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über seine weiteren Plane nur ausweichend geantwortet, was die Nengiecigen ganz aus der Fissung gebracht habe. Am 16. Oktober reis'te der Lord mit Hrn. Hob— house, Mitgliede des Parlaments, ab; man alaubt, er gehe nach Genf zu seiner Gattin, die dort krank liegt. Man erwactet ihn jedoch in wenigen Tagen in Mar, seille zuruck; und sein Schiff liegt noch immer in Rive⸗ Neuve vor Anker.
Gestern sind die Gesellschaftsmitglieder und Pen⸗ sionaire des Theater frangais zu sammengetreten, und haben zu Talma's Denkmal eine Summe von 12, 000 Fe. ausgesetzt.
Es ist ein sehr merkwuͤrdiges Ungefaͤhr, daß an demselben Tage, an welchem Hr. Canning in den Tui lerien an der Tafel des Königs von Frankreich saß, Sir Walter Scott in Windsor mit dem Koͤnige von England speiste. Asso die beiden Manner, deren Ta⸗ sente ihrem Vaterlande am meisten Ehre machen, erhiel⸗ ten zu gleicher Zeit an zwei verschiedenen Hoͤfen densel— ben Beweis der hoͤchsten Auszeichnung. . ö . Rente 99 Fr. — Dreiprocent. 68 Fr— 6 London, 24. Oetbr. Der Koͤnig kam gestern Mittag von Windsor höerher, um den Herzog In] York zu besuchen. Bald nach Sr. Raj * t 5 ane Prinze sin Sorhta aus dem Palla nn asing bei dem Heng eil. Nach zweistndtgem Verweilen kehrte der Konig nach Windsor zuruͤck.
Gestern fruͤh sind hier Nachrichten aus Lissabon eingel en, wonach einige neue aufruͤhrerische Bewe— gugnge; in Portugal von Seiten der Feinde der Con— stita 1s8urkunde erfolgt sind. Ein Regiment in Algar⸗ bien Jatte sich empoͤrt, aber die ubrigen Regimenter und die Miliz blieben treu und es rückten Truppen ge— gen die Empocer, so daß man alle Aussicht zur unver—
zuͤglichen Unterdruͤckang des Aufstandes hatte. Ein Ver such, im Norden Portugals einen Aufstand zu erregen, war ganz fehlgeschlagen, und die Befoͤrderer des ruch— losen Unternehmens hatten die Fläͤcht ergriffen. Fol— gendes sind Auszuͤze aus Privatbriefen aus Lissabon
vom 13. Octbr. „Die vom Marquis v. Chaves in der Provinz Trasos montes erregten Unruhen waren von geringer Bedeutung; er ist nebst seiner Familie und ei nigen Anhängern nach Spanien geflohen. Die Pro, vinz ist ruhig. Der Marquis von Abrantes, der von Gibraltar aus in Algarbien erschien, und das 14. Re— giment verfuͤhrte, in Verbindung mit ihm den Jufanten D. Miguel zum Koͤnig von Portugal zu erklaren, ist von dem E. Regiment Casadores, von einem Theile eines Artillerieregiments und Miliz, welche fest an der constitu— tionellen Regierung des Kaisers Pedto halten, voͤllig Um— ringt worten und die Rebellen koͤnnen nicht entrinnen. Der Justizminster ist suspendirt worden, da es sich ergeben hat, datz er in Einverstäͤnduiß mit dem panischen Minister handle. Das brittische Geschwader bleibt unverringert im Tago. — Am vorigen Montag teasen von Madeid Depeschen ein, mit der guͤnstigen Nachricht, daß die spanische Re— gierung der vorgeschlagenen Uebereinkunft zwischen bei— den Landern, in Ansehung der Ausreißer beigetreten sei. Das constit tionelle System hat nunmehr nichts von Spanien zu fuͤrchten, und wird ohne Zweifel gut vor— schreiten.“ .
Anf Lloyds ist heute fruͤh folgende Meldung aus Falmouth vom 21. d. eingegangen: „Das Paquetboot Sandwich ist aus Lissabon mit Depeschen eingelaufen, welche Meldung von einem neuen Aufstangde der Trup— pen, 10 000 Mann an der Zahl, enthalten. Es heißt, daß die Kriegeslchiffe sich in Linie im Tago aufgestellt haben, und die Seesoldaten gelandet sind. Ein Expres— ser ist nach London abgegangen.“
Wie es heißt, soll eine ausgezeichnete Person unter
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hoot Sandwich von Lissaßbonn angekommen sein um wichtige Depeschen an unsere Regierung bringen.
Ja der City ging heute die Rede, daß Lesd Be resforo mit einer bedeutenden Anzahl Offiziere unver weilt nach Portugal abgehen werde.
Gestern kamen Depeschen von Hrn. Lamb in Mu drid im auswärtigen Amte an, und der Spanische Ge sandte hatte gestern Nachmittag Geschaͤfte daselbst.
Es veilautet immer mehr, daß die Minister eim Besteuerung der Fonds zum Zwecke hätten, uͤber welch Voraussetzung sich die Times hoͤchst zornig auslassen.
Es heißt, Sir Walter Scott gehe nach Paris, um sich aus den Archiven amiliche Aufschluͤsse uͤber Napo— leon zu verschaffen.
Der Rochdaler Unterstuͤtzungs-Comits hat in Folzt er eingetretenen guͤnst gen Veraͤnderungen in dem Han, delsverkehr, seine Thätigkeit eingestellt, und nachdem en nahe an 9000 Pf. St. verausgabt hat, befindet sich noch eine Summe von 600 Pf. in seinen Handen, Darch die neue Straße, welche von Rochdale nach Burnley angelegt wird, erhält auch eine nicht gering Anzahl muͤßiger Leute Beschaͤftigung. Zwischen 40 bis 500 Weber sind bere‘ dei den Vorarbeiten zu die , unter de. 2Abera u des Hen. M' Adam stehen Straßenbae è(eschaͤftig;. ö Die Speculation auf Bergwerke in Haiti ist miß glückt; die dorthin gesandten Bergleute sind unverrich teter Sache zuruͤckgekehrt.
Der Commandant von Gibraltar hat durch ein Kundmachung Auslaͤndern verboten, dort Schiffe au den Selavenhnndel auszuruͤsten.
Ueber Neuyork ist ein Schreiben aus Bogota von 19. Juli angekommen, worin bestimmt gemeldet witd, daß eine Million Dollars in kurzem zur Verfuͤgung det hiesigen Agenten zur Dividend-Zihlung werde gestell werden. Der Brief ist ächt, allein er hat mit da Transaction des Herrn Hurtado gar nichts zu thun, auch wird das Geld keinesweges direct aus Columbier kommen. — Bolivar wurde im August zu Bogeta meh wartet, um zur Herstellung der Ruhe nach Venezuel abzugehen. .
In Charleston will man Nachrichten aus Havann vom 3. Sept. gehabt haben, wornach als neuer Statt, halter von Cuba D. Franc. Illas uͤber Bordeaux dor angekommen waͤre.
Auch Nord-Amerika hat seine Armen. Der 7Toste Theil der Einwohner von Massachussets erhält oͤffem liche Almosen und kostet diesem Staate jahrlich 360000 Dollars.
Nordamerikanischen Blättern zufolge hat im Go von Florida und an der amexikanischen Kuͤste entlam am 6. Sept, ein füurchtbarer Sturm gewuͤthet. Di spanische Flotte war entmastet und in einem traurig“ Zustande nach Havanna zuruͤckgekehrt. Diese Blaͤtte destätigen, daß es dem amerikanischen Befehlshaber a der brasilischen Kuͤste gelungen, eine Modification det Blokade des Laplata Flusses, zu Gunsten der Schiffe de Vereinigten Staaten, zu erlangen.
Die Nachrichten aus Lissabon haben gestern eincn ungünstigen Eindruck an der Boöͤrse gemacht; Consolt welche bis zu 82, Käufer, gestiegen waren, gingen au sI; zurück; heute wurden nicht viel Geschäfte gem acht die Schwankung in Consols betrug nicht mehr als Proe. Am Brsenschlusse standen heute Consols SI.
Bruͤssel, 25. Octbr In der Sitzung der zwei ten Kammer der Generak-Staaten am 20. d. legte de Finanzminister im Namen Str. Maj. derselben in vie Gesetz Eatwürfen das Badget vor. Der) erste derselbe enthaͤlt die Summe von 24000090 Fl., welche zum An
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Jahre 13827 bestimt ist (also 200000 Fl. mehr als in vorhergehenden Jahre). Der zweite dezieht sich au
angenommenem Namen als Passagier mit dem Paquet
D Familien aus Dalecarlien auf den Kronlaͤndereien
kauf und zur Rückzahlung der oͤffentlichen Schuld in
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die Uebertragung verschiedener Summen auf das zehn— ahrige Budget, in Folge der Vereinigung der Verwal— ung des katholischen Cuttus mit dem Ministerio des Innern. Der dritte Entwurf setzt die außerordentlichen üusgaben für das Jahr 1827, fuͤr die 1. Abtheilung uf 15313473 Fl. und fut die 2. auf 5756936 5§i., mit— in im Ganzen auf 21070409 Fl. fest. Far das Jahr 5265 waren diese Ausgaben auf 20082483 Fl. bestimmt; s ergiebt sich also eine Vermehrung von 957926 z1. endlich enthält der vierte Gesetz- Entwurf die Mittel, ne Ausgaben fuͤr 1827 zu decken. Nachdem der Mi— sstet die Gruͤnde der Budgets⸗Entwuürfe entwickelt und uf die Tafel gelegt hatte, verließ er den Sitzungesaal, jorauf die Kammer den Druck des Budgets, dessen zertheilung unter die Mitglieder derselben und Ver— heisung an die betreffenden Seetionen beschloß.
Die bis zum 23. d. im Haag eingelaufenen Be— chte uͤber den Stand der Krankheit in den Provinzen, o dieselbe grassirt, sind leider noch nicht guͤnstiger als sher. Zu Woodbsond in Friesland sind fast saͤmmtliche inwohner davon befallen und seit drei Monaten hat st ein Zehutheil der Beoslkerang dem Uebel unterlegen.
Stockholm 20. Oktober Die große Committee r Revision der Erziehung s⸗4ukalten s Reichs 1 st naͤchsten Herb wieder zusammenkommen.
Laut eines Berichts des Gouverneurs der Provinz emtland haben sich im Laufe des verflossenen Jahres
r erstgenannten Provinz niedergelassen und die be mmten Unterstuͤtzungen an Geld und Getreide erhal— . Sie haben eifrig und einsichtig an der Colonisation s Landes gearbeitet und bereits ansehnliche Strecken ndes urbar gemacht; haben mehrere Wohnungen er— ut und wollen ein Magazin fuͤr eigne Rechnung er— chten. Es sind auch bereits in Folge der unternom nen Theilung der Kronlaͤndereien, mehrere andere tuͤcke Landes, zu Colonien passend, erachtet worden. chen hat man dies Jahr eigen Platz zur Ansiedelung n 50 Familten angewiesen. Die ungeheuern Walder d der fruchtbare Boden Jemtlands, die vielen eisen— d bleireichen Berge, die vielen Moraͤste, Fluͤsse und een, welche man dort findet, sind vorzu glich geeignet, beit und Industrie zu unterstuͤtzen und bieten dem ndel große Hülssquellen dar, so daß diese Provinz der Zeit sicherlich eine der ansehnlichsten und wich sten im ganzen Reiche werden wird. Sie hat übt s mehr Flächeuraum, als manches Herzogtham, ja uches kleine Königreich. ⸗ Der Wenern-See ist gegenwärtig so seicht, daß in Hafen von Lioköping keine Fahrzeuge einlaufen nen. Türkei. Suͤddeutsche Blatter enthalten folgende trespondenz⸗Mittheilungen: Aus der Wallachei, 11. Oktbr. Der Hr. Marquis Ribaupiere wird sich, wie man vernimmt, unmit. ar nach gluͤcklich beendigten Cenferenzen zu Ackerman, h Constantinopel begeben, um den ihm daselbst vor i ger als einem Jahre bereits übertragenen Gesandt steposten anzutreten. — Wie es heißt, soll auch die t srte beschlossen haben, in Zukunst diplomatische Agen— an den vornehmsten europäischen Hofen zu unter 3 en. Diese Modification der tuͤrkischen Diplomatie e uͤbeigens ganz im Einklange mit den militairischen d administrativen Reformen, die Sultan Mahmud zsichtigt, und bereits mit fo gutem Erfolge auszu en begonnen hat, und die alle dahin streben, sein ch auf gleiche Stufe mit der allgemeinen Cipilisatton opa's zu erheben. ? Triest, 18. Oet. Nach Aussage eines am 22. t. von Alexandria abgesegelten Schiffers sollte di nach Morena hestimmte ägybtische Expedition, 27 el stark, naͤchster Tage auslaufen. Die Transport
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ringe Ausbeute zu erwarten.
schife slad fast ohne Ausnahme gemiethete europäische. — Ein Schreiben aus Smyrna vom 23. Sept. sagt: „Der Kapudan Pascha ist noch immer beschaͤftigt, sein rasirtes Linien schiff und den Ueberrest seines Geschwa— ders bei Focchiss und Mitylene auszubessern. — Sechs soezziotische Schiffe hatten sich von den Geschwadern der Armirale Miaulis und Sachturis getrennt, um 8 eraub ju treiben. Hierauf erklaͤrte der englische Lommedore Hamilton allen Kauffahrern seiner Natien, daß wenn sie ohne Konvoi absegelten und Sch den lit— ten, er keinen Schritt zu ihren Gunsten thun würde. — Ibrahim Pascha durchzieht, in Erwartung der ihm aus Aegypten versprochenen großen Verstäͤrkungen, Mo— rea in allen Richtnugen, ohne auch nur auf ein Piket zu treffen, das sich ihin wibersetzte.“
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3. Königsberg, 21. Qt. In der Nacht vom 12. auf den Sept. strandete bei Memel aaf dem Suͤͤderhacken ein
2eirisches Yvon Hetersburg nach Dubtin bestimmt, die
Mannschaft un ein Theil der Ladung, in Talg und Hanf
bestehend, wurden gerettet: — Auf die hiesig Handlungs— spricher sind aufgemessen: vom inländisa, n Getreide 272 Lasten und vom auslaͤndischen Getreide 202 Lasten; abgemessen sind; nach dem Jalande 11 Lasten, ng« dem Auslande 829 Lasten.
Muͤnster. Zwei Woͤlfe, hier eine sehr selter Er— scheinung, die in einem Zeitraume von 8 Tigen im Coesfelder und Recklinghauser Kreise unter den Schaaf— heerden große Verwuͤstungen angerichtet hatten, wurden, nachdem ein allgemeines Treibjagen auf dieselben ange— stellt worden, von einem Schaͤfer in der Buͤrgermeiste—
rei Haltern und in der Buͤrgermeisterei Lembeck glück—
lich erlegt,
Saäͤmmtliche Gemeinden haben mit der Instand— setzung ihrer Kommunalwege fur den kommenden Win— ter begonnen, besonders die Gemeinden der Kreise Beckum, Steinfurt, Ahausen und Tecklenburg. Posen. In der Kolonie Haugfeld, Krotoszyner
Kreises, hatte der Hirte ein am Miljbrande erkranktes Stuͤck Vieh geschlachtet, und, ungeachtet der so häufig bekannt gemachten nachtheiligen Folgen, gemeinschaftlich mit seiner Frau von dem Fleische desselben genossen. Beide starben an den sogenannten schwarzen Blattern.
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern
des Reichs vom Ende September.
JI. Ostpreußen. — Königsberg. Die Erndte st jetzt ganz beendet. Nach allen daruͤber eingegange—
nen Nachrichten ist die der Winterfelder nur hoͤchst mit—
elmäßig und das Sommergetreide schlecht ausgefallen.
Die Qualität des Getreides und die Schwere sind vor—
glich. An einigen Orten ist dem Wachsthum der
Kartoffeln durch den Regen noch nachgeholfen worden,
och ist auch von dieser Frucht im Ganzen nur eine ge— Saͤmereien aller Art sind
on vorzuͤglicher Beschaffenheit gewonnen. Die Aus⸗—
streuung der Saaten ist durch die große Duͤrre, bei welcher man damit nicht hat in den Boden kommen (oͤnnen, aufgehalten und noch bei weitem nicht beendigt. In einigen Gegenden hat die Brache gar nicht bearbei— tet werden konnen; man sieht sich daher genoͤthigt, die Wintersaat in die alte Roggenstoppel auf Eine Fahre uuszustreuen. — Gumbinnen.
Wenn gleich die Be—