1826 / 249 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Oct 1826 18:00:01 GMT) scan diff

gabenermäßigung, das Resultat als sehr befriedigend anzusehen sei.

Der Courier erklärt sich im Stande, die bestimmte Versicherung zu geben, daß die von einigen Morgenblaͤt— tern mitgetheilte (letzthin eriwvähnten) Nachricht von dem unglücklichen Schicksale, das den in Afrika reisen, den Major Laing und sein Gefolge betroffen haben sollte, ganzlich grundlos sei. .

Aus Macclesfield wird gemeldet, daß die Zahl der, wenigstens theilweise beschäftigten Seidenfabriken sich seit den letzten drei Monaten wiederum um 6 vermehrt hat und daß wenigstens 1000 Hände mehr als früher Arbeit haben, ein Theil derselben fuͤr die ganze Woche, ein anderer Theil wöchentlich vier Tage lang. Indes— sen sind doch noch 5000 bis 6000 Arbeiter daselbe ganz ohne Beschäͤftigung. Die Baumwollenspinnereien sind in voller Arbeit und nach Callicons große Nachfrage.

Die Times enthalten einen Aufsatz, worin eroͤrtert

wird, wie noch vor 80 Jahren die, sich nach und nach

ingeschlichenen vielen Mittelspersonen zwischen dem Ackers mann und dem Brodbaͤcker, die jetzt gi Nahrung des Volks un, und mittelbar auf alle Weise vertheuern, nicht bestanden haben, so wenig als der ganze Korn— markt in Mark-lane. Der Backer stand in der Reihe zunächst an den Landpaͤchter, er kaufte ihm sein Korn ab und schickte es zum Mahlen auf die Muͤhle und der Muͤller hielt sich dem Backer, der sich seiner bediente,

verpflichtet; wohingegen jetzt der arme Baͤcker der letzte

auf der lan en Liste ven dem Kornbauer an zum Korn, Factor, Muͤllen, den Mehlhaͤndlern und Vermittlern (meal(men und middle-men) ist, bis er backt und dem Verzehrer das Brod liefert.

Graf Palma zeigt oͤffentlich an, daß von Hrn.

Galloway hieselbst, der die untuͤchtigen Maschinen zu Cochrane's Dampfsch ffen geüncht hat, in Gꝛaf ein Danksch eiben an Hen. Eynard fur eine neue Rämesse von 1400 Pf. eingegangen sei, die ihm auf fein Ver— sprechen, alles schnell wieder gut zu machen, gemacht vorden. In Genf sei auch bekannt gewesen, daß noch bis zum 4. Aug. die Perseverance nicht in Griechen— land angekommen sei. Nach Berichten aus Neu- Suͤd Wales vom 11. Juni waren zwei, mit dort erzieltem Zucker beladene Schiffe im Begriff, nach England abzusegeln. Eine Handelskammer war der Ecrichtung nahe, so wie ein Boͤrsensaal und eine neue Fischerei-Gesellschait.

Den Angaben in Neu? Yorter Blaͤttern zufolge sind im Jahre 1823 auf dem neuen Canal 1329 Bote zu Albany augekommen; im Jahre 182: 2687; 1825: 3736, und bis zum 1. Sept. 18265: 4580! Man rechnet, daß die Zahl derselben bis zu Ende dieses Jah— res auf 7000 anwachsen werden, die insgesammt die Erzeugnisse des unermeßlichen Westen nach Neu-JYork bringen und audere Producte dahin fuͤhren. Das Le— ben auf diesem Canal ist so groß, daß man bereits ei— nen andern zu graben deabsichtizt; auch ist man in vie— len Gegenden mit Anlezung von Eisendahnen beschaͤftigt.

Dem Schiffe Ward, ward auf seiner Reise von Jamaika ugch Londan von einem Schmerdtsfische ein solcher Stoß versetzt, daß das Sckwerst des Fisches durch das Kupfer und die Planke des Schiffs und noch— 3 Zoll tief in ein im Raume liegendes Faß Zucker draug. Hi Consols wurden heute viele Geschaͤfte und zu steigenden Preisen gemacht; um 2 Uhr Nachmittags Consols 80. ; .

Brussel. 18. Oetbr, Noch nie hatte die Feier⸗ lichkeit der Eröffnung der. General-Staaten eine solche Menge Menschen wie vorgestern auf den Weg des Kö— nigs zusammengefuͤhrt. Se. Maj. bemerkten eine Frau, die sich bemuͤhte durch den Houfen hindurch zu dringen, um Ihm eine Bittschtift zu uͤberreichen; mit der herab,

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lassendsten Guͤte streckte der Koͤnig die Hand aus den Wagen, um dieselbe in Empfang zu nehmen. Vong len Seiten ertönte der Ruf: Es lebe der Koͤnig.

In Amsterdem sind vom 9. bis einschließlich um 14. 8d. Mis. 256 Personen verstorben. Die Anzahl h daselbst vom 1. Januar bis 14. Oetbr. d. J. Gezon nen beträgt uüͤberhaupt 6010 und die der in demsilte Zeitraume Verstorbenen 6166.

Die Nachrichten aus Gröningen lauten noch im, mer fehr traurig. Der Tod richtet täglich, unter Per sonen jeden Alters und Standes, seine Verheerungen au. Die von auswärts dahin gekommenen so wie h einheimischen Aerzte thun ubrigens ihr moͤglichstes, un ben Leidenden Hulse zu gewähren.

Madrid, 5. Oktober. Als die Koͤniglichen Frei, willigen den 29. v. M. im Eskurial ankamen, um am 1. Oktober, dem Jahrestage der Befreiung Sr. Mi die Wache im Schlosse zu thun, wurden sie von Ihren Majestäten, die ihnen entgegen gefahren waren, empfan— gen. Der Koͤnig und die Koͤnigin stiegen aus dem Wagen, sahen das ganze Corps bis auf den letzten Mann vorbeimarschiren, folgten ihnen zu Fuße bis zum Marktplätze und ließen dort einige Mandores ausfth— ren. Der Konig gab hierauf dem Befehlshaber, Obersten v. Villamil, seine Zufriedenheit uber die gute Haltung und die Peäeision der Bewegungen zu eekennen. Als rie Freinilllgen am 2. d. 21. mandvrirten sie abermals vor dem Koͤnige und dem gan zen Hofe, worauf Ihre Majestäten durch alle Reihän

daten Orden und Ehrenbezeigungen verliehn. Vor stern zogen diese Compagnien unter einem großen Volkszulauß in Madrid ein, und brachten die Alkadrn des Dorfes Galapagar als Gefangene mit, weil si ihnen schwarzes feuchtes Brod geliefert, und keine Bet ten fuüͤr sie in Bereitschaft gehalten hatten. Bisher hatten die noch nicht purificirten Offlziere, nach zweimaliger fruchtloser Bitte um Purificatton bei den Commissarien, noch die Befugniß, sich unmittelbar

sprechen konnte. Ein Koͤnigl, Dekret vom 9. v. M.

risicirt bleiben und nicht mehr an S. M. gehen sollen.

Turkei. Nachstehendes ist der (gestern erwahnte) in dem, von dem Oesterreichischen Beobachter mitgethell⸗ ten Schreiben aus Konstäͤntinopel vom 29. Sept. ent, haltene und auf Angaben, dle in Smyrna von Augen zeuügen der Begebenheiten gemacht worden, beruhende

Griechen am 20. August bei Athen erlitten:

noch einige Posten außer dem Schlosse.

an 5000 Mann, und die griechischen regulairen Trup— pen an 600 Mann, ihre Landung bei Eleusis und im Piräus bewerkstelligt. Der Chef der Expedition, Ka raitkaki, verwarf den Vorschlag Fabvier's, den Angtis auf die in der Runde um Athen zerstreuten und in Ganjen nicht uber 5000 Mann starßen Tuͤrken, also, gleich zu unternehmen, und, gab durch diese Zoöͤgerunz dem Seraskier Zeit, sich vor Ueberraschung zu sichern und seine Krafte zu sammeln. Am 17. ruͤckten die Ru⸗ melioten auf der sogenannten heiligen Straße aus del Ebene von Eleusis bis auf die Hoͤhen vor, welche dier selbe bon der Ebene von Athen scheiden, während Fab⸗ vier den Hugel von Munychia am Picäus besetzte. Auch an diesem Morgen waren die Rumelioten nicht zum weitern Vormarsch und eigentlichen Angriff zu bewegen, und Karaiskaki stellte allen. Beschwörungen Fabvier⸗

die Aeußerung entgegen, daß seine Leute nicht gewohnt

von der Wache abzogen,

gingen, und am Schlusse mehreren Offizieren und Sel=

an den König zu wenden, der ihre Purification auß

befiehlt aber, daß letzteres kuͤnftig wegfallen sollte, und daß die sich in dieser Lage befindenden O ficire unpu,

Bericht uͤber den Hergang der Niederlage, welche di;

„„Schon am 15. Aug. war die Stadt Athen in die Hände der Türken gefallen, und Gura behauptete nur Am folgenden Tage hatten die Rumeliotischen Kapitaine, nüt naht

sel, im offenen Felde zu fechten.

sch die , entspann si Griechen ern iz zu dem porruͤckten.

hetbeigeei

hereinter Macht angegriffen. Die Rumelioten

.

iger Hast, um die Berge und die dort gemachten nguswüurfe zu erreichen; die sogenannten Taktiki

6Gtei . er regulären Truppen, welche sich verlassen sahen, folg⸗

en diesem Beispiele, warfen die Waffen weg, verließen

hre Offiziere und ihre vier Kanonen aus englischer Fa⸗ ik, von denen drei Cvie fruher bei Karyste) bei den „ien Schuͤssen gesprungen waren und suchten den Pi— füns zu gewinnen. Die nachsetzenden Reiter hieben an 0 Mann von den Griechen und ein ige dreißig Philel— segen nieder, nahmen, was sie an Geschuͤtz, Gepaͤck und Faffen fanden, und kehrten dann ganz ruhig wieder os Lager zuruͤck, gegen welches Gura nicht die geringste Demonstration gemacht hatte.“ . .

„Der franzoͤsische Contre-⸗Admiral de Rigny, des— soh Fregatte in der Straß vo Sala eis ve Anker sig, war während dieser Vorgänge mit dem Grafen v. Hhareourt (einem Abgeordneten des Pariser Phrilellenen⸗ somitee) ans Lande gestiegen, um von den Uferhoͤhen m Treffen zuzusehen. Er sandte, sobald er dessen Niͤgang gewahr wurde, Boote nach Eleusis, um wund. iitliche Hälfe zu bringen, und so groß war der Schre⸗ tun der Griechen, daß die Mannschaft dieser Boote mit den, Waffen in der Hand die Andraͤngenden zuruͤck peisen mußte, um die Verwundeten aufnehmen zu kön— fen. Was von Rumelioten nicht nach Salamis uͤb er schffen konnte, warf sich in die Gebirge des Isthmus. Die Taktiki retteten sich aus dem Piräus ebenfalls nach Salamis; ihr Ehef aber, der Oberst Fabvier, ward an Ford des franzssischen Admirals aufgenommen. Tags Msarauf stattete dieser Admiral dem Seraskier in seinem liger vor Athen einen Besuch ab, und verwendete sic sit mehrere Philellenen, welche verwundet in die Haͤn⸗ e der Tarken gefallen waren. Der Seraskier nahm fanen Anstand, dem Ansuchen des Hern de Rig⸗ n zu willfahren, und schenkte ihm diese Gefangenen. Dieser Admiral und Graf d' Harcourt besuchten mit hem Seraskier die Stadt, worin sich die Tuärken in biliger Ruhe festgefetzt hatten. Als am 22. der Se⸗ kakler mit Omer Pascha den Besuch des Admirals er— piederte, traf er an Bord desselben mit Karaiskakt und

ibvier zusammen.

Vermischte Nachrichten.

Die neuesten Ereignisse an der per sisch / ru ssischen Grenze haben die Aufmerksamkeit von neuem auf den stzten zwischen Rußland und Persien abgeschlossenen priedens Tractat gelenkt. Wir glauben daher unsere liser zu verpflichten, wenn wir den selben voll ständig mnttheilen, Und sie auf diese Weise in Stand setzen, hie Stipulationen desselben näher kennen zu lernen, und lm Verständuiß der weitern Ereignisse zu benntzen. Ur wurde am 12. (24.) October 1813 im russischen La. fe am Fluß Seiwa in Gulistan abgeschlossen, und am ö. (27) September 1814 in Tiflis dutch Auswech se⸗ ng der Ratsficationen bestätigt. Die beiderseitigen Devolmächtigten waren russischer Seits der damalige Dberbefehlshaber der Truppen in Georgien und an der sukasi chen Linie und Kommandant der Flottille der

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Inzwischen hatten Turken gesammelt und waren ihrerseits am 18. tien die von den Griechen besetzten Anhohen vorgeruͤckt. ch ein hartnäckiges Gefecht, wobei die ige Vortheile errangen, in Folge deren sie Dorfe Chaidari in der Ebene von Athen In dieser Stellung warden sie, nachdem gner Pascha mit 1000 Mann Fuß volk und 800 Rei n von Marathon zur Verstärkung des Seraskiers . ilt war, am 20. Augast von den Tuͤrken mit flohen, shbald sie dir türkische Kavallerie ansichtig wurden, in

caspischen Meeres, General ⸗Lieutenant Ritscheff 2c. und persischer Seits der Minister Mirza Abdul Hassan Chan, vormaliger außerordentlicher persischer Gesalldter an den Hoͤfen von Konstautinopel und London 2c. Die eilf Ar—

tikel, ars denen er besteht, sind folgenden Jahalte:

§. 1. Die bisher zwischen dem russischen und per— sischen Reiche Statt gehabten Feindseligkeiten uns Miß— helligkeiten hören laut dieses Tractats auf, und es be— steht fuͤr immer Freundschaft, Friede und gutes Einver— rn. zwischen Se. Majestät dem S lösther escher aller Reussen und Sr. Majestàt dem Schah von Persien, ihren Erben und Nachfolgern und respectiven Regie— rungen. 1 5. 2. Da bereits mittels der Statt gehabten Praͤ— liminar⸗Conferenzen zwischen den hohen Maͤchten festge— setzt worden ist, daß der Friede auf den jetzigen status quo deschlossen werden, d. h. jede Partei im Besitz der Lander, Chanate und Gebiete verbleiben sal, die si⸗h ge— genwärtig ganz in ihrer Gewalt besinden, so so« von nun an und zukuͤnftig folgende Linie die Geenze zwischen dem russischen und persischen Reiche bilden. Sie beginnt bei dem Walde Odina-Basara, geht in gerader Rich— tung quer uͤber die Uuͤste Maganais bis zum Deich von Jedibuluk bei dem Fluß Aras; von da laͤngs des Aras bis zu dem Punkte, ms der kleine Fluß Kapanak— Tichai in denselben fällt, und weiter rechts von dem Kapanak-Tschai bis zu dem Kamm der Berge von Mi— zrin, nd von da durch die Grenzen der Chanate Ka— rabagh und Rakschit Schevan auf den Kamm der Berge von Alaghez bis zum Walde Daraleghe hin, wo die Grenzen der Chanate Karabagh, Nakschit Schevan, Erivan und ein Theil des Elisabethpolecr Kreises (sonst Gadscha genannt) zusammensteßen; von de durch die Grenze, welche das Chanat Erivan von dem Elisabeth— poler Kreise, wie von den Chanaten von Schamhedil und Kazak trennt, bis zum Wald von Eschek-Mejdan (Esel-Wiese) und auf den Kamm der Berge rechts von dem kleinen Fluß und der Straße von Gimsatschiman, längs des Kammes des Berges Bambakt bis zu dem Winkel der Grenze von Schurageli; endlich von diesem Winkel bis auf den Gletscher des Alaghez, und von da längs des Kammes der Berge uns durch die Grenze von Schurazeli zwischen Mastaras und Artik bis zu dem kleinen Fluß Arpa-Tschai (Gersten⸗Wasser ). Da übrigens das Gebiet von Talyschin während des Krie⸗ ges bald in den, Hauden, der einen, bald der andern Macht gewesen ist, so sollen die Grenzen dieses Cha⸗ nats, nach Sinseli und Ardebil zu, der großern Sicher⸗ heit halber, nach Unterzeichnung und Ratification des gegenwartigen Tractats durch mit gegenseitiger Zastim⸗ mung ernannte Commissäre regulirt werden, die unter Leitung der beiderseitigen Oberbefehlshaber eine getreue und umständliche Beschreibung der Gebiete und Wohn⸗ plätze, so wie der Fluͤsse, Berge, Seen und Walder an⸗ fertigen sollen, welche sich bis jetzt im wirklichen Besitz der einen ober andern Partei befinden. Darauf soll dann eine Grenzlinie im Chanat Talyschin, nach der Basis des gegenwärtigen Besitzstaudes gezogen werden, so daß jede Partei im Besitz ihres Gebiets bleibe. Sollte bei den eben angegebenen Grenzen die Linie tr⸗ gendwo das, was die eine oder andere Partei gegen wartig besitzt, uͤberschreiten, so soll die beeinträchtigte Partei, nach Untersuchung der Commissare der beiden hohen contrahirenden Mächte, eine verhaͤltnißm äßige Entschädigung nach der Basis des gegenwartigen Besitz⸗

des erhalten. ; nn 5. . Um Sr. Maj. dem Kaiser die Aufrichtig⸗ keit feiner Gesinnungen zu beweisen, erkennen Se. Maj. der Schah sowohl fuͤr sich als ihre Nachfolger 9 persischen Throne an, daß untenbengunte Chaugale 2 vernements) Eigenthum des russischen Reichs . * Chanate von Karabagh und Gandscha, die gegenwartig

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