1826 / 240 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 13 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

trägt Prof. Richter an 6 T. privatim vor. Medieini— sche Klinik halt Prof. Elsner. Medieinische Poliklinik Prof. Unger. Chirurgische und Ophthalmolagische Kli nik Prof. Unger. Geburtshulfliche Klinik Prof. Henne.

P hilosophische Wissen schaften. Logik und Einleitung in die Philosophie oͤffentlich, Paͤdagogik an A T. öffentlich und Metapysik nebst den Elementen der philosophischen Naturlehre liest privatim Pref. Herbart, nach seinen Lehrbuͤchern. Dr. Taute liest uͤber Anthro— pologie in 3 zu bestimmenden Stunden, und uͤber die Philosophie von Fichte und Schelling oͤffentlich. Ge schichte der Philosophie tragt Dr. Ohlert an 4 Tagen oͤffentlich vor. Dr. Gregor wird das Naturrecht an 3 T. oͤffentlich vortragen.

Mathematische Wissenschaften. Von der Bestimmung der geographischen Lange und Breite liest Prof. Bessel an 4 T. oͤffentlich. Derselbe traͤgt Mecha— nik privat. vor an 4 T. Analytische Geonfetrie, vorzůͤglich in Bezug auf ein raumliches Koordinatensystem, liest Dr. Jacobi privatim. Derselbe ebenfalls privatim die Ele— mente der ebenen und sphaͤrischen Trigonometrie an 2 T. Derselbe erbietet sich, denen, die nach hinlaͤugli cher Bekanntschaft mit den Elementen des Differential— und Integralkalkuls tiefer in die Analysis einzudringen wuͤnschen, unentgeltliche Vorlesungen zu halten.

Naturwisfsenschaften. Uetzer Eingeweidewuͤr mer und Infusorien liest Prof. v. Baer an 2 T. oͤf— fentlich. Prof. Hagen J. wird ein Examinatorium uͤber die Chemie 1 mal anstellen. rimentalchemie nach seinem Kompendium taͤglich priva— tim. Prof. Meyer liest uͤber die Geschichte der Pflan zenkunde 1 mal oͤffentlich. Privatim wird derselbe die allgemeine Botanik an 5 T. vortragen. Dr. Dulk wird die Geschichte der Chemie lehren an 2 T. oͤffentlich. Derselbe will den zweiten Theil der Preuß. Apotheker- kunde, der die Präparate und Compositionen enthält, privatim an 4 T. erlaͤutern. Dr. Dove liest über die Erscheinungen der Wärme an 2 T. oͤffentlich. Derselbe allgemeine Physik an 2 T. privatim. Derselbe Optik durch Epperimente erläutert an 3 T. privatim.

Staats⸗ und Kameral-Wissenschaften. Prof. Hagen II. wird oͤffentl. Technologie vortragen. Privatim derselbe Staatswissenschast in 4 St. und Handelskunde in unbestimmten Stunden. Dr. Fried. laͤnder lehrt privatim Finanzwissenschaft in 4 St. All— gemeines Staatsrecht derselbe in 4 St. privatim. Der— selbe praktische Uebungen und Erklärungen der alten und Englischen staatswirthschaftlichen Schriftsteller pri⸗ vatim in 2 St. Prof. Schubert wird Staatskunde und Staatsrecht der vornehmsten Europaͤischen Staa ten, mit Ausnahme der Deutschen, an 4 T. privatim vortragen. ;

Hüistorische Wissenschaft en. Prof. Drumann liest die Geschichte der Griechen oͤffentlich in 4 St. Derselbe liest die Kulturgeschichte in 4 St. privatim. Prof. Schubert wird oͤffentlich Geschichte des Preuß. Staats lesen an 3 T. Außerdem liest derselbe die Ge— schichte der neitsten Zeit, seit dem Tode Friedrichs des Gr. privatim an 5 T. Privatissime setzt er die Erlaͤu— terungen der Discorsi von Machiavelli fort an 2 T. Prof. Gaspari wird oͤffentlich die Theorie der Statistik an 2 T. vortragen. Statistik des Kaiserthums Oester— reich derselbe an 2 T. Geographische Geschichte der vornehmsten Deutschen Bundesstaaten derselbe an 2 T. privat. Dr. Ohlert will die Geschichte der Deutschen Poesie an 2 T. oͤffentlich lehren.

Philologische Wissenschaften. Prof. Lobeck tragt die griechtsche Literaturgeschichte vor, woͤchentlich

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Derselbe liest uͤber die Expe.

Literaturgeschichte in 4 St. Prof. Lobeck erlautert die ersten Bucher von Tacitus Annalen an 2 T. öffentlich Im philologischen Seminar wird er das 6te Buch dei Thucydides erklären und die sonstigen Uebungen der Mitglieder desselben leiten an 4 T. Prof. Ellendt er. tlart die Ueberreste der griechischen Elegiker an 2 oͤssentlich. Dr. Ebert liest über die Symposia des Pn— ton und Renophon oͤffentlich. Privatim haͤlt Prof. El lendt ein Disputatorium und Schreibuͤbungen in der lateinischen Sprache mit Erklärung eines zu waͤhlenden Schriftstellers. Prof. Dr. Wald tragt Literaturge chicht des Orients in 2 St. oͤffentlich vor. Prof. v. Bohlth liest oͤffentlich das Buch Calila wa Dimna abwechselnd mit grabischen Gedichten. Derselbe die Erklaͤrung do Gulistan von Saadi abwechselnd mit aus gewaͤhlten ken von Hafiz zweistuͤnd. Die Anfangsgründe da Sanskrit zweistuͤndig derselbe. Den Prediger und daß hohe Lied Solomonis zweistuͤndig derselbe. Privatin den 2ten Theil der Kulturgeschichte des Morgenlanpeß an 4 T. der selbe. Ferner erbietet er sich privatim d Elemente der Arabischen Sprache zu lehren. Dr. Ehen wird die Uebungen einer zu errichtenden philologischth

Gesellschaft im Lateinisch⸗Sprechen, Schreiben und In

J eines griechischen oder lateinischen Autof eiten.

Kunst. Prof. Hagen III. wird oͤffentlich das ben und Wirken einiger beruͤhmter Maler nach Geonh Vasart darstellen. Derselbe traͤgt. S atim die Kuns⸗ geschichte des Mittelalters vor in 4 Si.

Semingrien. Die exegetisch-kritische Abtheilun des theologischen Seminars leitet Prof. Dr. Wald, du historische Prof. Dr. Rhesa. Die Uebungen im Polni schen Seminar leitet K. R. Dr. Woide. Die Uebun, gen im Litthauischen Prof. Dr. Rhesa. Im Philolg gischen Prof. Dr. Lobeck, und im Dr. Herbart.

englische Sprache lehren Frank und Friedländer, die franzoͤsische Frank; die Musik Jensen, Witt, Glaben und Samann; die Reitkunst Surkaun; die Tanzkunt Schink; die Zeichen- und Malerkunst Wientz. .

Oeffentliche Anstalten. Die Koͤnigliche um, Univetsitäts-Bibliothek wird woͤchentlich 4 mal in d Nachmittagsstunden von 2 4 Uhr geoͤffnet; die Ratht und Wallenrodtsche Bibliothek 2 mal. Die Sternwattt steht unter der Aufsicht des Prof. Bessel. Die Muͤnzsamm lung der Universitaͤt ist dem Prof. Drumann uber ben. Die Sammlung der Gypsabguͤsse nach Antike steht unter der Aufsicht des Prof. Hagen III. Diß

Mineralien-Kabinet hat Prof. Dr. Hagen J. unter sih

Prof. v. Baer ist Vorsteher des zoologischen Musenmt

Prof. Dr. Burdach steht dem anatomischen Institun,

Prof. Elsner dem medicinischen, und Prof. Unger ö. chirurgischen Klinikum vor. Die Maschinen und Ih, strumente, welche die Entbindungskunst betreffen, sind dem Prof. Henne uͤbergeben. Den Botanischen Gan ten hat unter seiner Aufsicht der Prof. Meyer.

meer e.

an 4 T. privatim. Dr. Lucas liest privatim deutsche

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, den 12. Oct. Im Opernhause. 36 Erstenmale wiederhelt: „Die Maͤntel,“ oder:; t

Schneider in Lissabon,“ Lustspiel in 2 Abtheilungel

frei nach Scribe, von Carl Blum. Hierauf: „De

goldene Schluͤssel,“ große kom ische Zauber, Pant amisst mit Tanz, in 2 Abtheilungen, mit Maschinerien unh

Verwandlungen, von Lewin.

Ged ruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John.

Paͤdagogischen Prof Neuere Sprachen und schoöͤne Kuͤn ste. Di

Allgemeine

preußische Staats-Zeitung.

7 240.

Berlin, Freitag, den 13ten October 1826.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tage g

Seine Königliche Majestaͤt Hen dem Ober-Landes— herichts⸗ Rath Wenzel zu Breslau den Charakter als Geheimer Justiz-Rath allergnaͤdigst verliehen.

Angekomwen. Der Kammerherr, diesseitige au⸗

ferordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am

Königl. Großbrittanischen Hofe, Freiherr v. Maltzahn, von London.

Der Legations, Rath v. Kuͤster, als Kourier von

Varschau.

Zeitungs-Rachrichten. Ausland.

Paris, 6. Oet. S. K. H. der Dauphin hat sch bei seiner Inspektionsreife zwei Tage in Metz auf, schalten und sämmtliche Militairanstalten, das Zeug, haus, die Ingenieur- und Artillerieschule in Augenschein genommen und die Garnison Lor sich mandoͤvriren las— nn Der Prinz ist mit der Haltung der Truppen, der Präcision der Bewegungen und deren mu sterhaften

Ausführung der Mandͤvres sehr zufrieden gewesen—

e Die von Haiti in Brest angekommene Corvette Ils hat Depeschen fuͤr die Regierung und 100, 000 Pi⸗ ter zur Bezahlung der Entschädigung mitgebracht ) Das Austrockenen eines Teiches in der Naͤhe des Irts Ouveilhan im Dept. der Aude ist die Ursache ei— ner verderblichen Krankheit gewesen, die von der gan⸗ en 1100 Kopfe betragenden Bevoͤlkerung 600 Menschen befallen und 41 hinweggerafft hat. Man hatte sic nimlich nach geschehener Austrocknung mit dem Saen ubereilt. In Folge starker Regenguͤsse während des betdangenen Winters stieg nämlich das Wasser sehr hoch und hinterließ, als es wieder fiel, eine große Masse tas und Kräuter, die bald faulten und mephitische Dunste verbreiteten, denen man das Entstehn der Krank— It zuschreibt, Merkwürdig ist das Mißverhaͤltniß der Sterblichkeit hin sichtlich der Geschlechter, denn wahrend de Tod 31 Frauen wegraffte, traf er nur 10 Manner. Fünsprocentige Nente 95 Fr. Dreiprocent. 66 Fr. gn don, 3. Oetbr. Gestern kamen Depeschen von Canning im auswärtigen Amte an. Es geht das, jedoch unverlassige Geruͤcht, der Ge,

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sandte der Vereinigten Staaten sei auf empfangene De— peschen von seiner Regierung zu Hrn. Canning nach Pa— ris abgereiset.

Der Ytaelcsfield- Herold will wissen, es sei ziem— liche Aussicht, daß r. Canning vielleicht einen Han— delstractat mit Fraukreich werde einleiten koͤnßen. Die Herren Ternaux und Cas. Péàrier hätten auf das be— stimmteste der Angabe, daß sie einem solchen Hin dernisse in den Weg geworfen, widersprochen, allein hinzugefuͤgt, daß die eingewurzelten Vorurtheile des Franz. Volkes dagegen schwer auszurotten seyn duͤrften.

Mit den neuesten Nachrichten aus Ostindien hat man vernommen, daß der Konig von Ava beim Aus— bruch der Feindseligkeiten mit England, mittels einer Deputation den Kaiser von China um Huͤlfe ange— sprochen hat; er erhielt aber eine abschlaͤgliche Antwort. Als er sich später, bei der Bedraͤngniß, in der er sich befand, abermals mit einem eigenhändigen Schreiben an den Kaiser wandte, antwortete dieser: „Im JZall der Koͤnig in dem Kampfe gegen die Eunglaͤnder unglüͤck— lich waͤre und einen Zufluchtsort in China suchen wollte, solle er wohl aufgenommen werden und versichert seyn, daß Se. Majestaͤt ihn nicht ausliefern wurden, selbst wenn die Engländer es verlangten;“ auch erbot er sich, die Vermittelung zu uͤbernehmen.

Die Columbische Regierung hat den Hrn. Santos Michelena zum General-⸗Consul fuͤr Großbrittanien er— nannt; er wird naͤchstens hier erwartet und eines seiner ersten Geschäfte, die Auseinandersetzung der streitigen Punkte zwischen Columbien und dem Goldschmidtschen Hause seyn. Die Forderungen der Columbischen Regle— rung sollen 400,900 Pfd. St. betragen.

Wie bei dem Erdbeben in Caraccas im Jahre 1805, schrieben die Priester bei den letzten Erderschuͤtterungen in Bogota diese Naturerscheinung ebenfalls dem Zorne Gottes aber die Duldsamkeit gegen die Ketzer zu, und es gelang ihnen damit so gut, daß das Leben der Frem— den in großer Gefahr schwebte. Sämmtliche in Bogota wohnende Engländer, 00 an der Zahl, griffen zu den Waffen. Nachdem die Behörden Lie strengsten Vor— sichtsmaaßregeln genommen hatten, schien der Fanatis— mus zu ruhen; allein ein Opfer ist demungeachtet gefal⸗ len. Der Americanische Cousul, Hr. Fudger, ist näm— lich in der Nacht vom 14. Juli auf eine schreckliche Weise ermordet gefunden worden. Man hat alle möͤg⸗ liche Nachsorschungen angestellt und bereits mehrere Ver⸗ haftungen vorgenommen, um die lebelthaͤter ausfindig zu machen. Viele Engländer haben seitdem Bogata v n. 1 , wegen Verletzung der Brasilischen Blokade aufgebrachte Engl. Schiffe sind zu Rio de Janeiro fur gute Prisen erklaͤrt worden. . ;

Das aus Jamaica gemeldete Geruͤcht von Unruhen

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