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inniger, als die treuen Bewohner, nach gluͤcklich vor— üͤbergegangenen Tagen der tiefsten Besorgniß, den vom Himmel wieder erflehten Vater seiner Volker mit neu defestigter Gesundheit, und umgeben von einem zahlrei— chen Kreise erlauchter Verwandten, in ihrer Mitte wuß— ten. Der Herzensausdruck der treusten Unterthanen— liebe und der ungeheucheltsten Anhaͤnglichkeit, gab sich durch andächtigen Gottesdienst, heiße Gebete fuͤr die fernere Erhaltung des Allgeliebten, und durch mannig— fach geübte Haudlungen der Mildthaäͤtigkeit kund. Diese Gefuͤhle ergossen sich in die lautesten Freudenäußerun— gen, als am Abend der hohen Feier in den Schauspiel— häusern, bei besonderer Beleuchtung des äußern Schau— platzes, das Oesterreichische Volkslied abgesungen wurde, wo uͤberall die Empfindungen Aller in die Einzige: „Gott erhalte Franz den Kaiser!“ uͤberstroͤmten.
Würzburg, 4. Oktbr. J. M. die Koͤnigin wurde bei ihrer gestern Abend erfolgten Ankurst hieselbst auf das Schoͤnste überrascht durch die erfreuliche Gegenwart Ihres Hrn. Vaters, Sr. Durchl. des Herzogs von Sachsen Hildburghausen, Ihrer Herren Bruͤder J. J. D. D. des Erbprinzen und des Prinzen Georg und der Frau Erbprinzessin, welche mehrere Standen zuvor an— gekommen waren. Diesen Morgen brachten J. Maj. die Königin in dem Kreise Ihres Durchl. Herrn Va— ters und Ihrer Durchl. Herren Bruͤder zu, und reisten heute Nachmittags halb 3 Uhr von 'hier nach Muͤnchen ab, begleitet von den segenvollsten Wuͤnschen. Gegen 3 Uhr reiseten Se. Durchl. der Herzog von Sachsen— Hildburghausen mit J. J. D. D. dem Erbprinzen und der Frau Erbprinzessin und dem Prinzen Georg von hier wieder ab. .
— Bairäsche Blätter geben die Zihl der Bairischen Offiziere und Unteroffiziere, die nach Griechenland in, Urlaub gegangen sind, ihre Kenntnisse zu erweitern, auf 135 an. ̃
Aus dem Fuͤrstenthum Reuß-Loben stein Ebers— dorf am 4. Oktober d. Die, Einhebung der fur die Magdeburger Land⸗Feuer Versicherungs-Societät in Ge— mäßheit des 74sten, Ausschreibens auf die erste Halfte des Jahres mit J Procent ausgeschriebene Umlage hat im hiesigen Furstenthume, in welchem alle Hausbesitzer, nach einem mit verfassungsmäßigem Beirath oer Stände erlassenen Gesetz, zur Versicherung ihrer Gebäude ver— pflichtet sind, einigen Widerstand gefunden. Mehrere Dorfschaften im Amtsbezirk Lobenstein blieben mit ih— ren Beiträgen gänzlich in Ruͤckstand, so, daß das Justiz— amt Lobenstein nach mehrmaligen guͤtlichen Erinnerun— gen und Belehrungen, auf -Requisition der fuͤr die Reu, ßischen Lande juͤngerer Linie zu Gera bestehenden Kreis di⸗ rektion, die Auspfändung verfügen mußte.
Obschon Se. Durchlaucht der regierende Fuͤrst den Unterthanen, in Ruͤcksicht auf die den Gewerben und dem Landbau unguͤnstigen Zeitverhaltuisse, auf das lau— sende Jihr einen ganzen Contributions Termin — un— gefähr den 5ten Theil der gesammten Abgaben zur Lan dessteuereasse — und uͤberdies noch auf drei Monate die K iegssteuer erlassen hatte und hierdurch die Tra— gung der sonstigen Abgaben bedeutend erleichtert war; und obgleich Se. Durchlaucht, auf geschehene Vorstel— lung uͤber die Gioͤße der zeither ausgeschriebenen Bei— t (äge, die Versicherung ausgesprochen hatten, daß der Wiederaustritt aus der benannten Societät, nach. Ab— lauf des auf drei Jahre mit derselben geschlossenen Ver trags, jedem frei stehen sollte; so zeigte sich doch bei der erwähnten Auspfändung eine gewaltthätige Wider— setzlichkeit ganzer Gemeinden, Diese Erscheinung machte nothwendig, die Wicerspenstigen mit verstärkter Execution zu belegen. Zu diesem Ende wurde der Director der Lan— despolizei und der Justizbesmte aus Lobenstein, am 2. Oet. nach dem Dorfe Harra abgeordert, von einem Milttair.
den Auftrag, der dasigen Gemeinde ein Reseript der gemel schaftlichen Regierung zu Gera, worin die von den win spenstigen Gemeinden gegen die executivische Beitreih nn der Assecuranz Beiträge ergriffene Appellation abgen sen war, zu publieiren. Das Commando fand bei . Nachmittags erfolgten Ankunft im Orte die sammi chen Einwohner mit einer großen Menge Candle die aus andern Orten ununterbrochen zuströmten, von nengt, in tumultuarischer Bewegung. Nach erfolgte Aufstellung des Comm indo's wurde die ver sam melt laut tobende Misse durch die Cieil, Beamten in G' meinschaft mit den Offizieren aufgefordert, sich sosot zu entfernen, und auf die Gefahr, die jedem bei fort dauernder Widersetzlichkeit drohe, dringend au fmerksin gemacht. Auf diese Ermahnung schrien Stimmen an, ter dem Gedraͤnge:
„Unterstehe sich Keiner und gehe fort; wir stehen alle fuͤr Einen Mann; wer geht, wird todt gesch lagen.
Wiederholte nachdruͤckliche Ermahnungen hatten ke, nen Erfolg. Im Gegentheil zeigten sich sogleich Ge wehre, Stangen, Zaunspfaͤhle und andere Instrumente Die Bauern schlugen in die Glieder der Soldaten, und es fil ein Steinhagel auf das Commando. Um dag Eindringen der zum Theil von Getraͤnken erhitzten Bauern abzuwehren, und um die Beamten, welche der groͤßten Gefahr blosgestellt waren, zu sichern, ließ der Lommandirende das Gewehr vorhalten. Jetzt geschahen von hinten mehrere Schuͤsse, wod nch ein Offizier ge— streift und ein Soldat verwundet ward. Zugleich wur, den zwei Soldaten, welche den ersten Wortfuͤhrer und Ausschlagenden zu arretiren suchten, in den Haufen gerissen und niedergeworfen. In diesem Au zgenblick gab ein Theil der Soldaten, um sich zu schuͤtzen und die von der Masse Niedergeworsenen zu retten, Fenn unter die Tumultuanten. Auf dies Feuer stuͤrzten meh— rere Bauern todt und verwundet. Sagleich lief die Menge auseinander. Während dessen waren Se. Durch. laucht der regierende Fuͤrst zu Pferde nach Harra ge eilt, um durch Ihre Gegenwart Ungluͤck zu verhuͤnn und die Ruhe wieder herzustellen. Hoͤchstderselbe ließ bei seiner, nach jenem Auftritt erfolgten Ankunft, do Gemeinde zusammenrufen, verwieß derselben ihre gewall, thäͤtige Widersetzlichkeit, wodurch dieses traurige Ereigniß herbeigefuͤhrt worden wäre und ermahnte sie zum Gehorsam. Tages darauf sammelte sich eine Anzahl Laudleute in du Stadt Lobenstein. Durch die Thätigkeit der staͤdtischen Behoͤrden und durch die standhafte Treue der Buͤrgen— schaft wurde bewirkt, daß die versammelte Volksmase sich zerstreute. Das Militair hat bei dieser Gelegen heit unter musterhafter Fuͤhrung, die ruhigste Haltung und die, gegen Verirrte nothwendige Schonung begis sen. Die Criminal-Untersuchung gegen die Anstistet dieser Unruhen ist bereits eingeleitet.
Copenhagen, 3. Oet. Se. Maj. der Koͤnig hr ben ihren Minister-Residenten und General-Tonsul bü den Nordamerikanischen Vereinigten Staaten, Gch. Legatiousrath Pedersen, zum Conferenzrath ernannk.
mit dem Dampfschiff Caledonia hier angekommen.
Am 13. d. macht das Dampfschiff Wilhelmine seint letzte Fahrt nach Lubeck und am 17. seine letzte Rlck fahrt hieher.
Stockholm, 29. Sept. Gestern sind Se. Mon der Konig von ihrer Reise zuruͤckgekehrt. ster Woche bezieht der Hof die hiesige Winter-Residenj,
Gestern kam die Filensche Erbschaftsangelegenheit zum ersten Mal bei Gericht vor.
Aus der Schweiz, vom 4. Oet. Auf der Richt, staͤtte zu Luzern floß am 30. Herbstmonat abermals des Blut zweier ungluͤcklicher Heimathloser. Sie hießen Leodegar Arnold und Basil Germann. Allerdings hat—
Cemmando begleitet. Die Civil Beamten hatten zugleich
ten sie eine so große Menge Diebereien veruͤbt, daß se
Am 29sten v. M. ist der Englische Asmiral Bala
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Furzel zu heben! ͤ ? Der Repraͤsentantenrath in Genf hat am 27. Sept. l neue Ausdehnung, welche (wie letzthin gemeldet orden) der dortigen Zensur auch fuͤr inländische Ange saecheiten der Stzweiz gegeben werden sollte, abgelehnt,
mo lediglich die bisherigen Voll machten des Staats- uchs wieder auf ein Jahr bestaͤtigt.
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Von dem Herzr Erbe Linen Furst-Bischoss Franz Egon von . ü Hild es deim 0. r rn Theo dor von Fuͤrstenberg RVeyeim, ist dem Progymnasio zu Bron zur Gruͤn⸗ bung einer Sudinfima oder zum sonstigen Nutzen die⸗ ser Schul⸗Anstalt ein Geschenk von achthundert Thalern in Golde verliehen und diese Schenkung von dem Koͤnigl. hohen Ministrrio der Geistlichen, Unterrichts- 2c. An— zelegenheiten genehmigt word Spremberg, 8. Oft. thbgehaltenen Herbstwollmarkt sind 418 Etr. 58 Pfd. Die zu Markte gebrachte Volle bestand größtentheils nur aus Mittelsorten, und 6 warde der Ttr. mit 40, 45 bis 48 Rtolr. bezahlt. Die gewogene Wolle wurde alle nur gegen 80 Centner etwas ine Rechnung findet, ungewogen wiederum fortgefah—
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der Vorle ungen, welche auf der Universität zu Königs— berg im Winterhalbjahr 1828 vom 18. October am ge⸗ hatten werden. Gottesgelahrtheit. theologischen
Encyrlopadie und Metho⸗ Wissen schaften Mussatze lehrt Prof. Dr. Wald an 2 T. oͤffentlich. karisch kritische Ginleitung R. T. lehrt Prof. Dr. Einlertung in Si ffert an 5 Atchäclogie lehrt Prof. Dr. Wald an ?
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dem in der Schweiz fast uͤberall bestehenden Ge Leben verwirkt hatten; indessen mag leider ihr der Heimathlosigkeit viel, ja vielleicht das mei ju ihrer Entartung beigetragen haben. Der Lazern— „Stadtpfarrer Waldis hielt nach erfolgter Hinrich ung eine Standrede, an deren Schlusse er den gewiß
„nein gehegten Wunsch aussprach, daß diese Un— chen die letzten Opfer jener Verstoßung aus der „unschlichen Gesellschaft gewesen sein möchten, daß die Zustand in unserm gemeinsamen Vaterlaude edel denkenden moͤge, dieses Uebel aus der
Regierungen
des verstor⸗ ürsten berg
dem diesjährigen hier
will Prof. Dr. Dinter an A T. öffentlich erklären. Den zweiten Theil der Kirchengeschichte von Karl d. Er, bis auf die jetzige Zeit wird Prof. Dr. Rhesa an 4 T. oͤffentlich vortragen. Prof. Dr. Wald wird die Dog— matik nach. Reinhard privatim lesen. Dogmengeschichte wird Prof. Dr. Olshausen an A T. öffentlich lesen. Populäre Dogmatik wird an 2 T. Prof. De. Dinter lehren. Die Glaubensartikel der Augsburgischn Con— session wird Prof. Dr. Rhesa fortfahren in lätthauischer Sprache zu erklaren, an 2 T. privatim. Den cheoreti— schen Theil der christlichen Moral trägt Prof. De. Käh— ler an 4 T oͤffentlich vor. Homiletik trägt Pros. Gleh— low an 2 T. oͤffentlich vor. Prakftisch hoömilettsche Ue— bungen wird Prof. De. Kahler an A T. öffentlich an— stellen. Prof. Dr. Dinter wird exegetisch praktische Uebungen und Disputir Uebun en veranstalten an ? D Iffentlich. Prof. Dr. Dinter wird öffentlich die Pastosal, Theologie an 4 T. vortragen—
Rach esgela hrthert. Juristische Encyelopàabie und Methodologie nach Hugo lehrt Dr. v. Buchholé' an 4 T. privatim. Geschichte und Alterthümer des Romi, schen Rechts nach Hugo lehrt Prof, Dirksen glich prioatim. Geschichte und Laüteratär des Preuß. Rechts liest Prof. Dr. N äidenitz au 2 T. privatim. Die zwei ersten Bucher der Justintanischen Justitutionen erklärt Prof. Dilsen an A T. oͤffentlich. Das erste Buch der Balischen Jastitutio nene interpretirt Prof. Backe an 2 T. offen iich. Die Iustitutlonen des Röm. Rechts traͤgt Prof. Darksen nach Mackeldei taͤglich privatim vor. Ein Repetitorium über ieselben in lateinischer Sprache hält Dr. v. Buchholz au 7 Tagen oͤffen tlich. Pandecten nach Mühlenbruch lirst derselbe 12 mal pri— vatim. Außerdem lehrt die Panbekten Prof. Backe in 12 Stunden privatim. Deutsches und Preuß. Peivat— recht nach dem Allg. Laubrecht, mit steter Ru sich: auf das Orr. Proviuzialrecht, träßt Prof. Schweikart 8 mal privatim vor. Ein Repetitorium über das deutsche Privatrecht Prof Albrecht in zu bestim menden Stun den. Das Handels“, Wechsel, und Seerecht lehrt Prof. Reidenitz au 4 T. oͤffentlich. Das gemeine dent sche
verkauft, und es sind und Preutz, Erisängltecht lehrt Prof. Schweikart 5
feincre Wolle, die hier mal pripatim.
Das Eyerrcht Prof. Schweikert an 2 Dä öffentlich. Den gemetrnen Civilpreceß, mit steter Nuͤcksicht auf den Preußäschen, liest Prof. Albrecht täg— lich privatimm. Die Preuß. Praxis stellt Prof. Reide⸗ nitz au 4 T. off entlich dar.
Medizin iche Wissen schaften. Die Geschichte der Mericin lehrt Prof. Dr. Richter an 4 T oͤffentlich. Die Lehre von den Muskeln, Eingeweiden und Mervoen des menschlichen Körpers trägt Prof. v. Baer in 5 St. privat il vor. Examinatorisches Repetitorium der Ang— tomie derselbe oͤffeuclich. Der selbe trägt die vergleichende
seinem Hi, 23
nach
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Biblische
Prof. Dr. Rhesa wird die Messianischen Weisfagtrugen
des A. T. läͤutern. Prof
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mit philologisch⸗kritischen Anmerkungen er— Otkshaufen erläutert die Weissagun—
gen des Jesaias an d T privatim. Die Weissagungen
des Joel und Habatuk erklart Prof. Dr. Einen exegetischen Cursus des N. T. wird Prof. Giehlow mit den Briefen Pauli an die Galater, ken Timotheus, Titus und Philemon eröffnen an 4 T. f Brief Pauli an
öffentlich.
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Prof. Dr. Olshausen an
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e . ö ĩ 95 6 d * Worl e ĩ in die Bucher des A. Und an 2 T. öffentl. Votlesung.
Rhesa an 4 T. privatim. die Bucher des N. T. pbffentlich. T. öffentlich.
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Anatomie an 5 T. privatin vor. Ueber einige wichtige Kapitel der chärurgtschen Anatomie hält Dr. Werner Physiolsgische Seelenlehre ober Krztliche Psychologie an 4 T. Prof. Sachs oͤffent⸗ All gemerne Krankheitslehre lehft derselbe privat. an 5 T. Allgemeine Therapie Dr. Richter an 4 T. privat. Specielle Nosologie und Therapie J. Th. Prof. Sichs an 6 T. privatim. Ein Repetitorium uber chronische Rrankheiten halt Dr. Richter an 2 T. oͤffentlich. Die Krankheiten des werblichen Geschlechts lehrt Prof. SHenge an 4 T. öffentlich. Ueber Kinderkrankherten liest rok. Richter au 4 T. öffenelich. Theoretische Chirurgie lehrt Prof. Unger an 4 T. peipatim. Ueber einige wichtige chruüegtsche Operationen haälc erselbe 4 mal off-ntliche Chirurgzische Verbandlehre Dr. Werner Derselbe stelle Uebungen im. Aule— Theoreti che privat
Borleslungen. au d T. privatim. gen der Verbände 1 mal wöchentlich an. Eatbitungskune lehrt Prof. Henne au 4 T. P Uebungen im Unter schwan .
Ders elbe pergt tat l 5 ö. 2 . E61 4 . 21 1 t tal bersonen dil * 8 o ssentiich Arzen stin 1
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