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R Mit 1 the Baltie sind dieser Tage drei außerordentlich aroße, prächtige Spiegel, als ein Ge—
sasenk Sr. Maj. des Kaisers von Rußland fur den Herzog von Wellington hier angekommen.
Nach der Morning Post haben 40 Dörfer in Hin— dostan mit einer Bevölkerung von mehr als 4000 Ein wohnern dem Heidenthume entsagt, und sich zum Got. tesdienste der Christen gewendet.
Die Stadt Newyork hat im vorigen Jahre zum National- Schatze der V. Staaten 15 Millionen Dol— lars, und demnach den dritten Theil zum ganzen Na⸗ tional-Einkommen der Bundesregierung deigetragen.
Die Times bemerken: Wenn die Durchstechung der Landenge in Mittel-Amerika durch Nord- Amerikanisches Geld zu Stande komme, werde es desto großere Schande sar alle die Projectanten sein, die in der hiesigen Schwindelzeit Aetien⸗-Lompaganien, die sich schon alle in Rauch aufgeloͤset, zur Bewuͤrkung ähnlicher Kanaͤle ge— stiftet, an welchen Theil zu nehmen, das Publicum durch Leute eingeladen worden, die nicht wußten, wo das zu durchstechende Gebiet liege und die, hätte die Schwindelwuth sich etwa nach Osten gerichtet, eben so willig vorgeschlagen haben wurden, den Isthmus von Korinth, als den von Panama zu darchstechen. In⸗ zwischen ist es merkwürdig, daß wie die Times selb st hier Panama nennen, ihr Bersenbericht von dem „Isth mus von Darien“ spricht, uͤber dessen Durchstechung die Herten Palmer u. Comp. mit Mittel Amerika ei— nig geworden sein, ohne gewahr zu werden, daß Pa—
nama und Darien zu Columbien gehören und bei dem
darch den See von Niearagua zu fuͤhrenden Kanal nicht in Betracht kommen konnen! — Jenes Blatt be— merkt ferner: „Als eine, die beiden Oeceane beinahe verbindende Fahrt vor vielen Jahren zufällig in der Provinz Chaco entdeckt wurde, verboten die Spanischen Vehdrden hei Todesstrafe die Benutzung derselben! Und nun ladet der Präsigent von Mittel Amerika die Ka— pitalien und den Ugterneymungsgeist des Auslandes zu sich, um eine Wasserstraße fuͤr alle Nationen durch sein Gebiet anzulegen.“
Canada hat im vorigen Jahre bereits 2009 Faͤsser Tabak ausgeführt und man glaubt, daß die Ausfuhr dieses Jahrs sich verdoppeln werde.
Die St. Patricks Seeversicherungs⸗Gesellschaft in Dublin ist nach einer Zusammenkunft der Actienaire aufgehoden worden. Das Capital derselben war von 150,900 Pfd. Sterl. bis auf 11000 geschwunden und
dabei war die Gesellschaft noch fuͤr Versicherungen ver„
pflichtet, die sich auf eine Million Pfo. belaufen. Von 6 dergleichen Gesellschaften, die im Jshr 1824 dort be— standen, sind nur noch zwei in Thätigkeit.
Mit dem 1. Ottoßer tritt das neus Gesetz uͤber Waaren Consignanten und Consignatarten (merchant and factor) in Kraft. Nich demselben wird man, was bisher nicht der Fall war, mit gleicher Sicherheit auf das Unterpfand von Connessementen als auf die Waa— ren selbst darleihen oder vorschießen konnen; oder mit andern Worten, das Connossement, so wie die Abliefe⸗ rung von Gütern, werden eine eben so große Sicher— heit in der Hand dessen, der darauf darleiht, oder vor⸗ schießt, als fuͤr den, der sie gekauft hätte, sein, wobei sedoch das Gesetz die Rechte des ursorünglichen Eigners wider den Mißdrauch, den sein Faktor von seinem Ver— trauen machen wurde, schutzt.
Der Betrag der umlaufenden Noten unter 5 Pf. der Bank von England war am 19. Adg. 1200190 und am 9. d. nur noch 1129781 Pf.
In dem, mit dem 5. Januar 1824 beschlossenen Jahre detrug die Ausfuhr roher Baumwolle 9318403 Pf.; im nächsten schon 13 299 505 und im dritten 18004953. Vom 5. Januar dis zum 5. April 1825 nur 506736, und in dem entsprechenden Quartal des gegenwe rtigen
Jahrs 6701765 Pf.! So weit sind die Angaben am lich; und nach unterrichteten Maklern sind vom letzen 5. Januar bis Mitte dieses Monats 79179 Säcke aun geführt, die zu 234759100 Pf. angeschlagen werden Hiernach ließe sich im Voraus der Ausfuhbrbelauf ka Jahrs bis zum 5. Januar 1827 auf 33542258 Pf. h rechnen!
Es ist auch bemerkenswerth, daß mit dem aus wir, tigen Begehr nach roher Baumwolle auch das nag
Baumwollengarn sehr zugenommen hat, was aber keß
nen sonderlichen Trest für unsern Gewerbfleiß gewährt. „Kann Twist, sagen die Times, der sich gegen roh Wolle wie 5 ß zu 1 ß das Pf. im Preise verhalt nag, uns den Adsatz von Geweben ersetzen, wo dat Verhärtniß sich dis 100 zu 1 ß treiben läßt?“
Stockholm, 22. Sept. Unterm 14. d. haben Se. Maj. die zollfreie Einfuhr von Heu und Stich erlaubt.
Aus Gothenburg wird gemeldet, daß zwei von Arn changel kommende Russische Linienschiffe uad eine Fru gatte die dortigen Scheeren angelaufen seien, und sih im Sunde mit dem Geschwader aus Kronstadt verein gen wurden.
Hannover, 29. Sept. Seine Königliche Hoheit, der H on Cambridge, sind vorgestern, und Ihn Koͤniglich«e Hoh it, die Herzogin von Cambrisge, gestemn von Berlin uͤber Braunschweig, in der hiesigen Som— mer-Residenz, dem Schlosse zu Montbrillant, eingn troffen.
Darmstadt, 26. Sept. Am 18. d. M. fand hie sechste, und am 22. die siebente Sitzung der zweiten Kammer der Landstände statt. Von Seiten des Min
steriums des Innern und der Justiz wurden 5 Gesth
entwuͤrfe uͤber das gerichtliche Verfahren in buͤrgerlichen Rechtsangelegenbeiten, sodann ein Gesetzentwurf übe die privilegia dotis und die sonstigen weiblichen Rechtt wohithaten der juͤdischen Eheweiber in den Pro vinzen Starkenburg und Oberhessen vorgelegt. — Außerdem ful ten Motionen von Abgeordneten und Wahlangelegem heiten diese Sitzungen aus. Unter jenen befand stz ein Antrag des Abgeordneten Goldmann, die Gleich stellang der Unterthanen in den standes, und patriqch nialgerichtsherrlichen Bezirken mit den Unterthanen n den Domanialbezirken hinsichtlich der Frohn verhiͤll nisse betreffend, — ein Antrag des Abgeordneten n, Doͤrnberg auf Einfuͤhrung eines Wiesen⸗Kultur Geset⸗ zes, — ein Antrag desselben, die Verbesserung det Landwirthschaft betreffend, — ein Antrag des Abgeoth neten v. Schenck zur Sorge, den Wegbau durch Forst⸗ frevler betreffend, — ein Antrag des Abgeordneten Seitz, Festsetzüng sixer Gehalte är alle Bedienstete ohn Unterschied detreffend, — ein Autrag desselden, i langsame und kostspielige Rechtspflege betreffend, — ein Am⸗ trag desselben, den freien Verkehr auf dem Reinstrome bo treffend, — ein Antrag desselb., die oͤffentliche Versteigerunß
der herrschaftlichen Fruchtworraäͤthe betreffend. Der Abr
Grode trug darauf an, die Sitzungen der Kamm vom 15. Okt. bis zum 2. Nov. wegen der Weinlese M verta zen. Der Abg. v. Kuder trag 1) auf Etlassum eines Gesetzes gegen uͤbertritbene Makelgeduͤhren und auf Errichtung einer Landes- Kreditanstalt, und ?) aif daldige Verbesserung des Hypothekenwesens an. — Du von dem 2ten Wahlbezirke der Provinz Rheinhe ssen gu wählte Gutsbesitzer Schubert wurde, nach voraus gegäm gener Diskussion, mit 23 aegen 8 Stimmen fuͤr unsᷣ lässig erklirt, — uͤber die Zalässigkett des Kommerzien caths Hoffmann, als Abg. des 5. Wahlbesirks der Ph vinz Starkenburg, wurde von dem Ausschusse Bericht erstattet. Lissabon, 9. Sept. Das Englische Kriegsschs Ganges, welches den Großbrittannischen Botschastt
Georg
wohl nur 4 Scheffel.
ir Rebert Gordon nach Rio-Janeiro bringen soll, ist gestern abgesegelt. e . 2 Vorigen Dienstag ist das Eaglische Damosschiff IV. von 768 Tonnen von Brighton in 5 Tagen er angekommen. Es ist bestimmt, als Packetboo: wischen England, Lissabonn, Cadix und Gibraltar zu en. 2 and hier gewohnlich in 7 Tagen zuruͤcklegeu. Vorgestern fruͤh sind im Kloster von San Fran⸗ cih co zwe Oifiziere aus der Provinz Tras-os⸗ Montes verhaftet worden, die sich dort versteckt hatten; man hat bei ihnen mehrere Proelamationen und Instruk— tionen, um eine Revolution anzustiften, wie auch viel Gold vorgefunden. Sie sind nach dem Fort S. Georg
gebracht worden.
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Dusseldorf. Die fuͤr Rechnung der Stadt El— herfeld errichtete Sparkasse hat seit ihrer Gruͤndung —
in August 1822 — bis jetzt einen reinen Gewinn von.
Eo? Thi. 5 Sgr. 1 Pf. zurückgelegt. Rechnet man äber die vielen muͤßig liegenden Gelder, welch dese Anstalt in dein Zeitraume von 4 Jahren,“ kleinen Petraͤgen und auf kurzen Fristen mit 4 Procent verzin set hat, so läßt sich der Gewinn dieser Anstalt fuͤr den allgimeinen Nutzen wenigstens zehnmal so hoch anschla— gen, ohne dabei noch den Vortheil in Betracht zu zie— hen, welchen die Gewöhnung des Gesindes und der niederen Volksklasse an Sparsamkeit und Zurücklegen des Geldes herbei fuhrt. — Die Summe der außzerge— wöhnlichen Feuerversicherungen bei der Bergischen Ver— siherungsanstalt betragt seit der am 28. April d. J getroffenen neuen Einrichtung bis jetzt, also im ersten
Teimester, 1037480 Thl., wodurch das gesammte Ver⸗
sicherungs“ Kapital auf 107 Millionen gestiegen ist. Magdeburg. Der verstorbene pensionitte Gene— rallieutenant v. Anhalt hatte in Ziesar seiner Gattin
ein Wohnhaus erauen lassen, das seinem letzten Wil⸗
len zusolge nach deren Tode der Buͤrgerschaft zum Ge— hrauch als Schulhaus anheim fallen sollte. Am 14. Aag. ist die Wittwe gestorben, und das gedachte Haus zu seiner neuen Bestimmmung uͤbergegangen.
Posen. In der Stadt Bajanowo wird in Folge eines dazu ausgesetzten Legats von 1000 Thl. der ver— storbenen v. Brormwzeswka ein Hospital eingerichtet, und in der Stadt Dupin wurde das daselbst eingerich— tete Hospital ers ffnet.
Petsdam. Die Gemeine zu Warsow bei Frie— sack hat der dortigen Schullehrer Stelle 1) 10 Thi. in baarem Gelde, 25 2000 Soden Torf, 3) eine Wiese von ? Fuder Heu, und 4) 5 Scheffel Roggen jährliche Zulage dewilligt, auch außerdem, so lange der emeritirte Schullehrex lebt, dessen Adjunkt noch eine Zulage von sährlich 10 Thl. zugestanden.
kandwirthschaftliche Berichte aus dem Innern des Reichs vom Ende August. (Fortsetzung. )
V. Schtesie n. — Breslau. Bei der anhaltend trockenen Witterung ist die Erndte schnell von Stat— ten gegangen und im hiesigen Verwaltungsdezirk fast durchgehende, selbst in den nicht ganz hohen Gebirgs 136 beendet. Der Ausfall derselben ist im Durch— chnitt beim Weitzen gut, beim Roggen mittelmaͤßig und gewährt daher keinen reichlichen Ausdrusch; hie und da auf das Schock Gebund nur 14 Scheffel, auch Der Ertrag bei dem Sommerge—
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Man glaubt, es werde die Fahrt zwischen Lon
treide ist im Ganzen sehr gering, b x6 bei der Gerste, auch ist das Stroh sehr kur eben. Im Namslauer Kreise gewährte das So etreide nur 1 bis 2 Korn, und im Oelgner, Habelschwerdter Kreise ist im Ganzen kaum der Samen zurückgewonnen wor— den. Das Oest ist durchgehends schlecht gerathen, dies ist auch der Fall dei Kraut and Ruben, und von den Kartoffeln verspricht man sich ebenfalls nur eine soär— liche Erndte. An Fuͤtterung wird es sehr fehlan, da sehr wenig und schlechtes Geummet zu erwarten ist. Manche Gegenden leiden Wassermangel, im Oolauer Kreise ha⸗ ben die Mühlen am Ohlauflusse schon lang still gestanden. — Liegnitz. Die Erndte des Winter- und Sommer— getreides ist nunmehr heendigt und in der Schock ahl sowohl, als an dem Koͤrner⸗Ertrage im Ganzen genom⸗ men, sehr mittelmäßig ausgefaben. Winter Weitzen und Korn sind zwar reich an Garben und stehsn darin an— deren Jahren nicht nach, sie geben aber groͤßtentheils so wenig Korner, daß vom Schock kvum 15 Preußische Scheffel gewonnen werden. Bei der Sommerung soll
das Verhältniß des niedern Korn Ertrages noch viel
bedeutender sein. Besonders sind Gerste und Hafer fast allgemein schlecht gerathen. An den meisten Orten ist der Flachs mißrathen, und wenn die Kartoffeln, die jetzt noch eine geringe Ausbeute geben, so wie Kraut. und Raͤben nicht bald Lurch einen durchdringenden Re— gen erquickt werden, so ist auch hierbei Miüwachs zu besorgen, was befonders nachtheilig auf die Viehfuͤtte⸗ tung einwirken muß, da die Stoppelfelder ganz ausge⸗ doͤrrt sind und nicht behütet werden koͤnnen. Dazu tritt der Uebeistand, daß bei der großen Darre die Aecker, besenders die Bzachfelder, zur Wintereinsaat nicht vorbereitet werden konnen. Mehrere Gegenden, namentlich im Laubanschen Kreise, haben Haaelschaden exlitten. Dem Weinstock war die große Warme in einer Zeit, in der die Fruͤchte sich ausbilden muͤs⸗ sen, nicht ganz guͤnstig, besonders haben die Gegenden mit leichtem Boden, wo die Reben einen schwachern Wuchs und wenig Laub haben, mehr gelitten als die, wo der Weinstock einen kräftigern Wachsthum hat. Dit Trauben verwelken an den Reben, und mancher Gar⸗ tenbesitzer erleidet hierdurch vom Ertrage, den er verhof⸗ fen konnte, eine betrachtliche Einbuße. Doch darf im Ganzen genommen immer noch auf ein Mitteljahr der Quantität nach gerechnet werden, und bleibt die Wit⸗ terung im Monat September der Reife der Trauben guͤnstig, so wird der diesjährige Wein eine vorzuͤgliche Gute erhalten. Die Pflauinen sind gut gerathen, we— niger die Aepfel und Birnen, an denen es in vielen Gegenden sehr mangelt. — Oppeln. Die Getreide⸗
Ernte ist fast ganzlich beendigt, aus den meisten Ge⸗
genden des hiesigen Regierungsbezirks gehen aber Kla— gen daruͤber ein, daß durch die außerordentliche Hitze und anhaltende Duͤtre in diesem Jahre nicht nur beim Roggen ein geringer Koörner-Ertrag sich zeigt, sondern daß auch die Sommerung bdesonders ganj mißtathen, vorzuͤglich beig Hafer wirklicher Mangel und daher ein sehr bedrutendes Steigen des Preises zu besorgen ist. Am bes⸗ zen ist die Weitzen, Erndte ausgefallen, auch turfte Hitse und Heidekorn eine gute Erndte gewähren. Der Flachs ist kurz geblieben, mancher Aubauer gewinnt nich: den Samen. Das Obst ist ebenfalls größtentheils mißrathen. Sie Grummet. Erndte duͤtfte zur Zufriesgenheit aus fallen.
VI. Posen. — Posen. Das Resultat der Erndte ist nach Maaßgabe der Art und Lage des Bodens, j⸗ nachbem die anhaltende heiße Witterung ihm zu traglich war, sehr verschieden. Im Augemeinen ist der Stroh⸗ gewinn bei den Winterfruͤchten sehr ergiebig, der Kör⸗ nergewinn beim Weitzen gut und theilweise besser als im vorigen Jahre, beim Roggen mittelmäßig; hinsicht lich der Sommerfrüchte lassen sich bestimmtere allgemei ne Nesultate noch nicht angeben. Die fruheren Anga.