1826 / 200 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Bericht von den Verhandlungen der Brasil. Deputir— ten, Kammer am Sten d. und sagt in der Einleitung,

es werde hiemit ein erster Versuch dieser Art gemacht,

nur muͤsse man bedauern, nicht auch die Debatten des Senats geben zu können, weil man nicht im Stande gewesen, einen Berichterstatter aufzutreiben, oder je⸗ mand, der das Aufnotiren der Vortraͤge unternehmen wollen. An jenem Sten beschäͤftigte sich die Abgeordne— ten⸗ Kammer mit dem Berichte ihres Handels,, Land—⸗ wirthsschafts,, Manufactur⸗ und Schifffahrts / Aus, schusses uͤber ein vorgeschlagenes Gesetz, die Regierung und geistliche Koͤrperschaften zu verpflichten, nur Arti⸗ kel, die in Brasilten manufaeturirt seien, zu verbrau, chen. Der Ausschuß hatte auf Verwerfung des Vor— schlags angetragen. Einige Abgeordnete hoben den Um— fang, den die Brasilischen Manufacturen bereits gewon— nen, sehr heraus und behaupteten die Nothwendigkeit, sie zu schuͤtzen; allein die Mehrheit fand in dem Vor— schlage einen Angriff auf die Handelsfreiheit und die Meinung des Ausschusses ward angenommen.

zen Carl den Namen Carlsbruͤcke erhalten. Daselbst ist am 30sten Juni vom Magistrat in Uebereinstimmung mit den Stadtverordneten die errichtete Sparkasse er offnet; bis jetzt sind 1281 Thaler eingelegt. Die An— lage der Chaussee auf der Berliner Straße ist bis zum Kirchdorf Grunau, zwischen Heiligenbeil und Braung— berg, vorgeruͤckt, und wird bis zum 1. Sept. bis zum

Einsiedlerkruge eroͤffnet sein. ; Am 13. v. M. hat der Kantor

Magdeburg. zu Alvensleben das seltene Fest des 50jäͤhrigen Amte— Jubiläi zugleich mit seiner goldenen Hochzeit gefeiert.

Allgemei

in me.

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preußische Staats- Zeitung

Die Einwohner und viele Geistliche und Schullehrer

der Umgegend nahmen an der Feier Theit. Marienwerder. Als seltene und merkwuͤrdige Naturerscheinung verdient angefuͤhrt zu werden, daß im Konitzer Kreise, in den Amtsdoͤrfern Friedrichsbruch Borsk, Woͤzydze, Lippa, Czyste und Barlogie die soge— nannten Sprengsel, eine Art Heuschrecken, in den Reg genfeldern großen Schaden angerichtet, und das Getrend theilweise ganz herunter gefressen haben, so daß mehrere Einsassen nicht das nöͤthige Saatgetreide, viel weniger das erforderliche Brodbkorn gewinnen werden. Auch i

mehreren Ortschaften des Schlochauer Kreises haben

diese Sprengsel bedeutenden Schaden angerichtet.

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Breslau. Der Medicinal-Rath Dr. Vogel zu. Glogau hat ein Stuͤck Acker von ungefähr 3 Morgen dazu bestimmt, daß die 6 ersten Lehrer des katholischen und des evangelischen Gymnasii, imgleichen der refor— mirte Prediger, davon einen eigenthuͤmlichen Garten zu gleichen Theilen erhalten, und diese Garten den resp. Stellen verbleiben sollen.

Stettin. Die Hoffnung der Swinemuͤnder Ein wohner, daß das dortige Seebad eine zahlreiche Be degesellschaft versammeln werde, ist in Erfuͤllung gegan gen. Am 29. Juli befanden sich in Swinemuͤnde zun Gebrauch des Seebades, ohne die zahlreichen Durchrei senden, 477 Badegaͤste mit 116 Dienstᷣoten. Das wo chentlich sechsmal in Gang gebliebene Dampfschiff ha im Juli und auch seit dem 29. Juli, vorzuͤglich abe zum 3. Aug. d. J. eine große Anzahl Badegaͤste nach Swinemuͤnde befoͤrdert. Die Swinemuͤnde besuchende Fremden, welche kein Seebad gebrauchen, sind vielleich

Der zu Alc-Raudten verstorbene Moltheser / Ordens 7d] ahireicher gewesen, da der Swinemuͤnder Hasen z z

Ritter v. Schweinitz hat der evangelischen Schule zu Lehsewitz, Steinauer Kreises, ein Legat von 124 Rthlr. mit der Bestimmung vermacht, die Zinsen zum Schul gelde ꝛc. fuͤr arme Dorfkinder zu verwenden.

Danzflg. Der Seebade⸗Ort Zoppot kommt immer mehr in Aufnahme. Es befanden sich Anfangs August uͤber 80 Familien daselbst, wovon einige aus dem Aus, lande. Königsberg. Fuͤnf Fischerwirthe aus Groß Kuhren geriethen, als sie vom Fischfang zuruͤckkehrten, bei einem

das neue Seebad und das zur Fahrt dahin einladend Dampfschiff, welches die Fahrt zwischen Swinemuͤnd und Stettin stets in 6 bis 7 Stunden gemacht he und bisweilen auch nach der Insel Ruͤgen geht, Sy nemuͤnde fuͤr In, und Auslaͤnder, vorzuͤglich fuͤr Bern ner und Stettiner, zum Bestimmungsort fuͤr Vergn

gungsreisen gemacht zu haben schien. ;

heftigen Sturm auf eine 200 Schritt vom Ufer befind⸗

liche Sandbank. Ihr Boot wurde von den Wellen zer, schlagen, wegen des heftigen Sturmes konnten sie sich nicht durch Schwimmen ans Land retten, da eilten Fischerwirthe, die ihre Noth erblickten, an den Strand, warfen sich in einen Kahn, und retteten unter Gefahr ihres eigenen Lebens die Verunglückten. In Memel sind im vorigen Monat 67 Schiffe eingelaufen, nehm⸗ lich 51 Schiffe mit Ballast, 7 mit Salz, 1 mit Stuͤck⸗ gut, 2 mit Dachpfannen, 1 mit Heeringen, 1 mit Theer und 1 mit Steinkohlen. Ausgelaufen sind o8 Schiffe, davon 61 mit Holz, 6 mit Saat und 1 mit Roggen. In Pillau sind A4 Schiffe angekommen, davon 27 mit Stuͤckguͤtern, 16 mit Ballast und 1 mit Kalk. Ausge, gangen sind 46 Schiffe, 16 mit Getreide, 13 mit Stuͤck— guͤtern, 10 mit Holj und 7 mit Ballast. Auf die hie— sigen Handlungsspeicher sind vom inlaͤndischen Getreide aufgemessen: 71 Last Weizen, 119 L. Roggen, 12 L. Gerste, 58 L. Hafer, 5 L. weiße und 1 L. graue Erb. sen. Vom auslaͤndischen Getreide sind A3 L. aufgemessen. Nach dem Auslande sind 233 Last abgemessen. In Me— mel ist eine zweite Bruͤcke uͤber den Dange Strom er— baut, und hat mit Genehmigung Sr. Hoheit des Prin,

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 26. August. Im Opernhause: „D Fuͤrsten Chawansky,“ Trauerspiel in 5 Abtheilunge vom Dr. E. Naupach. (Mad. Schroͤder-Kunst, von K. K. Hoftheater zu Wien: Zarewng Sophia, Gastrolle. Mad. Schroͤck: Maria. Mad. Valentin

elena. 9 . 27. August. Im Opernhause: „Tm ered,“ heroische Oper in 3 Abtheilungen. Musik vo Rossini. (Mad. Marschner, vom Hoftheater zu Lass Amenzgide, als Gastrolle. Mil. Hoffmann Tancred.)

Im Schauspielhause: Von der Gesell schaft ö Französischen Theaters zu Warschau werden folgend Stuͤcke vorgestellt: „Le Tyran domestique,“ Dram n 5 actes. Hierauf: „Le Erécepteur dans Em barras,“ Vaudeville en 1 acte.

In Charlottenburg. Zum Erstenmole: „Der San fagon,“ oder: „Er macht keine Umstaͤnde“, Lustsp in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen des 89 Hierauf: „Dte Reise nach Dieppe,“ Lustspiel in 3 theilungen, nach dem Franzoͤsischen, von Carl Blum.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Nedacteur John.

Berlin, Montag, den 28sten Au gust 1826.

in

Amtliche Nachrichten. Krecit des Tages.

Seine Masestaͤt . der Koni ĩ ; t g haben dem Geheimen n,. Sas rge Au gu st w Fibbentrop den . zu ertheilen geruhet.

2 2 28

* S gr r Prinz Au tu st von Preu, , . Hohzit der Herzog von Cumber— P j 5 O ö e, , , g, ,. Pr. abgegangen. ind nach Königsberg

Angekommen. Der Kais. Oesterr. auß

ng i 3 ßerordent⸗ * Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. c. Hofe, Graf Palfy von Erdödy, von Dob—

Lbgereist. Der Geheime Legations⸗ Rath und sesseitige Geschäftstraͤger am Kaiserl. , Psofe, Dr. von Olfers, uͤber Frankfurt a. M. nach ie Janeiro.

Der Kais. Russische Feldjäger Cziankow als futier nach St. Petersburg. . ; 1

Du rchgereist. Der Kaiserl. Russische Feldjäger min uͤber Breslau von St. Petersburg nach Endon.

Der Königl. Großbritt. Kabinets-Kourier Kraus m Warschau uͤber Weimar nach Frankfurt a. M. ;

Zeitungs-Nachrichten. A u gland Paris, 21. August. Im Uebungelager zu St.

bmer hat vorige Woche ein großes Fest stattgefunden, zlches der commandirende General und die Obersten

dortigen Regimenter veranstaltet hatten. Wettlaäͤufe E Soldaten, sowohl in leichter Kleidung als im voll, ndigen Anzuge mit ihren Waffen, Tanze und andere Jergnuͤgungen wechselten ab, und es waren die Anstal⸗ n so getroffen, daß ungeachtet die Belagerungsarbeiten ketdauerten, saͤmmtliche Truppen abwechselnd Antheil a der Festlichkeit nehmen konnten. Abends war das

ganze Lager erleuchtet und ei ; n o. , glänzendes Feuerwerk be⸗ em großen Generalstabe ste ie ß Veraäͤnderungen bevor; nm,. 5 . . kuͤnftig weder ( 3 80 . nftig r Generallieutenants, noch Fel? marschal noch Lieutenants sein und derselbe nur m Offizter ö vom Obersten bis zum Hauptmann heraß bestehn ? 87 Offiziere eines andern Grades werden ander weiti ( der Armee angestellt werden. 36 Folgendes sind die Motive, auf die fich die bereits erwahnte, Entscheidung des koͤnigl. Gerichtẽhso fes in d Sache des Hrn. von Montlosier gründet: „Nach ** hoͤrung der Bemerkungen mehrerer Mitgliede? über u. in einer von dem Grafen ven Montloster unter jeichne⸗ ten, und an jedes einzelne Mitglied des Gerichte: eingeschickten Denunciation u. s. w.; und nach weiter Anhörnng des Generalprokurators des Königs und . nes Requisitoriums, das darauf hingeht, daß der 6. richtshef erkläre, es liege kein Grund zur BSerathu e vor. In Betracht der Beschluͤsse des Pariser Patlame 4 von 1762; der gleichstimmigen Deschluͤsse der . Parlamente des Könizreichs; des Edikts Ludwi 2 = von 1764; des Edikts Ludwigs XVI. vom Mere 2 ; 17773 des Sesetzes vom August 1792, des Dekrete Messider des Jahres 12; in Betracht, daß aus besa . Beschluͤssen und Edikten erhellt, daß die bestehende ** setzgebung der Wie derherstelung der sogenannten Ges⸗ . schaft Jesu, unter welchem Namen sie sich auch . moͤge, foͤrmlich entgegen ist; daß diese Edikte un? Se schlůsse auf die anerkannte Unvereinkarkeit der Stund saͤtze der besagten Gesellschaft mit der Unadhaͤngigkeit jeder Regierung gegründet, und daß diese Srundsat außerdem mit der konstitutioneken Charte als nunmer rigem Staatsrecht der Franzesen unvereindar sind; aber auch in Betracht, daß aus eden dieser Seset ges ung sich ergiebt, daß es nur der hoben Pelizei des Königteichs zusteht, die Kongregatienen, Affecigtienen und andern Anstalten dieser Art, welche gegen desagte Schlůͤsse Edikte, Gesetze und Dekrete errichtet sind oder noch er; richtet werden sollten, abzuschaffen and zu verbieten; was ferner die anderen in besagter Schrift des Stafen von Montlosier angeführten Thatsachen detrifft; in Be⸗ tracht, daß, was auch ihre Dichtigkeit sein möge, die dabei vorkommenden Umständen, fur jetzt, kein Berbre— chen, noch Vergehen, noch eine Sesetzesũùdertretung aus⸗ machen, woruder der Gerichtshof zu urtheilen lefagt wäre; erklärt sich der Gerichtshof für incempetent. Der Gerichtshof hat seine Generalver sammlung bei ge⸗ schlossenen Thuͤren gehalten. Alle in Paris anwesenden Magistrate, vier und fünfzig an der Zabl, kamen im Audienzsaale der ersten Kammer unter dem Präßdinm des Hen. Segugier zusammen. Hr. Jacquinot de Pam⸗

pelune wohnte als Seneral-Prekurater dieser Versamm⸗