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RN. Wilson in Fletching ist kurzlich durch das Losgehen einer geladenen Vogelflinte der Bruder des Generals, dem der Schuß in die Brust fiel, auf der Stelle um, gekommen.
Der Lincoln Mercury meldet, daß die Woche zu— vor die Kirche zu Kilnsea vom Seeufer heruntergestuͤrzt sei, so daß nichts als der Thurm stehen geblieben. Es war noch am Sonntage vorher Gottesdienst darin ge— halten worden.
Es wird sehr daruͤber geklagt, daß im Allgemeinen unsre Manufakturen, vermeintlich, um bestehen zu köͤn— nen, ihre Waare so viel schlechter machen, daß dadurch auch die bessere und reelle im Auslande den Credit zu verlieren angefangen hat, und man z. B. in Lissabon sich genoͤthigt sieht, einen Franzoͤsischen Stempel auf unsre Druckwaare zu setzen, um sie als Franzoͤsische ab— setzen zu konnen. Die Times wollen vernommen haben, daß seit dem 20. Aug., als dem letztverflossenen Zahlungstage der monatlichen kleinen Unterstuͤtzung, welche die Regierung den 5 bis 600 ungluͤcklichen Spanischen Fluͤchtlingen reichen laßt, diese Zahlung noch nicht erfolgt ist.
„Die Griechischen Anleihescheine,“ sagen die Times, „waren gestern der Gegenstand einer offentlichen Ver— sammlung, die unstreitig noch andere Gefuͤhle wird er— regt haben, als bloß die Verwunderung, daß eine solche nicht laͤngst gehalten worden. Von beinahe 1,200,000 Pf., dem Ertrage der in Frage kommenden zweiten An— leihe fuͤr Griechenland, erhellt, daß alles, was davon je die Gestade Griechenlands erreicht hat, in 209,000 Pf. bestanden. “) Es wurden zwei Fregatten in Ame— rica gebaut, oder zu bauen beordert, wofuͤr 155,000 Pf. aufgefuͤhrt stehen, allein weiter keine Nachricht uͤber die—⸗ sen Bau. Fuͤr die Dampf-Fregatten und andre Aus— gaben fuͤr Eochrane's Expedition werden Griechenland 160,000 Pf. ins Debet gebracht, da aber scheint, daß
Nachinationen und Maschinen verschiedene Dinge sind, so ist dies ein zweiter Posten, woruͤber keine Rechenschaft gegeben wird. Hr. Ricardo hat nach der gedruckten Bilanz 64,000 Pf. (fuͤr Provision) eingesaäckelt und wie— viel die Deputirten (Orlando und Luriotis), ist nicht voͤllig zu ersehen. Inzwischen, da die Sache von Eng— laͤndern aufgefaßt worden, die voll Eifers fuͤr die Sache sind und denen alle Unehre ein Gräuel ist, durfen wir hoffen, daß doch nech irgend ein Bruchstuͤck der uͤbel ange— wandten Geldmittel füuͤr Griechenland werde gerettet und ein und das andre Exempel um der Gerechtigkeit willen statuirt werden.“ l
Die beiden in Gravesend vor Anker liegenden rus— sischen Fregatten ziehen viele Schaulustige dorthin. Alle, die jene Kriegsschiffe besucht haben, koͤnnen die daselbst herrschende Reinlichkeit, so wie die Disciplin der Ma— trosen nicht genug loben.
Die Fregatte Thetis, von Lima und Rio de Janeiro kommend, ist in Portsmouth angekommen. Sie hat bei der Insel St. Sebastian das Portugiesische Linienschiff Don Juan VI. von 74 Kanonen getroffen, an dessen Bord sich der Marquis von La Fons befand, der von Seiten der Regentschaft Portugalls nach dem Hofe von Brasilien geht, um Se. Kais. Maj. zu bitten, Hoͤchst— ihre Tochter, die gegenwartige Königin von Portugall, Donna Maria II., nach Lissabon zu senden, um ferner dort zu residiren.
Man schreibt aus Gibraltar vom 18. Aug.: Columbischen Kaper vernichten den Spanischen Handel längs der Kuͤste. Es liegt jetzt einer in der Bai, und so oft er das Anker lichtet, thun drei Spanische Kriegs— fahrzeuge dasselbe, allein der Columbier erwartet Unter— stuͤtzung und so koͤnnen wir einem Gefechte entgegen sehen.“
„Die
pfing am Dienstag und auch am Mittwoch den Bef des Lord-Kanzlers; am letzteren Tage wurde Se. Koͤn
Hoh. auch vom Herzog von Wellington besucht.
Am Dienstag Nachmittag kam der Minister ning von Brighton hierher, und hatte am selbigen A noch Geschaͤfte mit dem russischen Gesandten, Gra von Lieven, im auswärtigen Amte.
Am seldigen Tage gingen aus dem auswaͤrtz Amte Depeschen an den Grafen von Clanwilliam, seren Gesandten in Berlin, desgleichen an Lord Gi ville in Paris.
Am Mittewoch war Herr Canning den ganzen! in auswärtigen Amte mit verschtedenen fremden sandten und Ministern beschaäͤftigt, namentlich mit? spanischen, dem brasilischen und dem columbischen sandten. Auch der Graf von Liverpool, der am V mittag von Combewood zur Stadt gekommen war,! Herr Huskisson hatten Nachmittag mit Herrn Cann Geschaͤfte.
Gestern Nachmittag hatte der Oesterreichische sandte, Fuͤrst Esterhazy, Geschaͤfte mit Herrn Canni Vorgestern stiegen Cons. auf Abrechnung bis ] schlossen aber zu 79 Geld.
Gestern war es besonders leer auf der Stocksbh viele Besucher sind auf Jagdpartten aus und zwar n mehrere wie sonst um diese Jahrszeit gewoͤhnlich. Heute warfen einige starke Verkaͤufe Cons. 797 auf 78 herab, sie schlossen aber zu z, 79. Vom 9. Sept. Se. Maj. haben den Gesa schaftssekretair Fox in Turin von da nach Neapel,! in Stockholm Hrn. Manners St. George nach Tun den in Stuttgart Hrn. Douglas Bloomfield nach St holm, den in Frankfurt Hrn. Hamilton Seymour n Stuttgart versetzt und Hin. Milbanke wiederum n Frankfurt ernannt.
Gestern Nachmittag hatten Fuͤrst Polignae, M quez v. Palmella und Graf Liverpobl Geschaͤfte! Hrn. Canning im auswaͤrtigen Amte, worauf der G nach Combewood abging.
Schwere Regenguͤsse haben dieser Tage in meh ren Gegenden große Verheerungen angerichtet, im G zen aber den Wiesenwuchs, die Ruͤbenfelder u. s. lur Freude des Landmanns auch sehr erquickt.
Bruͤssel, 9. Sept. Das aus Padang kommel Schiff William hat Nachrichten von unsern Besitz gen an der westlichen Küͤste von Sumatra gebracht, bis zum 22. April gehen. Hiernach ist dort Alles hig, und der Handel hat seit vorigem Jahre bedeute zugenommen. Die Kaffee Erndte war gut ausgefal Das Amerikanische Schiff Franklin war mit einer dung Kaffee nach den Niederlanden abgesegelt, und; andere seollten ehestens folgen.
Briefe aus Groͤningen melden, daß die dort h schende Krankheit bis gegen das Ende August im nehmen begriffen gewesen war, und daß sie noch n erheblich nachgelassen hat. Vom 24 bis 31. Aug. ren 129 Personen (60 junge Leute und 69 aͤltere) storben. Die Bevoͤlkerang von Groͤningen belaͤuft auf 30,000 Seelen, und die gewohnliche Sterblichk betraͤgt in gewohnlichen Zeiten ungefahr 20 Mensch wöchentlich. Dies giebt den Maaßstab der Heftigkt womit die jetzige Krankheit grassirt.
St. Petersburg, 5. Sept. vom Genie⸗Corps, Carbonier, Mitglied der Ober-Sch direktion, ist zum Praͤsidenten des Ober -Censur-Comi mit Beibehaltung seiner uͤbrigen Functionen, worden.
Wochen lang außerordentliche Hitze geherrscht.
) Vergl. die Mittheilung aus Napoli di Romania im Ar⸗ tikel: Turkei. .
London, 8. Septbr. Der Herzog von York . ien wie eine rothe Kugel. Die größte Durre drohte
ucht zur Zeitigung bisher ungestoͤrt, und an den
Der Generalme
erna
Nachrichten aus Kasan vom 27. Juli zufolge it, nur den Personen des diplomatischen Corps, auch dort, von den letzten Tagen des Juni ab, mehrt dallastbeamten und denen, welche eine Koͤnigl. Au, Wion vorweisen koͤnnten, Paͤsse nach S. Ildefonso
Sonne ging taͤglich in dickem Nebel auf und unter ustheilen. Se. Maj. haben aber diesen ohne Ihre
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Hoffnungen, welche der Anfang des Sommers den dleuten eingeflößt hatte, zu zerstͤͤren. Am 22. Juli 6 Uhr Abends fuhrte ein gewaltiger Windstoß eine aubwolke uͤber Kasan, so daß die Stadt in Finsterniß üllt und es fast unmoglich war, in den Straßen zu en. Schwarze Wetter⸗Wolken erhoben sich und bald ein furchtbares Gewitter zum Ausbruch. Schreck Donnerschlaͤge erschuͤtterten die Gebaͤude, erst nach r halben Stunde begann es zu regnen und somit éGsich die Gewalt des Gewittersturms. — Die Ge— er der Wolga sind in diesem Jahre sehr gefallen, mehreren Stellen sind kleine Inseln hervorgetreten der Strom tritt vom linken Ufer mehr und mehr
ck. Die Commission zur Verwaltung der kalmuͤckischen elegenheiten, die in Folge des von Sr. Maj. dem hsel. Kaiser Alexander unterm 10. Maͤrz v. J. be— gten Reglements errichtet worden, hat am 6. Aug. Imsterdam ihre Sitzungen feierlich eroͤffnet.
Stockholm, 1. Sept. Die Hundstage sind vor— , und wir haben vom Anfange derselben bis heute Ganzen nicht mehr als zwei oder drei Stunden n gehabt, so daß wir, wenn das Wetter sich nicht andert, ein völliges Mangeljahr fuͤr 1827 zu er— en haben, weil es unmoͤglich faͤllt, den Boden fuͤr
Herbstsaat zuzurichten. Vom Main, 10 September. Die Getreide ⸗Ernte
dieses Jahr schnell voruͤber, und die Arbeit war zer uͤberaus guͤnstigen Witterung ungemein gefoͤr—
Doch hoffte man reichern Segen, als sich nun Ausdreschen zeigt. Ueberall giebt das Ausdreschen ein Viertel weniger, als den mittlern Durchschnitt vollen Ausbeute. Der Gewinn von dem gelager— Roggen ist in manchen Gegenden kaum der Kosten Muͤhe des Ausdreschens werth. Wenn die vorjaͤh— Ernte eine Zubuße von den reichen Ernten der e 1823 und 1824 erhielt, so sind wir in dem lau— n Jahr meistens auf dessen eigne Produktion be— kt. Der unverhaͤltnißmaͤßig niedere Getreidepreis zen uͤberfuͤhrten Märkten ist ein Uebel, das von ckerbauenden Stande nothwendig auf den Staͤdte— hner eben so verderblich zuruͤckwirken muß. Die Frebe aber, diese Tochter der Sonne, die sich bei er trockener Witterung, wie wir sie diesen Som Fehabt, vorzuͤglich gefallt, und uͤberall, wie in Spa— mit dem reichlichen Nachtthau vorlieb nimmt, bje— s reichern Segen. Auch ist das Fortschreiten ih—
en unsrer Gauen melden sich bereits die Vorboten ahenden Reife. Die Hoffnung einer vollkommnen bestaͤrkt sich mit jedem Tag, was aber die Menge t, haben wir ansere Erwartungen jetzt schon ge— t. Der Sonnenbrand hat geschadet und viele enarten haben ihre Beeren groͤßtentheils verloren. mit aller Wahrscheinlichkeit ein sehr kalter Win, verkuͤnden, und daher von großer Wichtigkeit fuͤr Beinbau des kuͤnftigen Jahrs, daß bei der anhal— Hitze wenigstens das Holz der Weinrebe zur ge— n Reife gelangt, und auf diese Weise dem Frost eichter widerstehen können. — NRadrid, 28. Aug. Ein Koͤnigl. Dekret befiehlt, r Minister-Rath, welcher seit dem Ende des vo— Jahres nicht zufammen gekommen war, kuͤnftig tlich zwei Sitzungen unter dem Vorsitz des aͤlte— er Staats Sekretaͤre, des Marine⸗-Ministers, hal—
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Hr. v. Calomarde hatte, wie es heißt, den Befehl
Kenntniß ertheilten Befehl, wurde, sogleich widerrufen.
Es werden zwischen S. Ildefonso und Madrid fortwährend viel Diebstaͤhle verübt. Der Hof ⸗ Courier ist vorgestern angehalten worden; die Rauber haben seine Depeschen nicht angeruͤhrt, und ihm blos alles Geld abgenommen, was er bei sich hatte.
Der General-Capitain von Estremadura hat, um Mißdeutungen hinsichtlich der Exeignisse in Portugal zu verhuͤten, an den General, Capitain von Valencia und Murcia einen Brief gerichtet, welcher in ter Zei— tung von Valencia abgedruckt worden ist, und worin es unter andern heißt: „Es ist in Portugal, zum großen Mißvergnuͤgen der Mehrheit der Portugiesen, eine neue constitutionelle Charte beschworen worden, wodurch in einer großen Anzahl von Dörfern und Staͤd— ten Streit und Zwietracht entstanden sind. In der Unmöglichkeit, sich in die Neuerungs-Ideen zu fuͤgen, und weil sie alle in der Regierungsform vorgensmme— nen Veraͤn derungen als ungesetzmaͤßig betrachten, haben ein General, das 17. Jnfanterie⸗ und das 2. Kavallerie— Regiment, wie auch die Milizier von Villa-Viciosa und eine große Anzahl Artilleristen von verschiedenen Corps, endlich sehr viele Personen aus den ersten Staͤnden Portugal verlassen, um unter dem spanischen Panier Schutz zu suchen. Alle haben den guͤnstigsten Empfang erfahren; man hat ihnen Gastfreiheit und alle unter befreundeten Nationen uͤbliche Huͤlfe gewahrt; und das Volk hat ihnen auf eine unzweideutige Weise die Ach— tung zu erkennen gegeben, welche es fuͤr Leute hegt, die das Beispiel eines solchen Betragens gegeben haben.
Turkei. Die Zeitung von Napoli di ani enthielt am 4. Juli folgenden . . 6 durch mehrere eur opaͤische Journale verbreiteten Nach— richten hat es das Ansehn, als glaube man allgemein, der Ertrag der zweiten griechischen Anleihe von zwei Millionen Pfund Sterling sey groͤßtentheils durch die griechische Regierung verschleudert, und das, was nur fuͤr die Beduͤrfnisse des Freiheitskrieges bestimmt war, auf eine unverantwortlichs Art verschwendet wor⸗ den. Vielleicht ruͤhren dergleichen Irrthuͤmer, die man nur allzuoft in den auswärtigen Bsättern findet, davon her, daß noch wenige regelmaͤßige Mittheilungen zwischen Griechenland und dem uͤbrigen Europa vorhanden sind; vielleicht, was noch wahrscheinlicher ist, haben boshafte Feinde Griechenlands, unter der Maske des Antheils, den sie an seinem Schicksale zu nehmen vorgeben, die Ehre und den Kredit der griechischen Regierung damit anzugreifen gesucht. Zur Beantwortung dieser Irrthuͤ⸗ mer wollen wir die Sache selbst sprechen lassen. Die , von den 2 Millionen Pf. St. der wetten Anleihe, Leren effektiver Bestand sich nu auf 1,110,000 pf. St. belief, die an,. . nicht mehr als 216,114 Pf. St. in die Haͤnde bekom⸗ men hat; der ganze uͤbrige Belauf ist in England oder in andern Laͤndern zum Ankauf verschiedener Kriegsbe⸗ duͤrfnisse verwendet worden, wie folgende Rechnung zeigt:
Pf. St.
Regierung zugeschickt worden sind. . . 216, 114 Fuͤr Kriegsmunition ..... 16,500 Für in England gekaufte Kanonen u. s w. . 25,000 Luͤr sechs Dampfschiffe hinterlegt... . 160,000 Für zwei in Amerika bestellte Fregatten .. 156,600 Fuͤr Ankauf von Waffen und Kleidung fuͤr regel—
maͤßige , 15, 350 Fuͤr Wiedereinziehung eines Theils der ersten und zweiten Anleihe, nemlich 500, 000 Pf. St., die zu stehen kommen auf... . . 218, 070 Fuͤr Zinsen der beiden ersten Jahre... 200, 000 Fuͤr Amortisicung von Fonds.... . 20, 000
als er Ihnen bekannt
Summen, welche von London der griechischen