1826 / 233 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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und gestattet worden, zu ihrer Ausbildung in wissen— schaftlicher und artistischer Hinsicht eine Ris nach Italten und Griechenland anzutreten. Jedem Offizier ist ein Unteroffizier zugetheilt.

Wen, 27. Sept. Nach Inhalt eines Cireulates der K. K. nied. Osterr. Lan dest zierung im Erzherzog tham Oesterreich unter der Enns vom 18. d. M. ha— ben Se. Maj. in Erwägung der Collisionen, in welche Alerhöchstdero Unterthanen, in Vezug auf die Ersül— lung der Unterthanspflichten durch ihre Anerkennung als diplomatische Agenten fremder Staaten dei dem Allerhoöchsten Hofe unausweichlich kommen, sich zu dem Beschlusse bestimmt gesehen, von nun an keinem Ihrer Unterthanen mehr die Erlaubniß zu ertheilen, von Seite einer fremden Regierung eine diplomatische Anstellung solcher Art, wie sie in dem Artikel 1. der 17. Beilage der Wiener Congreß Acte bezeichnet und klassifieirt ist, annehmen zu durfen.

Turin, 14. Sept. Gestern Abends sind unsere Souveräne im besten Wohlbefinden aus Savoyen hier zuruͤck eingetroffen.

Boloßna, 19. Sept. Am 16. d. wurde hier von der Spezialkommission für die vier Legationen ein De— kret aus Ravenna vom 11. d. bekannt gemacht, in wel— chem demjenigen 10,000 Seudi versprochen werden, welcher den oder die Urheber und Mitschuldigen des moͤrderischen Anfalles guf die Person des -Kardinck's Rivarola in Ravenna entdecken wird, auch wenn er der Mörder selbst sein sollte, ader den, der ihn zu die ser That dung, oder dieser den Mörder, anzeigt, und solche Beweise liefeit, daß er mit der ordentlichen Strafe belegt werden kann. Außer der Belohnung an Geld wird ihm auch gänzliche Straflosigkeit und die Erlaub— niß, das paͤbstliche Gebiet verlassen zu durfen, zuge— sichert. Was die Thäter oder Mitschuldigen anderer von geheimen Sektenmitgliedern veruüͤbter Mordthaten betrifft, so erhalt der erste, der die Urheber oder Mit— schuletgen anzeigt, eine Belohnung von 3009 Seudi, und sein Name wird geheim gehalten.

Madrid, 14. Sept. Nach einem Bericht des General Capitaͤns von Estramadura ist ein Theil der Ausreißer von Olivenza wiedet in Spanlen eingedrun— gen; sie haben dort einen Posten von zehn Mann uͤber— fallen, und deren Pferde nach Spanien weggefuͤhrt.

Gestern ist hier die Nachricht eingegangen, daß

ein ganzes Bataillon des Infanterie Regiments Koni gin, welches in Placemia steht, nach Portugal desertirt

ist; und heute verbreitet sich das Geruͤcht, daß dies Beispiel von dem Cavallerie Regiment der Königin Amalia befolgt worden sei. Auch in der Garde und in mehreren von der Poörtugiesischen Grenze entfernt lie— genden Regimentern haben Deserttonen stattgefun den. Auch aus Galizien gehen schlechte Nachrichten ein. Der General Capitain hat gemeldet, daß sich dort eine gefährliche Gaͤhrung zeigt, tung der Ruhe nicht buͤrgen kann, wenn die Regierung nicht Fonds schickt, um die Truppen zu bezahlen, und selbst diese durch andere Regimenter abloͤsen laßt.

Der Finanzminister hat einer Gesellschaft von Kauf— leuten aus Barcelona die Tabaks Regie fuͤr das ganze Land wahrend 6 Jahre fuͤr eine Summe von 2 Mil— lionen Franes uͤbertra gen,

Tuͤrkei. Suͤddeutsche Blätter enthalten Folgen des aus Korfu, vom 6. Sept.:

Nach den Siegen, welche die Griechen in Maina und. Messenien erfochten, machten die Truppen Ibrahim Pascha's noch mehrere andere Streifzüge, fanden aber überall einen so kräftigen Widerstand, daß sich endlich sammtliche Korps auf Tripolizza zurückziehen mußten.

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Sleusyne, nahe 6000 Mann regulgirer und irren

und daß er für die Erhal“

Nach einer Berechnung hat die Aegiptische Armee g diesen verschitdenen vergeblichen Angriffen dei . Mann verloren. Es geht das Geruͤcht, daß nach den verunglückten Angriff auf Samos ein Theil der Tun kschen Flotte Befehl erhalten habe, sich Konstantinopg zu nähern. Nur zwei Griechische Brander waren et,

preußische Staats -Zeitung.

welche Schrecken unter dieser ungeheuren Flotte va breiteten und sie zu einen so uͤbereilten Raͤckzuge ven mochten. Doch ist es nicht wahr, daß diese Branbda ein Kriegsschiff angezuͤndet hätten. Nur einige mi Landungstruppen beladene Transportschiffe vernichtemn

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sie. Ueber die Zahl der auf der Insel Samos geblie benen oder zu Gefangenen gemachten Tuͤrken sind ni Angaben sehr verschieden. Doch durften es gegen 20h sein.

In der Umgegend von Athen sind wichtige Ereiy nisse vorgefallen. Die Tuͤrken hatten bereits mehren Angriffe auf die Stadt gemacht, die immer tapfer zu ruͤckgeschlagen worden waren. Eudlich ist es ihnen nie offiztellen, den 23. August in Napoli di Remania ein gelaufenen Berichten, gelungen, nach einem dblutigg Fefechte am 3. d. einen Theil der Stadt zu besetze Die Nachricht findet sich offiziell in der Zeitung vn Napoli di Romania. Doch hoffen die Griechen, M sich ihre Feinde nicht lange wurden in Athen halt koͤunen, indem sich theils von Salamin, theils un

Berlin, Donnerstag,

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der König haben dem Seconde 'bientenant v. Owstien der 7ten Artillerie⸗Brigade, hem bei der hiesigen Hauptmuünze angestellten Me— hailleur König, das ellzemeine Ehrenzeichen erster Klasse umd Fern Küster bei der Garnison- Kirche une ehrer bei der Garnison, Schule, Ludwig Janke zu

latrer rappen r Karaiskaki und Obrist Fabvier der Nahe versammelt h m. Am 17. nehmen die Truppen eine Stellung bei Kaidari, eine Stunde n Athen. Mit Anbruch des darauf folgenden Tages m ren sie im Angesicht des Feindes und sogleich entspan sich ein Gefecht, das mit gleicher Hartuaͤckigkeit nt beiden Seiten 5. Stunden lang sortgeletzt wurm Endlich maßten die Türken das Feld räumen, die Gi chen versolgten sie bis an die Olivenwaäͤlder. Dig Waffenthat wird in der angefuhrten Zeitung von N peh di Romania mit dem Beifuͤgen erzählt, daß si am 19. ein neues Gefecht entsponnen habe, bessen Au gang man noch nicht kenne.

In Moreng sind zwei einzelne Gefechte von einzi- Wichtigkeit vorgefallen. Kolokotroni Hat mit 10 Mann Fußvolk und 3000 Reutern ein Korps von z Arabern beim Fouragieren uͤberfallen und nach ein verzweifelten Gegenwehr niedergemacht. Eben so fin 800 Türken, die 300 Saumthiere mit Lebenemittth und Munitiön von Moton nach Tripolizza geleitetz in einen von den Griechen gelegten Hinterhalt. N Haͤlfte der Eskorte blieb auf dem Platze und die Gun chen nahmen den ganzen Transport weg. .

Die neuesten Blätter des Osservatore Triest (vom 19. und 21. Sept.) enthalten keine Nachricht aus der Levante. Ein Privatschreiben aus Triest vt 19. Sept. (in der Allgemeinen Zeitung) sagt: „M Briefen aus Venedig soll das tortige Marine Deparl ment aus Zante Meldung erhalten haben, daß 8 Cochran? mat einigen Schiffen in Napoli di Ramm eingetroffen sey, und daß hierauf zwe gäiechische Schi Divistonen, die eine unter seiner persöoͤnlichen Ansb rung, unter Segel gegangen wären, wovon man el gegen den Kapudan Pascha, die andere gegen Alexa dria bestimmt glaube. Diese Nachricht scheint ne sehr der Bestätigzung zu bedürfen.“

herleihen geruhet.

Ind nach Munchen abgereist.

Angekommen. Se. Durchlaucht der Fuͤrst von 'Bchöd nburg⸗Stein, Waldenburg, von Lepziz.«. Abgereist. Se. Exc. der General Lieutenant und emmandtrende General des IV. Armee Corps, v. Ja— pow, nach Magdeburg. ͤ 266 Se. Exe. der General Lieutenant und Kommandeur her 58. Diviston, v. Tippelskirch, nach Erfurt. ö Se. Exe, der Königl. Niederländische General— sentengut, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch— igte Minister am Bundestage, Graf v. Bruünne, nach frankfurt am M.

Zeitung s⸗-⸗Nachrichten.

Aus lan d.

Paris, 28. Septbr. Das seit laͤngerer Zeit bei St. Omer bestehende Uebungelager wird, nachdem am 9. und 22. d. M, abermals große Feldmansver stattge unden haben, ehestens abgebrochen werden, und die Regimenter werden ihre Garnisonen wieder beziehen.

ö. Die Haitischen Commissarien von Villevaleix und nginge sind vorgestern von Paris abgereist, um sich lach Brest zu begeben, wo sie sich auf der Fregatte Hebe, die sie hierher gebracht hat, nach ihrem Vater⸗ ande einschiffen werden. . „Aus St Jeande Boiseau, im Depart. der niedern dire, schreibt man, daß am 16. d. M. des Morgens im 40 Uhr zwei schwache Erderschuͤtterungen wahrge—

Schau spiele.

K d n ig lich e h ; . Im Schauspielhause: „Ken

Mittwech, 4. Oct.

154 j 5 235112 J . , . Abtheilu ngen, ü emmen worden sind, die von Sud Ost nach Nord⸗Ost Lembert. (Der Anfang dieser Vorstellung ist um in gehen schicnen, und in den Hau fern viei .

Uhr.) uf dem Felde empfunden wurden.

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Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur John

Derlin, Las allgemeine Eyrenzeichen zweiter Klasse zu

Se. Königl. Hoh. der Prinz Karl von Baiern

den 5ten Oetober 1826.

Der Buchhändlet Touquet, Herausgeber des ver— stummelten Evangeliums, hat von dem gegen ihn gefäll— J̃ᷓ. Urtheil des Zuchtpolizeigerichts appellirt, und zwar,

wie die liberalen Blätter sagen, auf den Rath von meh— reren aufgeklärten Mannern.

Wie wentg zuverlässig einige unserer Zeitungen in ihren Berichten vom Auslande sind, kann man aus Folgendem entnehmen. Sie batten gemeldet, was uͤber— haupt unrichtig ist, daß zwei fremde Legienen in Lissa— bonn gebildet würden, und hatten hinzugefuͤgt, der Sderst Atava, ehemaliger Adjutant des Herzogs von Wellington, stehe an der Spitze einer dieser Legionen. Nun hätten sie zuns General Lieutenant und nicht Oberst sagen,“ dann hatten sie wissen sollen, daß der General Alava gegenwärtig nicht in Lissabonn, sondern in Spa ist, von wo er sich nach einem Land— gute in der Nahe vön Töürs- hbegebez und sich dert niederla ssen wird.

Fuͤnfproeentige Rente 97 Fr. 50 C. Dreiprocent. 65 Fr. 85 C.

London, 23. Septbr. Gestern waren 49 deutsche Bergleute, welche zur Bearbeitung des Tlalpuxahya Bergwerks in Suͤdamerika bestimmt sind, an der Boöͤrse, und erregten in ihrer Landestracht und jeder mit einer langen Pfeife bewaffnet, viel Aufsehen. Man glaubt, daß sie nur der Ostentatien wegen von der Compagnie dahin gesandt sind.

Ein gewisser Higgs in Manchester macht jetzt mit Hülfe von Gummi elasticum Wollen,V, Seiden und Lin— nenwagren vollkommen wasserdicht, und hat fuͤr diese sehr nützliche Erfindung ein Patent erhalten.

Viele Weber in Manchester, welche seit einiger Zeit bei Anlegung von Straßen nach M Adamscher Manier mit Steinhauen beschaͤftigt waren, haben die Arbeit ein— gestellt und verlangen hoͤhern Lohn.

Ein trauriger Vorfall ereignete sich vor einigen Ta— gen in Sheerneß Ein 6jähriger Knabe, der sich am Bord des Linienschiffes Tertible befand, fiel ins Wasser. Sein Vater sprang nach und erhaschte das Kind. Er hob es auf seinen Nacken und schwamm 10 unh dem Schiffe zuruͤck; schon glaubte er sich uns sein Kind ge— reitet, als letzteres plötzlich von dem Nacken glitt, und, wiewohl sich nech immer on dem Halse des Vaters hal⸗ tend, uͤber des Vaters Kopf ins Wasser fiel. Man glaubt, daß der arme Mann in dieser Lage seine Arme nicht solt zum Schwimmen brauchen konnen, denn er sank sogleich, von feinem Sohne umschlungen und beide ertranken. Merkwürdig ist es, daß dies das drittemal war, daß er sich zur Rettung desselben Sohnes aus dem Wasser über Bord gestuͤrzt hatte. . ; Man liest in den Times: „Jetzt, wo unsere Fonds eine ziemlich guͤnstige Richtung genommen haben, beeilen sich fehr Viele, besonders Irländer, ihre Papiere