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der mit seiner Armee aus der Maina, wo et ei—
stellen, nach Tripoliza zuruͤckge⸗
nige Nachtheile erlitten hatte, kommen war. —
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Stargard in Pommern, 9. Sept. Se. Maj. der Konig sind am 7. d. im erwünschtesten Wohlsein, auf der Ruckreise aus Preußen hier eingetreffan. Aller— hoͤchstdieselben wurden vor der Ihnen bereiteten Woh—⸗ nung von des Kronprinzen K. H., der Generalitaͤt, den Offizier, Corps sammtlicher hier versammelten Truppen des 2. Armee Corps, so wie von den Behoͤrden em— pfangen. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Kronprinssin, welche den Tag vorher hier angekommen war, bewill— kommte Se. Maj. im Innern Allerhoͤchstihrer Woh— nung. Se. Maj. geruhten die Generale und Comman, deure der Regimenter vor sich zu lassen. Bald nach Allerhoͤchstihrer Ankunft traf auch die Frau Fuͤrstin von Liegnitz Durchl. hier ein.
Gestern hatte das 2. Armee-Corps große Parade, welcher ein Corps, Mansͤger selgte. Se. Maj. wa— ren mit dem Zustande der Linien- und Landwehr Truppen und mit den auecgefuͤhrten Evolutionen zu— frieden, und geruhten solches in den gnaͤdigsten Aus— deuͤcken gegen des Kronprinzen Koͤnigliche Hoheit auszulprechen. Mittags speisten Allerhoͤchstdieselben en famille und heute war großes Corps. Mandͤver, bei welchem saͤmmtliche Truppen abermals die Zufriesenheit Sr. Majestaͤt erlangten. Mittags war große Tafel bei des Kronprinzen K. H., zu der sämmtliche Generale und Staabsoffiziere des 2ten Armee Corps und mehrere der hier anwesfenden Gutsbesitzer der Provinz Pammern zugezogen waren. Am Abend beehrten Allerhoͤchstdiesel⸗ ben auf kurze Zeit, einen von der Stadt veranstalteten Ball, auf welchem auch J. K. H. die Frau Kronprin— zessin, die Frau Fuͤrstin von Liegnitz Durchlaucht, und die Prinzen Wilhelm, Albrecht, August und der Herzog von Eumberland KK. HH, zugegen waren. Morgen werden Se. Maj. den Gottesdienst des Armee ⸗-Corps im Freien beiwohnen, und dann am 11. dieses nach Berlin zuruͤckkehren.
Zorndorf dei Kuͤstrin. Nachdem viele Verehrer des verewigten großen Königs Friedrich II. in der Pro— dinz Neumark sich vereinigt hatten, auf dem Schlacht— felde von Zorndorf, und zwar grade auf der erhabene— ren Stelle, von welcher herab der Koͤnigliche Felbherr die Schlacht leitete, ein Denkmal von Granit zu er— richten, und ein selches zu Stande gekommen war, wurde dasselbe am 25. August, als am Jahrestage der Schlacht, vor zahlreich versemmelten Theilnehmern, un— ter Aufpflanzung der Fahne der Kuͤstriner Schützengilde, — eines aus des großen Friedrichs Zeit herstammenden, der Buͤrgertugend heiligen Zeichens, — feierlich enthuͤllt, und darnach eine zweite, hrerzu verehrte und Dabei auf⸗ gepflanzte nationalfarbige Fahne zum Andenken an die Errichtung dieses Denkmals feierlich in die e von Zornderf sebracht, und darin aufgestellt. ;
Die Rede, welche bei dein Monument von Einem der thaͤtigen Befoͤrderer desselben gefuhrt wurde, sind:
Worte eines alten Soldaten, bei Einweihung eines Denkmals auf dem Zorndorfer Schlachtfelde, am 25. August 1826.
„Dem heutigen, fuͤr diese Gegend einst so verhaͤng— nißvollen Tage ein Denkmal weihend, stehen wir hier,
umgeben mit Gräbern uuserer Vorfahren, die im 8
fuͤr Koͤnig und Vaterland gegen einen Feind foch von dem man selbst mit Ehren besiegt, und mit gu Ehre nur unbestegt aus dem Kampfe hervorgehen kon
Friedrich, welch ein großes Wort fuͤr ! Friedrich, dieser Einzige in seiner Zeit, bedarf ke Denkmals, Die Geschichte ist sein ewiges Monum, und so lange es noch Preußen giebt, wird der Kr
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sein Lob hören, der Greis seinen Ruhm verkuͤn den.
Doch das Schicksal der Staaten, die harte E
rung unserer Vaͤter lehrt es: Tritt die Feindschaft schen Fuͤrsten, so trinkt sie das Blut ihrer Volker,
buf diesen Feldern schwelgte sie darin.
Wohl daher uns! Die Vorsehung segnete das g
terland mit einem Herrscher, den seine Mitfuͤrsten ben und ehren muͤssen, dessen Weisheit zwei sich fruͤher feindlich und furchtbar gegenuͤberstehende N nen, durch gleich edele, als große Bande einigte, se das Gluͤck des Friedens seinem Volke sicherte.
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reußische Staats Zeitung
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213.
Berlin, Dien stag, den 12ten September 1826.
Die Gottheit erhalte uns unsern König! Und ö
ich noch einen Wunsch aussprechen darf: sie gen
alles, was in Dessen guten und vaͤterlichen Herzen
unser Gluͤck nech liegt.
Es lebe der Koͤnig!
Elberfeld, 4. Sept. Fremde, die nur i Jahre unsre Stadt nicht gesehn haben, vermoͤgen angenehme Ueberraschung nicht uͤber die vortheil Aenderung zu bergen, die ihr in so mancher Hi geworden ist. Ueberall nichts als reges Leben und Menschen, deren Zufriedenheit aus dem muntern! lacht! Ueberall vor Allem eine Thaͤtigkeit in Au rung neuer Bauten und andrer Anlagen,, die mit wunderung erfüllt. Wendet man' sich auf eine der Stadt, wohin man will, gelangt man an die ferntesten Und abgelegensten Straßen, uͤberall wird neue, oft Pallaͤsten hnliche Häuser, in ihrem G des freundlichen Anstrichs, vollendet stehen, und Menge Arbeiter mit der Errichtung neuer Geb aͤu schaͤftigt sehen. Ganze Straßen sind in dieser schon entstanden, und noch werden derselben ins! treten, und dennoch ist bis heute durchaus noch Minderung in der hohen Miethe eingetreten, wa ein schlagender Beweis von der stets zunehmend tin völkerung unb Industrie unsrer Stadt! Nach den nalen der Stadt Elberfeld, die Hr. Oberbuͤrgerm Bruͤning von den Ereignissen des verflossenen . herausgegeben hat, ist die Bevoͤlkerung auch in d Jahre wieder um ein Bedeutendes gestiegen, un tägt nun 26 514 Seelen, worunter 21625 Evangel M66 Katholiken, 12 Menoniten und 111 Juden. ter den néuen Bauten (im Jahr 1825 76 Wehn und 28 Hinterhaͤuser ausmachend), die die Stadt direkte angehen, ist, außer dem vor einigen E schon entstandenen Krankenhause, das allgemein menhaus zu erwähnen, das zwar noch nicht voll aber in seinem schoͤnen Voranschreiten begr iffer Möte es darin immer mehr noch durch die buͤrge Unterstuͤtzung befoͤrdert werden zum
brikareiter, ein sehr bedeutendes Unternehmen, h nen, dessen Beduͤrfniß man seit Jahren schwer g hatte. Es gedeiht durch Aktien, auf Betrieb der sehensten hiesigen Fabrikbesitzer. den Fabrikarbeitern und Handwerkern geeignete nungen um eine maͤßige Miethe zu sichern.
König li ch
Mentag, 11. September.
„Menschenhaß und Reue,“ Schauspiel in von Kotzebue. (Mad. Komitsch: Eulalie)
Im Schau spielhh 5 Ad
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
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Der Zweck davon Senats.
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Amtliche Nachrichten.
Keon des Tages.
Se. Hobeit der General der Infanterie und kom— dirende General des Garde-Corps, Herzog Carl Mecklenburg-Strelitz, sind von Stargard und Se. Durchl. der Prinz Friedrich zu Hessen— sel, von Breslau hier eingetroffen.
Der bisherige Oberlaudesgetichts Referendarius t Muller ist zum Justizkommissarius bei dem dtgerichte zu Breslau bestellt worden.
Ver zeichniß orlesungen und praktischen Uebungen bei der Köͤ— Akademie der Kuͤnste, im Winter-Halbenjahte vom Oktober 1826 bis Ende Maͤrz 1827.
A. Baufächer. 1) Lehre von den Gebaͤuden al— nd neuer Zeit durch Entwickelung und Darstellung Constructionen, vorgetragen vom Professor Rabe. Die Projectionen, die Lehre der Sänulenordnungen
Vitruv nebst ihren Construetionen im Zeichnen geometrischen Schatten Construction, von den Pro— ren Hummel und Zielcke. 37) Perspective und ik von den selben. 4) Zeichnen des menschlichen bers nach einem eignen Canon, vom Director Sch a— p. 65) Zeichnen der Zierrathen nach Vordildung und sabguͤssen, vom Professor Niedlich. — B. Fächer der bildenden Kuͤnste. 6) freies dzeichuen in drei Klassen, gelehrt von den Profes— Daehling, Collm ann und Hampe, dem In— tor Henne und dem Lehrer Berger. 7) a. Ana—
; i isches Zeichen des menschlichen Korpers, vom Pro— Heile der 4 Schumann. So hat auch ein Bau geeigneter Wohnungen fü
b. Anatomie nach praäͤparirten Ca— ern, vom Staabsarzt im Königl. medicinischen und rgischen Friedrich⸗Wilhelms-Institut, Doetor G. ster. 8) Zeichnen und Modelliren nach dem leben«
todell, von den Mitgliedern des akademi— 9) Landschaftzeichnen und Malen,
* Professor Luͤdke. 10) Kupferstechen, vom Professor zuüchhorn. 11) Schrift- und Kartenstechen vom Pro—
ö — or Mare. Scha uspie l e. br Gubitz.
12) Form, und Holzschneiden, vom Pro— 13) Mythologie mit Ruͤcksicht auf die
snstwerke des Alterthums, vom Professor Levezow.
ö) Metalleiseliren, vom akademischen Lehrer Coie s. — C. Musik. 15) Generalbaß, musikalische Com— . und doppelten Contrapunkt, vom Professor ter. Red acteur Joh m selben. —
16) Practischer Unterricht im Singen, von
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D. Bei der mit der Akademie verbunde— nen Kunst- und Gewerkschule. 17) Freies Hand— zeichnen, gelehrt von den Professoren Collmann, Daehling und Hampe und dem Lehrer Berger. 18) Geometrisches und architectonisches Reißen, von den Professoren Meinecke und Zielcke. 19) Medel— liren nach Gipsmodellen, vom Professor Wichmann. —
Der Unterricht geht nach Beendigung der Kunst— ausstellung im Anfange des Novembers an. Fuͤr die Unterrichtsgegenstaͤnde No. 1 bis 14 ham man sich zuvor zu melden beim Director Schadow jeden Mittwoch von 1275 bis 3 Uhr, im Akademie-Gebaͤude. Fuͤr die Neo. 18 und 16 bei dem Professor Zelter, neue Pack— , No. 36 Fuͤr die No. 17 bis 19 bei dem Inspektor Henne Sonntags von 10 bis 12 i Akademie⸗Gebaͤude. ! ö
gez. Schadow, Director.
Das 13te Stuͤck der Gesetzsammlun ausgegeben wird, enthalt: , . No. 1025. die Allerhoͤchste Kabinetsorder vom 28. Juni d. J., betreffend die Grund saͤtze fuͤr die oͤf— fentlichen staͤdtischen Leih-Anstalten. Berlin, den 12. September 1326. . Deb its Kom toir.
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Angekommen. Der General-Major und Kom— mandeur der 19ten Kavallerie Brigade, von Wrangel, von Posen.
Durchg er eist. Der Kaiserl. Oesterreichische Ka— R,, Nieppert, von Frankfurt a. M., nach Moskau.
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Zeitungs-Nachrichten. . Ausland.
Paris, 5. Maͤrz. Vorgestern ist auf dem Maͤrz« felde eih Wettrennen um die königlichen Preise von 5000 ußd 6000 Fr. in Gegenwart einer ungeheuern Anzahl von Zuschauern abgehalten worden. Die beiden Pferde, welche den Sieg davon getragen haben, haben die Rennbahn, eine Strecke von 2052 Klaftern, in 5 Minuten 13 Sekunden, und 5 Minuten 40 Sekunden durchlaufen. Naächsten Sonntag wird abermals ein Wettrennen um die Preise des Dauphins statt finden, wonach eine Poule gespielt werden wird, deren Einsatz 1000 Fr. ist. Der, dessen Pferd zuerst das Ziel errei—
chen wird, wird die Poute gewinnen.