Cochrane im Archipelagus, wiewohl ihm sowoßl Kriegs— vorräͤthe als Offiziere vorangegangen sind; diese letztern fangen jedoch an, dessen Ankunft zu bezweifeln. Man weiß, daß eins seiner Dampfschiffe in Sardininien hat einlaufen muͤssen, weil die Maschine in Unordnungz ge— rathen war.
Unsere Gesetze bieten in der Praxis manchmal ein sonderbares Gemisch von Strenge und Milde. So ist z. B. vor Karzem ein Weber, welcher ein Kaninchen gestohlen hatte, zu ein Jahr Gefaͤngniß und den Kosten verurtheilt, und fuͤr 5 Jahr unter die Aufsicht der Po— lizei gestellt worden; wahrend ein Pasquillant, der Cin der Biographie der Damen am Hofe) die schaͤnglich— sten Verläumdungen ausgestoßen und gegen alle Sitt, lichkeit, durch Erzaͤhlung obseoͤner Anekdoten gesuͤndigt hatte, mit ein Paar Monaten Gefaͤngniß davon koͤmmt. Freilich befand sich jenes gestohlne Kaninchen in der Scheune eines bewohnten Hauses; darum mußte der
arme Weber so hart buͤßen. Fuͤnfpreocentige Rente 100 Fr. 90 C. — Dreipro—
cent 66 Fr. 15 C. Frankfurt a. M., 1. Sept. Ihre Maj. die ver. wittwete Königin von Wuͤrtemberg ist unter dem Na— men einer Graͤfin v. Groͤningen heute hier eingetreffen. Gestern sind Se. Durchl. der Fuͤrst von Wittgen, stein⸗Wirtgenstein, Großherzogl. Hessischer Ob erkammer— herr und Gesandter am K. K. Oestr. Hofe; Se. Durchl. der Fuͤrst Schoͤnburg-Hartenstein, K. K. Oestr. Gesand— te: am K. Waͤrtem5. Hofe, und Se. Exc. der Graf de Caux, K. Franz. Gesandter am K. Hannoͤverischen Hofe, hier angekommen.
Stockholm, 25. August. Se. Maj. der Koͤnig sind gestern nach der Stadt gekommen, um dem Staats— Conseil beizuwohnen. Nach Beendigung esselben bega— ben sich Hoöͤchstdieselben nach Rosendal.
Graf Lagerbjelke wird nicht, wie es fruͤher hieß, Präsident des Commerz Collegiums, sonern bleibt Di, rektor der großen Oper. r
Die nun beendigte Kunst Ausstellung zum Vortheil
der Griechen, hat ungefähr 1000 Riehlr. Banco einge— tragen. . Die Commissaire zur Schlichtung der zwischen der Regierung und dem Handelshause Michaelson und Be— nedicks obwaltenden Differenz, in Betreff der Entschaͤ— digung, welche letzteres in Anspruch nimmt, sind bisher noch nicht zusammengekommen. ;
Offieiellen Berichten zufolge, hat die Viehseuche in Upland gaͤnzlich aufgenört.
Im Kirchspiele Aggers (Nerwegen) hat den 11. Juli ein äußerst heftiger Orean gewuͤthet.
. Preßburg, 29. Aug. Die 136., am 22. d. M. gehaltene Reichstagssitzung wurde bei der Staͤndetafel mit dem Vorlesen der von der Magnatentafel empfan— genen schriftlichen Aeußerung uͤber das Nuncium vom 21. d. M. eroͤffnet, diese sodann zur Dietatur gegeben, und an den solgenden Tagen in Coreularsitzungen be— rathen. . .
Aus Agram meldet die dort erscheinende Zeitschrift Luna Folgendes: „Am 14. d. M huͤtete in Gern, uͤber eine Stunde von Agram entfernten Dorfe Ivanczi, Barbara Dasek, ein Mädchen von 7 Jahren, das Horn— vieh auf der Weide. Ploͤtzlich wurde das Kind von ei— ner in gieriger Hast herbeieilenden Woͤlfin uͤbersallen und gebissen. Als ein merkwürdiges Ereigntß, oder vielmehr als rettende Huͤlfe der allwalten den Hand Got— tes muß hier angefuͤhrt werden, daß das dem Raubthier beinah schon erltegende Kind durch die weidenden Och— sen und Kuͤhe dem Untergange entrissen wurde, indem sich diese auf die Woͤlfin stuͤrzten, und sie mit ihren Hörnern in die Flucht jagten. Das jammervolle Ge schrei des Kindes und die ungewohnliche Bewegung
arbeiten beschaͤftigte Bauern herbei, die noch am nh lichen Tage eine Jagd auf das Unthier veranstalten und so gluͤcklich waren, es am folgenden Morgen dem Stenyeveczer Walde durch Flintenschuͤsse za en gen. Ein schnell herbeigerufener Arzt und die an 4 Mittel lassen des Kindes baldige Heilu— hoffen. 7 Da laut den amtlichen Anzeigen der K. K. H Consular-Agentieen aus der Moldau und Wallachei g das daselbst ausgebrochene Pestuüͤbel überaus verbrein so hat die hohe Landesstelle in Siebenbuͤrgen aus terlicher Fuͤrsorge fuͤr die Emporhaltang des Gesung heitszustandes in dieser Provinz, vermoͤge Decrets vn 7. Auz. d. J. zu bewilligen und zu verordnen geruh daß vom 25. Aug. an wider die Uebertreter der bes henden Sanitaͤts‚Vorschriften das Standrecht ausgel werden solle. n
Triest, 26. Aug. Der heutige Osservatore meln „Am 21. d. M. ist hier ein glaubwuͤrdiger Reisens zur See angekommen, welcher von allem, was er
richtet, Augenzeuge gewesen ist. Gedachter Reisen
kommt aus dem Archipel und zwar zuletzt von Sy
von wo er am 31. v. Monats abreis'te. Er befands
am Bord eines k. k. Schiffs, das am 22. Jali zu N
poli di Romania vor Anker lag. Ja diesem Platze gen 10 000 Mann Truppen. Colocotroni, der sie best
ligte, drang darauf, mit denselben gegen Ibrahim Pasg aufzubrechen, welcher im Anmarsch gegen Napoli beg fen sein sollte; die Truppen aber weigerten sich, den Ph zu verlassen, indem sie sagten, daß sie wohl zur Vertheih gung der Festung entschlossen waren, aber nicht dem F ing auf effenem Felde die Spitze bieten wollten. In der U gebung der Festung befanden sich eine Menge arn Fluͤchtlinge aus dem Janern von Morea, welche in el een Baraken untergebracht waren. mit Letensmitteln und Kriegsbeduͤrfnissen im U-verfli versehen. Am 23. Juli begegneten sie vor Napolrh Malvasia einer englischen Brigantine, deren Capitaͤn
London komme, von wo er vor 44 Tagen abgesegelt wah und nach Napoli di Romania bestimmt set.
long, an deren Bord sich der Oberbefchlshaber, Marqut
Korvette Caroline und eine k. k. lagen. Bei ziemlich starkem Nordwinde sahen sie n griechische Flottenabtheilung, unter den Befehlen Admirals Sachturi, mit Einschluß von fuͤnf Brander 27 Schiffe stark, mit vollen Segeln herankommen uh
Anker werfen.
suchte ihr den Wind abzugewinnen. Bei blick dieses verdaͤchtigen Manoͤvers ließ der dant der Fregatte der Brigg zuerst durch bedeuten, daß sie sich entfernen soll', da aber diesel ihren Weg fortsetzte, so feuerte die Fregatte zwei Schuͤß ab, ohne Absicht, die Brigg zu beschätigen. Da s diese aber auch daran nicht kehrte, so gab ihr die F dermaaßen übel zugerichtet wurde, daß es nach Syh segeln mußte, um sich auszubessern.
Polscre und eine spezziotische Brigg,
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aufgebracht, und sich sewehl des Fahrzeugs, wie der? dung, bemaͤchtigt, und die zweite ein auderes, ebenfal russisches, Schiff gepluͤndert hatte. In Folge der R clamattonen, welche dieserhalb an den Oberbefehlsdab— gelangten, zwang derselbe die spezziotische Brigg, 2506
unter der Heerde zog mehrere, in der Naͤhe mit Feld
or hyyriorischen Polacge 12, 000 Piaster als Entschadi⸗ ng fuͤr die russische Bombarde. Da der Lapitaͤn des dachten griechischen Korsaren erklärte, daß er uicht im tande sei, diese Summe aufzubringen, se beschloß der eneral, ihn nach Hydra zu fuͤhren, um sich dort die
er zu erlegen; neral Paulucei nicht angenemmen, welcher am 26. Juli
pit seinem Geschwader nach Hydra segelte, briotische Schiff mit sich dahin fuͤhrte.
ten und Briggs.
fränkische Seeleute an Bord der rürkischen Fregatte Mitten, die vor 2 Jahren bei der Insel Syra in grie—
e die Fortsetzung des Kampfes stimmte.“ Die Festung n
ꝛ ̃ Ma vom 17. und 19. Juli: „Heute habe ich die nen erzählte, daß er Kriegsbedurfnisse fuͤhre und vi bricht erhalten, daß der Kapitatn Mattes Marti— · Am Juli legten sie bei Tino an, wo die k. k. Fregatte
v. Paulncei befand, die k. k. Fregatte Hebe, die k. Goelette vor Anf
unterhalöß des Dorfes S. Nicolo, in geringer Entseh nung von der Fregatte Hebe und der Korvette Carole Eine zum gedachten Geschwader geh bussische Brigantine Telemach, Kapitain Giacomo rende griechische Brigg fuhr auf die Bellona zu, uggvia, von griechischen Misticks ihrer Lebensunzittel
der wenigen Barschaft, die sie bei sich fuͤhrte, be— Et, die Ladung aber, welche in Getreide bestand, hw angetastet worden. uͤrkisches Geschwader von 22 Segeln vor Syra vor.
es war nach Suda bestimmt, von
gatte eine volle Lage, wodurch das griechische Fahrzensh
prend der Kapudan--Pascha Der Marquis vt wird. Paulucet fand zu Tino eine große hyriotische Korsaress wovon die ersf eine nach Konstantinopel bestimmte russische Bomb arzt
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Piaster als Schadenersatz zu erlegen, und verlangte von
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von Tino und Miconi erschienen, und unterhals Miconi vor Anker gegangen
In einem Auszug eines andern Schreibens von Syra vom 26. Juli (gleichfalls im Osservatore Triestine) heißt es: Der Commodore Hamilton ist am 22. in hiesigem Hafen angekommen, und hat die vier nachbenonnten Kaufleute Amdrosius Scaramanga, Constantin Glippipi, Stephan Cappari und Ciput Jägni, welche beschulxzigt worden, daß sie den Seeraͤubern Vorschub leisten, ver, haften und an Bord seiner Fregatte bringen lassen; er ließ hierauf alle Magazine untersuchen, um zu sehen, ob sich geraubte englische Waaren darin befanden, es wurde aber wenig oder gar nichts vorgefunden. — Bei Tino liegt ein griechisches Geschwader von 34 Segeln, das nach den Gewassern von Samos, wo der Kapudan Pasch⸗ bereits angekommen ist, bestimmt sein soll.“
Rom, 19. August. Am verflossenen Maria Him— melfahrtsfeste koͤnsekrirte der heil. Vater in der Kirche della Certosa den Erzbischof von Ravenna, Monsignor Falconieri, und M. Gaspare Bernardo Pianetti, Bi— schof von Viterbo und Toscanella. — Am 18. August zeigte der Thermometer auf der Sternwarte des Colle— gie Romano 26 Grade nach Reaumuͤr.
langte Summe auszahten zu lassen. Der griechische miral Sachturi erbot sich, die verlangten 12,000 Pia— dieses Anerbieten wurde aber von dem
und das Der Admiral chturi segelte zu gleicher Zeit mit seinem Geschwader d der Gezend von Samos ab. Der erwaͤhnte Rei— de berichtet ferner, daß er die ottomannische Flotte er den Befehlen des Kapudan Pascha gesehen habe, on ein Theil unterhalb dem weißen Vorgebirge, io gegenuber, lag, und ein anderer Theil in den Ge— ern von Scala nuova keeuztt. Eine Abtheilung des— en hatte sich nach Suda gewendet, um zur aͤgypti— n Flotte zu stoßen. Die ottomannische Flotte war 45 gel stark, und bestand aus 4 Linienschiffen, 2 rasir— Dreideckern, 12 Fregatten und uͤbrigens aus Kor— Unter diesen letztern befand sich h eine große Korvette, deren Bemannung, mit Aus— me des ersten und zweiten Kapitains, ganz aus nken bestand. Diese Mannschaft betheuerte, daß sie an den Griechen fuͤr den peinlichen Tod, welchen
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Aachen. Das Schulwesen schreitet sowohl in den Staͤdten, als auf dem platten Lande merklich vor, und nähert sich immer mehr dem vorgeschriebenen Zweck. Die Schulhaͤuser werden, wo die pekuniairen Mittel es irgend zulassen, verbessert und erweitert, und den ge— pruͤften Lehrern werden, sobald nur irgend Fonds dazu vorhanden, von den Gemeinden angemessene Zulagen bewilligt. — Ueberhaupt gewinnt das Schulwesen taäͤg— lich neue und eifrige Anhaͤnger, die nicht blos in Wor— ten, sondern auch in der That ihre lebhafte Tyeilnahme an der Forderung und Ausbreitung des Schulwesens kund thun, und in diesem Sinne selbst kein Opfer scheuez, wenn es dem Zwecke heilsam ist. Nachstehen— des Beispiel liefert den schoͤnsten und unzweideutigsten Beweis davon. Der hiesige Stadtrath Schervier, Mitglied der städtischen Schul-Kommission und Eigen— thuͤmer einer Nadelfabrik, hat namlich, im Gefuͤhle des dringenden Beduͤrfnisses, eine Elementar-Fabrikschule errichtet, worin 50 arme Kinder, die in seinem Eta⸗ blissement Arbeit und Unterhalt finden, 4 Stunden taͤg— lich freien Unterricht in den nothwendigsten und wissens— wuͤrdigsten Elementar- Fächern erhalten. Wenn man be— denkt, wie in den Fabrikstäbten Tausende von Menschen in einen engen Raum züusammengedrängt find, und die Moralität jener Kleinen durch unguͤnstige Konjunkturen aller Art gefährdet wird; wenn man ferner erwägt, wie ihre herbe Armuth sie aöthigt, das druckende Joch der Arbeit unter Entbehrung allen und jeden Schaälunter— richts von fruͤhester Jugend auf sich zu nehmen, um nur kuͤmmerlich ihren Lebensunterhalt zu erringen — dann erfreut sich gewiß jeder Menschenfreund und wuͤnscht segenvolles Gedeihen einer Anstalt, die dazu bestimmt ist, jenem doppelten Uebel zu begegnen und eie Jugend, zum Heile des Staats, sittlich und moralisch heranzu⸗ bilden. Die seitherigen Leistungen dieser Anstalt be⸗ rechtigen zu den schoͤnften Hoffnungen. — Moͤzßte dies Beispiel doch recht viele Nachahmer finden!! —
e Haͤnde gerieth, auf exemplarische Weise raͤchen ten. Auf demselben Wege haben wir erfahren, daß Samos zwei Partheien herrschten, wovon die eine die Unterwerfung unter die Pforte, und die andere
Der Osservatore Triestino vom obigen Tage ent— ferner naͤchstehenden Auszug eines Schreibens aus
h von der oͤstreichischen Handels-Goelette Bona und der Buchhalter Simone Minarich, provisori—
Kapitain der russischen Brigantine die drei Bruͤ—
mit Balken beladen, wovon der erste nach Da— te und der andere nach Alexandria bestimmt war, einer ipsariotischen Brigg bei Alexandrette gepluͤn—
und hierauf nach Napoli di Romania abzefuͤhrt en sind. Die Seeräubereien sind nicht mehr so g, weil alle griechischen Fahrzeuge bei Hydra ver— t sind, um die Bewegungen der tuͤrkischen Flotte obachten, indessen aber ereignen sich doch hin und r dergleichen Falle, und erst var einigen Tagen ist
Am 8. Aug. Abends passirte
wo es sich Modon begeben sollte, um sich dort mit der aͤgyp n Flotte zu vereinigen, und dann (io heißt es stens) einen Angriff auf Hydra zu unternehmen, gegen Samos oppe— Besagter Kapudan-Pascha ist am 13. mit seiner Flotte unter Segel gegangen, und sich nach Mytilene gewendet. Saͤmmtliche grie— Fahrzeuge liegen vor Hydra, und niemand weiß zur Stunde, ob eine Abtheilung derselben Samos puͤlfe eilen werde.“ — Nachschrift vom 19. Juli: ern Morgens ist die k. k. oͤsterreichische Flottille den Befehlen des General Marquis v. Paulucci, rasirtem Linienschiff, 1 Fregatte, 1 Korvette, ? tten und 2 Penischen bestehend, in den Gewaͤssern