1826 / 239 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

gatte, welche, als sie vom Stapel gelassen wurde, um— fiel, liegt noch immer auf der Seite, und ist so stark beschädigt, daß wenig Hoffnung vorhanden ist, sie flott zu machen; wenigstens wuͤrde sie, wenn dies noch ge lingt, einer gruͤndlichen Ausbesserung beduͤrfen.

Ein Herr Bebian, welcher bereits im Interesse der Taubstummen und Blindgebornen eine Zeitschrift her— ausgiebt, worin die Erziehungsmethoden dieser Ungluͤck lichen behandelt werden, und die viele Fingerzeige fuͤr diejenigen enthalt, welche fuͤr deren Erziehung wirken, ohne dieselbe in besondern Instituten bewerkstelligen lassen zu koͤnnen, hat gegenwartig eine Privat-Taub stummenanstalt errichtet. Der Nutzen der Vervielfaͤlti⸗ gung solcher Institute tritt recht hervor, wenn man be— denkt, daß es, nach statistischen Notizen, nahe an 12000 Taubstumme in Frankreich giebt, wovon hoͤchstens 350 in den offentlichen Anstalten unterrichtet werden konnen. ;. Fuͤnfprocentige Rente 97 Fr. 30 C. Dreiproeent.

Fr.

Bruͤssel, 5. October. Der Minister des Innern hat eine Commission ernannt, um die Veranlassung, den Zustand und die Folgen der noch immer zunehmen den Krankheit, die in Groningen grassirt, zu unter, suchen.

Das Niederlaͤndische Schiff Rott“ L ams-Welwaren, Cap. Schaap, welches Batavia den 25. Juni verlassen hat, ist nach einer Ueberfahrt von 97 Tagen in Helvoets— luis angekommen. Als das Schiff unter Segel ging, hatte die Regierung so eben die Nachricht von einem entscheidenden Siege unserer Truppen uͤber die Aufruͤh— rer von Salo erhalten.

Stuttgart, 4. Oet. Heute Morgen um 23 Uhr ist Ihre Majestät die regierende Koͤnigin von einer Prinzessin gluͤcklich entbunden worden. Die hohe Woͤch— nerin und die neugeborne Prinzessin befinden sich in

d dem erwuͤnschtesten Wohlseyn.

Gestern fruͤh um 8 Uhr sind die Prinzen Akexan— der und Peter von Holstein-Oldenburg, Herzogliche Durchlauchten, wieder von hier abgereiset.

Aschaffenb urg, 4. Okt. Gestern Vormittags nach 10 Uhr reisten J. Maj. die Koͤnigin mit dem Prinzen Luitpold und den Prinzessinnen Adelgunde und Hildegarde nach Munchen ab, wohin bereits die

. Prinzessin Alexandra vorgestern vorausgegangen war. ö Heute fruͤh um 6 Uhr schieden auch Ihre Koͤnigl. Ho— ( heiten der Kronprinz, die Prinzessin Mathilde und der

Prinz Otto aus unserer Stadt.

Am 28. Sept. wurden in der hiesigen Volks— schulanstalt die Preise an die durch Fleiß und lobens—

. werthes Betragen ausgezeichneten Schulkinder, und

zwar unmittelbar aus den Haͤnden der zu diesem Feste eingeladenen Koͤnigl. Hoheiten, des Kronprinzen und

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burg hier an, stiegen im Gasthof zum

st rothen Roß g und werden einige Tage hier verweilen.

Rom, 15. Sept. Das Diario di Roma fuͤgt de Nachricht, daß die Johanniter-Ritter ihren Sitz i

Ferrara eingenommen, Folgendes hinzu: „Sobald h moͤglich wird nun der Ordens-Rath wieder organisit werden, um die Angelegenheiten des Ordens zu regul ren und seine Wiederherstellung und die Veo bachtun seiner Statute, zum größten Nutzen der Throne *. der Christenheit, festzusetzen.“

In einer Sitzung der Akademie der katholischn Religion zu Rom, hat der Doktor Onofrio Concio⸗ uͤber die Schadellehre des Doktors Gall gesprochen un dessen Theorie, als der Moral und den Vorschristn der katholischen Religion zuwider, sehr getadelt, inden dieselbe, wie er sagte, auf den ungereimtesten Fataltz mus und auf die irrige Lehre von der Vorherbestin, mung (prédestination) gegruͤndet fei.

Turkei. Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgen Correspondenz⸗Mittheilungen:

Konstantinopel, 10. Sept. Seit dem furcht baren Brande herrscht im Allgemeinen Ruhe, alleh das Elend der ohne Wohnung herumirrenden Turkn und Armenier uͤbersteigt alle Graͤnzen. Es ist wo außer Zweifel, daß die Janitscharen und ihre Anhaͤnza, welche dem Sultan vor wenigen Wochen durch Mann zettel ankuͤndigten, daß sie aus dem Meere wieder stehen wuͤrden, um ihre Schmach zu rächen, die Urh̃ ber des letzten Baandes sind. Die Regierung un selbst der Sultan scheinen seit déesen Tagen besorgta als je, wenigstens deuten die neuerlich ergriffnen Maaß regeln darauf hin. Um die niedern Volksklassen in en nem behaglichen Zustande zu erhalten, sind die Lebens, mittel durch Einwirken der Regierung neuerdings wohh feiler geworden, so daß ihr Preis in den letzten zwan zig Jahren nie so niedrig stand. Allein unsere 3u kunft bleibt immer ungewiß und beunruhigend. Stt dem russischen Ultimatum hat der brittische Botschaste Hr. Stratford Canning eine Note uͤbergeben, worin die Reklamationen britischer Untherthanen, in Bette des bei Ausbruch der Insurrektton und namentlich an Sceio, dem brittischen Eigenthum zugesuͤgten Schadent geltend gemacht werden. Es scheint, daß die Pform dadurch noch mehr gedrängt werden soll, Rußlankt Propositisnen anzunehmen. Bis jetzt ist von einen Entschlusse derselben in Betreff dieser Propositiongh noch nichts bekannt.

Bucharest, 20. Sept. Durch die oͤstreichisch Post haben wir Briefe aus Konstantinopel bis jun 11. d., nach welchen sich dort nichts Neues ereignet hat. Die Antwart des Divans auf das russische Ul matum war noch nicht bekannt, auch ist sie schwerlt

der Prinzessin Mathilde, auf das Feierlichste ausgetheilt.

Nach der Praͤmienvertheilung, welche mit der Absin—

gung des baierischen Volkliedes unter Musikbegleitung

eroͤffnet worden war, gaben zur allgemeinen Bewunde—

rung, die Zöglinge der städtischen Taubstummenanstalt

. . die belohnendsten Beweise ihres Forrschreitens in der

. geistigen Ausbildung unter der Leitung ihres, um diese

von der Natur verwais'ten Kinder so sehr verdienten

Lehrers Warmuth, und empfingen sodann ebenfalls aus

der Hand Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen die verdienten Preise.

duürnberg, 6. Oktbr. Vorgestern kamen S. H.

Hoh. der Prinz Leopold von Sachsen⸗-Koöburg aus Ko—

bis zum 14. d. ertheilt worden, weil sonst bereits y taren hier durchpassirt sein würden, welche die Nast hieher leicht in A bis 5 Tagen zuruͤcklegen.

Semlin, 2656. Sept. Briefe aus Bitoglia bon 13. dieses enthalten die, doch nech keineswegs zu ker— buͤrgende Nachricht, daß der Seraskier Redschid Pruscht am 24. Aug. durch Vasso Braikovich, Fabvier und Goura, zur Aufhebung der Belagerung der Citadell von Athen gezwungen worden sei.

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Mittwoch, 11. October. Im Schau sp ee lan „Das Kamaͤleon,“ Lustspiel in 5 Abtheil., von Vec—

Gedruckt bei Feister

. . und Eisersdorff. Nedacteur John

darien befördert; bei dem Königl. Ober⸗Landesgericht zu Paderborn

nd die Auskultatoren Stohlmann und v. Menger— (rn worden.

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preußische Staats

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Zeitung.

ME. 239.

Berlin, Donnerstag, den 12ten October 1826.

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Amtliche Nachrichten.

Krenik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig Hpotheker Bergemann dahier zum Medizinal-Rathe f ernennen und das desfallsige Patent allerhoͤchsteigen— sindig zu vollziehen geruhet. . *

Zeitungs-Nachrichten.

M i g lan b.

Paris, 5. Oktober. Der Marineminister hat fol— gendes Schreiben an den General, Marinecommissarius in Havre erlassen: „Die Regierung ist offiziell benach— richtigt worden, daß Hr. Buchet v. Mortigny sein Amt als oberster Angent fur den franzoͤsischen Handel in Bogota den 27. Juni angetreten hat. Der Wille. des Koöͤnigs ist hiernach, daß die Ihnen unterm 13. d. M. mitgetheilte Entschließung, wodurch die mexikanischen Schiffe ermächtigt worden sind, ihre Flagze in den Haͤ⸗ fen des Königreichs aufzuziehn, auch auf die columbi— schen Schiffe ausgedehnt werde. Sie werden Ihrerseits dieser Entschließung gemäß verfahren, und die angese— hensten Rheder von Havre davon unterrichten; Sie werden hierin einen neuen Beweis der Fuͤcsorge Sr. Maj. für das Interesse des franzoͤsischen Handels sehn. Paris, 28. Sept. (gez.) Graf v. Chabrol.

Vorgestern hat die Ziehung der 1200 Obligationen der Haitischen Anleihe, welche am 1. Januar bezahlt werden sollen, oͤffentlich stattgefun den. Das Loos traf die mit dem Buchstaben J. bezeichneten Serieen. Zum jetzigen Curse dieser Obligationen, naͤmlich 670 Fr. far einen Nominalwerth von 1000 Fr., wovon 15 Fr. als Zinsen des bereits abgelaufenen Quartals abzuziehn sind, tragen sie 97ꝛ p. C. Zinsen.

Das hiesige Assisengericht hat einen zwanzigjaͤhri⸗ gen Maurergesellen, der schuldig befunden worden war, seinen Vater geschlagen zu haben, zum Maximum der Strafe, naͤmlich Ausstellung am Prauger, 10 Jahr Ge— faͤngniß verurtheilt, außerdem bleibt er lebenslaͤnglich unter Aufsicht der Polizei

Ein hiesiger Buchhändler beabsichtigt, eine Ueber— setzung aller Reden heraus zu geben, die Pitt und Can— ning fuͤr die Emancipation der Katholiken gehalten haben.

Briefe aus Marseille vom 27. v. M. melden, daß abermals ein Franzoͤsischer Kauffahrer ('heureux Jow seph) von einem griechischen Schiffe angehalten und gepluͤndert worden ist. Die Mannschaft des franzoͤsi— schen Schiffes erlitt die groͤbsten Mißhandlungen, und der Patron desselben wurde geschlagen, und erhielt so— gar einen Dolchstich, weil er nicht gleich aussagen wollte, wo das am Bord befindliche Geld versteckt wor— den sei.

. Rente 98 Fr. 10 C. Dreiprocent. 66 Fr. 15 C. ö Wien, 5. Oetbr. Gestern, den 4. Oetober, beging diese Hauptstadt, und mit ihr die gesammte Monarchie, das erhabene Namensfest Sr. Masestaͤt unsers allergnaͤ— digsten' Landesfuͤrsten in stiller Feier. Diese war um so

haben den vormaligen

Im Bezirk der Königl. Regierung zu Merseburg

it der Pfarifubstitut zu Katharinenrieth, Ernst Le brecht Weiske, als Pfarrer nach Sachsenburg, Epho— tie Heldrungen, und der Pfarrer zu Proͤckau, Adolph Schieferdecker, is Pfarrer nach Kretzschau, Ephorie Zeitz, versetzt.

Der Rector an der Stadtschule zu Elsterwerda und Landidat des Predigtamts, Gotthilf Naumann, ist 6 Diaconus an der Stadtkirche in Brehna, Ephorie Hitterfeld; der Candidat des Predigtamts, Johgnn Adolph . s, als Pfarrer zu Wolferoda, Ephönie Mans— ld; ĩ

der Candidat des Predigtamts, Friedrich August Heine, als Pfarrer zu Oberrißdorf, Ephorie Gerb— saͤdt, un d

der Candidat des Predigtamts, Franz Ludwig Axt, as Diaconus zu Herzberg, angestellt worden.

Bei dem Koͤniglichen Kammergericht zu Berlin

snd die bisherigen Stadtgerichts Auscultatoren Alexan— kr Julius Ferdinand Matthias, Georg Ferdinand Tilhelm v. Rüinow, Karl Heinrich Adolph v. Piper und Ernst Karl v. Kretschmann so wie die Justiz— Kammer-Auskultatoren Otto Ludwig Zedelt und Karl Friedrich Heinrich Krause zu Kammergerichts Referen—

zu Ober-Landesgerichts, Referendarien ernannt

Abgereis't. Der General⸗Major und Komman— U deur der 15. Infanterie⸗Brigade, v. Othegraven,

nach Coͤln a. R.

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