1826 / 241 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Gesundheitsbuͤlletins ausgegeben. J. stern von Cintra nach Lissabon gekommen, um einige Audienzen zu ertheilen, und ist gleich daͤrauf nach jener Residenz wieder abgegangen.

Es sind Nachrichten aus Wien vom 24. Au gust eingegangen. Der Infant Don Miguel hat noch nicht den Constitutions-Eid geleistet.

Unsere Zeitungen sind voll von Gluͤckwuͤnschüngs— adressen an die Regentin.

Vom 22. Die heutige Gazeta enthält ein Dekret gegen die Personen, welche in den Straßen Zeitungen verkaufen und Verlaͤumdungen uͤber die Regierung aus, streuen. . Die ganze portugiesische Garnison von Almeyda ist mit ihrem Gouverneur aus dem Hause Silveyra und zwei Brigadiers nach Alt-Castilien und zwar nach der Gegend von Ciudad Rodrigo den 16. und 17. d. M. desertirt. Man schaͤtzt gegenwärtig die Gesammtzahl der portugiesischen Ausreißer auf 2 bis 3000 Mann.

Turkei. Der Spectateur oriental vom 1. Sept. meldet: „Man ist wegen der herrschenden Nordwinde in Smyrna oh Nachrichten aus Moreg. Die Pest herrscht noch immer in Konstantinopel. Der Kapu— dan Pascha hatte am 26. Aug? 750 Maun, von den zu Saiagik versammelten Truppen, eingeschifft, erfuhr aber bald, daß sie wegen schlechter Nahrung und Man, gel an Wasser krank geworden, und mußte sie daher zu Seio wieder ausschiffen. Am 27. segelte er hierauf ge— gen Samos, in der Absicht, auf griechische Schiff— Jagd zu machen, und man versichert, es habe ein Ge— fecht stattgefunden, dessen Ausgang man aber

noch nicht kennt. Der Kapudan Pascha soll durch

einen heftigen Sturm von Norden genoͤthigt worden

sein, in den Hafen von Boudroum einzulaufen, und gegenwärtig daselbst sich aufhalten. Wir sahen gestern mehrere Kompagnien Soldaten aus dem Lager von Saiagik durch unsere Stadt in das Innere ziehen. Hier sowohl als in allen Provinzen des ottomanischen. Reichs herrscht vollkommene Ruhe.“ /

—— Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Kor— respondenzmitt:heilungen:

Konstantinopel, 11. Sept. In Folge des Bran— des ist hier ein außerordentlicher Geldmangel eingetre— ten, welcher fuͤr die Großen des Reichs sehr druckend ist. Uebrigens ist die Ruhe gar nicht gestoͤrt worden. Aus Attika ist, wie es heißt, Nachricht eingetroffen, daß sich Obrist Fabvier zum zweitenmale auf die Eska— dre des Admirais Rigni habe fluͤchten muͤssen, weil ihn die disciplinirten Griechen bei seinem versuchten Ent— satz von Athen im Stich gelassen. Seine europaͤtschen Soldaten hätten sich von Redschid Pascha's Truppen zusammen hauen lassen, um ihn zu retten. Die Ex, pedition des Kapudan Pascha gegen Samos scheint da— gegen bis jetzt ohne Erfolg zu sein. Die asiatischen Truppen, welche er wieder ausschiffte, loͤsen sich nach Berichten aus Smyrna allmaͤhlig auf, und desertiren in ihre Heimath. Die tuͤrkische Flotte scheint sich we— gen widrigem Winde nach Bodrun gezogen zu haben. Andere glauben, sie erwarte dort die zu Alexandria aus— geruͤstete fünfte Expedition.

Semlin, 27. Sept. Am 20. d. wohnte der kom— mandirende General des Bannats, Freiherr v. Siegenthal, nach einer Einladung des Paschas von Belgrad, einem von Letzterem veranstalteten Mandver der auf Europaͤi—

K. H. ist vorge n

nach Smerna

schem Fuß disciplinirten Tuͤrkischen Truppen bei, aus 500 Mann Infanterie und 250 Mann Kavallerie bestanden. Sie sollen außerordentliche Fortschritte in den neuen Uebungen gezeigt, und den Beifall aller an— wesenden diesseitigen Zuschauer verdient haben. Nach dem der Pascha seine Gaͤste glänzend bewirthet hatte kehrten sie hieher zurück.

Triest, 30. Sept. Ein oͤstreichisches Schiff, daf vor 23 Tagen mit einer betraͤchtlichen Zahl andrer, un— ter Bedeckung der K. K. Goelette, „die Wachsame,“ von Smyrna unter Segel ging, bringt folgende Nach, richten mit. Die Flotte des Kapudan Pascha hat sic, nach einem neuen Versuche gegen Samos, worin sie eine Korvette und einige Transportschiffe verloren habt soll, zur Ausbesserung nach Metelino und Foches zu ruͤckgezogen. Die griechische Flotte, mit Einschluß der Brander etwa 70 Segel stark, haͤlt sich beobachtend auf der Hoͤhe von Caraburni. Das oͤstreichische Konvoi st gelte mitten durch sie; einige Schiffe wurden von den Griechen visitirt, die sie aber gut behandelten, und nur einige Lebensmittel begehrten. In der folgenden Nacht begegnetegdas Konvoy bei Ipsara einem andern, das inter Begleitung der streichischen Fregatte Bellona

welch.

des Paketboots sind Briefe bis zum 16. Sept. Corfu hier eingegangen. schid Pascha sei bei Athen aufs Haupt geschlagen, ihm sein Belagerungsgeschuͤtz abgenommen, und die Bela— gerung aufgehoben worden. zeigen, welchen Grund diese Nachricht hat.

aut

Vermischte Nachrichten.

Lieuten. Halahan von der englischen Marine hat eine

neue Erfindung gemacht, wodurch das Abfeuern der Ka

nonen auf Schiffen beschleunigt wird. In derselben Zeit, in welcher man sie sonst achtmal abfeuerte, kann man sie jetzt dreizehnmal abschießen.

Kapitain Franklin hat neuerlich an Hrn. Wollaston geschrieben, aus Fort Franklin unterm 65* nördlicher Breite, und 1235 33 westlicher von Greenwich. stets Feuer unterhalten. Als man grub, um Thon su suchen, fand man die Erde im Julius schon in zwe Fuß Tiefe gefroren. Am 7. Sept. schreibt der Nein sende eben daher: in einem Keller, und zwar an einer Stelle, wo einen ganzen Monat lang Feuer gebrannt hatte, fanden wir den Boden in drei Fuß Tiefe fest gefroren.

Lange

Ausfluß des Mackenzie-Flusses, hat Kapitain Franklin zuerst das Meer erreicht. .

.

König liche Schauspiele.

Freitag, den 13. Oct. . genia in Tauris,“ große Oper in Tanz. Musik von Gluck.

Im Opernhause: „Iphi

Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur John.

estimmm war. Nachschrift:; Mittels.

Das Geruͤcht erhielt sich, Re.

In Kurzem muß es sich

ö

Mitten im Julius mußte man dort

Unterm 697 29 Breite und 1357 421 Lange, zwanzig kleine Seemeilen (zu 950 Toisen)“ von denz.

Az Abtheilungen, mit

Allg emei

preußisch

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e Staats -Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Zages.

Des Koͤnigs Mojestät haben dem vormaligen Re— gierungsrath v. Twardows ki die Landrathestelle des Obornicker Kreises, im Regierungsbezirk Pesen, aller— ghädigst zu verlethen geruhet.

Zeitungs-Nachrichten.

Paris, 7. Oetbi. Der mit Brasilien ab geschlos⸗ sene Vertrag wird vom Moniteur vermittelst einer Kö, nigl. Ordonnanz publicirt. Gleichzeitig haben S. M.

eine Ordonnanz erlassen, wodurch, obgedachtem Vertrage

gemeß, festgesetzt wird, daß alle brastlischen Schiffe kei⸗ nen höͤhern Tonnen, und Hafengeldern unterworfen sein solen, als franzoͤsische Schiffe; ingleichen, daß alle auf btasilianischen Schiffen eingeführte brasilische Erzeugniss⸗ bei ihrer Einfuhr in Frankreich keinen hoͤhern Zoll ent. lichten sollen, als wenn die Einfuhr

Schiffe geschähe.

2

. aft; d. h. es soll der der Steuzr dem Einfuͤhrer ersetzt werden.

Das von Lille hat mehrere Främer, welche Bilder des Herzogs von Reichsstadt zum Verkauf ausgestellt hatten, resp. zu 10 und 15 Ta An Gefaͤngniß und zu 30 und 50 Fr. Geldhuße verur— theilt.

Die Leute, deren Dienstzeit am 1. Dezember endigt, werden schon jetz, und sobald die Inspektionen beendigt snd, entlassen weiden. Der Bestand der Regimenter wird hiernach,

& ? n 2 ö w 41 3 X 6 5 ö * I! den süslichen Departements haben Stuͤrme und Ueber schwen mungen vier Schaden angerichtet,

Fuͤnfprocentige Rent 98 Fr. 10 C. Dreiprocent

bo Fr. 25 C.

ird hiern fuͤr Lichte Infanterie 800 und fuͤr die. kinien Infanterie 1220 Mann betragen.

2

ö

London, 7. Oetbr. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Clarence sind, nach einer mehrmongtlichen Abwesenheit von England, am 3. d. vom Festlande wieder in Ihrem Schlosse in Bushy— Park eingetroffen. ;

Aus dem auswärtigen Amte wurden am 3. d. De— peschen an Hen. Heinr. Wellesley na- Wien, und ge— stern dergleichen an Lord Blsomfielo nach Stockholm abe sandt.

Der Lord, Major hat den 19. d. Mts. fuͤr die Ab— haltung einer Gemeinde Halle anberaumt, worin die Angemessenheit einer Petition an das Parlament we— gen Aufhebung der Korngesetze in Erwägung gezogen

werden soll.

Hr. Whitmore hat in einein, im Druck erschiene— nen Schreiben an seine Wähler in Bridgenorth die Nothwendigkeit der Aufhebung der Korngesetze mit noch nirgend so bun dig ausgesprochenen Gruͤnden vertheidigt und dargethan, daß solche im Allgemeinen die Tendenz haben, grade unsre practischen Landbauer selbst zu Grunde zu richten. Inzwischen theilen die Times mit Bezeu— gung großen Unwillens das umlaufende Geruͤcht mit, daß der Gegenstand der Korngesetze vom Ministerium nicht werde im Parlament in Anregung gebracht wer— den, weil die Minister ihre Stellen dabei risquiren wurden; ein Grund, der, wie sie bemerken, bei wichti— gen National- Fragen fruͤher nicht in Anschlag gebracht

wurde.

Nach Privatbriefen aus den Manufactur, Districten sind die Waarenpreise im Allgemeinen im Steigen, und die Vorräͤthe durch Verkaͤufe betrachtlich vermindert worden,.

Endlich haben wir Nachrichten von der Installation des so lange besprochenen Congresses von Panama er— halten. Sie ist am 22. Juni erfolgt, und Don Ma— nuel Lorenzo de Vidaure, Präsident des obersten Ge— richtshofs in Peru und bevollmächtigter Minister beim Congresse, hat bei dieser Gelegenheit eine etwas lange und prunkhafte Rede gehalten, die jedoch nur wenig wesentlich wichtige Punkte enthaͤlt. Der Zweck des amerikanischen Congresses wird darin folgendermaßen

angegeben: „Er soll ein Rathgeber bei großen Strei—

tigkeiten, ein getreuer Ausleger von Vertragen, ein Vermittler in einheimischen Zwistigkeiten und ein Agent bei der Bildung neuer Rechte mit fremden Staaten sein.“ Es wird darin bestimmt ausgesprochen, daß Spanien keine Entschädigung bekemmen soll. So lange als das Mutterland nach dem jetzigen Systeme verfaͤhrt, wird der heftigste Kampf gegen dasselbe anempfohlen; sollte aber eine Veränderung eintreten, so würde Friede willkommen sein. „Wenn (heißt es in der Rede) Fer⸗ dinand auf die ihm angetragene edelmüthige Aussoͤh⸗ nung eingeht, werden wir das unermeßliche Drangsal,