haben E50, 000 Pfund Sterl. in Barren mitgebracht, die theils gestern, theils heute in die Bank deponitt worden sind. Mehrere Officiere jener beiden bei Dept/ forh liegenden Keiegsschiffe befinden sich gegenwartig in
der Stadt. St. Petersburg, 2. Septbr. Nach den den neue—
sten, bis zum 27. Autast gehenden Nachrichten aus Moskau befinden Ihre Majestäͤten der Kaiser und die Kaiserinnen, so wie saͤmmtliche Mitglieder der Kaiser— lichen Familie sich in erwünschtem Wohlseyn.
Am 26. ist Se. Kais. Hoh. der Czarewitsch und Großfuͤrst Constantin in Moskau eingetroffen, und im Palast des Kremls abgetreten. Tags darauf war auf dem Kremlplatze, in Gegenwart Sr. Maj. des Kaisers und Ihrer Kais. Hoh. des Czarewitsch und Großfuͤrsten Coustantin und des Großfuͤrsten Michael Parade.
Nach Berichten des in Georgien commandirenden Generals Yermoloff sind die Perser auf mehreren Punk— ten in das russische Gebiet eingebrochen. — Jene er⸗ sten, in Eil erteilten Nachrichten (heißt es im Jour— nal von St. Petersburg) gestatten noch keine Ent schei⸗ dung uͤber den Character jenes Angriffs. Ist er die Wirkung der fanatischen Predigten, die seit einiger Zeit in Persien statt gefunden, und eine greße Gahrunz oa⸗ selbst erregt zu haben scheinen? Haben die verschied enen, unseren Grenzen benachbarten VoöͤDlkerrschaften sich dem, sie ungbläsfig ergreifenten Hange zu Raub und Pluͤn— derung hingegeben? Haben ihre Haͤupter diese Beweg— ungen begunstigt ober sieselben nieht im Zaum zu hal— ten vermöocht? oder endlich, sollen wir einen so ungerech⸗ ten und plötzlichen Einfsll dem persichen Hofe selb st bei⸗ messen? Koͤnnte dieser Hef den Frieden und die Treue der den selben verbüͤrgensen Tractaten dermaßen verletzt haben? Solte er sich plotzlich entschlssoen haben, uns ohne Grund wie ohne Zweck anzugreisen? das sind die sich darbietenden Fragen, welche jedoch die Regierung noch nicht zu loͤsen vermag. Die gegenseitigenm Vortheile welche Rußland und Persien durch den Vertrag oon Gulistan zugesichert sind, die wechselseitig wohlwollenden Verhältnisse die zwischen Beiden seit, dem Ad schlusse desselben entstanden sind, der Mangel irgend eines An— lasses zu ernsten Zwistigkeiten, die Misston, womit der General, Major Fuüͤrst Menzikeff beim Schach beauftragt worden, um demselsen ie Thronbesteigung Sr. Maj. des Kaisers zu melden, und die Verhaͤltnisse der Freund⸗ schaft und guten Nachbarschaft zwischen den beiden Staaten enger zu knüpfen und zu befestigen; der ihm zu Theil geworgene Empfang ber seiner Ankunst auf dem persischen Gebiet, die ihm bezeigte Achtung, die
freundschaftlichen Versicherungen womit der praͤsunctive
Erbe der persischen Krone ihn uͤberhaͤuft hat; Alles ließ an den Frieden glauben, Alles schien dessen Festigkeit und Dauner zu verkuͤnden. Daß der persische Hof diese Mission durch einen ploͤtzlichen Angriff erwiedern solle, daß er auf jene Zusicharungen unmittelbar Krieg folgen
lasse, ohne Erläuterung und ohne vorgängige Erklärung,
ja selbst ohne einen Vorwand zu dessen Rechtfertigung, das ist ein so befremdliches Erkigniß, daß die Kaiserli Regierung nicht daran glauben kann, bevor ste die lige Bestaͤtigung unv den authentischen Beweis n erhalten hat. Daher ist auch, während einerseis General Yermoloff Befehl erhalten hat, Gewalt, mi Gewalt zu vertreiben, und unlere Grenzen von den Horden, welche dieselben zu uͤberschreiten gewagk, zu reinigen, anderseits von dem Schah von Persien eine feierliche Genugthaung gefordert worden. Rußland hat von diesem Fuͤrsten verlangt, unverzuͤglich, und binnen 5 Tagen, den Ehef, der zuerst die Grenzen verletzt hat, abzusetzen und exemplarisch zu bestrafen. Sollte, wider alles Erwarten, biese Genugthuung nicht bewilligt wer— den, so wuͤrde der General HYermoloff unverweilt vor—
ruͤcken und seine Operationen wuͤrden offensiv ,,
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die Gerechtigkeit unserer Sache wurde nunsern Wi den göttlichen Schutz vervuͤrgen, und die Strafe wi eben so ausgezeichnet sein, als die Beleidigang tren und verwegen gewesen. — Das Publikum wird allem, was sich auf den Zustand der Dinge gegen ] sien hin dezieht regelmäßig mit sorgfaͤltigster Genauig unterrichtet werden.
Karlsruhe, 2. Sept. Se. Exe. der koͤnigl. pn Gesanote, Hr. Baron v. Otterstedt, ist aus der Sch und der königl. niederländische Geschaͤftstraͤger, He. Heleewier, aus Holland zuruͤckgekommen. *
Steckholm 29. August. Dem Vernehmen é wird der Feldmarschall Graf Stedingk von Moscaut Berlin zuruͤckreisen.
Dis Ense voriger Woche sind 163,000 Schiffp Eisen von hier verschifft werden.
Nach dem Conversationsblatt soll die Regien außer der für ihre Rechnung zu Anfange July's! schriebenen 30,000 Tonnen Getreide, noch eine zwi 16 bedeutende Quantität zu verschreiben be schl⸗ haben. .
Hall, (in Tirol 26. August. Am 24. d. M. ruhten Se. Kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erf zog Vieeköͤnig mit Ihrer turchlauchtigsten Gemal die viesigzen Salzsudwerke und die Salmiakfabrik zu sehen. Nachdem hoͤchstdieselsen den in dem k. k. Ve and SaltnenditekttensGebaͤute befindlichen verschif nen Modeken des Salzberges, der Sudwerke, und schinen, nebst der vollständigen geegnvstischen und YMes dukten? Sammlung Ihre Aufmerksamkeit geschenkt . ten, verfuͤgten Sie sich in die Pfannwerke und G miakfabrik, in welchen auch mehrere Kunstprosukte Magnesia aufgestellt waren, die durch ihre Voll komms heit und Reinheit Hoͤchstdero Beifall erhielten. — 30 kaiserl. Hoheiten schieden mit der Bersicherung, bei . ster Geletzenheit auch den hiesigen Salzderg zu besg tigen. **
Madrid, 24. Aug. Ihre Majestäͤten sind ke 21. d. M. im besten Wohlsein in San Ildefonso geksmmen. s
Bei Gelegenheit der Hinrichtung von drei wen Mord und Diebstahl zum Tode verurtheilten Persesß haben unruhige Auftritte hier statt gefunden. Es breitete sich namlich ein panischer Schrecken unter 4 Anwesenden und selbst unter den Soldaten. Si blitzten, Bajonetti wurden gefällt, und beinahe wär zu einem blutigen Kampfe gekommen, ohne daß k gewußt haͤtte, warum. Gluͤcklicherweise wurde die R dei Zeiten hergestellt.
Turkei. Der Oesterreichische Beobachter ent solgendes:
Konstantinopel den 10. August: Die bishen Strenge der Regierung gegen die Anhänger des Jen
scharen- Corps und gegen alle aus den früheren Epots durch ihre Theilnahme an Meutereien und Gewalttf tigkeiten bekannten Inbividuen, welche sich durch hau Hinrichtungen und Landes- Verweisungen kund get hatte, und womit auch mehrere Polizei⸗Verfuͤgung verbunden waren, die nur in Zeiten großer Gefahr Anwendung. gebracht zu werden pflegen, hat groͤßtenthe nachgelassen; die Hinrichtungen haben beinahe ganz
gehört; die Schenken und Kaffeehäuser werden nach gegen wieder die volß t. Der Kapudan-Pascha ist am 22. v. M. von
nach wieder geöffnet, und es herrscht
Freiheit im Hansel und Verkehr. Die Unruhe le
Unzĩftiedenheit, welche sich in der letztern Zeit in hhalige Landung auf dieser Insel zu versuchen, welche Hauptstadt ziemlich laut geäußert hatten, find ver schwönh tlich im J. den, und die Bewohner derselben haben sich uͤb erzeustt
daß bloß dringende Nothwendigkeit die Regierung r zwungen habe, jene so strengen Maaßregeln zu ergtsh sen. Indessen ist die Hoffnung, daß die Fahne des Pl
pheten nach dem Kurban Bairam wieder zuruͤckgezog hturi's. and das Lager im ersten Hofe des Serails aufgeheh Samos eine starke Kanonade vernommen, die sich
zugetheilten Comoggnie Artillerie,
mme ziemlich gut exercirt sind.
ser, Gemeiner, monatlich,. .. . 15 Piaster aschi, Korporal, ĩ K 3 au sch, Feldwebel, w i lazim, Lieutenant, —. . ⸗ baschi, Hauptmann, 871960 i hb aschi, Oberst, 1 694906 '
Jedes Regiment erhält ferner einen Imam (Kaplan)
dit Landtruppen, auch die Seesoldaten werden einer
in und Kanenierschaluppen theils im Hafen und
den duͤrfte, nicht in Erfüllung gegangen; diese Ver— g hat selbst jetzt beim Eintritt des Monats Mo— em 6der Anfang des mohamedanischen Jahres noch
t Statt gefunden. Aus den Provinzen laufen fortwährend die befrie⸗
noͤsten Nachrichten uͤber die Art und Weise ein, wie
Aufhebung der Janitscharen und die Einführung der n Ordnung der Dinge bewerkstelligt worden; dieß
amentlich mit Aleppo der Fall, wo man am Mei— eine Widersetzlichkeit der dort zahlreichen Janit— en-Miliz zu besorgen schien. In den ver schie denen vinzen Klein- Asiens, besonders aber in den beiden tthalterschaften von Erserum und Siwas sind die verneure zerselben Galib und Reuf Pascha, die beide em als Großwesire sich schon als thaͤtige Befoͤrderer neuen Ordnung und als Gegner ver Janitscharen gt hatten, vor Allem etfrigsst bemuͤht, die regulären ijen zu ve mehren und auszubilden.
Seit Kurzem fins mehrere Oder-Offiziere mit dem ge von Oversten nach verschiedenen Provinzen der paͤischen Turkei abgeschickt worden, um dort das Exercitium einzufuͤhren. In der Hauptstadt sind mals zwei neue Regimenter gebildet worden, so daß nwartig deren acht bestehen, welche jedes, mit der 1500 Mann „eine Masse von 12,000 Mann bilden, die bereits idet, bewaffnet, und fuͤr die kurze Zeit ihrer Auf— Die Waffenuͤbungen r Truppen werden, der greßen Hitze and Ler weit sich greifen ven Pest ungeachtet, mit veispiellosem Ei⸗ setricben. Sultan Mahmud, der Sich alle Hand— „und Mandͤvers selbst eigen gemacht hat, wehnt n Urbungen häufig bei, und ermuntert zie Mann“ t durch Beispiel und Geschenke.
In den ersten Tagen vieses Monats bei Eintritt Rendes Moharrem, hat die erste Zahlung der neuen pen nach folgendem Maaßstabe Statt gefunden:
einen Jazidschi oder Seeretär (Auditor) und eine kbande. Das Corps der Bostandschis, welches mit ufloͤsung bedroht war, ist, da es sich zur Annahme euen Exercitiums entschloß, dennoch beibehalten En. Bei dem Corps der Chumbaradschis oser Bom ere mußten einige Beispiete von Strenge eintreten, elches zu der vorgeschriebenen Diseiplin und Uni— rung zu vermoͤgen.
Die Sorgfalt des Sultans beschraͤnkt sich nicht bloß
3 Organtisatiön unterzogen und mit kleinen Fahr—
em Arsenale, theils im Besphorus Uebungen vor— men.
Wahrend man sich in der Hauptstadt und in den inz n mit der Bildung neuer Streitkräfte beschaäf— verlautet wenig von den Unternehmungen der be— die Griechen verwendeten Land- und See—
nach Samos unter Segel gegangen, um eine
1824 fehlgeschlagen hatte. Seine bestand aus 39 Segeln, nämlich 2 Linienschiffen, gatten, 9g Korvetten und 23 kleineren Fahrzeugen. am 26. zeigte sich die griechische Escadre 43 e stark, worunter 7 Brander, unter Anfuͤhrung Am naͤmlichen Tage ward in der Gegenb
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am 31. Juli erneuerte; Über die Resultate dieset Se, fechte war jedoch bei Abgang der letzten Nachrichten aus Smyrna nur so viel bekannt, daß die Griechen
2 Brander verloren hatten, Canaris verwundet worden war, Chosrew Pascha aber die beabsichtigte Landung, zu welcher auf der nahen asiatischen Kuͤste bedeutende Streitkräfte versammel: waren, noch nicht hatte bewerk stelligen konnen.
Andrerseits hatte Ibrahim Pascha in Morea den Monat Juli mit einigen fruͤchtlesen Versuchen gegen die Mainotten zugebracht, bei deren einem er 150 M. bei Erstüärmung einer festen Gebirgsstellang verloren haben soll Indessen waren laut einigen, jedoch unver— buͤrgten Nachrichten, 4000 Mann Verstärkungstruppen aus Aegypten in Morea angelangt.
Ein tuͤrkisches Kavallerie Corps war in der Naͤhe ven Athen eingetroffen, dessen Bewohner sich, wie ge— wöhnlich, bei Aunäherung des Feindes nach der benach— barten Insel Salamis gefluͤchtet haben. Oberst Fabvirr stand mit ungefaͤhr 1500 M. zu Methana, suͤblich von Epidautus, am Golf von Athen, und ließ diesen Ort befestigen. ñ ᷣ Die Pest herrscht fortwährend in mehreren Quar— tieren der Hauptstadt, und richtet vesonders bei den armenischen und frankischen Bewohnern derselben große Verheerungen an.
Triest, 31. August. Der heutige Osservatsre ent, haͤlt Folgendes: „Zu Livorno war, wie unterm 23. Aug. von dorther gemeldet wird, ein toskanischer Schiffscapi— taͤn angekommen, welcher aussagte, daß er unterhalb Monte⸗-Christo bei der In sel Elba von einer algierischen Korsaren-Goelette visitiet worden sei, welche nebst noch vier andern algierischen Raubschiffen in jenen Gewaäͤssern kreuzte, und bei deren Ecscheinen alle Kuͤsten-Fahrzeuge und alle Bewohner des Kuͤstenlandes und der benach— barten Inseln die Flucht ergriffen hatten. Die erwähnte
algierische Goelette hatte ein vsn Marseille nach Rom
bestimmtes roͤmisches Fahrzeug, Patron de Mutti auf— gedracht, und die Mannschaft desselben sah der gedachte toskanische Capitaͤn an Bord des Korsaren mit Fuaß— schellen gefesselt liegen. Unter diesen Ungluͤcklichen be— fanden sich auch zwei Passagiere, wovon einer ein Geist licher war. — Durch ein gestern von Smyrna hier ein⸗ gelaufenes Schiff, welches am 1. 35. M. von ort abge— segelt war, haben wir erfahren, daß der Kapudan-Pascha im Kanal von Sames vor Anker lag, und noch keinen Angriff gegen diese Insel unternommen hatte. Einige Miglien davon kreuzte ein griechisches Geschwaker von 25 Segeln. Die mit erwähntem Schiffe hier angekom— menen Briefe aus Smyrna sprechen von der Ankunft einer englischken Brigg im dortigen Hafen, welche von Napoli di Romania, wohin ste Kriegsbkeduͤrfnisse aus London gebracht hatte, kam, und in geringer Entfernung von Nauplia ven griechischen Seeräubern angegriffen wurde, die ihr alle Effekten raus ten, und den Capitaͤn wie die Mannschaft bis aufs Hemd auszogen. — Briefe aus Zante vom 8. Aug. melden, daß der Pee trona Bei (zweite Admiral der Flotte) mit einem Ge— schwader von 20 Segeln, worunter 2 Linienschiffe, zu Navarin angekommen sei, um dort zue Verfugung Ibrahim Pascha's zu bleiben, welcher setne Operationen gegen gie Mainotten verfolgte.“ (Spaͤtern Nachtich ten . soll er diese Operationen aufgegeben, und seinen Marsch uͤber Tripolitzagegen Napoli di Roma— nia angetreten haben.)
— Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Privat— Correspondenz Mittheilung:
Triest, 27. Aug. Ein Schiff, das vor 31 Tagen Modon verließ, berichtet, daß waͤhrend seines Aufent— halts daselbst 165 Krieffsschiffe, worunter 2 Linienschiffe, von Konstantinopel kommend, zu Navarino eingelaufen sind, um sich zur Verfuͤgung des Ibrahim Pascha zu
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