1826 / 272 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 20 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

gers, Waaren nach dem Innern absenden. letzte Maaßregel zeigt hinlänglich, daß der Einfluß Bo— livar's bei der neuen Verordnung nicht vorgewaltet habe.

An O Higgins, der auf seinem Landgute bei Pisee lebt, sind von Chili aus Emissarien abgeschickt worden, um ihn aufzufordern, fich abermals an die Spitze die ser Republik zu stellen. Auch erhielt er eine Einladung Bolivars, sich zu ihm hieher zu begeben. Von den Ab— sichten des Befreiers ist hier nichts verlautet; er war besenders mit der Organisation der neuen Republik Bolivia beschaͤftigt, die von Peru anerkannt worden ist

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neral Sucre einen lebenslauglichen Praͤsidenten gege— ben hat.

Die Silber-Einsendungen aus dem Innern sind setzt bedeutender. In der Muͤnze werden taͤglich im Durchschnitt 12,000 Piaster ausgeprägt. Die Pasco Bergwerke sind sehr reich, verlangen aber wegen Ueber, schwemmung der Schachte viele Arbeit. Der Handel lieg r sehr darnieder. t

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Dusseldorf, 30. Okt. Gestern wurde hier der erste Provinzial-Landtag fur die Rheinprovinzen durch den Königl. Commissartus, Herrn Staats Minister und . Ober Praäsidenten von Ingersleben eroͤffnet. Nach dem . Gottesdienste in der gööoͤßern evangelischen und der ka— . tholtschen Haupt Kirche, welchen die Mitglieder der . . Standeversammlung auf den fuͤr sie naͤchst der Kanzel 4

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bestimmten Platzen beigewohnt hatten, begaben sich sel, bige in das Landstaͤndische Lokal, wo der Herr Land— tags, Commissarius die Versammlung in einer angemes⸗ senen Rede auf die allergnädigsten Absichten St. Maj. es Königs bei Errichtung einer provinzialstäͤndischen Verfässung aufmerksam machte, dem Herrn Landtags Marschall, Fuürsten von Wied, die allerhoͤchsten Propo sitionsdekrete übergab und dann den Landtag fuͤr eroͤff— net erklaͤrte. Mit Ausnahnie zweier Abgeordneten der Staͤdte und Landgemeinden, welche wegen dringender Abhaltung nicht bei der Eroͤffnung hatten erscheinen können, jedoch noch im Laufe dieser Woche eintreffen werden, waren saͤmmtliche Mitglieder gegenwartig und vereinigten sich zu dem Beschlusse, St. Maj. fuͤr die dem Lande durch die provinzialständische Verfassung er— wiesene landesvaͤterliche Huld ihren ehrerbietigen Dank darzubringen. Frankfurt a. O. Ja der Stadt Lebus ist die

neue Liturgie eingefuhrt worden. Magdeburg. In Burg ist die Straßen p flaste⸗ ö rung fur dies Jahr vollendet, eine Hauptstraße, der ö ganze Markt unde nehrere dahin fuͤhrende Nebenstraßen 4 sind ganz neu gepflastert, und der nach den Elb deichen fuͤhrende Weg ist fast ganz vollendet. Durch einen Beschluß der Stadt; Verordneten, Versammlung ist die, von Privatunternehmern zu Stande gebrachte, naͤcht— liche Beleuchtung der Hauptstraßen auf die Kaͤmmerei— Kasse uͤbernommen, und soll auf die saͤmmtlichen Stra— ßen ausgedehnt werden.

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Wissenschaftliche Nachrichten.

Hinsichtlich des Scheintodes, als häufige Folge

Diese

und der er nach seinem Verfassungs-Entwurfe im Ge—

zur allgemeinen Kenntniß gebracht zu werden: Italienische Doktor Antonio Carraro derichtet, der Gegenwart mehrerer Personen eine 8 Tage g Katze unter Wasser tauchte. Das Thier wur le lange unter dem Wasser gehalten, dis alle Dew et aufgehört hatte. Als es herausgezogen. wurde, . die Zunge aus dem Munde hervor, und wi L. Schaum bedeckt. Die Glieder waren steif, das it

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schwunden. Als es hierauf zum zweiten Male in 1

Wasser geworfen wurde, sant es zu Boden. Es wut: wiederum herausgezogen, der Sonne ausgesetzt und mit warmen Tuͤchern abgetrocknet. Hierauf wurꝛ Friktionen auf dem Unterleibe gemacht; aber da fa nes dieser Mittel eine Wirkung hervordbrachte, wurde ohngefaͤhr 3 Viertelstunden, nachdem die Zeichen e Lebens verschwunden, die Acupunctur gemachl. E; wut

auf den Brustwirbelbeinen. Nicht ganz 5 Minuten ware verflossen, ais die Nadel anfing, etwas bewegt zu werden was eine Bewegung in dem Herzen anzeigte. Diese Ven gung nahm schanell zu, und bald folgten ihr Bewegungen he vor dern Extremitäten, hierauf Respiration, Geschrei um endlich Bewegung des ganzen Korpers. Nachdem da Thier in einen Korb gelegt worden war, blieb es zwi Stunden in einem sehr matten Zustande, aher nach Verlauf dieser Zeit war die Mutter zu seiner Hil herbeigekommen, hatte es gewaäͤrmt, gesaugt und wien munter gemacht. Aus diesem Umstande schließt Doktor Carraro, daß der voruͤbergehende Zustand von Schwach nach dem Stiche mehr von der Kälte herruͤhrte, welch das Thier in dem Wasser ausgestanden hatte, als vnn der Punktur des Herzens. Einen Monat nach diesen Versuche genoß die Katze vollkommene Gesundheit, und wer ganz munter. Derselbe Versuch wurde mehten Male mit gleichem Ersolge wiederholt, woraus Doetn; Carraro schlteßt, daß die Punktur des Herzens nicht blos eine nuͤtzliche, sondern auch eine sichere Operation sei (7). Er hofft, daß in Asphyxien bei Men schen di Aerzte zu diesem Mittel auch ihre Zuflucht in dem Falle nehmen werden, wo die gewohnlichen lan geggennj shne Erfolg angewendet worden sind, und man du Verungluͤckten aufzugeben pflegt! Veelleicht könne da durch noch maucher Verungluͤckte ins Leben zurlckzo bracht werden. ;

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on Ungluͤcksfallen bei Menschen, verdient Folgendes

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 18. November. Im Schauspielhause: „Stella,“ Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Gothe Hierauf: „Die beiden Britten,“ Lustspiel in 3 Ab— theilungen, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von Carl. Blum.

In Potsdam: „Die Versoͤhnung,“ Schauspiel in 5 Abtheilung, von Kotzebue. Hierauf: „Solotanz“

Sonntag, 19. Nov. Im Opernhause: „Abu ⸗-Has san,“ Singspiel in 1 Aufzug, ven F. K. Hiemer. N Musik gesetzt von C. M. v. Weber. Hierauf: „Di Sternen fee,“ oder: „Arlequin im Zaubergarten,“ groht komische Zauber, antomime mit Solotanz, in 2 Ab— theilungen, von J. L. Lewin.

Im Schauspielhause: „Die Versoͤhnung,“ Schah spiel in 5 Abtheil., von Kotzebue. Hierauf: „Die Man tel,“ oder: „Der Schneider in Lissabon,“ Lustspiel in 2 Abtheilungen, nach Scribe von C. Blum.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff—

Redacteur John.

pulsirte nicht, und alle Zeichen des Lebens waren in

eine Nadel durch das Herz gestochen, und ihre Spitze rußjn

und legte sie ebensalls in

Allgemeine

preußische Staats-Zeitung.

X 22.

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Berlin, Montag, den 20sten November 1826.

Amtliche Nachrichten. Kroenik des Tages.

Angekommen: Se. Excel, der Königl. Handͤver— sche General, Lieutenant, außerordentliche Gesandte und kerollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, sreihrr v. Dornberg, von Moskau.

Der Kaiserl. Russische Kammerherr und wirkliche Staats Rath v. Diwow, als Kourier von Paris.

Zeitungs-Rachrichten.

Au s lan d.

Paris, 163. November. Der Herzog von Bour— kon (79 Jahr alt) soll durch eine l tzt willi je Verfügznng ken zweiten Sehn des Herzogs von Orleans, Herzog ben Nemours (geb. 1614) unter der Bedingung zu fei— nem Erben eingesetzt haben, daß er en Titel eines Prin- len von Coudé annehme.

Der Herzog von Blacas, franzoͤsischer Botschafter im Hofe beider Sieilien, ist gestern hier angekommen.

In Lyon ist am 7 d. M. eine furchtbare Feuers— krunst entstanden, wodurch binnen wenigen Stunden en Raum von 1200 Quadrat Fuß in einen Aschenhau— sen verwandelt worden ist. Die niedergebrannten Haäu— fh sind kleine Gebaͤude, die nur Wohnungen von Leuten der untern Klasse enthalten. Das Feuer erreichte außer— kem die Staͤlle eines dott liegenden Dragonerregiments Asche. Die Missionarien welche gerade jetzt in Lyon sind, zeichneten sich durch große Anstrengungen beim Loͤschen aus. Es sind auch keteitöz von vielen Seiten Anstalten getroffen, um die Ubgebranuten zu beherbergen und mit Nahrungsmit— ten und Kleidungsstuͤcken zu versehn.

Will man einen Begriff von der Nachlaͤssiigkeit und dem Leichtsinne haben, womit einige unserer Zei lungen und namentlich die Organe der Oppositton re digirt werden, so lese man einen langen Artikel des sluͤgemanns der Oppositionsblaäͤtter, des Constitution— nels, worin unter andern von H. v. Rayneval und von seiner jetzigen Anwesenheit in Berlin vielfaͤltig die Rede it. Sollte der Constitutionnel wirklich nicht wissen, daß H. v. Rayneval schon seit Jahr und Tag nicht mehr Gesandter in Berlin, sondern unser Botschafter in der Schweiz ist?

Die Ernennung von zwei Cardinaͤlen zu Staatsmini— stern hat den Unwillen aller Zeitungen der liberalen Opposi— tion erregt, und sie haben sogleich ein Klagelied uͤber das be— vorstehende , theokratische Joch,“ uͤber „religioͤsen Fanatis⸗

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mus“ und dergleichen angestimmt, dessen einziger Zrem ist, die unwissenden Zuhörer desselben gegen die Geistlich le.. auf⸗ zureizen; denn die Verfasser jener Artikel wissen recht gut, daß die Verleihung des Titels eines Staatsministers gar keinen Wirkungskreis giebt, ja daß sie nicht einmal im Minister-Rath erscheinen, wenn sie nicht dazu außer— ordentlich berufen werden, was sehr felten geschieht, und daß es Titulatur-Staatsminister (wie die beiden, von

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denen hier die Rath gewesen sind.

len auslachen, welche sich dadurch bethoͤren la ssen.

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 75 C. Dreiprocent.

71 Fr. 35 C.

London, 11. Nov. Gestern war wieder der erste Cabinetsrath im auswärtigen Amte, welchem der Lord— Kanzler, die Grafen Liverpool und Bathurst, HH. Er dauerte Aus dem auswärtigen Amte wur— den gestern Depeschen an Sir H. Wellesley in Wien

Canning, Huskisson u. A. m., beiwohnten. beinahe 4 Stunden.

abgesandt.

Hr. Long Wellesley, ältester Sohn Lord Matybo— roughs, des Bruders des Marquis von Wellesley und des Herzogs von Wellington, ist zur Zahlung von bo00 Pfd. an den Hauptman Bligh verurtheilt worden, des— Lerd Wellington, Graf v. Fife nnd Lord Darnley, letzterer als Zeuge, wohnten der Sitzung bei. Hr. Wellesley hatte eine Person mit unermeßlichem Vermögen geheirathet, die neulich vor

sen Frau er verfuͤhrt hatte.

Kummer uͤber das Betragen ihres Gemahls verstorben ist. Der Spruch der Geschwornen gegen Hen. Welles⸗ ley wurde vom Publikum mit starkem Beifallklatschen aufgenommen. Die Rechtsanwaͤlde des Hauptmanns Bligh waren so betriebsam, daß noch am Abend des Tages, wo das Urthel gesprochen worden, die 6000 Pfd. gezahlt wurden.

Der Liverpool Mercury meldet: „Wir moͤchten herzlich wuͤnschen, daß die leidenden Griechen so gut und schnell mit dem Kriegs-Material versehen werden mochten, als, wie es scheint, der Pascha von Aegypten es wird. Verschiffungen fuͤr Letzteren finden diesen Au— genblick im biesizen Hafen von Kartaäͤtschen, Granaten und anderer Munikion statt und wir hören von keinen

keißgriffen, keiner Anhaltung, keinen Raͤnken, wodurch sie, wie die fuͤr Griechenland behindert wurden.“

Der K. Rathsbefehl, durch welchen die Britt. Co— lonien den Schiffen der Vereinigten Staaten geschlossen worden, scheint den Amerikanern doch sehr unerfreulich zu sein. Der Neuyorker Enqu cer vom 27. Sept. sagt: „In dem mit dem 30. Sept. 1825 geendigten Jahre haben unsere Ausfuhren nach den verschiedenen Britti— schen Colonien circa 5, 810,000 Dollars betragen, wo—

iede ist) giebt, welche nie im Minister— Allein solch eine Begebenheit ist ein zu schoͤnes Thema, um es unbenutzt vorbeigehen zu lasseu; wenn auch die Hauptschreier diejenigen im Stil—

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