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Nauplia, 9. Juli. Heute Nachmittags erhielten wir Briefe vom 5. bis 7. Juli von Hrn. Com scanrtt— Mauromichalt, aus denen wir neue spartanische Siege und neue glanzende Thaten erfahren. 2
Als der Feind sah, daß die Spartaner alle ihre Aufmerksamkeit aufs feste Land richteten, und sich alle in Armyre sammelten, und er daher glaubte, daß Sparta von Menschen entbloͤßt sei, so daß er durch einen Stra tagem seinen Zweck erreichen koͤnnte, machte er, waͤh⸗ reüd er gegen das Lager vor Armpꝛo anruͤckte, gleichzei- tig am 6. Juli Morgens auch zur See eine Landung bei Diro (in der eigentlichen Maina). 1600 Mann waren der Gelandeten, und sie konnten, unerwartet, wie sie kamen, bis Tsimova vordringen. Aber kaum war diese dreiste Bewegung des Feindes bekannt, als sich sogleich aus den umliegenden Doͤrfern uicht nur Maͤn, ner, sondern auch Weiber sammelten, um die ara⸗ bische und tuͤrkische Keckheit zu strafen. Herr Con— staäntin Mauromichalt, der ein bedeutendes Corps bei sich hatte, und zur Verstaärkung nach Armyro mar— schirte, befand sich zur Zeit der Landung in jener. Ge⸗ gend, vereinigte sich mit den Einwohnern, griff die Gelandeten an, und jagte sie bis ans Meer. Dort gelang es den Feinden eine feste Stellung Namens Tsubari, zu nehmen, die auch von Sen Schiffen aus unterstützt wurde. Aber auch in dieser starken Stellung konnten die Araber nicht ruhig bleiben. Am 5. Juli griffen die Spartaner sie abermal an, und at 7. Juli sielen sie sehr fruͤh uͤber sie her, toͤdteten einig fingen andere, und erfaͤuften viele im Meere, so daß nicht ein Drittheil der Gelandeten sich auf die Schiffe gerettet hat. So ensete die Landung der Araber, und Ibra⸗ hims Stratagem! ; ;
Ibrahim hatte vielleicht gehort, aber es nicht ge— glaubt, daß in Sparta auch Frauen die Waffen fuͤhren, und mit den Mannern wetteifern. Nun hat er es er— fahren, wo nicht er in Person, doch seine Armee. 500 Frauen rannten bewaffnet gegen die Gelauteten herbei; und sehr viele andere unbewaffnet. Und die Bewaffne ten wetteiferten, nicht schlechter zu erscheinen als die Männer. Wo also die Frauen und Kinder Waffen tra— gen, und kämpfen, dort darf Ibrahim nicht hoffen, weiter zu kommen; und sonhat er in der Wahl des neuen Kriegs -Theaters, sehr gefehlt! .
Der Feind ward am 8. Juli abermals von denen bei Armyro angegriffen. und genoͤthigt, sich endlich mit Verlust nach Calamata zuruͤck zu ziehen; doch hoffen wir, daß er auch dort keine Ruhe haben wird; denn allenthalben eilen Moreeten zum Kampfe herbei, und bald wird das Lager so vermehrt sein, daß es im Staude sein wird, den Feind auch im Felde anzugreifen, und ihn zu noͤthigen, sich auf die Festungen einzuschraͤnken.
und getrennt ). Als der Generalissimus angekomm
war, verabredete er mit denen von Armyrs, daß ss
Torps einen naͤchtlichen Angriff auf den Feind ung
netzmen sollte; aber dieser, unterrichtet, wie es scha von dem Sucenrs, zog sich Abends aus St. Sion, n schlug sein Lager am Bache von Calamata auf, wo am 8. Juli sich befand; die feindlichen Kreuzer lie in den Hafen ven Nissi ein; die Landungsschiffe n gingen nach Modon und Coron. Als Colocotroni Huͤlfe gerufen wurde, lag er in Manessi, und san
Truppen, um die in den messenischen Engpaͤssen lie)
den Feinde zu verjagen. (Aus Nr. 72 der allgemeinen Zeitung von Griechenland vom 19. Juli.)
Gegen den 13. Juli waren Reiter des Kiutn (des Seraskiers Reschid Mehmed Pascha) bis At vorgedrungen, wurden aber zurückgeworfen. Nun ist der Kiaja des Kintajers in Attika eingefallen, Kiutajer selbst ist noch in Theben.
Ibrahim Pascha ist von Sparta ganz weggezog und defindet sich nun in den messenischen Engpaͤssen.
Die Nr. 73 der allgemeinen Zeitung von G chenlͤnd vom 22. Juli enthält die Nachricht, daß in Attica eingefallenen Tuͤrken Athen bereits belag „Funfzehnhundert Griechen, heißt es, vertheidigen beruͤhmte Stadt, and die durch ihr Alterthum ehm dige Akropolis.“ — Die in Napoli sich muͤssig he treibenden Truppen werden nun dringend ermahnt, Entsatz von Athen zu eilen.
Diese Nummer der allgemeinen Zeitung ent auch noch eine Proklamation Gura's und der R rungs-Commission zu Athen (Nicol. Zacharitza, mos Seraphim, Stavros Vlacho, und Nicol. Karo vom 10. Juli, worin sie erklären, daß sie sich so, Messolon i halten, und lieber unter den Rainen Propyläen und anderer Monumente begraben las als zugeben wellen, daß diese noch einmal vom Rar der Barbaren angeräuchert werden ck ten (dia
a Sa gs d ur)
) Es scheint, daß dies Trennen ein Euphemismus sein für: sie wurden zuruͤck gedraͤngt oder abgeschnitten. (Anmerk. des Oesterr. Ber
Win ne erer,
Königliche Schauspiele. Donnerstag, den 14. September. Im Opernhi „Hamlet, Prinz von Daͤnnemark,“ Trauerspiel ins theilungen, von Shakespear. , Im Schauspielhause. Von der Gesellschaft
(Aus Nr. 71 der allgemeinen Zeitung von Griechen⸗ land vom 15. Juli.)
Die Commandanten von Armyro hatten (nach dem Gefecht vom 4. Juli) in der Furcht, der Feind mochte noch staäͤrkere Streitkräfte gegen sie schicken, an Coloco— tront um Succurs geschrieben. Er eilte auch sogleich mit 2100 Mann, unter den Generaͤlen Georgaki Jatrako, Meltopulo und Petimesa zu Huͤlfe und war am b. Juli mit Sonnenaufgang in Aja Triada (heil. Dreifaltigkeit) von Janitza; aber ehe noch die Huͤlse anlangte, hatten die Ünsrigen sich abermals mit den Feinden geschlagen,
franzoͤsischen Theaters zu Warschau, werden folg Stuͤcke dargestellt: „Le vieux Célibataire, com en 5 actes et en vers, de Collin d Harleville, Hier „Maison an- lotterie,“ väudeville en un acte, Picard.
(Die Vorstellungen der franzoͤsischen Gesellschast
Theaters zu Warschan, werden in der naͤchsten V beendigt seyn.)
Freitag, Jö. Septbr. Im Opernhause: Zun stenmale wiederholt: „Die Dame auf Schloß Ave Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von
yeldieu.
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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Redacteur Joh
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Allg em eine
sreußische Staats- Zeitung.
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216.
Berlin, Freitag, den
Amtliche Nachrichten.
n i r de s Tag e g.
Seine Koͤnigliche Hoheit der Prinz Karl von yern sind hier angekommen und auf dem Koͤnig— n Schlosse in die fuͤr Hoͤchstdenselben in Bereirschaft tzte Zimmer, abgetreten. Angekommen. Se. Exe, der General Lieut. und amandeur der 13. Division, v. Luck, von Maͤnster. Der Gener. Major und Kommandant von Schweid— Laroche v. Starkenfels, von Schweiͤnitz. Der General-Major und Kommandeur der 12ten dwehr-Brigade, von Schutter, von Neisse. Der Prästdent des Revisions- und Cassationshofes die Rhein-Provinzen, Sethe, von Hirschberg, Der Großherzoglich Badische Lieutenant von Schil— g, als Kourier von Carlsruhe.
Zeitungs-Nachrichten. An s lan d.
Paris, 8. Sept. Es bestätigt sich heute, daß die jricht von der Blokirung von Haiti erdichtet war. s Schiff Fheureuse union, welches Haiti am 26. ü verlassen hat, und vor einigen Tagen in Havre ekommen ist, bringt nämlich Briefe mit, wonach dollkommenste Ruhe damals dort herrschte; es befanden im Hafen von Port-au-Prine« noch mehrere fran sche Kauffahrer.
Das in Havre angekommene columbische Schiff eucho hat seine Flagge weder beim Einlaufen, noch er aufziehen duͤrfen, und es ist ihm lediglich ge— tet worden, im Hafen liegen zu bleiben und seine ung zu loͤschen.
Mehrere englische Blaͤtter hatten gemeldet, Sir Stuart habe sich von Lissabon nach dei Azorischen eln begeben, um dte Portugiesische Constitution da— zu uͤber bringen. en gegenwärtis, Sir Ch. Stuart habe sich mit dem ditain der Fregatte Diamond blos zu dem Behufe h den Azorischen Gewaͤssern begeben, um 13 Leute der Mannschaft des Diamond, welche bei der eili Herreise aus Brasilien mit einem Boot zuruͤckge⸗ en worden waren, um einem lecken Schiffe zu Huͤlfe
kommen, und von denen man seitdem nichts gehoͤrt
wieder aufzusuchen.
Hiernach hat diese Reife gar en politischen Zweck. 6 Von allen Seiten und namentlich aus den suͤdl ichen
Zuverlässige Briefe laus Lissabon
15 ten September 1826.
Provinzen gehen Berichte uͤber die von richteten Virheerungen ein. Gegend ven Auch der Fall gewesen, wo das Thermo— meter am 24. Aug. bis auf 34 Reaumur gestiegen ist Die Einnahme des hiesigen Griechen Eomits war vom 23. Aug. bis 5. Sept. S5. 815 Fr. 10 E. wori die Beitraͤge des Muͤnchener Vereins mit 65 00 . des Luxemburger Vereins mit 7407 Fr. 40 C, , Geschen des Herzogs von Orleans von 6006 Fr. fuͤr 6 3 , n sind. : . rnust der Sitzung des letzten Af i in Beauvais ist durch einen komischen , nige Augenblicke gestoͤrt worden. Es handelte sich 361. lich um eine Diebstahlssache, wobei der Hauptzeuge ein 9 . ö 8 . ö Jungfer Therese war. Der Praͤsident ließ sie rufen Als aber an deren Stelle ein ziemlich großer baͤrti er Mensch mit einem dicken Zopf erschien, der in . Jacke und in Beinkleider von schwarzem Sammt . kleidet war, kuͤndigte der Praͤsident an, die . lung muͤsse aufgeschoben werden, weil der Hauptzeu n. die Jungfer Therese, nicht gegenwaͤrtig sei. Hier * terbrach aber besagtes schwarzes Individuum den P a. sidenten mit den Worten: „Monsteur, das ist . uöthig; ich bin nicht, was ich scheine, ich bin die Jung fer Therese.“ Diese mit einer tiefen Baßstim n 1 sproche nen Wort brachten ein schallendes Gelaͤchter 2. ter den Anwesenden hervor, welche dieser Erklarung keinen rechten Glauben beimessen wollten. Da ö Zeugen aber deren Wahrheit bestaͤtigten, so wund. ĩ der Sache weiter verfahren. z 4 Fuͤnfprocentige Rente 98 Fr. ; ĩ proc. 65 Fr. 965 ö dt. che Cenron Dr London, 6. Seyt. Am gestrigen Getrei zu Marklam ist der Hafer, in en,. . sung, auf 6 Shill. im Preise pr. Quarter gewichen und man scheint fast allgemein zu glauben, daß die Mi nister im naͤchsten Parlament auf sortdauernde freie Zu⸗ lassung aller fremden Getreidegattungen gegen einen entsprechenden Schutzzoll (bei Waizen etwa 12 Shill das Quarter) antragen und auf diese Weise das gegen waͤrtige, dem groͤßten Theil der Nation verhaßte, Ge— treide Einfuhrsystem aufzuheben suchen werden. ö ö Seit 14 Tagen hat es sowohl in England als in Irland haufig geregnet, so daß man wieder auf eine bessere Kartoffel Erndte hofft. Der juͤngste Ober -Richter von England, Lord Gif⸗ ford, Master of the Rolls, ist zu Dover im 50sten Jahre mit Tode abgegangen. Er ward im Jahre 1817 Solieitor General und trat als solcher zuerst auf . ausgezeichnete Weise in dem Prozeß von Thi ꝛ Warson, Preston und Hooper auf. In fuͤhrte er als Attorney ⸗General den Prozeß Koͤnigin Caroline. 2 Auf einer Jagdparthie auf dem Gute
er die Stuͤrmen ange— Dies ist namentlich in der