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noch sehr entfernt zu sein, wenn man, trotz aller Be— muͤhungen des aus so vielen erlauchten Personen beste— henden Gefaͤngnißvereines, und unerachtet der bestänei— gen Wandernngen des Menschenfreundes Hrn. Appert, nech täglich die Formel in den Kriminalurtheilen anhoͤ— ren muß, darch weiche das lebenslängliche Galeerenleben nebst dem Pranger und nebst dem vrennenden Stigma ausgesprochen wird. Dazu gesellen sich noch andere Zuͤge der schrecklichen Wirkung, welche diese, Rache vielmehr, als Strafe auf den Verbrecher hat; die franzoͤsischen Galeerensträflinge, besonders die lebenglaäͤnglichen, sind alle in beständiger Verzweiflung. Die Ursache davon suchen die Beobachter theils in der Härte ihrer Be. handlung, theils in der niederschlagenden Idee, daß, wenn sie auch einst aus Begnadigung, oder weil fie nicht lebenslänglich verurtzeilt sind, loskemmen, die Brandmarkung ihnen doch den Ruͤckweg in das gesellige Men chenleben beinahe ganz versperrt. Aus dieser Ver— zweiflung entsteht suͤr die Aufseher und Schergen der Bagnos eine bestäntige Tosesgefahr; denn ein täglicher naher Verkehr zwischen diesen Dienern des Gesetzes und den Straäͤflingen ist unvermeidlich, und fast jeder einzelne Diener befindet sich in dem Fall, sich irgend einen Tod— feind unter Letztern durch Ausübung seiner Amtspflicht gemackt zu haben. Daraus erklärt sich solgende schauer— volle Scene, die man in einem so civiltsirten Lande, wie Frankreich, nicht anzutreffen glauben sollte. Am 20, Juli wurde in Brest ein Galeerensträfling ven dem Special gericht der Marine, von dessen Aussprüchen kein Appell an den Kassationsheöf und noch weniger ein Schritt vor den König um Guade statt findet, zum Tode verur— theilt, weil er den Aufseher des Holzmagazins, dei der Arbeit im Magazine, zu ermorden versucht hatte. Die ses Urtheil wurde am folgenden Tage vollzogen. Ber der Vollziehung maßten alle Galeerensträflinge zugegen sein; Alle in ihren Ketten. Wahrend der Scharfrichter den armen Suͤnder an das Todes brett band, mußten Alle mit entbloͤßtem Haupte niederknien; auf der gan— zen Linie waren Kanenen aufgepflanzt; man lud sie in ihrem Angesichte; das Militair der Bedeckung lud eben, falls scharf in ihrer Gegenwart, und war kommandirt ins Feuer. Unter diesem Schreckensceremoniel und bei tiefem Stillschweigen, fiel das Haupt des Verbrechers. Die Frage bei solchen Erscheinungen in unsern Tagen kann nicht sein, ob die feineren Sitten mit diesen gro— ben Formen bestehen konnen; sondern es handelt sich blos um den Zweifel darum: Darf die Justiz in einem Lande, wie Frankreich, das eine Charte und lauter ge schriebene Gesetze hat, sich erlauben, eine Hinrichtung unter solchen neuen Ceremonien zu verfugen, wie gie geladenen Kanonen und Gewehre in Brest, und die Vollziehung eines Todesurtheils in Gegenwart der gan— zen Galeere? Daruber steht in unserm Gesetzbuche keine Festsetzung.
Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 70 C. — Dreiprocent. bb Fr. 40 C.
London, 8. August. Am Sonnabend kam ein Koöͤnigsbote mit Depeschen von Hrn. Lamb aus Madrid im auswärtigen Amte an.
Vergestern hatte Graf Liewen Geschaͤfte mit Hrn. Canning im auswärtigen Anett.
Gestern gingen aus dem auswärtigen Amte De— peschen an unsre Botschafter in Paris und Madrid ab. Hr. Canning ist gestern mit seiner Gemahlin nach Brighton abgereist.
Ein Gefuch an den Lord⸗Mayor, daß derselbe eine Gemeinde Halle versammeln moge, um eine Bittschrist an Se. Maj. wegen baldiger Versammlung des Par— laments zur Erwägung“ der oͤffentlichen Noth und voͤl— ligen Aushebung aller Abgaben ven Korn- und Mehl— Einfuhr zu berathen, erhält häufige Unterschriften.
Tod den
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Herzog v. Manchester in Jamaika noch in einigen N naten nicht werde ernannt werden. .
Naächstens geht unser Gesanete an den Brasil. H= Hr. W. Gorden, mit dem S4 Kauonenschiff Gangs Adm. Otway, und dem Heron, von Portsmouth aß. Die unbenutzten Capitalien und Saldo's bein sern Banquiers und Wechselmaklern sind uͤber alles B, spiel groß. Mehrere haben sie, um nicht soviel zu wahren, in die Bank von Englans niedergelegt. Zeitungen aus Porto bis zum 25. Juli enthalte amtliche Bekanntmachungen, nach welchen einige Ta früher in Chaves eine nächtliche Versammlung, wel der Verfassung entgegenwürken wollen, durch Trupnm verhindert und die Ruhestörer verfolgt worden, da Hauptanfuͤhrer, Brigadier Madbureira, aber entkam. Gefangengenommenen destanden aus Advokaten, M tairs, einem banquerotten Kaufmann und vielen Anzen mit Sensen, Knitteln und Karabinern bewaffnet, sie auf der Flucht wegwarfen. Sie hatten gerufen: lebe Spanien, um uns einen absoluten Konig zu geh Engländern und Allen, die eine Verfassung? schwören werden!“ Chaves war auch der Ort, won Ausschlag des jetzigen Grafen v. Amarante wider? lrühere Verfassung zur Reife kam.
Aus Messina vom 12. Juli wird die Ankunfstse
nes Britt. Schöoners aus der Bantry ⸗ Bai (Irland . Lord Cochrane's Gefolge, nach Corfu bestimmt, g mele et. . Wir haben Zeitungen von Madras bit zum 1 Marz. einem Monate keine Nachrichten von Sir A. Campbeh auch in Laleutta fehlte es bis zum 27. Februar ga an amtlichen Nachrichten über Rangoon. Sir Arch dald war bekanntlich am 26. Febr. von Melleun gegt die Hauptstaet aujgebrochen. In Madras meinte ma eine ileine Expeditien von 500 M., die uͤber Munnspo abgegangen, ecuürfte Unmeraposcra noch eher als S Archisald erreicht haben. — Man erwartete, daß Lu ombermere bald mit dem Belagerungeheer von Bhun zore aujbrechen wuͤrde. Dort hatte man mit ch Muͤhe wenig oder gar keine Schaͤtze vorgefunden.
Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung wil man Naͤchticht haben, daß die Birmanen nach geuen Ausbruch der Feindseligkeiten einige Vorhhl errungen hatten, und gestern ging in der City ein Bi aus Vellore vom 10. Mat von Hand zu Hand, dem; solze die Brittische Armee auf ihrem Marsche nachllme capura eine voͤllige Niederlage erlitten haben und Si Archibald Campbell gefangen sein sollte. Dias Schte den soll mit sem Schiffe Wellington üuͤber Madbras a ekommen sein; ale andere Briefe erwähnen jeder nichts von diesem Ereigniß, und es erscheint daher s unglaubwuͤrdig.
Die Minister beabsichtigen, tungen Ersparnisse einzusuͤhren.
Bei der großen Noth der Weber in Dublin h man von dort aus ein Gesuch an Se. Maj. den Koͤnig g sandt, das zur Errichtung eines Denkmals seiner wesenheit in I land unterschriebene Geld zur Gruͤndun
bei mehrern Verm
Zweifel bewilligen werden. ren von 23,000 Selaven, mit Einschluß der Kinde
von ihren Herren erkauft.
im auswärtigen Amte. hatte auch Lord Bexley Geschaͤfte daseldst.
Der Courier versichert, daß ein Nachfolger fuͤr den
Man hatte zu der Zeit daselbst seit mehr al
einer Vorschuß-Anstalt an bedrängte Handwerker ver wenden zu durfen — eine Bitte, welche Se. Maj. ohn
Auf Grenada haben in den letzten anderthalb Inh 170 ihre Freilassang fuͤr 10, 864 Pfd. St. 10 Sh. 111
London, 11. August. Am 8. hatten der Koͤnig portugiesische Gesandte und der Ritter von Neumann von der Kaiserl. oͤsterreichischen Gesandtschast, Geschaͤst Am Nachmittag desselben Tit Am selbet Tage wurden an unsere Gesandten im Haag und is Hr. Canning ist nebst seiner Gemahlin nech in
Paris Depeschen aus dem aucwartigen Amte abge— ertigt. l Vorgestern sind Depeschen von unserem Gesandten in Lissabonn, Sir William A'Lourt, an den Minister Lanning eingelaufen, und gestern kamen Depeschen ven Lord Granville aus Paris im auswärtigen Amte an.
Die Nachrichten aus den Manufacturdistrikten wi— jersprechen sich unter einander in Ansetzung der Ver— hesserung des Verkehrs; doch kann man es als ein star— es Zeichen der fortschreitenden Besserung der Verhaͤlt— sisse ansehen, dar bei der Bank bereits einige Rimessen ar Erstattung von Darlehnen eingegangen sind.
In Dublin haben dieser Tage, in Folge der Arbeits hsigkeit in den niederen Klassen, unruhige Auftritte üttgefunden, welche mehrere Verhaftungen noͤthig nach ten.
In Liverpool hat sich am 7. d. ein trauriger Vor— U ereignet; ein bedeutendes Waarenmagazin ist nam— ich mit furchtbarem Krachen eingestürzt und hat ein leines Wohnhaus nebst mehreren Arbeitern, die gerade pnrt an einem Bau beschäftigt waren, unter den Rur— n begraben. Durch die schnell zur Hälfe Herbeieilen en wurden 5 Personen zwar noch am Leben, aber meist scwer verletzt, unter den Truͤmmern hervorgezogen, zwei personen wurden todt gefunden und zwei Kinder werden ermißt. —
Oberstlieutenant Fanshaw ist in der Fregatte Blonde, lipt. Locd Byron, nach der Insel Bermuda abgesegelt, m wegen der daselbst mit ungeheuren Kesten errichte, m Festungswerke Bericht an das Colonialamt abzu- tte r.
Zvischen dem Lord-Kanzler und dem Vice Kanzler 1d zur besendern Freude der Morning-Cyhronicle, die ch lo oft uͤber die Maͤngel des Englischen Gerichtswe— 16 beschwert hat, Mißhekligkeiten ausgebrochen. Andre üitter meinen dagegen, daß das Ansehen der Gerichte zmten dadurch litte.
Die Times fuͤhren folgende Aus iuͤge aus Parlaments Dekumenten an: Im Jahre 1822 kostete die Armee „07,855 Pfd. St., die Marine 1 672 422, die Artille—
e öb7, 773, das Civil (Departement 327,419, die ver- nschten Ausgaben 2619; zusammen 5,289,057 Pf. St.
Im Jahre 1823: die Armee 2 990,269, die Marine 675 358, t ie Artillerie 379 692, das Civil Departemen! 3,731, die vermischten Ausgaben 2226; zusammen zlt,248 Pf. St. — Im Jahre 1824: die Amime— iz, 780, die Marine 1,647 035, die Arttllerie 367, 755 6 Civil Deoartement 387,465, die vermiichten Ausca 2408; zusammen 5 317,445 Pf. St. — Im Jahre Lö: die Armee 2 906 40, die Marine 1 593 629, di nillerie 373,483. das Civil-Departement 425 989, die mischten Ausgaben 2456; zusammen 5. 302,499 Pf. St.
In der City waren heute eine Menge saruntlos— truͤtzte, die alle auf Ntederdruͤckung der Fonds ab öckten, in Umlauf; so hieß es: Hr. Canning werde werzüͤglich in einer wichtigen Sendung nach Paris gehen; aus Indien seien über Bordeaux traurige sichrichten eingelaufen u. s. w. Consels sielen in Fele sen auf 3 und wurden wohl noch tieser gesunfen ln, wenn nicht ein angeshener Makler 50,000 Pf. lauft und sich zu noch weiteren Käufen geneigt ge, ) hätte, worauf Consels sich wieder zu 753, 3 er— en.
London, 12. August. Gestern gingen aus dem kliwärtign Amt Depeschen an Lord Granville in Pa— , auch uber Gothenburg an unserm Boihschafter in 1ßland ab.
Die Hefjeitung meldet vie Ernennung des Lorde E Montaqu (also nicht seines Brupers zes Herzog
Brigbten, so wie auch der bisherige Sprecher des Un terhauses.
Der Lord Kanzler i seinem P f 1 zler ist ven seinem Pedagra fast ganz
AUnzern hören wir, (sagen die Times) daß, auf
wessen Begehren oder aus welchem Grande, wissen wir nicht, die zum Dienst Geiechenlands aus gerüsteten Damps⸗ bote in der Themse angehalten worden sind. 9 Consols clossen gestern zu 783 Gels. Ein starker Verkauf in Schatzkammerscheiuen für das Kanzlei Ge— rickt machte gleichwohl wegen des Geld, Uederflusses keine große Wirtung.
. St. Peters burg, 8. August. Ihre Katserl. Ho— heiten der G oßfürst Toronerse uns die Groß fürstinnen Mattie und Olga sind am 30sten v. Mts in vellkemme⸗ nem Wonlsein in Moskau emingetreffen. Ihre Maj. die Katsetin Murter war Lenselsen eisige Werst entge— gengefahren.
ö. Se. Majestät der Kaiser haben den wirklichen Staatsrath Dloudoff zu Höͤchstißrem Staats-Seeretair ernannt.
Die verewigte Kaiserin Elisadeth hatte die Absicht gehegt, 300,000 Rudel von Ihren Einkünften zur Un— terstuͤtzung solcher Wittwen und Wasen von Crioildeam— ten zu verwenden, welche gesetzlich keine Ansprüͤche auf Pennon oder andere Unterstüͤtzung aus Staatskassen haben, durch ihre Durfttgkeit aber des M tleidens werth erscheinen. Um diese Absicht der Vertewigten zu erfüllen, haben Se. Maj. der Katser, nach Jahalt ei— nes an den wirklichen Geheimen Rath Toutelmine ge— ichteten und jetzt in der Senatszeitung erschienenen Releripts vom 8. Juni, das Departement der Apana— gen angewiesen, ersterem im Laufe dieses Jahres die Summe der 300,000 Rubel zu uderweisen, welche als Kapital dienen sollen, dessen Zinsen, dem Willen der hochseligen Kaiserin gemäß, zu Pensienen oer verge dachten Art verwendet werden.
Am 25. April d. J. Nachmittage halb à Uhr, em⸗— pfand man zu Elisabethpool ein starkes Erddeden, das 20. Minuten dauerte und von unterirdischem Getsse begleitet war. Es hat jegoch gluͤcklicherweise keinen Un— fall veranlaßt.
Vom Main, 11. August. Im gegenwärtigen Sommer Semester belief sich die Gesammtzahl der Stu— ierenden auf der Hochschule zu Würzburg auf 644. Davon studieren 133 Theologie, 212 Rchts, und Ca— meral Wessenschast, 165 Medizin, Ehtrurgie und Phar— mazie, und 123 Philolsophie.
Die Lau stande des Großherzogthums Hessen sind fuͤr den 3. September einberufen worten,
Nom, 30. Jullt. Am 27. d., M. um 7 Uhr Abends besuchte der heilige Vater unvermuthet zu— eist das heil. Geistspttal, wo er sich drei Viertelstun— den aufhielt, und Alles genau untersuchte, und sodann dat Arbeitshaus bei den diotlettanischen Bädern, dessen Einrichtung er ebenfalls sorgfältig prüfte. — Am 24. d. wurden in der Kirche der Priester der Misstong— Kongregation in Assistenz des Patriarchen von Kon⸗ stantinopel und des Erzbischofs von Damate der neue Bischof von Leuea in p. Inf. Monsignor Filippo de Angelis, und Monstguoe „Francesco Spolorrtni, Titu, lar, Bischof von Diokletianepolss und G-Guffragan der Diszes von Sabina vom Kardinal Galefft konsekrirt, — Am 25. Juli zeigte der Thermometer auf der Stern— warte des Collegio iomano um Mittagszeit 24 Grate.
Zu Raving geschah am 24. Juli Abend «é auf den kLegaten ker Provimj, Kardinal Rivatola, von unbekann— ter Hand ein Pistolenschuß, der aber nur den im Wagen neben ihn sitzen den Kanontkus Muti traf. Man hielt den Thäter für einen Fremden. Am 25. wurde wegen
Manchester) zum General Postmeister.
der glücklichen Rettung de Hrn. Kardinals ein Tedeum gesungen.