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beim Congreß in Guatimala weiset sich als grundlos. Derselbe hat am 30. Juni seine Sitzungen geschlossen.
Aus Newfoundland wird berichtet, die Hitze sei so groß gewesen, daß von der Menge gefangener Fische wenig sich gehalten hätten, und in den Handel kommen wurden.
Die Fregatte Najade, Capit Spencer, ist in den letzten Tagen vorigen Monats in Portsmouth an gekom— men. Am Bord derselben befindet sich Captt. Gordon, der in einem Angriff auf Griechische Seeräuber schwer verwundet wurde.
Unter den Stimmen, die gegenwartig gegen die Minister laut werden, unterscheiden sich besonders zwei: Die eine klagt, daß es mit unserm Wohlstande aus sei und England allmählig verfalle; die andere verlangt nach einer Verminderung der Steuern. Aber bedenkt man dabei wohl, daß vom 5. Januar 1821 bis zum 5. Januar 1825 beinahe 9 Mill. Pfd. St. an jahrlichen Steuern aufgehoben worden sind, und das Staatsein— kommen in dem mit dem 5. Januar 1825 abgelaufenen Jahre dennoch 57,535,765 Pfd. Sterl. betragen hat,
beinahe eine halbe Million mehr, als das Jahr vorher,
ungeachtet dazwischen mehr als 16 Million Skeuern zu— ruͤckßenommen wurden. Der Merbetrag gegen 1821 belief sich auf 11 und 1200, 000 Pfd. St.
Der als Astronom berühmte Dr. Brinckley vom Trinity College ist zum Bischofe von C'loyne in Irland ernannt. ö
Der Vicekanzler hat vor Antritt seiner Erholungs— reise nach Neapel die in diesem Trimester erlassenen Urtheile zu unterschreiben vergessen, wodurch viele Per— sonen in nicht geringe Verlegenheit gekommen sind.
Der neue Flügel des Brittischen Museums, worin die Bibltothek Sr. Majestät des versiorbenen Koͤnigs aufzestellt werden soll, ist beinahe vollendet.
Hopfen ist, weil die Zufuhr so sehr die Frage uͤber, steigt, schon bedeutend im Preise gefallen. Man rech⸗ net, der Zoll davon werde den hoc sten, jemals in der Art bezahlten Belauf um 20,000 Pf. übersteigen. Der größte war bisher 1808 und betrug 251,000 Pf.
London, 7. Oet. Fuͤrst Esterhazyh und oer Mar— quis von Palmella arbeiteten gestern in der Staats— Canzley der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
Am Mittwoch kamen Depeschen vom Herzog von Devonshire aus Moskau und gestern vom Hrn. Can— ning an.
Am 3. d. ist Sir Charles Stuart von feiner wich, tigen Sendung nach Brasilien und Portugall hierher zuruͤckgekehrt. Er wird wahrscheinlich Hair werden.
Am 6. Sept. wollte der Senat und die Repraͤsen tantenkammer zu Rio de Janeiro ihre Sitzungen schließen.
Am 3. Mai haben die auf Chiloe stationirten Chi— lischen Truppen, angereitzt durch einen am 24. April daselbst angekommenen Agenten von O'Higgins aus Peru, Namens Aldunate, sich gegen die bestehende Re— gierung unter Freire erklärt. Der Gouverneur wurde von seinen eignen Offieteren verhaftet; andere wurden nach Valparaiso geschickt. O Higgins, dermalen in Lima und von Bolivar geschuͤtzt, soll in Chili unter den Angesehenen des Landes großen Einfluß haben. Man glaubt, daß er von Bolivar unterstuͤtz: wird.
Der: Mexicanische Geschaͤfttztraͤger, Hr. Rocafuente, hat die officielle Anzeige erhalten, daß in Vera Cruz 500 000 Dollars zur Verschiffung nach London bereit laͤgen und die Regierung damit beschäftigt wäre, noch weitere Rimessen in Bereitschaft zu setzen, die wenig⸗ stens zum Theil an Bord der Fregatte Hässar kommen wurden. Mit letzterer wird sich auch He. Camacho nach England einschiffen.
Die Fregatte Thetis, Capit. Sir John Philimoye, welche Lerd Ponsonby nach Buenos, Ayres bringen sollte,
ö ,
Veranlassung dazu.
ist schon von Rio wieder zuruͤckzekehrt. Ein Str zwischen dem Gesandten und dem Capitain gab =. n Lord Ponsonby ist von Rio — . 1 Doris nach seinen Bestimmungsort [. egelt. ) Am 19. Juli hatte die vollziehen de Gewalt j Bogota durch den Minister des Innern, Hrn. Efe ein wichtiges Decret erlassen, worin sie einen Th! des Depattements Venezuela in Insurreetionszustun und alle von Paez seit dem 30. Apeil in seiner Eigen schaft als efe Politico von Venezuela erlassene Decten und Verordnungen fur null und nichtig erklaͤrt. — Mah rere Städte und Distriete von Columbien haben Erkli rungen an die Central⸗ Regierung eingesandt, worin sie sich anheischig machen, ihr und der Verfassung tren zu bleiben. In Mexico sprach man von einer Ministerial Ver. aͤnderung, von der j-doch die bis zum 2. August rij chenden Briefe nichts erwaͤhnen.
Am 23. Juni hat Commodore Porter den Oberbe
fehl uͤber die Mexicanische Marine uͤbernommen und seine Flenge vorlaufig zu Veru Cruz auf der Fregatte Libertad aufgepflanzt. 2
Dem Vernehmen nach hät der Brittische Gesandte, Hr. Dawkins, von Panama nach Europa zuruͤckkehren
wollen, um weitere Instruktisnen einzuholen: auch hiej
es, der Congreß solle nach Tambaya verlegt werden. An Zten Juli erklaͤrte der Milttair,Gouverneur des Depnt, tements des Isthmus, Geueral Careno, die Provinzen Panama und Veragua, wegen der Ruͤstungen auf Ha vanng in Kriegszustand. Dies erregte jedoch große Un zufriedenheit, und er mußte am 28. desselben M. sen sfruͤheres Decret widerrufen.
Nach dem Boston Daily Advertiser wird das Haul
in Neuyork, welches die Ziehung des Kanals in Mittch Amerika vermittels des S. Jaan⸗Flufsfes und des Sen
don Nicaragua uͤbernommen, alle Capitalisten in bh Vereinigten Staaten oͤffentlich zur Theilnahme an der
Central- American and United - States Atlantic ani
Pacific Junction-Canal- Company,
pital von 5 Millionen Pf. zu errichten, einladen. Das Schwedische Linienschiff Tapperheten und die
Fregatte Chapman sind fuͤr 70000 und 32500 Piaster
verkauft worden. . In Mobile herrscht das gelbe Fieber.
Unsre Regierung in Indien hat auf Verfugung
der hiesigen Ostindischen Compagnie allen in ihrem Dienst Stehenden jede Theilnahme, es sei als Heraus geber, Eigenthuͤmer oder Actionair an Zeitungen und Zeitschriften, die nicht ausschließlich literarischen und wissenschaftlichen stes untersagt. 33
Die Berichte von Sierra Leone bis zum 24. Jun!
entwerfen ein trauriges Bild von dem sters wachsenden Verkehr der Selavenschiffe mit der Kuͤste von Afrien,
der trotz aller Thaͤtigkeit und Energte der Brittischen Kreuzer nicht unterdrückt werden kann.
Consols 795 — 80. . *
St. Petersburg, 3. Oktober. Unter den Zeichen Hoͤchstihres Wohlwollens, welches des Kaisers Majestit den darauf Aunspruch habenden Personen bei Gelegen heit Ihrer Krönung zu verleihen geruht haben, ist e nes, welches demjenigen, der sich damit beehrt gesehrn,
über Alles schmeichelhaft hat sein muͤssen, namlich das Polt trait des Kaisers, welches der vormalige Gouvernelt
Sr. Maj., General Graf Lambsdorf erhalten hat, um es an einer blauen Cocarde zu tragen.
Am 22. Aug. (3. Sept.) haben Se. Majestaäͤt det Kaiser unter anderen auch folgende Orden und Ehren— zeichen zu verleihen geruht: den Ihrem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig=
ten Minister am großbrittanischen Hofe, General Gra—
die mit einem Ka
Inhalts wären, bei Verlust des Dien⸗
St. Andreas Orden
9.
sen Lieven, und dem außerordentlichen Gesandten und hwollmächtigten Minister Sr. Maj. des Königs von ankreich, Grafen de La Ferronays, den St. Alerander. Newsky Orden, dem Grafen v. Blome, Koͤnigl. Daͤni— schen außerordentlichen Gesandten, und dem Koͤnigl. preußischen außerordentlichen Gesandten und devollmaͤch— tigten Mintster, General Lieutenant v. Schoeler, die
biamantenen Insignien des St. Alexander-Newsky—
Ordens, dem General-Lieutenant Grafen Lieven, Cura
tor der Universität Dorpat, ingleichen dem Geheimen Rath und Senator Moukhanoff. Die diamantenen Insignien des St. Annen Ordens erster Klasse erhielten die General⸗Aejutanten Graf Orloff, Martinoff und
Khrapowitsky, und die General Majors Hoven, Petroff
und Metzentoff, ingleichen der Erzbischof von Finnlans, Dr. Tengstrem. . Unterm 2. Sept. haben Se. Maj. dem Chf In— spektor des Militair, Medieinalwesens, Geheimen Rath Batonet Wyllie zur Bezeigung Ihrer Erkenntlichkeit fuͤr den Eifer und die Sorgfalt, womit derselbe dahin ge— wirkt hat, dasselbe zu dessen dermaligen Grade von Vollkömmenheit zu bringen, eine goldene Wose mit Höchstihrem Namenszuge in Trillanten zu verleihen eruht. ö J Der Geheime Rath Olenine ist in den als Reichs Secretair bestätigt worden. Unser beruͤhmter Botanist Fischer, Direktor des hlesgen botanischen Gartens, hat den St. Annen, Orden weiter Klasse erhalten. . ö Christiania, 30. Sept. Unter den Schiffen, die vorigen Monat in Bergen angekommen, ist ein Neapolitanisches, Capt. Barbato, das erste, welches je unter dieser Flagge in einem Nordischen Hafen ange— kommen. Es kommt mit Salz aus Cagliari und will Siocksische zuruͤcknehmen, um des ein Zehntheils Erlaß vom dem, nicht unbedeutenden Zoll von Fischen zu ge⸗— nießen, welcher Erlaß vor einigen Jahren der einheimi— schen Flagge dort zugesichert worden. Vom Main, 8. October. Das Koͤnigl. Baieri— sche Regierungs, und Intelligenzblatt Num. I7 enthaͤlt die Koͤnigl. Verordnung vom 3. d. Mts. wegen Ver— setzung der Lud wigs-Maximilians-Universitaͤt zu Lands— hut nach München. Nach Inhalt derselben wird der Winter semestral-Eursus der Vorlesungen mit dem 15. Nov. d. J. beginnen. Die bisherigen Statuten der Universität zu Landshut behalten bis auf weitere Ver— saͤgungen ihre verbindliche Kraft, jedoch follen dieselben elsbald einer genauen Revision unterworfen, und zu ben Ende der Rector und der academische Senat der Universität, sobald sich derselbe constituirt haben wird, ungesaͤumt mit Gutachten vernommen werden. Ueber biertünftigen Verhaͤltnisse der Universttat zu der Koͤnigl. Aeademie der Wissenschaften wird nahere Bestimmung erfolgen, jedoch bewilligen Se. Maj. schon dermalen, daß jene wissenschaftlichen Staatssammlungen, welche in Folge besonderer Ermächtigung bisher von der Akademie ju wissenschaftlichen Zwecken benutzt wurden, auch den lehrern -der Universitaͤt in gleicher Absicht geoͤffnet wer— den. Auch haben Se. Maj. beschlossen, dem Rector ber Universität nud jeder der Facultäͤten, nach dem DVeispiele anderer Hochschulen, eine besondere Amtsklei— dung zu bewilligen, welche fuͤr die theologische Facultaͤt in einem schwarzen, fuͤr die juristische und staatswirth— schaftliche in einem hellscharlachrothen, fuͤr die medici⸗ nische in einem gruͤnen und fuͤr die philosophische in ei— nem dunkelblauen Talare nebst Barete von gleicher Farbe nach einem von Sr. Maj. bereits genehmigten zuschnitte bestehen, und bei oͤffentlichen Feierlichkeiten, besonders bei⸗-Promotionen getragen werden soll. Der Rektor der Universitaͤt traͤgt zur Amtskleidung der Fa—
Funetionen
eultaͤt, welcher er als Professor angehört, eine goldene,
mit einer das Brustbild Sr. Maj. darstellen den Me⸗
9
daille geschmückte, Kette. „Wir erwarten Cheißt es am Schlusse der Verordnung) von dem Rektor und sammtlichen Lehrern unserer Ludwig, Maximilians Uni— versitaͤt, daß sie durch treue und sorgsame Pflege der heiligen Interessen der Wissenschaft und Jugend— bildung das in sie gesetzte Vertrauen ehren, insdesou— dere aber den Einfluß ihres Amtes zur Anregung und Erhaltung eines acht wissenschaftlichen Strebens unter den Studirenden, wodurch Rohheit und Unsitte von den Hochschulen am Sichersten entfernt wird, ge— wissenhaft benutzen und hiedurch auf die Fortdauer un— serer koͤniglichen Huld und Gnade und den Dank der Nation sich bleibende Anspruͤche zu erwerben suchen werden. Vermittels allerhöoͤchsten unterm 30. Septbr. an das K. Armeekommando ergangenen Reskripts, haben Se. Maj. der Konig von Baiern für die, von der Armee entwichenen Soldaten, und suͤr die widerspenstigen Kan skribirten, einen Generalpardon in der Art zu ertheilen geruhet, daß ihnen volle Verzeihung und Straflosiakeit angedeihen wird, wenn sie sich bis zum 1. Maͤrz 1827, und zwar, die Soldaten bei ihren Regimentern oder Bataillons, und d. gxiderspenstigen Konskribirten bei ihren Konskriptionscehsrden freiwillig stellen und ihren Pflichten nachkommen. Wien, 6. Oktober. Se. K. K. Majestaͤt haben nachstehendes Allerhoͤchstes Handschreiben an den Haus— of⸗ und Staatskanzler, Fuͤrsten von Metternich erkassen: „Lieber Fuͤrst Metternich! Da es Mein Wille ist, daß die bisher zu Meiner Zufriedenheit unter dem Vor— sitze des Staats, und Conferenz Ministers, Grafen von Zichy, Statt gehabten Ministerial-Conferenzen unveraͤn— dert in threr Wirksamkeit verbleiben, so sinde Ich es Meines Dienstes, Ihnen in Ihrer Eigenschaft als aͤlte— sten Staats und Conferenz- Minister, das Präsidium
derselben anzuvertrauen. Alle jene Geschaͤftsgegenstände,
welche unmittelbar von Mir an die Conferenzen geleitet werden, oder wo es die Chefs Meiner Hofstellen dem Besten des Dienstes angemessen finden sollten, ein- Con— ferenzial⸗Berathung zu pflegen, haben Sie demnach nn, ter Beiziehung derjenigen Individuen, welche Ich fur noͤthig erachten werde, oder welche Ihnen, oder den Chefs der Hofstellen als solche, in Beziehung auf die jedesmaligen Geschaͤftsgegenstaͤnde, erscheinen sellten, auf dem vorgezeichneten Wege in Conferenzial Berathung zu nehmen, so wie die jedesmaligen Resultate der Con— ferenz Meiner Entscheidung zu unterziehen.“
Wien, den 29sten September 1826.
Franz m. p.
Madrid, 25. Sept. Der Hof verlaͤßt heute San Ildefonso, und begiebt sich nach dem Eskurial, um ei— nen Theil des Herbstes dort zuzubringen.
Die hiesige Gazeta enthaͤlt folgende offizielle Be⸗— kanntmachung des Ministers der Gnaden und der Ju— stiz: In Betracht, daß unter den gegenwaͤrtigen Um—
staͤnden das Lehrbuch des heil. Thomas das einzige ist,
welches die Jugend vor verderblichen Grundsaͤtzen schuͤt⸗—
zen kann, und allein geeignet ist, die Menschen in ollen
Gegenstaͤnden, welche die Theologie umfaßt, zu bilden, haben Se. Maj. beschlossen, daß das Lehrbuch des heil. Thomas bei allen Universitaͤten und Collegien, wo Theo— logie studirt wird, vorgetragen werden soll. ö
Hr. Burgos, der seit zwei Jahren das Amt eines Comissarius der Tilgungscasse in Paris bekleidete, ist seit einigen Tagen hier angekommen. Seine Reise soll auf Finanz⸗Operationen Bezug haben. .
Die von dem Pariser Blatte, der Constitutionel, gegebene Nachricht von einer Empoͤrung zu Cuen gg, wobei mehrere Librealen niedergemacht worden sein soll⸗ ten, ist durchaus falsch. .
Lissabon, 20. Septbr. Wiewohl die Prinzessin Regentin vollkommen hergestellt ist, werden doch noch
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