na
107
wird uber die Ereignisse in Portu— end. meldet: „Vei der Ankunft des Kriegs isters in den Algarvien, wohin er sich zur Dämpfung des neuesten Aufruhrs begeben hatte, sind die Rebellen sogleich aus einander gegangen; viele sind zu ihrer Pflicht zuruͤckgekehrt. Es sollen ungefaͤhr 900 nach Spanien gefluͤchtet sein, wo sie entwaffnet und von den Raäͤdelsfuͤhrern getrennt worden sind. Die Einwohner von Algarvien haben keinen Theil am Aufruhr genom— men, und die Truppen, welche der Minister anführte, mit Freudensbezetzungen empfangen. Die Ruhe ist jetzt vollkommen hergestellt. ö
Man hatte in Bordeaux die Nachricht, daß eine Partei Portugiesen, die sich won dem portugiesischen Gebiete auf das spanische Gebiet fluͤcht'ten, ihren Weg nach Salamanea gensmmnen haden, daß bei dieser Gele— genheit in, dieser Stadt die Royalisten ebenfalls das Geschrei erhoben us lebe Don Miguel! unt daß nun diese Ier die constitutionellen Einwohner herfielen. Es sou daraus eine fürchte ** dseene entst nden seyn, wovon man anch keine nahe achrichten hat.
Das Blatt, Messager, aus Mare. e meldet, Lord Cochrane sei dort seit dem 27. Owktober wieder zuruͤck.
In Havre war fuͤr den Handelsstand das Wehen der mexikanischen Wimpel, der brasilianischen Fahne und der columbischen Flagge am Carlstage eine angenehme Erscheinung.
Zwischen dem Courier frangais und der Etoile ist ein Streit uͤber die Frage, ob es wahr sei, daß der Herr Finanzminister den Plan habe, die bisherigen RentenJaseriptionen fuͤnf pr. C. gegen neue In er ip tienen auswechseln zu lassen. Die Eteile leugnet die Sache nicht, behauptet aber, die Absicht dabei sei bloß, daß man bei der Auswechselung entdecken wolle, ob alle Inseriptionen auch in den rechtmäßigen Händen seien. Der Courier scheint bei der Sache einen andern Plan zu vermuthen, der auf die Verwandlung der Fuͤnfpro— eente in Dreiprocente Bezug haͤtte.
Hiesige Blätter enthalten einen Brief eines mit dem General Boyer aus Aegypten zuruͤckgekommenen Officiers, worin derselbe die Gründe entwickelt, aus de— nen er und die andern franzoͤsischen Offieiere in die Dienste des Pascha getreten. Wir theilen daraus Fol. gendes mit:
Vor zwei Jahren, bei der Abreise des General Boyer, verbreiteten die Agenten des Pascha in Frank reich die Nachricht, das franzoͤsische Ministerium wuͤrde die Abreife französicher Offizicte gerne sehen; besonders liege einem gewissen Minister daran; die Sache sei vortheilhaft fuͤr Frankreich; wir werden eine schöne Rolle in Aegypten spielen; der Pascha habe vortreffli⸗ che Civilisations- Plane, und wolle eine schoͤne Armee organistren; er werde vollkommen neutral gegen die Griechen bleihen, und sogar mit ihnen in Verhandlung treten, um durchaus keine Truppen mehr nach Morea— zu schicken; der franzoͤsische Handel werde große Vor— theile erhalten; in Alexandria werde eine franzoͤsische Handelskompagnie errichtet, und die Stadt Marseille wieder so wohlhabend werken, als ehemals u. s. w Alle diese Projekte verführten üns. Wir glaubten an eine solche glänzende Zukanft um so mehr, als wir sa⸗ hen, wie wir durch die Verwendung der Agenten des Pascha unsere Paͤsse sogleich und zugleich das Versprechen erhielten, daß wir so wie die Generäle Boyer und Li— vron unsere Rechte in Frankreich beibehalten wuͤrden. Man versicherte uns, der Konig habe den General Li, vron in einer Audienz angenommen und ihm eine be— traͤchtliche Summe zu feinen Reisekosten geschenkt. Wir mußten doch wohl glauben, daß der Plan ganz za Gun— sten unseres Vaterlands war. Ich glaube sogar, daß es damals jedermann gut meinte, sowehl die Abgehen.
voll Steinkohlen konsumirt.
den als die, die uns dahin abgehen ließen. In Mar
1 Meinung hesti
le wurden wir noch mehr in dieser Man schiffte Geschenke für den Pasc anderm 600 Gewehre nach einem neuen Muste Wir gingen mit dem Gedanken an die Vollzie dung '. nes großen, heilsamen Plans, und an die Unabhaͤngin keit Griechenlands ab. 4 Die vor 5 Jahren von den Herren Manby, Pl son und Regnier angelegten kolossalen Eisenwerke j Charenton im Departement der Seine bilden jetzt ein Art Central-Muster-Industrie⸗Anstalt fuͤr ganz Fran reich. Trotz der gegenwartigen allgemeinen Sto kun, sind doch 500 Arbeiter in Charenton beschaͤftigt. Fl Dampfmaschinen von 114 Pferde⸗Kraft setzen die unzaͤh lig n Räder der dortigen Maschinerien in Bewegung nr denen man zum Theil wieder neue Dampfmaschin p fertigt, die von hier aus in ganz Frankreich zum Ey saß anderer Kraͤfte verbreitet werden. Gleich wie man in diese „witlaäͤuftige Aastalt hereintritt, erblickt man überall ungeheure Massen Gußeisen von versch ie denst Form. Hungert junge Leate aus dem polytech nischn Institute wohnten juͤngst hier einer Feierlichkeit bei In ihrer Gegenwart goß man in einem Stuͤck eine si⸗ genannte Gans von 29 Schuh Laͤnge und 3 Schi Du rchmesser, 12 000 Kilogramme wiegend. Be
Bei den großen Schmiedehntte setzt eine Dampfmaschine von if Pferde Kraft, deren Stärke noch darch einen volan von riesenmaͤßiger Größe, der sich fuͤtchterlich schnell um dreht, vermehrt wird, einerseits einen 1500 Kilogran men schweren Hammer in Bewegung, unter welchen die gluͤhenden Eisenmassen ihre erste Form erhalten -= und andererseits eine Menge Cylinder, zwischen welchn bas Eisen gesteckt, in runde oder viereckige Stabe, ohn in duͤnne Platten formirt wird. — Die unter den Ill ßen zitternse Erde, die gluͤhende Luft, das Rollen da in einander greifenden Raäderwerke, die wiederholthh Hammerschlaͤge, diese halbnackten Menschen, bald sfeurn roth von den umhersprühenden Funken, bald schwanß von dem dicken, die Luft petfinsternden Rauche auts hend, der stete Bedacht, welchen der Zuschauer auf sein Sicherheit nehmen muß, — Alles vereinigt sich, hin uns die Hoͤlle oder den Aetna der Dichter anschault zu machen. Weiterhin gelangt man zum Feinhammen, wo eine andere Kraft einen 3000 Kilogramm schwern Hammer in Bewegung setzt, unter dessen Schlaͤgen da Eisen sich in die Lange streckt, polirt wird und in sch chen reinen Formen hervor kommt, als ware es gefellt oder ciselirt worden. In der Dreh-Werkstaͤtte geht ein einzige, horizontal liegende Welle der Lange nach dücch den ganzen Saal, theilt ihn in zwei gleiche Hälften und setzt zu beiden Seiten eine große Zahl Drehmw schinen in Bewegung, die zum Abdrehen der Eylinpeh Bohren u. s. w. erforderlich sind. Ungehenre Sch sind in steter, schneidender Bewegung, wenn aach nicht zu schneiden da ist. Wird aber das Eisen ihne hinge halten, schneiden sie es leicht und rasch durch, ihrer gleichfoͤrmigen Bewegung aufgehalten zu wer den, Alles regt sich, wie durch Zauberei; der Hebel, der Al les in Bewegung setzt, bleibt verborgen. Diese Eisem massen scheinen belebt und aus sich slbst die Kraft zn allen diesen mannigfaltigen Verrichtungen und Bewag gungen zu nehmen. Taͤglich wird Der Sonntag, wo gl seiert wird, dringt einen Verlust von 500 Franken.
Fuͤnsprocentige Rente 99 Fr. 75 C. — Dreiptocent 70 Fr. 85 L.
London, 4. Nov. (uͤber Paris). Die en glischen Arbeiter in den Bergwerken von Pasco haben seli einiger Zeit sich schlecht betragen, und nun gar ei⸗ nen Außsstand erregt.
Bolivar hat den General O'Higgins, der seit ei niger Zeit auf der Laäͤnderei von Canite bei Pisco wohn te, nach Lima verlangt, und man erwartete nun die
elell
1 ohe il
Caraccas einen Anschlag zu Gunsten Spaniens
eine Schiff s ladung
saufen giebt.
orf abgehaltene Conserenz uͤber die Gotthardstraße,
1075
* 3 f , 8 8 1 2 j alltäglich. Es scheint, man habe von mehreren Sei⸗ O Higgins nach
zugleich den Wansch geäußert, daß zurückkomme. Das Paketboot von Jamaica hat Briese aus Co
sumbien gebracht, woraus es scheint, als ob man
ö fen z 555 Chili
Die Urheber desselben sind in Caraccas ansaͤssi e Spanier; Mermo ist Verfasser d x tinen in Caraccas anweseuden General gerichtet waren.
Man behauptet, Paez sei nun selber ent schlossen, sch mit der Generalregierung in Bogota wieder auszu- soͤhnen.
Die griechischen Abgesrdneten haben nun auc ni en Brief von dem Hrn. Contosfavlo aus Nen er erhalten, wo die Abfahrt der fuüͤr die Griechen simmten Schiffe betreiben sollie, er schreinn unterm 9. October Folgendes:
„Die widrigen Winde n ben seit dem ersten die ses hie Abfahrt verhindert. Des Fregatte ist fehtig und be sahlt. Ich habe zwei verschiedene Broschuͤren uͤber diese Angelegenheit geschtieben; ich habe die zweite, die ge gen die Unterhändler dieser Schiffs augetegenheit und gegen den Richter Platt gerichtet ist, eigenhändig un— tetzeichnet, um das Publikum von den Schänslichkei— ten, die bei der Sache vorgegangen sind, zu untertich fen, zweitens um die gegen Griechenland verbreiteten Verlum dungen zu beantworten, und drittens um mich seber zu rechtfertigen. Mehrere Griechenfreunde in lmerica haben geäußert, es werde in der näͤchsten Sit— sug des Congresses ein Vorschlag gemacht werden, um pie griechische Regierung wegen des Verlusts zu ent— chidigen, den sie durch die Betruͤgereien bei dem Bau ker beiden Fregatten, durch die Häuser Noy, Bahard, J. Howland und Compagnie, erlitten hat, und um he amerieanische Nation von der Schande zu reinigen, zelche bei dieser Sache auf sie faͤllt. Ich wundere ich, daß man in England in Nuͤcksicht der Dampf— hiffe nicht eben so handelt. — Ich habe dem Capitän sad den drei Lieutenants etwa 7090 Dollars bezahlt; es leiben mir noch 21,000 Dollars, womit ich die Ma— fosen bezahlen werde.“
Aurich, 2. November. Die Getreidepreise sind ß London und Amsterdam gefallen, weil jeder Verkaͤu— jetzt die guten Preise glaubt benutzen zu muͤssen, gher die Kornmärkte zur Zeit uͤberfahren werden; in— issen ist dieses durchaus kein Beweis von guter Ernte, ech von großen Vorraͤthen. Es wird sich leider bald igen, wie geringe die Ernte dieses Jahr ausgefallen — Aus Ostfriesland ist bereits sehr viel alter Ha und anderes Getreide nach England versandt wor— „ und obgleich die Preise gut waren, so faͤngt man hh an, einzusehen, daß die Englaͤnder das Getreide wohlfei erhalten haben, und daß es sehr wahrschein— sist, daß wir im kuͤnftigen Jahre hier im Lande l hohere Preise haben werden. Durch das feuͤhe Er— len der Hafen hat England sich also mit einem Theil ies Bedarfs an Getreide zu einem Preise versorgt, cher wohl eigentlich weit unter dem Werth ist, wel— u das Getreide in diesem und vor allem im kuͤnfti⸗ Jahre haben wird. Indessen ist der Bedarf Eng— os und Schwedens noch lange nicht erreicht, und fo len wir hoffen, daß die Getreide ausfuͤhren den Lan— auch auf ihren eigenen Bedarf Ruͤcksicht nehmen — nige Landwirthe wollen die Erfahrung gemacht ha n, daß das Vieh mit wenigerem Futter auskommen nne und besser gedeihe, wenn man ihm nicht so viel Bei dem diesjährigen Futtermangel hte diefe Beobachtung wohl eine genauere Unterfu, ng verdienen.
Aus der Schweiß. Die letzthin gemeldete, in
in entdeckt
ein Spanier im Dienste des Generals er aufgefangenen Briefe, die an
ben andern, eine zum AÄbschneiden des Grases dienende
553
auf einen Punkt gehoben, wobei die at annoch von den hohen Regierungen e doch aber einen guͤnstigen Ausgang hof— fen läßt, um so eher, als die Vollendung des Straßen⸗ baus, um die es sich handelt, das fast unentbehrliche Nettüngemittel eines beim Mißlingen der Sache in sei— nen höchsten Interessen gefährdeten Kantons genannt werden kann, und darüberhin ihr Gelingen dem Ge— sammtwohl der Eidgenossenschaft zum Vortheil und zur Ehre gereichen muß.
Im vorigen Monat hat der Baron vsn Stael— Holstein auf seinem Lindsitze Coppet, dem bei 300 Ju⸗ chart assenden Gute, das theils im Kanton Waadt, theilt auf franzoͤsisch en Gebeet in der Landschaft Gex gen ist, und fuͤr laudwirthscaftliche Bersuche benutzt wird, dunch zahlreiche Einladü zen eine lande ih schaft⸗ liche Versammlung veranstaltet. Es wohnte., der selben über 200 Personen, vorzüglich aus G f und allen Thei— len des Cantons Waadt bei; unter den franzoͤst * 1 Be such« hatte sich S o, Mitglied des Institutes eingefunden. D neinnützige Sigenthümer des durch die Namen vo „acger Besitzer berühmten Landsitzes, macht sich um die Viehzucht durch zum Theil kostbare Versuche fuͤr Einfuͤhrung vorzüglicher Pferde und Schaf— Rassen verdient, von denen ungemein schoͤne, theils neu— erlich angekaufte fremde, theils hinwieder selb sterzo gene Thiere in Schau genommen wurden. Nicht wenther ist Hr. ven Stael auch bemuͤht, mit nutzbar erachteten neuen oder vervollkommneten Agrikultur - Geraͤthschaften Versuche vorzunehmen, um den bewahrten desto leich te⸗ ren Eingang zu verschaffen. Ss wurden diesmal, ne⸗—
hat das Geschaft Entscheidung 3
selbst abhängt,
Mascine vorgewiesen und angewendet, die von einem Pferde gezogen und eines einzigen Fuͤhrers beduͤrfend, 12 bis 15 Heuer ersetzt, demnach, wo eine schnelle Ein— sammlung des Heues der Witterung wegen erforderlich wird, wesentliche Dienste leistet. Eine Charue Taupe (Maulwurfspflug) von englischer Herkunft, erzeigt sich fuͤr Bildung von Wasserabzugsgraden, ohne die Ober— flaͤche der Wiesen bedeussam aufzureißen, nutzbar. Eine Haferstampfe und verschiedene verbesserte Schneidwerk— jeuge fuͤr Wurzeln, Stroh u. s. w., wurden vorgew ie— sen. Das Zusammentreffen so vieler einsichtiger Per so⸗
nen, ihr Jgeentausch und die gastliche Bewirthung des edlen Gutsbesitzers steigerten die Versammlung zu ei— nem freudigen Herbstfeste.
Turkei. Der Oesterreichische Beobachter enthalt Folgendes aus Jassy, vom 30. October:
Durch einen vorgestern Morgens aus Konstantin«— pel eingetroffenen Kallarasch unseres Hospodars, ist die Nachricht eingelaufen, daß der Kiaja Beg der tuͤrkischen Commissaͤre in Ackermann, welcher die von selben am b. d. M. mit den russischen Bevollmächtigten abgeschlos⸗ sene Convention dem Großherrn uͤberbracht hatte, un— verzuͤglich mit der großhereljchen Ratification eintreffen werde. .
Seit einigen Wochen verheerte ein in den Distrie— ten von Jassy und Waslui durch Zufall und Sorglo— sigkeit entstandener Brand eiten sehr bedeutenden Strich von Waͤldern, aus welchen die Hauptstadt dieses Fuͤr— stenthums ihren Holzbedarf zu beziehen pflegte. Bei dem seit langer als drr Monate anhaltenden Mangel an Regen, der eine ungewohnliche Duͤrre erzeugte, sin d die Anstalten zur Löoͤschung des Brandes bisher vergeb— lich gewesen.
Die Nachrichten, welche im Laufe dieses Monatg uͤber die Pestspuren zu Gallatz eingegangen sind, la ssen das gaͤnzliche Verschwinden dieses Uebels mit Grunde bald erwarten.
Triest, 4. Nov. Ein Schreiben aus Alexandrien vom 26. August, im heutigen Osservatore, enthalt fol—
gende Nachrichten uͤber die Ankunft und den feierlichen