1826 / 209 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 07 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Berichte aus England lauten gleichfalls guͤnstig, und Ales scheint anzudeuten, daß die Krisis, in welcher sich der Handel befand, 6 6 ast und daß densel—⸗ ine guͤnstigere Periede erwartet. 9 , August. Die Polizei hat einen ver⸗ abschiedeten Offizier, Namens Padilla, verhaftet, der Leute warb, und schon eine große Anzahl Pferde ge⸗ kauft hatte, um eine constitutionellen Guerilla zu bil⸗ den. Mehrere Personen hoͤheren Ranges sollen durch pie bei ihm vorgefundenen Papiere compromittirt sein. Die Familie des Marquis von Casa⸗ Florez, un⸗ seres Botschafters in Lissabon, ist nach dieser Stadt ab⸗ gereisst, woraus man schließt, daß das gute Vernehmen zwischen den beiden Hoͤfen nicht gestoͤrt werden wird. Wus Lissaben meldet man, daß viele hoͤhere Offiziere der Armee entlassen worden sind. In der Provinz Tras— os-Montes soll die Ruhe vollkommen hergestellt sein, nachdem die Empoͤrer des 24sten Regiments sich, durch Ucberredung bewogen, ruhig haben entwaffnen lassen. Türkei. Nach einem Schreiben aus Corfu vom 31. Juli (im Diario di Remah ist zu Cardami zwischen den Mainetten und den von Ibrahim Pascha zur Be⸗ setzung von Mistra abgeschickten Truppen ein blutiges Gesecht vorgefallen. Die Türken wurden groͤßtentheils niedergehauen, nur wenige retteten sich mit der Flucht nach Nißi. Die Mainotten erneuerten den Schwur, eher zu sterben, als einen Fußtritt Erde fahren zu lassen. Die griechische Regierung hät beschlo ssen, mehrere auslaͤndifche Regimenter in ihren Sold zu nehmen. 69 Drei und zwanzig zur tuͤrkischen Flotte gehoͤrige Schiffe sind in den Hafen von Mo don eingelaufen; andere find nach Alexandrien gesegelt. Zu Calamata sind aus Candia 8000 Araber angekommen, mit welchen, in Ver— bindung mit andern

15,0900 Mann, Ibrahim Pascha Napeli di Romania blockiren will.

Dieser Platz ist mit Mund- und Kriegsvorraͤthen reichlich versehen. Seine Walle sind mit Kanonen bepflanzt, und die Festung Palamidi, die beste in der Levante, befindet sich im trefs— lichsten Zustande. Die Allgemeine Zeitung spondenz Mittheilungen: Triest, 23. August. Brie ; ; und 29. Juli melden Folgendes: „Die tuͤrkische Flotte hatte sich in zwei Divisionen getheilt: eine davon se— gelte nach Suda, Lie andere nahm auf Metelino und Seio Truppen an Bord, und griff Samos an. Sehr bald traf aber auch die griechische Flotte, etwa A0 Se gel stark, unter Sachturi's Anfuͤhrung, daselbst ein. Es entstand gegen den 27. Juli ein Gefecht, worin es den Griechen gelang, mittelst ihrer Brander ein großes feindliches Schiff anzuzuͤnden. Am folgenden Tage dauerte der Kampf fort, ohne daß man auf Syra den Erfolg kannte. Ibrahim, der mit ungefahr 4000 Mann auf Maina vorgeruͤckt war, hatte drei Gefechte mit den Griechen, und zog sich, da er in allen dreien unterlag, in eiliger Flucht nach Calamata zuruͤck. Man schaͤtzt feine ganze dermalige Truppenmacht in Griechen— land auf bis 5000 Mann; so daß die Griechen sich eutschlossen haben, offensiv gegen ihn zu verfahren, zu welchem Ende E000 Rumelioten aufbrechen sollten, um fich mit den uͤbrigen im Felde stehenden Korps zu ver— einigen. Athen vertheidigt sich tapfer gegen das feind— lich Korps, das sich unter seinen Mauern gelagert hat; es fehlt in der Stadt weder an Lebensmitteln nech an

muthigen Soldaten.“

Bucharest, 12. Aug. Nach Briefen aus Konstan— tinopel soll der englische Botschafter, Hr. Stratsort Canning, (vermuthlich auf eine vorausgegangene Be⸗

schwerde der Pforte) dem Divan eine Note uͤberreicht

enthaͤlt folgende Corre—

fe aus Syra vom 28.

8 n e

haben, worin er den Lord Cochrane fuͤr einen aus Eng

land verschwundenen, und in griechische See- Diens, getretenen Abenteurer erklaͤrt, mit der Bemerkung, de die englische Regierung, im Fall, daß Cochrane in tu kische Gefangenschaft geriethe, ihn keineswegs reklamir!

wurde, da er nicht mehr als ein Unterthan Sr. gr

w

brittannischen Majestät anzusehen sei.

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Koͤnigls berg, 3. September. zustroͤmenden Einwohner hier eintrafen, wurden All Hoͤchstdieselben von saͤmmtlicher Generalitaͤt und d

Sfficier⸗Corps der hier versammelten Truppen vor d Schlosse empfangen

Butsbesitzer der Provinz zur Tafel geladen.

neral mit Allerhoͤchstihrer Gegenwart zu beehren.

liche Generale und Staabsoffieiere der hier versammelt

Truppen und mehrerer Civil⸗Personen zugezogen war

Nachdem Se. M jestaͤt unter den aufrichtigsten Freudensbezeigungen .

und geruhten dann in den n Höͤchstihnen bewohnten Zimmern, die Generalitaͤt u die Commandeure, die Behoͤrden der Provinz und Vo staͤnde der Stadt zur Audienz zuzulassen. Am 29. Ar. gust waren bei St. Maj. mehrere der hier anwesend Den und 31. benutzten Se. Majestaͤt um die Stadt und Un gegend zu besehen und am Abend ses ersten geruht! Höͤchsie einen Thee dansant beim commandirenden D

31. war bei Sr. Majestat große Tafel, zu welcher saͤmng il h eln Greiff ist zum Jusis , Eommiffarius bei

reußische Staats-Zeitung.

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299.

Amtliche Nachrichten.

w 29 eg.

Seine Majestaͤt der König haben dem Ober Lan— Gerichts, Vice -Präsidenten Scheller zu Ratibor . Adler Hrden dritter Classe zu verleihen uhet.

Der bisherige Oberlandesgerichts⸗Referendarius

n Land-

und Stadtgericht zu Teklenburz bestellt rden,

Am Abend dieses Tages nahmen Se. Maj. die Einla du!

der Einwohner der Stadt huldvoll an und besichtig die Illumination des Schloßteiches, der denselben un gebenden Garten, und geruhten an einer Wasserfahrt . Der schoͤnste Abend beg!

dem selben Theil zu n-hmen. stigte dieses wahrhaft imposante Fest, welchem auch q

hier anwesenden Prinzen des Königlichen Hauses bi Den 1. und 2. besichtigten Se. Majestat

nnold Kemmer zu Ahaus,

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung

Königsberg ist die in Pillau erledigte Pfarr- und

rnisonprediger-Stelle dem bisherigen Pfarr-Adb— et Jeh. Gottfries Wilhelm Woysch verliehen, und zu Wüͤnster ist der bisherige Kurat-Geistliche als Pfarrer zu Heiden

Möestellt worden.

er, mee.

Angekommen. Der Fuͤrst v. Hatzfeldt, dies—

iger außerordentlicher Gesandte und bevollmaͤchtigter lter am Kais. Oesterr. Hofe, aus den Rheinge— Iden.

Abgereist. Mspekteur der 1. Artilletrie Inspektion, nach Stargard.

jährliches Einkommen von

vermacht.

Die Zahl der Judenkinder, welche ihren Element Unterricht in christlichen Schulen des hiesigen Nes ungsbezirks empfangen, vermehrt sich taͤglich nach d fuͤr Revision und Ordnung des israelitischen Schuln

ZZeirungs-Nachrichten.

sens ergriffenen Maaßregeln.

k ch 6 Sch auspie ne.

Kaͤthchen von Heilbrenn,“ nebst einem Vorspiele, genannt:

Im Schauspielhause: Bon der Gesellchaft franzoͤsiischen Theaters zu Warschau, werden folg Stuͤcke dargestellt: „Le confident par hazard,“ médie en 1 acte, krangais. Hierauf: „La gageure inprevue,“ come en Face. Und: „Le Medécin des Dames,“ V

de ville en 1 acte.

Gedruckt bei Feisier und Eisersdorff.

Mittwoch, b. . . 9 rauerspiel in 5 Abthe ( . „Das heimliche G „Haris, S1. August.

(. ; 3 M . P ; 5 g . 2 ö . ' richt,“ nach H. von Kleist, bearbeitet von Holbein. sandten in Rio-Janeiro ernannt ist, nimmt als ersten

. Rechefoucauld mit. andtschaft in Hamburg zu der in Stockholm uͤber. H.

et en vers du premier thedz Belval, bisher zweiter Legationssekretair in Madrid,

Redacteur Jo hn

Der Kais. Oesterr. Keurier Kotzauer, von Dresden. Se. Exe. der Gener.« Lient. Braun,

A u g 1 an d.

H. v. Gabriage, der zum zweiten Sekretair die Herren Coulomb und von H. v. Talnay geht von der Ge—

iebt sich zur Gesandtschaft in Dresden, und H. v. renér, bisher in St. Petersburg, wird dessen Stelle Madrid erhalten. H. v. St. Merice endlich, der einigen Monaten von Brasilien zuruͤckgekehrt ist,

aͤlt die Legationssekretairstelle in Carlsruhe.

Berlin, Donnerstag, den

7ten September 1826.

Eine hiesige Zeitung hat irrthuͤmlich gemeldet Herr , vorgestern in Paris angekommen. ö Nach dem Beispiel mehrerer andern Depar haben die Departementsraͤthe der niedern 33 . Mayenne darguf angetragen, daß die Erziehung de Jugend den Jesuiten anvertraut werden moͤchte. Am 31. Juli hat sich, wie die Etoile berichtet, in Valencia ein hoͤchst trauriges Ereigniß zugetragen o, von die spanische Regierung erst als es zu spat war Nachricht erhalten hat. Ein der Ketzerei üuberfuͤhrter Mensch ist namlich, mit Beobachtung einiger Formen der alten auto-da-fé, in jener Stadt hingekicht et wor⸗ den. Bemerkenswerth ist ubrigens, daß die bei der Sache zugezogenen Geistlichen nichts weiter gethan ha— ben, als zu erklaren, daß Ketzerei vorhanden ssei nach⸗ dem sie mehrere Conferenzen gehalten hatten, um den

Ungluͤcklichen, der neue Lehren predigte, zur Einheit

des Glaubens, welche in Spanien Gesetz i ö ö , . auf . ., etze gegen Ketzerei das Tod ei aus lauter Weltlichen. ,, . Der Moniteur theilt folgenden Aus ĩ ĩ vatschreibens aus Syra vom 4. . Gefecht, welches zwischen der griechischen und ruͤrkischen Flotte in den Gewaͤssern von Samos statt an nnn hat, und ohne wesentlichen Erfelg geblieben ist, wurde das Branderschiff, welches Canaris führte, in den Grund gebohrt, und dieser Ipsariote schwer verwundet. Man brachte ihn nach Nexes, wohin der Contre Abmiral Rigny die Königliche Goelette Dauphinoise abgesandt und den Staabs-Chirurgus des Schiffs beordert hat, dem Canaris seine Pflege angedeihn zu lassen. Im ganzen Archipelagus harrt man aͤngstlich ö bei Sames ver sich gehen wird, weil das Schicksal der Inseln davon abzuhäaͤngen scheint. Die Tuͤrken haben die Citadelle von Athen eng blokirt, und den Pireus besetzt. Die Griechen haben die Stadt geraͤumt, nach⸗ dem sie fie in Brand gesteckt hatten. Der Oberst Fabvier hat von Doro und Hydra aufbrechen sollen um mit 10006 Mann auf Attika zu marschtren; 1506 Rumelioten haben Napoli di Romania veriaffen um sich ebenfalls nach der Gegend von Athen zu begeben Die tuͤrkischen Truppen schätzt man auf 6 bis 70069 M. Ibrahim hat abermals sein Lager von Nisi verlassen, um auf Tripolitza zu marschiren; ein Theil der griechischen Flotte ist vor Hydra, dessen Primaten streng beobachtet werden. Es ist nicht wahrscheinlich, daß sich die Tuͤrken dieses Platzes, welcher jetzt der Haupitsitz der Insurrek— tion geworden ist, bemächtigen. Man glaubt sogar, daß sie die Absicht haben, die Griechen sich dies Jahr vol— lends aufreiben zu lassen; so daß die Entscheidung des großen Kampfes noch aufgeschoben ist. Man hat

——

noch gar keine Nachricht von der Ankunft des Lord