Hand geliefert werden, ein Gegenstand der groͤßten Wich tigkeit. Die geweéhnlichen Hauptfabrikate einer Provinz sind vorzugsweise fur die Ausstellung geeignet. Gegenstande des Luxus, oder Fabrikate, bei wel— chen, weil sie in das Kanstgebiet einschlagen, der Preis der Arbeit den Fabrikpreis so weit erhoht, daß ein ge— meiner Gedrauch derselben nicht Statt finden kann, sind von der Ausstellung keinesweges ausgeschlossen, vielmehr verdient das Bestreden der Fabrikanten und Handwerker, ihren Arbeiten eine Vollkommenheit zu geben, welche sie dem Kunstwerke nähert, Anerkennung von Seiten des Staats. . Zu 3. die von den Landräthen, over den, die Ge— werbepolizei in den großeren Städten bear beiten den Behsreen, einzusendenden Nachweisungen, sollen mit einer laufenden Nummer versehen sein, den Namen . des Fabrikanten, die Benennung des Fabrikats enthal— j ten, und zugleich ausfuͤhrliche Auskunft uͤber die Aus— dehnung des Gewerbes, Arbeiterzahl, Absatzorte, Ur— sprung und Preis des rohen Materials oder Halbfa— brikats, welches verarbeitet wird; den gewohnlichen un— zweifelhaften Verkaufspreis des Fabrikats aus der ersten Hand. Die auswärtigen Gewerbtreibenden werden übrigens, insoweit sie mit hiesigen Handlung shaͤusern K bekannt sind, diejenigen namhaft machen, welchen die ö Waaren, nach beendeter Ausstellung, zur Ersparuftig des Ruͤcktransports überliefert werden konnen, oder welche deren Verkauf zu den bemerkten Preisen oder mit einem Aufschlage von bestimmten Verkaufsprozenten ubernehmen. Zu 4. die Regierungen werden dahin sehen, daß sich in der zu ernennenden Kommission wenigstens ein Sachverständiger fur jeden der Hauptfabrikationszweige der Provinz finde. Von denjenigen Gegenstaäͤnden, welche sie fuͤr die National-Ausstellung geeignet halten, fertigen selbige ein Verzeichniß, nach Anleitung der Ihnen zu 3. uͤberwiesenen Materialien, geben den Nach— weisungen die moöͤglichste Vollstaͤndigkeit und begleiten
sie mit ihrem Gutachten. 1. Besondere Aufmerksamkeit ist auf die Angaben der J Preise zu richten, damit nicht durch ungeprüfte und . einseitige Versicherungen der Gewerbtreibenden diese ö sich ein Verdienst der Wohlfeilheit ihrer Waaren auzu— eignen suchen, welches noterisch nicht in der Wahr— heit begründet ist. Es versteht sich, daß dergleichen
muͤssen. ; Berlin, den 29. Septbr. 1826. J Der Minister des Innern von Schuckmann. An saͤmmtliche Koͤnigliche Regierungen.
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Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 27. Sept. Kuͤnftigen Dienstag wird de Neapolitanische Botschafter, Fürst von Castelcical̃ Herrn Cauning? dem diplomatischen Corps und ba Ministern ein Diner geben.
Der Patron des franzssischen Kauffahrers, der Macedonier, welches am 15. 8. M. aus Alexandrien in Marseille angekommen ist, hat bei der Hin delskam mn dieser Stabt ausgesagt, daß er am 14. Angust von a nem griechischen Mistik angehalten, unter sucht und auf gepluͤndert worden ist. Dieser Corsar hat ihm 18 Gel packete, eine Quantität Caffee und die Halfte seint Schiffsvorräthe weggenommen, ohne auf die Ver siche rung des Patrons und auf dessen Papiere zu achten, welche unzweifelhaft ergaben, daß Geld und Waaren französisch'ös und nicht tuͤrkisches Eigenthum waren, Der Corsar öffnete die meisten Briefe, welche sich an Bord befanden und wollte das Schiff außerdem nach dem Archipelagus führen und der Patron entzog sic dieser neuen Gewaltthatigkeit nur dadurch, daß er den
Schawls und 30 Piaster gab.
men erregt wieder große Besorgnisse. Die Aerzte hat ten ihm den ebr ch des Bades Enghein gerathen und er war dahin gebracht worden, als sein neuerdingt schlimmer gewordener Zustand ihn zwang wieder nach Paris zuruͤckzukommen. .
65 Fr. 85 C.
zu Bolton hatten sich vor einiger Zeit mit einem Ge, such um Vermittlung der gesetzlichen Feststellung eines
Sommerset⸗Place, den 29. Aug. Mein Herr! Ich habe Ihre Zuschrift vom 2. empfangen, worin Sie, nachdem Sie meine Aufmerk— samkeit auf das beklagenswerthe Elend gelenkt, welche—
jetzt leider unter den Baumwollwebern auf Handwebe, stuͤhlen herrscht, mich von Seiten der Committee der
Fabrikanten in Bolton, deren Sekretair Sie sind, uͤber ihre Idee um meinen Rath und meine Meinung bhe—
Bedenken, deren Vortrag in dem obenge dachten Gut fragen, daß der Arbeitslohn fuͤr die Weber von Zeit zu achten erwarzet wird, ohne Fiskalttaͤt geloͤset werden Zeit durch eine gewisse
dehrheit von Fabrikanten fest— gesetzt werde, und daß alle Meister dann bei schwerer Geldstrafe gesetzlich verpflichtet werden sollten, nicht unter dem sofestgestellten Satz geben zu durfen.
Die Comittee wird so billig sein, zu glauben, daß ich nebst den andern Mitgliedern Sr. Maj. Regierung
Piraten seine Uhr, die seines Lieutenants, zwei wollen;
Die Gesundheit unsers betuͤhmten Tragikers Tal!
Fuͤnforocentige Rente 97 Fr. 75 C. — Dreiprocent, London, 23. Sept. Die Baumwollen-⸗Fabrikanten
gleichförmigen Arbeitslohns an Hrn. Huskisson gewenn det. Folgendes ist die von ihm darauf ertheilte Antwort:
** ——
Angekommen. Se. Exe. der wirkliche Geheime— Rath, disseitige außerordentliche Gesandte und bevoll, maͤchtigte Minister am Königl. N Graf v. Schladen, von Brüssel.
„Der Bischoff von Muͤnster und Dompr Ninden, Freiherr Droste zu Vischering, von Muͤn—
Der Kaiserl. Russische Oberst und Fluͤgel Adjutant, st ow sky, als Koucier von Mos—¶
ster.
Fuͤrst Lob anow⸗ Ro
kau.
vision, Freiherr furt a. O.
iederlaͤndischen Hofe, obst zu
Abgereist. Se. Exc. der General Lieutenant und Kommandent der 13. Divisson, v. Luck, nach Muͤnster. Der Geueral⸗Major und Kommandeur der 10. Di—
mit tiefem Leidwesen die schweren Entbehrungen beachte, welche die handarbeitenden Weber jetzt durch die starke Herabsetzung des Arbeitslohns erdulden. Konnte irgend eine in unserer Macht liegende Maaßregel dieser Ernie— drigung abhelfen, so wurde ich es sicher fuͤr meine Pflicht halten, einzuschreiten, und unsere aͤngstliche Besorgniß,
bedeutender Theil der manufakturirenden Beydlkerunz fortwährend die Schwierigkeiten ihrer Lage tragt, nut noch erhoͤht werden. Wenn die Comittee der Fabrikan—
den, dem Ausdruck dieser Gefühle Glauben beimessen wollen, so bin ich gewiß, sie werden eintäumen, daß meine Unfähigkeit, in ihre Aasichten einzugehen, bloß
den sie zur Abhuͤlfe des gegenwartigen Uebels empseh—
Hiller v. Gärtringen, nach Feank—
len, diese Wirkung nicht nach sich zu ziehen vermag, Dieses Mittel wuͤrde nach meiner Ueberzeugung nicht
diese Pflicht zu erfuͤllen, wurde durch die Kenntniß des ordentlichen und friedlichen Verhaltens, womit ein so
ten und die Weber, zu deren Gunsten sie sich verwen⸗
aus der Ueberzeugung hervorgehen kann, daß der Plan,
darch gesetzliches Einschreiten erzwungen werden können, und selbst, wenn es versucht wurde, es auf diese Weise
n erzwingen, so wuͤrde es binnen kurzem das Ungemach nur erschweren, dem es abhelsen soll. Die Comittee darf nicht außer Acht lassen, daß die Coneurrenz beim Weden von Baum wollzeugen auf die Haudwebestuͤhle beschränkt wird; daß diese letztern
aber mit den mächtigen Maschinen- Werken den Kampf
bestehen haben. Wenn die Wirkung von Maschinen zer Art wäre, daß sie das Zeug entweder durch groͤßere
leichtigkeit in der Verfertigung, oder durch bessere Quan
situt desselben wohlfeiler geben koͤnnte, als das bei ei— nem gegebenen Arbeitspreise auf Handwebestuͤhlen ge— webte, wie will man da das vorgeschlagene Huͤlfs mittel
eines Minimums auf diese Maschinen ausdehnen?
Venn es aber darauf ausgedehnt wird, wie ist denn da ju erwarten, daß das Kapital, welches die Handwede— stuhle in Bewegung setzt, ihnen fortwährend Beschafti⸗ gung geben wird? Wurde es aber auf die · maͤchtigern Maschinen ausgedehnt, wie ware dann eine solche Be— schraͤnkung zu machen, welche dieselben Maschinen in andern Landern erreichte?
Wenn die Mitglieder der Comittee auf diese und lhaliche Fragen ihre Aüfmerksamkeit richten, die sich shnen von selbst aufdraͤngen werden, als natuͤrlich aus dem Gesichtspunkte hervorgehend, unter welchem sie den Gegenstand gefaßt; so werden sie ugenblicklich inne werden, daß ihr Plan ganz die Er ing, icht nur des vergeblichen und gewag!n Versuchs in sich faßt, die geseßliche Autorität zwischen den Arbeiter und den Ambeit Gebenden zu stellen, indem sie die Frage nach Arbeit und den dafur zu zahlenden Preis reguliren soll, sondern auch die Huͤlfe der obern Gewalt herbeizurufen, um den Fortschritt derjenigen Verbesserungen in den mechanischen und chemischen Wissenschaften anzuhalten, wodurch die Handarbeit so oft abgekürzt und aufgeho— ben wird. Ich bin uͤberzeugt, nach reiflicher Ueberle— gung wird die Comittee sich von der Hoffnungslosigkeit sowohl, wie von der Gefaͤhrlichkeit solcher Einmischung überzeugen. Daß sie sowohl erfolglos, wie auch gefaͤhr— lich sein wurde, ist meine entschiedene Meinung; aber während ich mich hierüber deutlich gegen die Comittee ausspreche, kann ich nicht umhin, ihr zu gleicher Zeit mein aufrichtiges Bedauern der schwierigen Umstaͤnde auszudrucken, in welchen sie sich befindet, und zugleich meine völlige Ueberzeugung, daß beim Aufsuchen eines Hulfsmittels gegen diese letztern reines Wohlwollen ge— gen die Leute sie geleitet, die zu ihnen um Anstellung aufblicken.
Ich bin u. s. w. W. Huskisson.
Der Seeretair jener Comittee remonstrirte noch ein— mal gegen den Inhalt dieses Schreibens. Er bemerkte, daß es bloß ihre Absicht sei, den Preis des Webelohns für die Handweber von Zeit zu Zeit festzustellen, wie ihn die Frage nach den gewebten Zeugen erlaube, und daß man sich damit keineswegs in die Maschinenwebe— bei einmischen wolle. Ihr Zweck sei einzig und allein ine gesetzliche Verfuͤgung zu erhalten, welche die Mehr, heit der Fabrikanten ermaͤchtige, einen gleichfoͤrmigen kohn festzusetzen, um die zerstöͤrende Tendenz der sort— währenden Herabsetzung desselben unter den Punkt, dobei der rechtliche Geschäftsmann bestehen konne, aus— juhalten, um diesen gegen das Verfahren solcher in Hicherheit zu setzen, die durch die Leichtigkeit verfuͤhrt, domit man sich bloß mit Huͤlfe des Credits ins Ge— schft drängen koͤnne, sich und andere zu Grunde rich— eten. Nur gegen dieses grausame System des immer ärkern Herabdruͤckens des Ardeitslohus sei ihr Stre— hen gerichtet. Der Zustand der Gesellschaft aber sei zer Art, daß auf eine oder die andere Weise etwas dar— nägethan werden muͤsse, wenn der Ruin des Landes
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Herr Huskisson antwortete sehr kurz darauf, daß er seine frühere Ueberzeugung von der Unthunlichkeit des Versuchs, den Preis des a r, m den Baum⸗ woll Manufaktucen durch gesetzliches guaschreiten fe st⸗ zustellen, nicht ndern koͤnne.
Stockholm, 22. Sept. Gestern haben Se. Maj— der Konig ihre Reise nach Stoͤmsholm angetreten, um den Hjelmarn Kanal in höchsten Augenschein zu neh— men.
Die Königl. Familie wird wahrscheinlich bis Ende n Monats auf dem Schlosse Drottningholm blei— ben. ;
Das Conversations-Blatt theilt Nachrichten aus Carlscrona mit, denen zufolg« mehrere Personen, welche die Columbische See⸗Expedition auf den von dem Han— delshause Michaelson und Benedicks gekauften Schiffen begleiteten, von Newyork aus über Eagland zutuͤckge— kommen sind. Hoffentlich wird auch die übrige Be— satzung der Schiffe Tapperheten und Chapman noch diesen Herbst ins Vaterland zuruͤckkehren. Was die ge— nannten Schiffe selbst anbelangt, so ist man über ihr Schicksal noch immer in Ungewißheit.
Reulich hat eine heftige in einer der Vorstädte von Gothenburg ausgebrochene Feuersbrunst 16 Häuser in Asche gelegt.
In der Gegend von Helsingborg haben die Zollbe— awmten neulich wieder einen harten Kampf mit Smug— glern zu bestehen gehabt. r
Eine im ganzen Reiche veranstaltete Colleete zu Gunsten der armen Waldenser in Piemont, ist uͤber alle Maßen ergiebig ausgefallen.
Kopenhagen, 26. Sept. Vorgestern ist die auf unserer Rhede vor einigen Tagen angekommene Rus— sische Escadre, aus 2 Linienschiffen und einer Fregatte bestehend, wieder in See gestochen und hat ihre Rich— tung nach Suͤden genommen. Am Tage vorher ging noch ein Russisches Barkschiff auf hiesiger Rhede vor Anker.
Durch ein unterm 19ten d. von der Daͤnischen Kanzley erlassenes Placat werden sämmtliche Behörden angewiesen, wegen der in einigen Gegenden von Schwe— den ausgebrochenen Viehseuche ihre Aufmerksamkeit zu verdoppeln.
Aus Marieboe schreibt man unterm 12ten d.: der Handel erhält mit jedem Tage mehr Leben. Gestern wurden zu Naskov 28 bis 38 Mk. fuͤr eine Tonne Weizen, 27 bis 28 Mk. fuͤr eine Tonne Roggen, 26 Mk. fuͤr die Tonne Gerste, und eben so viel fuͤr die Tonne Hafer bezahlt. Die Kauflust ist sehr groß und taglich kommen fremde Kornhäͤndler zu Naskov an. Vom Main, 28. Sept. Se. Maj. der Köoͤnig von Baiern sind am 27. d. Abends 6 Uhr in erwuͤnsch— tem Wohlsein auf der Reise von Aschaffenburg nach Muͤnchen in Nuͤrnberg eingetroffen, und haben einem am selbigen Abend von dem dasigen Magistrate zum Besten der Griechen veranstalteten Conzerte beizuwoh— nen geruht. Se. Maj. wurden von den durch Ihr huldreiches Erscheinen begluͤckten Anwesenden mit dem freudigsten Leberuf und mit Anstimmung des Volkslie— des: „Heil Dir ꝛc.“ emofangen, und eben so bei Ihrer Entfernung aus dem Saale nach beendigtem Concerte begtüßt. Am felgenden Morgen haben Se. Maj. die Reise nach Muͤnchen fortgesetzt.
Die in der Mitte des Septembers erwartete An— kunft Ihrer Maj. der verwittweten Königin zu Tegern⸗ see ist bisher durch die Krankhzit Ihrer Maj. der Koͤ⸗ nigin Friederike von Schweden verzsgert worden, Die nach dem Morgenlande abgegangenen Baieri⸗ schen Offiziere, acht an der Zahl, worunter der Herr Oberstlieutenant v. Heidegger, haben nicht eine eigent— liche Erlaubniß erhalten, bei den Griechen Dienste zu nehmen, sondern es ist ihnen lediglich Urlaub gegeben
icht eine beunruhigende Ausdehnung erreichen solkte.