Brockhausen, von Baden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 2. August. S. K. H. der Herzog von Orleans ist am 22. Juli von seiner Reise nach den Bocromäiichen Inseln zurück in Genf angekommen. Da indessen saͤmmtliche Gaͤsthäuser mit Fremden ange— füllt waren, so mußte S. K. H. in dem nahe belege— nen Städtchen Carouge ein Unterkommen suchen.

Das Pairsgericht beichäftigt sich gegenwartig mit den Anschuldigungen gegen den Armee-2Jatendanten Sicard; die Maßjorität spricht sich dafür aus, daß kein Grund sei, gegen denselben weiter zu verfahren.

Zu Nemours hat sich ein Ereigniß zugetragen, wel⸗ ches einzig in seiner Art ist und zur großen Belustigung der Zeugen desselben beigetragen hat. Ein Executor B. hatte den Auftrag erdalten, den Maͤller R schulden— halber zu verhaften. Nach vielen fruchtlosen Versuchen, seinen Auftrag auszuführen, erscheint er eines Tages von zwei Gendatmen begleitet im Hause des Muͤllers im Augenblick, wo letzterer noch zu Bette war. Der Entschluß des Muͤllers ist jedoch bald gefaßt und ausge— fuͤhrt; er entspringt, obgleich beinahe nackt, durch eine Hinterthuͤr, eie nach dem Fluß führt; der Executor setzt ihm nach und wollte ihn eben festhalten, als der Muller ins Wasser springt. Nur einen Augenblick be— sann sich der entschlossene Diener der Themis; der naͤchste sah ihn schon die Fluthen durchschneiden und dem Fluͤcht— ling nachschwimmen. So gelangen beide an das an— dere Ufer, wo abermals ein Wettrennen beginnt, wel⸗ ches der Muller wieder dadurch in ein ihm guͤnstigeres Element lenkt, indem er in einem nahe belegenen Kanal springt, wohin ihm sein Verfolger augenblicklich nachsetzt. Dies Wettschwimmen dauerte schon einige Zeit, als der Muͤller ploͤtzlich umkehrt und dem Exekutor anbietet, sich ihm unter der Bedingung zu ergeben, daß er ihm den