1826 / 214 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 13 Sep 1826 18:00:01 GMT) scan diff

weniger Krankheiten als bisher, was man einem bessern Verfahren zur Erhaltung der Gesundheit unter Trup— en zuschreibt.

? 2 Erde deckt manches geheime Verbrechen, doch oft thut sie sich auf, um den Schulxigen zu uͤberfuͤhren. Ein solcher Vorfall hat sich vor Kurzem in einem süd⸗ lichen Departement ereignet. Ein ehemaliger Train— Seldat, Namens Bonino, verschwand plotzlich im Jahre 1823, beim Anfange des spanischen Krieges, aus der Gemeinde, die er feit 8 Jahren bewohnte. Lange Zeit glaubte man, er sei, seinem fruͤher angedeuteten Wil⸗ len gemäß, wieder in Kriegsdienste getreten; allein es verbreitete sich später das Geruͤcht von dessen Ermor⸗ dung durch einen gewissen Dimon, der nach dem Ver⸗ schwinden des Bonino ein Frauenzimmer geheirathet hatte, welches fruͤher in enger Verbindung mit letzterem gelebt hatte. Die Frau des Dimon hatte durch mehrere Aeußerungen das Geruͤcht veranlaßt, und das Skeler des Bonino fand sich auch an dem von ihr angedenn

ten Orte. ü stand festgestellt, daß der Ermordete an der Rechten Hand

und am linken Fuß sechs Finger hatte, und diese Ab- normitaͤt sich an dem den Geschwornen vorgelegten Skelett vorfand. Nach fuͤnftaͤgigen Debatten sprach die Jury das Schuldig uber Dimon und seine Frau aus. Hier— auf erfolgte ein graͤßliches Schauspiel. Als namlich der Präsident den Angeklagten das Urtheil bekannt machte, sprang Dimon auf seine Frau zu, faßte sie bei der Gur⸗ gel und hätte sie ohnfehlkar erwuͤrgt, wenn die Gen— darmen ihn nicht losgerissen hätten. ;

Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 75 C. Dreipro— rentige 66 Fr. 10 C. .

md i. 2. Sept. Gestern hatten die H. H. Peel, Wynn und Huskisson eine Zusammenkunft im Hause des Kanzlers der Schatzkammer, und nach 12 Uhr fuh— ren sie in Gesellschaft des letztern zu Sr. Maj. dem Koͤnige nach Windsor. . *,, sich uber den Birmanischen

Die Times äußern nisch Frieden in folgender Weise: „Nur 25 Lacks Rupien

sind bezshlt worden von hundert, d. b. zwischen 250 und 300,909 Pf. Sir Archibald Campbell, der siegen de Feldherr, eilt fort, so schnell ihn der Dampf nur fort⸗ bringen konnte, nach Caleutta, anstatt einen vertrauten Officier hinzuschicken; und sein Heer, anstatt einiger Ruhe in dem, von ihm wenigstens uͤberzogenen, wenn auch nicht vollig eroberten Lande zu genießen, zieht in Eilmärschen auf Rangoon zutuͤck, gleichsam befuͤrchtend, Se. Birmanische Maj. moͤchten Ihre Kriegslaune wie— der bekemmen haben, und die Engländer zum neuen Kampfe, um die zweite Rupien,Zahlung zu erhalten, zwingen. In wieferne Englands Wuͤrde und Ehre ge— fahrset worden wäre, wenn es sich anscheinend laͤssig haͤtte finden lassen, jenem brutalen Feinde entgegen zu treten, als derselbe sich zuerst an der noͤrdlichen Graͤnze zeigte, wollen wir nicht untersuchen, gewiß aber sind wir, daß, nothwendig oder nicht, ein Krieg mit einer solchen Macht keine Hoffnung eines wirklichen Vor— theils geben kann. Die alte Graͤnze Bengalens war stark, und leicht zu vertheidigen; sie zu uͤberschreiten, hieß eine bestimmte und gedrängte Stellung aufgeben, und sich eine Conjectural-Graͤnze durch ein unbekanntes Gebiet suchen, das viele, dafuͤr gehaltene Gefahren darbietet, und unsre Linie in. Berührung mit neuen Feinden setzen, denen unsre Mittel unbekannt sind, und die sie bestaͤndig mit feindseligen Versuchen, auf unre— gelmäßige und nicht zu berechnen de Weise auf die Probe stellen. Wir wissen in der That nicht, welche Sicher— heit gegenwartig dafur sein kann, daß der goldfuͤßige Koͤnig den Tractat erfullt, den er nun ratificirt hat; gute Treue liegt bei ihm natuͤrlich außer der Frage, und der Ruͤckzug unsrer Streitkraͤfte entledigt ihn al—

Die Identität desselben wurde durch den Um⸗ be

*

Ein Brief aus Maracaibo vem 25. Juni entzu folgende Schilderung der durch Paez zu sammeunben nen Previnzial⸗Versammlung zu Valencia, von ein Englaͤnder, der ihrer Eröffnung beiwohnte. Paez, schöner Mann, ven Ehrfurcht einfloͤßender Geste sprach wenig, sein Talent ist rein militairisch. Pena war der Hauptredner, er scheint unterrich aber er hat viel vom Raͤnkemacher an sich; Don z Serera, Schriftfuͤhrer fuͤr alle Kriegs- und buͤrgerlü Angelegenheiten, scheint zu den Einflußreich sten zu hören, und ist Paez rechte Hand. Die Zahl der Al ort neten betrug 24. Cumang und Maracaibo ha— keine geschickt, was Paez sehr in Verlegenheit se aber er hat den Kampsplatz nun einmal betreten, seine Umgebungen werden ihm nicht erlauben, zu ruͤc gehen, wozu er auch schon zu weit vorgeschritten Die Verhandlungen waren ziemlich heftig, und es wy eine naͤchstens erscheinende Bekanntmachung der sammlung (Junta) beschlossen. Bei den Verhandlun standen alle auf einer, neben der allgemeinen Re rung in Santa Fe de Bogota einzufuͤhrenden Bum verfassung. Indeß wird hieruͤber vor Bolivars Ankt kein Beschluß gefaß: werden. Uebrigens ist dort les ruhig, die Europaͤischen Sitten und Gebraͤuche! chen bedeutende Fortschritte, und Wege und Wir häuser haben sich seit ? Jahren sehr gebessert. J Major Laing ist zwar in Tombuktu angekomm aber leider! nicht wohlbehalten, wie es in der en Nachricht hieß. Hinter Tuat wurde die Karawane, der er reisete, von raͤuberischen Arabern angegriffen n zerstreut, er selbst schwer in der Schulter verwusn und sein Diener getösdtet. Es wird nun darauf ank men, ob er nach Tripolis zuruͤckkehren, oder sein V haben, den Niger hinabzuschiffen, ausfuͤhren wirt. London, 5. Sept. Am Sonnabend wurde auswärtigen Amte von 2 bis 5 Uhr Kabinets Rath halten, worauf Hr. Peel zu seinem Vater nach S fordshire, Herr Robinson nach Charlton, Graf Liver nach Combewood abging. Letzterem folgte am Sonn Hr. Canning dahin, kam gestern hierher zuruͤck hatte den Nachmittag im auswaͤrtigen Amte eine la Conferenz mit dem Fuͤrsten von . Gestern ren auch wieder Depeschen von Hrn. Lamb und Granville, so wie schon am Sonntag der Koͤnigch Dykes von Wien mit Depeschen von Sir H. Welle eingetroffen.

Am Freitag besuchten Graf Bathurst und Hr.) den Herzog v. Jork, der gegen Weihnachten die, dahin fertigen Zimmer im K. Pallast zu St. Jann beziehen durfte.

y ,, besuchte der Lord⸗Kanzler den Herzog! ork.

Ein am Sonnabend erschienenes Supplement Hofzeitung enthält die Einzelnheiten uͤber den mit! Birmanen am 24. Februar abgeschlossenen Frieden! den Tractat selbst. .

In Schottland ist Hollaäudisches Hen angebr⸗ worden, das auf 3 Pf. 15 Sh. die Ton oder 9 Pe der Stein mit allen Kosten zu stehen kommt.

Am 11. Juli befand sich noch Lord Cochrane seinem langen Dampfschiff in Cagliari.

Bis Ende August d. J. sind 136,000 Säcke Bal wolle weniger als in dem entsprechenden Zeitverl— 1825 eingefuͤhrt; dagegen doppelt soviel als 1826, du

1823 au roher Baumwolle ausgefuͤhrt. Am Sonnabend schlossen Cons. auf Abrechnung

nig Umsatz. 797 Abgeber.

ler unmittelbaren Furcht.“

ö.

Enschiff Tapperheten und die Fregatte Chapman,

Um 28. v. M. ist die K. Corvette Najade hier an—

9 Individuen vaceinirt worden.

tehalbmal soviel als 1824 und uͤber dreimal soviel

.

785 Geld, und gestern zu 79 Abgeber; beides mit n Maj. fort, sich der vollkommensten

z Ppette zu erfreuen, die Heute gingen Cons. auf Abrechnung von 785 4

Stockholm, 1. September. Unsere hentige o a. der Konig von

S55

S Zeltung enthält eine K. Bekanntma igen Tage, wodurch der Einfuhrzoll auf Korn, nd Erbsen solgendermaßen herabgesetzt wird: Tonne Korn 1 Rihlr. 24 ßl. Bed., für eine Tonne er 1 Rthlr. Bco., und fuͤr eine Tonne Erbfen 2 lr. Bco. Der fuͤr die ubrigen Getreide⸗Arten bis, bestimmt gewesene Zoll soll bis weiter in Kraft

en. ; Die im vorigen Jahre verkauften Kriegsschiffe, das

Ha,

jetzt auf der Ruͤckreise von Newyork nach Surapa be— n seyn. Der Argus behauptet, sie wurden binnen m zu Gothenburg eintreffen. Das Conversationsblatt widerruft jetzt die von ihm theilte Nachricht, das die Regierung eine bedeu— Quantitaͤt Getreide fuͤr eigene Rechnung verschrie—

habe. Feldmarschall Graf Steding wird zum 2osten d.

zuruͤckerwartet. Copenhagen 2. September. Am 29. v. M. ist uf hiesiger Rhede vor Anker gelegene Russische tte wieder nordwärts gesegelt. kaut Nachrichten aus Thisted ist der Fischfang dort schlecht ausgefallen, seitdem die Nordsee in den ord durchgebrochen ist.

men und hat die officielle Nachricht von dem am uly ju St. Thomas stattgehabten Brande uͤber—

eider ist die Hoffnung, Copenhagen mit Gas er— t zu sehen, nicht in Erfuͤlung gegangen, da die Compagnie in London ihre Rechnung nicht dabei den. Vielleicht wird es aber spaͤterhin ohne sremde irkung bewerkstelligt werden konnen. openhagen, 5. September. Mit der neulich Bestindien hieher zuruͤckgekehrten Corvette Najade ar Koͤnigl. Rechnung, als Intraden von unsern dischen Besitzungen, 160,000 Piaster in Golde mmen, die zur Abtragung und Verzinsung der . contrahirten Koͤnigl. Anleihe dorthin gefandt sollen. ; uf den hiesigen Königl. Werften herrscht jetzt eine Thätigkeit. Es liegen 2 Lintenschiffe von 80 Ka— 1 Fregatte von 50 und eine Brigg von 16 Ka, auf dem Stapel. ; ach einem Berichte des hiesigen GesundheitsCol— s sind im vorigen Jahre, dem 24sten, nach der rung der Vaccination, 39279 Individuen, und d der vorhergehenden 23 Jahre im Ganzen

annever, 8. Sept. Seit dem 1. Sept. ist un— tadt jeden Abend regelmäßig darch Gas erleuch⸗ Bar auch der erste am 12. August gemachte Ver— cht durchgehends befriedigend, so ist doch nicht ennen, daß mehrere der Hauptstraßen gegenwartig zoͤn, selbst glaͤnzend erleuchtet sind. Vor allen sich die Erleuchtung vor dem Palats Sr. Koͤnigl. des Herzogs von Cambridge aus, und wenn er st en Verbesserungen saͤmmtlich eingetreten sein welche man beabsichtiget, wenn namentlich erst iche Roͤhren⸗Ausgänge gleichmäßig weite Oeffnun⸗ zen, so wird diese Erleuchtung ein wahrer Ge, r unsere Stadt sein. Im Mayn, 8. Sept. Die Nachrichten von dem n Ihrer Maj. der Koͤnigin von Baiern und igen Prinzessin lauten fortdauernd erfreulich. dem neuesten Buͤlletin (vom 4. Sept.) fahren Genesung im Prinzessin Alexandra ist und gedeiht nach Wunsch an der Ammenbrust; den daher keine weitern Bulletins erscheinen. Baiern sind am 4. d. M. in

chung vom

fuͤr

Begleitung Ihres Fluͤgel/Anjutanten und Obersten, Fuͤr⸗

ler dee cee ier, r bingen, zu einem Besuche erzogs von Nassau chl. voi 1

nach Biberich abgereist. JJ

Die Aschaffenburger Zeitung giebt, nach ihrer Ver⸗ sicherung aus Münchener Blaͤttern, folgende Nachricht: „Dem Vernehmen nach haben bereits baiersche Ober— und Unter Offiziere, die sich freiwillig gemeldet, Urlaub nach Griechenland unter Beibehaltung ihrer Gage er— halten.“

Die Offiz lere des zu Burghausen garnisonirenden Königl. 1. Jaͤger-Batatllons haben das Geburts und Namensfest Sr. Maj. des Königs am 75. Aug. da— durch gefeiert, daß jeder einen Tagsbetrag seiner Gage zu Unterstuͤtzung nothleidender Griechen abgab. Als solches den Unteroffizieren und Jaͤgern dieses Batail— lons bekannt wurde, haben sie sämmtlich die einstim— m ze Erklarung gegeben, aus gleicher Veranlassung fuͤr be * Rlben Zweck ebensalls den Betrag einer Tagsloͤhnung bwesteuern zu wollen. Die Gesammtsumme dieser Un— terstuͤtzͤngsgaben ist nach Muͤnchen an den dortigen Verein abgesendet worden.

Aus Neresheim, im Wrtembergischen, wird un— term 26. Aug. gemeldet: Obgleich in dem hiesigen Oberamt sowohl wegen des Klima's, als wegen des Bo— dens kein Weinwachs ist, so befindet sich doch an der Be— hausung des Gemeinderaths Johann Boͤhringer zu Trochtelfingen eine Camerze, nur ein einziger Stock, welcher an der Fronte dieses Hauses auf 56 Schuhe ausgebreitet ist, und an welchen', nach urkundlicher Ab— zaͤhlung, 2083 groͤßtentheils vollkommene Trauben haͤn⸗ gen, welche voraussichtlich bei der fortdauernden guten Witterung vollkommen zeitigen werden.

Wien, 4. September. Se. k. k. Hoheit der Erz— herzog Rainer, Vieekoͤnig des lombardisch, venetiani— schen Koͤnigreichs, sind vorgestern mit hoͤchstihrer durch—⸗ lauchtigsten Gemahlin, der Frau Erzberzogin Elisabeth, im erwuͤnschtesten Wohlsein hier eingetroffen. Wien, 6. Sept. Der Oesterreichische Beobachter giebt im heutigen Blatte unter: Wien, vom 5. Sept. folgendes:

Briefe aus Corfu vom 8. Aug. melden: „Nach dem sich die Insurgenten⸗Haͤuptlinge Zonga und Rango dem Seraskier, Reschis Mehmed Pascha, auf feinem Zuge über Salona nach Theben, unterworfen, und von ihm bei ihrer Begnadigung auch ihre Capitanate erhal— ten hatten, so folgten diesem Beispiele, unter ahnlichen Bedingungen, auch die Haͤuptlinge von Conizza, Za⸗ gori und Mezzovo, der bekannte Saffaka, Joldassi und Bissili, wobei sie dem Seraskier Geißeln für ihre Treue stellten. Ein anderer gleichfalls sehr bekannter Insur⸗ genten⸗Haͤuptling Isko soll sich nach der kleinen, zum onischen Gebiet gehörigen Insel Calamo gefluͤchtet ha⸗

ben, und dort verborgen halten.“

„Viele moreotische Familien man schlaͤgt die Zahl derselben auf 300 an haben unlaͤngst Calamo,

wohin sie sich gefluͤchtet hatten, verlassen, um in ihre Heimath zuruͤckzukehren; sie sind theils bei Chiarenza,

theils suͤdlicher bei Katakolo ans Land gestiegen; die

bei Chiarenza Gelandeten haben sich nach Gastani, die

bei Katakolo Ausgeschifften aber nach Pyrgo begeben.“

„Zu den Schrecknissen der Anarchie, welche, ein—

stimmigen Berichten zufolge, fortwährend in Nauplia

dem Sammelplatze der verschiedenartigsten Interessen

und Partheiungen herrscht, hat sich nun auch ein boͤsar—

tiges Fieber gesellt, welches bereits viele Einwohner die—

ser Stadt, unter andern auch den bekannten Insurgen—

ten⸗Anfuͤhrer Demeter Macri, der sich nach Messolon—

gi's Fall dahin gefluͤchtet hatte, wegraffte. Die Regie—

rungs- Commission hatte noch immer ihren Sitz zu

Burtzi (nicht Burzko, wie es in einem Berichte aus

Konstantinopel irrig genannt wür-, einem isolirten