1826 / 243 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 17 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

—ͤ Mann angegeben, und nach einem derselben soll sie sich . nur noch 30 Meilen von Cape Coast Castle befinden.

Unter den in Bhurtpore erbeuteten Birmanischen Geschuͤtzen, hat sich ein eiserner Sechsofünder gefunden, mit der Inschrift: Jacobus Monteith me fecit Edin- burgh Anno Dom. 16042.

(Fortsetzung der Rede des Abgeordneten von Peru, bei Eroͤffnung des Congresses - von Panama.)

Drei und dreißig Millionen Opfer, die dem Fana— tismus seit den Zeiten der Hebräer bis auf jetzt fielen, sollten uns lehren, menschlich, friedfertig und nachsichtig gegen diejenigen zu sein, die einen andern Weg, als wir, wandeln. Laß den Ausländer kommen! Er sei, wes Glaubens- er wolle, er solh Aufnahme, Achtung und Schutz finden, wenn seine Moral die eigentliche wahre Religion nur die Lehre unsers E loͤsers nicht Luͤgen straft. Moͤgen sie unsre Lehrer in dem Ackerbau und in den Kuͤnsten werden! Möoͤge der ungluͤckliche Anblick des mit Ketten und Gewalt unterdruͤckten Afri caners von unsern Gefilden schwinden! Mag er einen Menschen von der Farbe an seiner Seite fehen, die man fuͤr ein Zeichen hoherer Vorzuͤge haͤlt mag er

werden, daß er sich in nichts von andern Menschen unterscheidet. Unsterblicher Pitt, beredter Fox, unker— brecht auf einen Augenblick euren Grabesschlummer, erhebt euer Haupt aus dem Grabe und füt it Bewe? derung, wenn ihr seht, daß diejenigen Lander, wo vor mals am meisten Selaverei herrschte, jetzt am meisten

eure menschenfreundlichen Grundsutze ehren. Hinsicht,

ten auf Unkosten und mittelst Beeinträchtigung der an, dern; zweitens le Gefahr, daß ein Ehrgeiziger durch Unterjochung seiner Bruder nach Macht strebe. Beide Fälle fuͤrchte ich eben so sehr, als ich die Drohungen der ohurrächtigen Spanier verachte. Leidenschaften las— sen sich nicht vertilgen, auch wäre es nicht rathsam, sie zu unterdrücken. Ein Mensch strebt fortwährend nach Auszeichnung; ein andrer ist nie zufrieden mit dem, was er hat; ein dritter ist ungerecht, und ksanen wir ihn auf einmal zu einem Freund der Gerechtigkeit ma— chen? Nicht eher, bis er die Nachthelle, die aus sei⸗ nen ungebundenen Leidenschaften entspringen, aus Er— fahrung kennen gelernt hat. Sully und Heinrich IV. entwarfen den Plan zu einem Tribunal, das in Europa die erstgenannte Gefahr, naͤmlich die Vergrößerungs⸗ sucht, unterdruͤcken sollte. In unsern Tagen schreb Gordon eine Abhandlung uͤber denselben Gegenstand. Dieser Congreß verwirklicht die lobenswerthen Plaͤ ne des Königs wie des Philofophen. Hüten wir uns vor . Kriegen, und legen wir unsre Zwistigkeiten durch Ver— ö. mittelungen bei! Krieg bewirkt Eroberung. Ein wach sender Staat nimmt zu, indem er die Macht des Be—

segten beugt. Montesquieu lehrte uns, was er ist;

Debonaire, was er seyn sollte. Nach jedem Siege ge⸗

wann Napoleon neue Lander fuͤr Frankreich. Der er ste

Pfeilschuß in unsern Ebenen oder auf unsern Bergen

ward einen furchtbaren Donner veranlassen, den man

auf dem ganzen Festlande und den Inseln spuren wird. Und wornber sollten wir streiten? Die Fruͤchte unsers Welttheils wachsen in allen unsern Gebieten; unsre Laän— der sind unernießlich; unsre Häfen schzu und sicher. Keine Nepublik besitzt etwas, daß ihr die andre zu be⸗ meiden brauchte. Wird der Eigenthümer von „1000 Schaafen wohl den kleinen Hof seines Nachbarn berau— ben? Welch Ungerechtigkeit! Der Eongreß wird es nicht zugeben. Da f Kriege aus Buünsnissen entspringen, so wird Amerika dergleichen Verbindungen nur in Ueber einstimmung mit allen contrahirenden Partheien einge, hen. Ich will mein Raisonnement nicht fortsetzen, weil

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anfangen, ein vernuͤnftiges Wesen zu sein, und gewahr—

lich unsrer selbst haben wir zwei furchtbare Klippen zu vermeiden: erstlich die Vergrßerungssucht einiger Staa“

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zweite Gefahr lassen sich einfachere Grundsaͤtze aufstel Erstens: Muͤssen sich die verbündeten Staaten gegen tig ihre Freiheit und Unabhaͤngigkeit verbuͤrgen. . tens: Muß man keinem Einzelnen mehr Gewalt 24 trauen, als die Ausübung derjenigen, mit der er ten det ist, ersordert. Drittens: IJꝛ großer die Gewalt ) desto mehr muß die Zeit abgekürzt . er dieselbe ausüben kann, wenn sich dersetben verträgt. Viertens: Muß derjenige, dem d Staatsgewalt anvertraut ist, stets von dem nich oe wn neten Theile der Nation abhaͤngig sein. . Muͤssen bloß in Kriegszeiten stehende Heere unterhalten werden, und sechstens vermeide man diese fuͤrchter ich mit der gesellschaftlichen Ordnung unverträgliche Geiß! durch alle Mittel, die in unster Gewalt stehen um Ehre und Klugheit an die Hand geben.

Ich weiß wohl, daß im Innersten des Es eurial⸗ und zu Aranjuez Pläne zu neuen Expeditionen entwof,

lege. Konnte wohl Philipp. II., sein Sohn oder sn Enkel Holland unterjochen? Konnte Philipp IV. Por, tugall wieder erobern? Konnte zu einer andern Zet Frankreich Catalonien wieder nehmen? Ist Gibraltn wieder an Spanien gelangt? Ist Jamaica zuruͤckgege ben worden? Man kann die Geschichte der Friedenz k ch asse zine Geschiche« der Abtretungen Spani⸗nt

Zeit stattgefunden haben. Waͤren die Floridas nicht durch den Pariser Frieden abgetreten worden, so wih den die Nord⸗-Amerikaner die Abtretung derfelben mit Gewalt durchgesetzt haben. Erinnern wir uns noch an einige andere Umstaͤn de! Philipp II. gestartete, daz seine Truppen vom Pluͤndern lebten, und brachte da— durch die Hollander mehr und mehr zur Erbitterung,

Viceköniglichen Wuͤrden von Peru und M eyiko, un Krieg fuͤhren zu koͤnne n. Dies geschah zu einer Zeit, wo die Koͤnige von Spanien die Sonne in ihrem Ge. biete nicht untergehen sahen, wo man ihnen gehorchte ohne Murren. Was vermag Spanien jetzt, wo es keine Colonien hat, im Innern uneins ist und Franzosen dat Land besetzt halten! dition zu Stande kam, die gegen uns bestimmt war, und im Jahr 1820 zu Cadix abgebrochen wurde. Man verwandte die von Frankreich erhaltenen Entschädigäun /

quelle des Staats darauf. Alle Kassen wurden gereert. Jetzt mangeln Schiffe, die letzten verfaulten wurden nach Havannah geschickt. Es fehlt an Waffen, auch haben die Spanier keine Lust nach diesen Ländern zu kommen, um Opfer des Schwerdtes oder des Klimas zu werden. Es ist jedoch nicht meine Absicht, eine Vermin—

aber nicht, damit sie unthaätig sind, oder in ihren Quar, tieren stehen bleiben. Laßt uns dieser hartnäckigen Nu tion einen Schlag versetzen, daß sie zittere! Zu hoffen, daß sie Frieden mit uns machen sollte, hieße auf den Messtas hoffen, hieße ewig unter den Waffen bleiben, Noͤthigen wir unsern Feind, seiner Verwegenheit und seinem Eigensinn zu entsagen. Ganz Europa spricht ihrem Betragen das Urtheit. Selbst die Firsten des Hauses Bourbon konnen es nicht „illigen.

. (Schluß folgt) St. Petersburg, 7. Oet. Mittels Ukas vom 12. d. M. hat der dirigirende Senat ein auf den Vor— trag des Finanzministers abgegebenes und von Sr.

ich Zwistigkeiten nicht so bald voraussetze. Gegen di

Maj. dem Kaiser unterm 21. Juni genehmigtes Gut—

werden, in welcher dies mit dem Zorg

Fuͤnftens:

fen werden. Ich halte jedoch das Unternehmen fuͤr un moͤglich. Die Geschichte Spaniens liefert mir die Be

nennen. Was es bei Pavia und St. Quentin gewann, verlor es in Vervins, bei den Westphaᷣ lischen, den Pyrenäischen, Nimwegischen, Aachen Friedensschlüssen und andern, die bis auf unsen

Carl II. lieh Geld zu 15 pCt. an, und verkaufte die

Ich weiß sehr wol, wie die Expe⸗

gen, die Privatkasse des Koͤnigs und die letzte Huͤlftß

derung unserer Streitkräfte anzurathen. Im Gegentheil, laßt uns dieselben zu Lande und zu Wasser vermehren,

achten bekannt gemacht, welchesgfolgende Bestimmungen enthält: 17 61 31 ge in fremden Hafen nur unter Zuziehnng der da⸗ tt restdirenden russischen Con suln verka a fen. 2) Die Eonluln haben fuͤr solchergestalt verkaufte Fahrzeuge nene Attestate oder Eigenthums— Urkunden auszufertigen und die alten Doeumente jener Fahrzeuge, eben so wie hie etwa von gescheiterten Schiffen gereiteten, dem De zrtement des auswärtigen Handels zu uͤbermachen, um hei diesem aufbewahrt und vorkommenden Falls ge— braucht zu werden. 3) Das Departement des auswaͤr— tigen Handels wird die Zoll⸗Passe / als Dochmente der Lwung, aufbewahren und alle uͤbrigen an das Depar— tenent der Manufacturen und des innern Handels sen⸗ hen, Um hier aufbewahrt und vorkommenden Falls ge— kbeaucht zu werden. 4) Die russischen Zoll, Behörden erden die von russischen Unterthanen in einem ru ssi⸗ schen Hafen an Ausländer verkauften Schiffe und La— hagen nicht eher ausgehen lassen, bis sie aus den haͤnden der Käufer die alten Documente der Schiffe lad Ladungen erhalten haben.

Aus Odessa - wird unterm Sept. gemeldet, daß an 31. May im Distrikt von Powlograd, Gouverne— jent von Ekaterinoslaw, gegen Mittag, unter starkem Detͤse ein Aerolith von 2 Pud (80 Pfd.) Schwere sedergefallen; die Farbe ist sehr onnkelbau, beinahe hwarz, die Oberflache zeigt kleine Höͤlungen und u Ulgemeinen hat das Aeußere viel Aehnlichkeit mit ei im Sandconglomerat. Der Himmel war an dem ge wo das Ereigniß statt fand, leicht bedeckt, die nuft ruhig, weder Sturm noch Regen. Am 31. Au— snst verspährte man zu Bender ein leichtes Erdbeben. e Bewegung hielt 15 Sekunden an, 6hune jedoch saen Unfall zu bewirken.

Madrid, 28. Sept. Die Reise von San Ilde— znso dach dem Escurial hat zwar den Koͤnig etwas an— strengt, und Se. Maj. empfanden bei der Ankunft sihr Schmerzen. Sie nahmen jedoch am folgenden kage wieder ab, und Se. Maj. befinden sich gegenwaäͤr— s viel wohler. Der Hof wird wahrscheinlich in der Mitte des kuͤnftigen Monats nach dem Prado kommen.

Die portugiesischen Ausreißer von der Garnison u Almeyda, welche nach Ciudad Nodrigo gekommen aten, sind entwaffnet und nach Salamanca gebracht hörden, wo sich bereits ein Depot von 180 Mann sol— ker Ausreißer, Offiziere und Gemeine, befindet. Es 1d auch in Salamanca mehrere Canonici der Cathe— tale von Coimbra, die nach Spanien emigrirt sind.

Lissabonn, 23. Sept. Unsere Gazeta enthaͤlt vlgendes: „Man hat in dieser Hauptstadt und in aschiedenen Orten des Königreichs ein aus Wien dan srtes angebliches Dekret des durchlauchtigsten Jafan— n Don Miguel verbreitet, wodurch sich S. K. H. n Souverain dieser Koͤnigreiche erklaͤren und eine ue Regentschaft niedersetzen. Wir sind ermaͤchtigt zu fllaͤren, daß dies Dokument apokryphisch und von den anden des Ruhms und des Namens Sr. K. H. ge, hmiedet ist, welche sie sich durch solche Luͤgen zu ver— sumden nicht entbloͤden; indem sie hoffen, einen ver, hien Namen zur Stsrung der oͤffentlichen Ruhe und Taäuschung schwacher und unwissender Gemüther mißbrauchen, und dadurch ihre verbrecherischen Z ve— zu erreichen“.

Die Deputirten⸗ Wahlen gehen in den Gimeinden t Ruhe und Ordnung von Statten, und so viel man seiß, sind bisher nirgends Storungen vorgefallen.

Turkei. Der DOesterreichische Beobachter enthaͤlt lter der Aufschrift: „Nachrichten aus Griechenland“ dlgen des:

Bekanntlich hatte die zu Aufang dieses Fruͤhjahrs Piada, bei Epidaurus, eroͤffnete (dritte) National—

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1) die russischen Unterthanen durfen ihre Fahr“

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sogleich ihre Sitzungen suspendirt, sorische Behörden, eine Executi gierungs Commission aus eilf,

ihrer Mitte, aus dreizehn Mitgliedern bestehend, er— nannt ). Durch eine Kundmachung dieses Ausschusses vom 14. August, in der Zeitung von Nauplia vom 16. gedachten Monts, ist nun diese National⸗Versammlung zu Beendigung ihrer Arbeiten auf den 1 September d. J. nach der kleinen Insel Poros (nördlich von Hy—

und zwei provi⸗ v⸗Deputation oder Re⸗— und einen Ausschuß aus

* dra, im Golf von Athen) einberufen worden. Das näaͤchstfolgende Blatt der Nauplia Zeitung (allgemeinen Zeitung von Griechenland) vom 19. August enthalt eine Proclamation der Regierungs- Commissien vom 156 gedachten Monats an alle Peloponnesier, worin selben die Absendung der H. H- Andreas Zaimi, Prä— sidenten; P. Mauromichali und Agnosti Deliganni, beide Mitglieder jener Commission, zur Beilegung der in einigen Provinzen von Morea ausgebrochenen ÜUnru— hen, mit der Ermahnung angekändigt wird, sich an die tapfern Sulioten und Epiroten anzuschließen.

Welche Bewandniß es mit diesen Unruhen in Mo— rea habe, darüber giebt folgender Artikel im nächsten Blatte der Nauplia- Zeitung vom 23. August näheren Aufschluß:

Die gefluͤgelte Fama pflegt oft die Dinge zu ver— groͤßern und zu verunstalten. Sie kann nun auch die eini len Provinzen Morea's aufkeimenden Unter, zuf welche die im vorigen Blatte der allge— meinen Zeitung bekannt gemachte Regierungs-Proela— mation hindeutete, vergrößern und anders darstellen, als sie wirklich sind, und dadurch tausendfachen Argwohn veranlassen. Daher halten wir es fuͤr noͤthig, daruber kurz zu berichten, und sowohl den Anlaß, als die Wir— kungen derselben darzulegen.

Die Unruhen herrschten eigentlich in der Eparchie von Korinth. Der General Johann Notara und der Vice— General (aurlorgarnrss) Panajoti Notara, beide jung und hochsinnig, leiden schaftlich und in Geschäften uner— fahren, sind die Veranlasser dieser neuen buͤrgerlichen Unruhen. Diese guten Patrioten kannten wezer die wahre Ehrliebe, noch den wahren Ruhm, kuhmerten sich wenig um das allgemeine Interesse des Vuterlan— des, sondern stritten, von kleinlicher Eifersucht getrieben, seit geraumer Zeit um den Vorrang in der Provinz Ko— rinth, aus der sie beide sind. Zu den Ursachen dieses Zwistes gesellten sich dann auch einige kleine Privatin— teressen und Zwecke, und wilde Leidenschaften entdrann— ten aus erbärinlichen Motiven. Das Uebel glomm un— ter der Asche, und brauchte nur einen kleinen Anlaß zum Ausbruch; auch dieser fand sich ungluͤcklicherweise, weil er auch gesucht wurde. Doch konnte dem Ausbrüche vorgebeugt werden, wären in den Streit der Beiden nicht auch Andere verflochten worden, gleichfalls auch auf eigennuͤtzige Zwecke hinarbeitend. Der General wird als raͤuberisch, ungerecht, gewaltig geschildert; und der

in

) Da sich durch Todesfaͤlle und andere Umstaͤnde seitdem einige Aenderungen in dem Personal dieser beiden Behor⸗ den zugetragen haben, so setzen wir die Namen der Mit⸗ glieder derselben, wie sie, nach der Zeitung von Nauplia, in der Mitte des Augusts, bestanden haben, bierher: . J. Regierungs- Commission. Andreas Zaimi, Präsdent; P. Mauromichali; Anagnosti Delijanni; Georg Sissini; D. Tsamado; Andreas Ch. Anargirn. A. 3 K. Zoto; Joh. Vlacho; Panajoti D. Dimitrakopnle;; §. Glaraki, General ⸗Seeretaͤr. II. Ausschuß der , , Versammlung. Panuzzo Notara, Praͤsident; ., Bischof von Arta, Vice Praͤsident; Bafilius N. , Anastasius Londo; Spyr. K aloger polo; Georg ian; Georg Bukuri; Anagnosti Kopanutzza; Emanuel 23 Christos Vlassi; N. Renieri; Georg Dartoti, Ch. Klo⸗ nart, General⸗Secretair,

; . Oesterreich. Beob.) X

Anmerk. des

klanmlung, auf die Nachricht von Missolongi's Fall