1826 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 02 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Stand erklart, uber diesen Punkt nähere Im Uebrigen hat sich jedoch hin⸗ sichtlich dieser Cersten) Anleihe, nach dem Comitee; Bericht, aus verschiedenen Documenten ergeben, daß der griechische Comitee, unter dessen Auspicten die An. leihe abgeschlossen wurde, bei mehreren Gelegenheiten die Deputirten dringend anging, einen Theil der An leihe Summe zum Ankaufe von Kriegsschiffen, Dampf⸗ beoten und Geschuͤtz und zur Bildung regulairer Trap pen zu verwenden; der Ausschuß hat aber nicht ermit. teln *5nnen, ob die Vernachlaäͤssigung dieser Zwecke den Deputirten oder der griechischen Regierung zur Last falle. In Ansehung der Berechnung der zweiten Anleihe macht der Auschuß eine nicht geringe Anzahl von Aus⸗ stellungen, namentlich kommt dabei auch der, schon fruͤ⸗ her geruͤgte Umstand wieder zur Sprache, daß die grie— chischen Deputirten, aus unbegreiflichen Gründen einen franzssischen Officier (Lallemand) nach Nordamerika ge— schickt, um dort Schiffe erbauen zu lassen, die man weit leichter und wobhlfeiler in England haͤtte baben konnen. Was die in London (von Hrn. Galloway) un— ternommene Anfertigung der Dampfschiffe betrifft, ist zwar so viel klar, daß der Unternehmer den Cen— tract nicht erfuͤllt hat, jedoch scheint es dem Ausschusse „icht, als ob diese Saͤumniß einer Unrechtlichkeit oder gar Verraͤtherei 2azuschreiben sei, sondern daß dieselbe in einen Mangel an gehoriger Sacht De beruhe, = Ausschuß hat sich die Forderung des . Hhiff Expe⸗ ditien sorgfäl' st angelegen sein lassen, Erklärt jedoch in dem Bertie, daß er leider außer Stande sei, eine fuͤr ihn selbst oder fuͤr die Anleihe Theilhaber genugend zu erachtende Auskunft daruber zu gehen, und daß er sich einr näheren Auseinandersetzung lediglich aus der BVesorgniß enthalte, dermalige Enthüllungen konnten viel— leicht ein Unternehmen vereiteln, welches er fuͤr Geie⸗ chenland von solcher Wichtigkeit erachtet, daß die RNet⸗ tüng jenes Landes davon abhaͤnge. Der Ausschuß be— merkt dabei, daß er die Mitwirkung der Lomiteen in Frantreich und der Schweiz in dieser wichtigen Ange— legenheit nachgesucht und erlangt habe; wie denn auch bereits die Summe von S, 000 Pf. den Handen des Obristen Stanhope von jenen Vereinen, als Beitrag far den fraglichen Zweck anvertraut worden sei. Bin— nen kurzem hoffe man alle zur Foͤrderung dieser Auge— legenheit getroffenen Maßregeln dekannt machen zu koͤn— nen. Im Uebecigen habe man die Gewißheit erlangt, daß sich noch 20,000 Pf. von den Anleihe-Getdern in den Händen der Herten Rieardo befanden, eine hinrei— chende Samme, um die Expedition vollends in Stande zu setzen, wenn anders die dermaligen Einrichtungen einen gunstigen Erfolg hätten. ; In Lwerpool ist im letzten Vierteljahre beim Zoll verhästnißmäßig ein geringerer Ausfall gewesen, als im ganzen Reiche. Es hat nahe an eine Million ausge— tragen und nur ungefähr 90,000 Pf. St. weniger als das gleichzeitige vorige Vierteljahr, während bei der Ge, sammteinnahme des Zells von 5 Millionen der Ausfall 700, 000 Pf. St. betragt. Man muß dabei zu Gunsten Liverpools noch beruͤcksichtigen, daß der Zoll auf den Haupteinfuhrartikel dieses Platzes, auf Baumwolle nach dem Werth bezahlt wird und-bei den gesunkenen Prei sen bei gleicher Menge der Einfuhr nothwendig beden— tend weniger aufbringen mußte, weshalb man denn auch aus obigem kleinen Ausfall noch nicht auf einen vermin— derten Handel dieses Platzes schließen kann.

Unter den früͤhern Entwuͤrfen zu Aetien Compag— nien wird man sich vielleicht eine erinnern, welche Weich— holz durch Zusammenpressung in Hartholz verwandeln sollte. Vielleicht fand man, daß die Kraft, welche die Fiebern zusammendruͤckte, sie zugleich zerbrach; genug man hörte nicht mehr davon, bis jetzt, wo der Direktor

sich außer Aufklärung zu geben.

1026 dem nichtigen Vorwande, daß sie exorbitant sei, sig

weigern, die vorgelegte Rechnung seiner Auslagen po

bezahlen.

ö * reßburg, Oetbr. Am 21. d. M. fand di 157ste (gemischte) Reichstags Sitzung Statt, in welche zuerst ein von Sr. K. K. Majestaͤt unterm 15. d. M aus Wien an den Reichstag erlassenes Reseript als al lergnädigstes Antwortschreiben auf die von den Reichs Ständen an Se. geheiligte Majestät erlassene Gluͤch wunschungs,Adresse zu Allerhöoͤchstihrem letzten Namen feste, eroͤffnet und verlesen wurde, das, hinsich tlich de äußerst guädigen, wohl wollen ⸗daäͤterlichen Ausdrucke, mi welchen Se. K. K. Majestät zu bezeu

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gen geraheten, wi erfreulich Allerhoöchstihnen die bei dieser Gelegenhei abermals ausgesprochenen Gesinnungen der Reich s slaͤnn gewesen, mit rauschendem Enthustasmus und einen dreimaligen anhaltenden Vivatruf vernommenwurde. Hien auf kam eine unterm 17. d. M. erlassene allerhoͤchste Reso lution als Antwort auf die Vaestellung der Reich sstaͤnd vom 11. September d. J. in Betreff des fuͤr die nach sten drei Jahre dargedotenen Contributions Quantuq vier Fillionen Gulden Convent.“ Muͤnze, zur Be kanntmachung, in welcher Se. Maj, erklaren lassen, da diese Summe zur Beibehaltung des nothwendign Militair, Etats nicht hinlänglich e, daher die Staͤnn ein ntlikan Bedaefnissen angemesseneres Anbo zu machen hätten; die neuerdings erbetene Imputstio tonne nicht bewilligt werden; die Coatributions Ras staͤͤnde muaßten eingefordert werden, da sie einstweile durch andere Staatseinkuͤnfle hätten gedeckt werde müssen, die nun zu ersetzen seien. Endlich mochten Stände beruͤcksichtigen, daß sowohl die Men schenmenz als die Industrie im Reiche bedeutende Fortschritte ge macht habe, der Activhandel im Zunehmen sei, mehrer Beguͤnstigungen bereits ertheilt, andere aber noch ertheilen Se. Maj. allerguädigst gesonnen wären, wel wegen das Deßutations,Operat uber das Commerzialt zu welchem Sc. Maj. nach dem Vorschlage der Staͤnde

die abzuschickenden Staatsbeamten ernennen wuͤr den vorzunehmen sei. Am 1. d. M. Vormittags nech 10 Uhr hat mi zu Ofen und Pesth einige Erder chütterungen verspuütt die jedoch, so viel bekannt, dort spurlos voruüͤdergegan gen. Zu Peteri, drei Stunden unterhalb Pesth, aber, nach einem in der vereinigten Ofuer und Pesth Zeitung vom 19. d. enthaltenen Berichte des dasige Butsbesitzers, dies Erdbeben starker gewesen; es kuͤn dizte sich durch heftiges Brausen und Getsse an, un setzte das ganze Wohngebäude des Berichterstatters! zitternde Bewegung, so daß in mehreran Zimmern de selben die Wände einen halben Zoll breite Ritzen un Spalten bekamen, und der Moͤctel von der Stueccatm Decke in Stuͤcken abfiel. Ein Diner, der eben in Keller mit Ordnen der Flaschen beschäftigt war, hon zuerst ein starkes unterirdisches Getsse, und fuͤhlte si gleich darauf eine so heftige Erschuͤtterung, daß d Flaschen zusammenschlugen, und er vor Schrecken di Treppe hinauflief. Die starke Erschuͤtterung mag un gefaͤhr 5 bis 6 Secunden lang gedauert haben. Mei würdig ist hierbei, daß der Barometer seinen Stan nicht im mindesten veraͤnderte. In Pilis, Mone und Gysmroö hat man um jene Zeit ebenfalls hefeig Erdstoͤße bemerkt. z

Triest, 21. Oetbr. Der heutige Osservatore me det aus Triest vom 16. d. M.: „Durch ein nach ein 27tägigen Fahrt aus Alexandrien hier angekommen Fahrzeug Cwelches diesen ägyptischen Hafen folglich an 19. September verlassen hatte) haben wir erfahren, da die àgyptische Escadre, aus 30 Kriegs und 20 Tram

Bord, dinnen wenigen Tagen von dort nach More

die Actieninhaber gerichtlich belangt hat, welche unter

unter Segel gehen sollte.“ Ferner vom 18. Ocibt.

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portschiffen bestehend, mit Truppen und Munition «*

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Die Brigantine Palaͤmon, Capitain Johann Czea, ist ach einer 37 tägigen Fahrt von Alexandrien hier ange— angt. Sie war ohne Convoi von da abgesegelt, und 9 Miglien von jenem Hafen von einer griechischen brigantine angegriffen worden, welche ihr drei Ballen Colli Musselin, 150 Ochsenhäute, und 355 spanische Piaster Baarem, Eigenthum des Capitains und der Passa—

daumwolle, zwei Kisten mit Weihrauch, ein

jere, weggenommen hat. Italien. sckkehren den Philhellenen ache nicht gunstig. orps 800 Mann stark. en, die Offiziere, zwei ausgenommen, die auch Grie— en sind, Deutsche, Neapolitanische Verbannte und ei— ge wenige Franzosen. ht in einer Batterie von 10 Kanonen, leichtes Ge— ütz; die Cavallerie in einer Schwadron. Der ge— eine Soldat erhält täglich ungefahr den Werth eines roschen und ein kleines Brod. Der Offizier wird f kuͤnftige Zahlung des Soldes vertroͤstet. Das Le— n ist erbärmlich. Fabvier stand damals i Med ... ei Tagereisen von Napoli zu Lande, eine zar See. Napoli sind nur Griechen, keine Fremde. Das tt soll 4 sein. An Seschůt fehlt ednnicht, er ganz an Artilleristen; ja e liegsn mel? 1 . Englische ö ug: fu ** Worb n sind, Küste im San == *n enutzt und Wind und Wette: ßgesetzt. An Zufuhr von Lebensmitteln, von den Jn— befond *** fehlt es nicht, allein die Geldnoth ist r gro p. In Napeli war ein Schiff mit einigem lde, das der Franzoͤsische Damen Verein gesammelt, petommen, und eine Franzoͤsin selbst hatte es uͤber— nmen, die Summe eigenhändig zu uͤberhringen. Man schätzt die ganze Griechische Landmacht, das viersche Corps einbegriffen, mit Allen von den Capi— is in Morea gefuͤhrten Haufen, auf nicht mehr als his 5000 Mann. Die Tuͤrkisch⸗Aegyptische Macht 3 ebenfalls aus nicht mehr als 8 bis 9000 Mann ehen. ; Das sehr gebirgige und felsige Morea ist fast ganz pöͤlkert. Viele gefluͤchtete Familien, deren Wahnnn— vom Feinde verheert, oder von den Griechen selbst vuüͤstet wurden, leben in den Umgebungen von Tri— itzza im Freien, wo fruchtbare Ebenen sie vor dem ngertode schuͤtzen. Die Nachricht des am 20. August vom Seraskier chid Pascha erfochtenen Sieges über die Griechen Athen ist, obgleich auch durch officielle Consularbe— e aus Corfu eingegangen, doch noch immer nicht eichend bestätigt. Ihr zufolge, hätte der Seraskier, Absicht der Griechen, die Acropolis zu entsetzen, erkend, dem bei Theben versammelten Heere Befehl ben, sich mit ihm zu vereinigen; er wäre den Grie— entgegen gegangen und hatte eine Schlacht gelie— in der letztere einen unbeschreiblichen Verlust an uschaft und Waffen erlitten. Ist der Steg gewiß, siefte einer Vereinigung des Seraskiers mit Ibta— Pascha durch einen Zug uͤber ben Isthmus von th nichts mehr entgegenstehen. Man bezweifelt sehr, daß auf dem Festlande fuͤt Hriechische Sache erwas zu hoffen sei, da bei allem chlusse, sich dem Tuͤrkischen Joche um keinen Preis tr zu unterwerfen, den Operationen der Griechen Einklang fehlt und Mangel an Gehorsam und Ver— n, so wie Geld und Raubgier der Einzelnen, je Gesammtplan zerstoͤrt. Zur See wäre vielleicht fur Lie Griechen zu hoffen; allein auch hier hat

lauten fur die

Die Nachrichten der aus Griechenland griechische Nach selbigen ist das Fabriersche Die Gemeinen sind alle Geie—

Die Artillerie des Corps he

J l annd.

Breslau. Das evangelische Schulhaus zu Neu, dorf, Reichenbachschen Kreifes, war seither mit Scho— ben dedacht und die Schulstube, so wie die Wohnung des Lehrers außerst schlecht und enge. Das Dominium Graf Ferdinand zu Stollberg hat zu einer neuen Be— dachung desselben 13,400 Dachsteine geschenkt und die Gemeine eine neue Wohnstube fuͤr den Lehrer masssiv erbauen und eine hinlaͤngliche geraͤumige Schulstube einrichten lassen. ;

Der Gerichtsschulz Sauer zu Friedrichshayn, Woh— lauer Kreises, hat der dortigen evangelischen Schule ein beträchtliches Stuͤck von seinem Acker zur Aul egung einer Baumschule unentgeltlich uͤberlassen.

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Innern des „eichs vom Ende September. (Fortsetzung. ) . Schtesien. Breslau. Di⸗Eendte ist selbst im hohen Gebirge, bis auf die Kartoffeln, been⸗ der und im Ganzen als unter mittelmäßig anzunehmen. Ser Hafer ist nicht nur von äußerst geringer Ergiebig⸗ keit, sondern auch von sehr scheechter Quaalitzt. In den meisten Gegenden faͤllt der Ausdrusch nur gering aus Durchschnitt n. n —=uehr als 1 Scheffel, nach R tzen/ Nocg n und Berste. Auch befürchtet man, 6 bleib Reg« noch laͤnger aus, viele Felder ind vegen des

nicht werden bergen werden können, ö ausgedoͤrrten Bodens die Bearbeitung der aecker hoͤchst schwierig, ja unmoͤglich ist. Kartoffeln, Ruͤben Und be— sonders Kraut, sind fast durchgehends mißrathen und letzteres so von Raupen zerftessen, daß es nicht einmal dem Vieh gegeben werden kann. Nur in der Umge— gend ven Landeck sind die Kartoffeln gut und im Stei— nauer Kreise besser, als man erwartet hatte, gerathen. Von vielen Orten gehen Klagen uͤber Sruͤckenden Was⸗ᷓ sermangel ein, selbst im Gebirge sind viele Quellen ganzlich versiegt. Im Militscher Kreise war jedoch dis Grummeterndte gut ausgefallen. Liegnitz. Die Un— terfruͤchte stehen wegen der großen Duͤrre schlecht und die Kartoffeln versprechen eine nur sebr mäßize Aus— beute. In einigen Gegenden ist die Grummeterndte reichlich ausgefallen. Aber an bei weitem mehrern Or— ten fehlt es an gruͤnem Futter, Weiden und Stoppel— felder sind ausgedoͤrrt. Besonders nachtheilig wirkt die ungewohnliche Trockenheit auf die Bestellung der Win— tersaat, da die Aecker nicht zu bearbeiten sind. Ein kurchdringender Regen wird allgemein gewünscht, da auch bereits Mahlnoth sich zeigt. Die späten Weinsor— ten um Granberg sind wegen Mangels an Regen in

ihrer Reife noch sehr zuruͤck und inan besorgt, daß des— halb die Qualität dieser Sorte nicht wie gewuͤnscht, ausfallen mochte. Oppeln. Die Klagen uͤber den“ schlechten Ausfall der Erndte an Getreige und Garten— fruchten werden immer allgemeiner. Im Uebrigen ist die Grummeterndte nun auch an den meisten Orten

beendet und das Grummet von guter Quantität. Mit

der Bestellung der Aecker zur Wintereinsaat, so wie

mit dieser selbst hat bis jetzt nur zum Theil vorgegan—

gen werden koͤnnen, weil der Boden durch die anhal—

tende Duͤrre so fest geworden, daß die Zurichtung des—

selden nicht moͤglich ist.

VI. Posen. Po sen. Saͤmmtliche Feldfruͤchte

so wie der zweite Heu Einschnitt sind bei der schoöͤnen

Witterung sehr gut eingeärndtet. Die Bearbeitung der

mit Winterfruͤchten wieder zu besaͤenden Aecker hat in

sestem ünd lehmigtem Boden sehr geringen Fortgang.

er astz ha der Einzelnen dem Ganzen unendlich et.

Das Resultat der Erndte ist hinsichtlich der Semmer— früchte, wie bei den Winterfrüchten, sehr verschieden aus— gefallen. Im Allgemeinen ist der Körnerertrag bei der Gerste sowohl als beim Hafer, schlecht; dagegen sind