1826 / 272 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 20 Nov 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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durch Schiffe von nahe an 200,000 Tons an Gehalt beschaͤftigt worden. Dies macht in der That einen fehr wuͤnschenswerthen Markt aus. Während des mit dem 30. Sept. 1826 sich endenden Jahres wird der Belauf noch um eine Million Dollars größer gewesen sein. Ein solcher Markt haͤtte nicht durch peinliche Scerupel oder Verurtheile von Seite unsrer Regierung auf die Waage gestellt werden sollen; daß dieses aber geschehen, erhellt aus dem Briit. Rathsbefehle vom 27. Juli. Durch denselben werden alle Haͤfen der Britt. Eolonien in Asien, Afrika, Nord- nud Suͤd⸗Amerika unsern Schif— fen geschlossen; die wernlichen vom 1sten Decbr. 1826, die oͤstlichen vom 1. December 1827 an. In Hrn. Huskissons Acte war bestimmt worden, daß das Vorrecht freien Handels mit den Colonieen nur solchen Staaten werden solle, welche die gegensei⸗ tige aubniß gewähren, oder die Britt. Schiffe auf den göieichen Fus mit den beguͤnstigsten Nationen setzen wuͤrden. Diese Bedingungen wurden von der Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten nicht erfuͤllt. Den noch bewilligte uns die Brittische, wie sie durch die Acte von 1825 zu thun ermächtigt war, das Vorrecht freien Handels, in der Erwartung, daß wir eine gleiche Maaß— regel treffen wuͤrden. Waͤhrend der letzten Session des Congresses brachte Hr. Lloid von Massachusetts eine Bill in, um den Brittischen Handel und die Brittische Schiff. fahrt nach unsern Haͤfen auf denselben Fuß zu setzen, auf welchen die unsrigen in den Britt. Haͤfen gesetzt worden; er vertheidigte den Antrag durch eine Reihe voller Grunde und Thatsachen, er ward aber verworfen. Die Folge dieser Weigerung unsrerseits ist nun die Auf⸗ hebung der, uns von der Brittischen Regierung gewaͤhr— ten Erlaubniß; die Schiffe und Erzeugnisse der' Verei⸗ nigten Staaten sind von den Britt. Eolonien in allen Welttheilen ausgeschlossen; im niedrigsten Anschlage ein Markt fuͤr s Millionen Doll. an Aus, und uͤber 3 Millionen an Einfuhren, der uns ganzlich geschlossen worden.“ Hiesige Blaͤtter merken an, daß * in diese Ausschließung fuͤr Nordamerikanische Schiffe gleichwohl unfre, unter dem Monopol der O. J. Compagnie stehenden Haͤfen nicht einmal einbegriffen sind, in welchen Nordamerika— nische Schiffe größerer Vorzüge, als selbst Englische ge⸗ nießen, und konnen gar keinen Grund einsehen, warum, so lange uns die V. St. die Reciproeitat verweigern, ihnen diese Haͤfen nicht auch geschlossen werden sollen.

St. Petersburg, 11. Novbr. Am Dienstag wurden die drei Fahnen, welche den Persern in den letz— ten von ung gemeldeten Gefechten abgenommen worden, im Triumph durch die Hauptstraßen von St. Peters⸗ burg getragen. Zwei dieser Fahnen waren weiß und zeigten eine aufgehende Sonne hinter einem schlafenden Löwen; auf der dritten Fahne, von rother Farbe, sah man einen goldenen Loͤwen, ein bloßes Schwerdt in ei— ner der Tatzen haltend. Am Ende des Schafts der Fahne befin det sich eine versilberte geoͤffnete rechte Hand.

Se. Maj. der Kaiser haben dem General / Lieutenant Fuͤrsten Madatoff, zum Zeichen Ihres Wohlwollens und zur Belohnung der in der Schlacht vom 25. Septbr. gegen die Perser bewahrten Tapferkeit und getroffenen , Anordaungen, einen Säbel mit goldenem,

i elfteinen verzierten Griff und mit der Inschrift: „Fuͤr Tapferkeit“ n ; ,,,

Die General Adjutanten: Der General, Lieutenant Potemkine und der General, Masor und Chef des Ge— neralstabes der zweiten Armee, Kisseleff, sind zu Groß, kreuzen des St. Wladimir Ordens zweiter Klasse und der General⸗Adjutant, General, Major Fridrick, zum Ritter des St. Annen - Ordens erster Klasse ernannt werden, wobei ein jeder derselben ein schmeichelhaftes

Bank ⸗Bevollmaͤchtigten angezeigt,

raladjutanten, Fuͤrsten Mentzikoff, folgendes, a vom 1. Oct. datirtes, . 2

Zum Zeichen Unseres Wohlwollens, in Betracht alles dessen, was Sie waͤhrend Ihrer Sendung in Per sten litten und zur Belohnung des Eifers, den Sie bei ö ser Gelegenheit bethätigt haben, verleihen Wir Ihn n die diamantenen Insignien des St. Annen Orden 2 ster Klasse and uͤbersenden Ihnen die selben beifolgent

Ich bin stets Ihr wohlgeneigter . . (gez) Nicolaus,

Se. Majestaͤt der Kaiser haben den nachbenann ten Mitgliedern der Kroͤnungs, Commission, zum Zei chen Hoͤchstihres Wohlwollens, mittels gnaͤdiger Re seripte, die folgenden Decorationen und Insignien u verleihen geruhet, als: Die diamantenen In signien des St. Annen Ordens 1ster Klasse, dem Geheimen Rath und Senator Fuͤrsten Ourosoff und dem wirt, lichen Staatsrath Kamaroff, und das Großkreuz de St. Wladimir Ordens zweiter Klasse dem Geheimen Rath und Senator Fuͤrsten Tsitsianoff und dem Gehei⸗ men Nath und Ober, Ceremonienmeister Grafen Potocki, der die Funktionen eines Obersten Kroͤnungs Ceremo— nienmeisters besorgt hat.

Der Geheime Rath Stavitsky ist, mit Beybehalã tung seiner Functionen als Senator, zum Generalllen, tenant ernaunt worden.

Der Staats Rath Steven ist an die Selle des ver— storbenen wirkl. Staats Raths Baron Mar schall v. Bie⸗ berstein, zum Chef⸗Inspector der Seidenzucht in den suͤdilchen Provinzen Rußland ernannt worden,

Die Criwminalsectlon des dirigirenden Senats hat folgen des Urtheil erlassen: Da der Pleskausche Kame— ralhof, allen Vorschriften der Gesetze zuwider und hei gänzlicher Vernachlaͤssigung seiner Obliegenheiten, den Kreis-Rentmeister, Titularrath Negonowsky, der sich gegen die von dieser Behoͤrde wieder ihn erhobenen An— klagen eines Kassen⸗Defectes und der Entwendung von Stempelpapier, zu dem Werthe von 750 Rubeln, voͤl⸗ lig gerechtfertigt hat, demungeachtet seines Amtes enk letzt und dem peinlichen Gerichte uͤbergeben hat, so wer, den die Mitglieder des Pleskauschen Kameralhofs, na⸗ mentlich der Vice Gouverneur Sokol, der Regierungg⸗ rath Polubojarinow, der Gouvernements Rentmeister

ihren resp. Jahrgehalten verhaͤltnißmaͤßig fuͤr die ganze Zeit zu entschäbigen, so lange er ohne Dienst und Gehalt war. Auch ist der, selbe unverzuͤglich in einem, den Posten wieder anzustellen und das ungerechte Ver— fahren genannter Richter oͤffentlich bekannt zu machen—

Ein allerhoͤchster Tagsbefehl vom 19. v. M. befiehlt den in der reitenden Artillerie des Garde Corps auge stellt gewesenen Lieutenant Schumsky, Fluͤgel Adjutan— ten Sr. K. Maj., wegen bewiesenen hoͤchst unsittlichen

und zur Garnison von Wladikawka zu versetzen.

Bei dem am 14. Oktober zu Riga statt gehabten Sturm ist das von Bordeaux nach St. Petersburg be— stimmte preußische Schiff Bertha an der Kuͤste geschei⸗ tert; die aus dem Kapitaine und 4 Matrosen beste⸗ hende Mannschaft hat sich kaum zu retten vermocht, ei— ner der letztern ist gleich, nachdem er ans Land gelangt war, gestorben und zwei andre sind erkrankt. Die Halfte

der, aus Wein und Weintrauben bestehenden Ladung

ist gerettet und das Geripp des Fahrzeugs versteigert worden.

Stockholm, 7. Novbr. Die Regierung hat den : die obwaltenden Um— staͤnde machten die Hebung der andern Halfte des von

den Ständen angewiesenen Credits von 500,000 Rthl.

Schreiben von Sr. Kaiserl. Maj. erhalten hat. Se. Maj. haben an den Generalmajor uud Gene

Beo. fuͤr Getreide nothwendig. Außer den von Miß— wachs am meisten heimgesuchten Provinzen Westgoth⸗

Michailow und der Secretair Antonow verurtheilt, von mehrbenannten Negonowètks

dem fruͤheren entsprechen

Betragens, in den Dienstlisten jenes Corps zu streichen

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„, Vermeland und Dalsland, welche von der Re zie⸗ nit Getreide unterstützt worden sind, hat jetzt ' zer Landehöfding von Kronoborgs Lehn in Smaͤ— ü. um eine solche Unterstuͤtzung angehalten. Die Artillerie des Norwegischen Reichs wird vom Januar k. J. eine neue Organisation erhalten. Sie b ein abgesondertes Corps unter dem Namen: K. awegische Artilletie⸗Brigade, bilden, und aus 5 Ba— uilonen Feld⸗A Artillerie und einer Compagnie Feuer, cer und Handwerker bestehen. Jedes Bataillon hat Batterien mit 8 Stuͤcken, ausgenommen das Dront— snsche, welches 3 Batterien zählt. Das ganze Corps ibaß Kopfe, darunter 1288 Artilleristen, 45 Hand, serker ꝛe., zaͤhlen. : . Von der Mannschaft der Schiffe, welche das Han. chaus Goldsmith gekauft hatte, ; sind bis jetzt 167 Bann ins Vaterland zuruͤckgekehrt. . . Vährend 6 Monate sind fur die Griechen im Gan— ö, 000 Rthlr. eingegangen; man hofft aber, daß ssi Summe noch bedeutender werden wird, da noch sht alle Subseriptionslisten aus den Provinzen bei fhiesigen Central Committee eingegangen sind. Meh— saSchwedische Buͤrger haben sich erboten, Griechische, s ber Gefangenschaft losgekaufte Kinder, als Pflege— sher anzunehmen. ̃ Kopenhagen, 11. November. Seit Donner stag nden Se. Maj. der Konig, Se. K. H. Prinz Chri— n Friedrich und die uͤbrigen hier anwesenden Prin— Isch auf dem Schlosse zu Frederiksborg, in dessen hend große Jagdpartieen stattfinden. Der Marquis d'Eyragnes ist als Courier von Mos—¶ hier angekommen. Am 3.5 d. gingen ein russisches Linienschiff und eine Gatte, aus der Ostsee kommend, auf unserer Rhede Anker. ; e , Hetreide steigt fortwährend, indem es sich jetzt zeigt, ss die alten Verraͤthe aufgeraͤumt sind und daß die ä Erndte theils weniger guͤnstig, theils sogar nur hig ausgefallen ist. Die Pretse waren Anfangs der pyche: Weizen 10 a 108, Roggen Sz a 9, Gerste eben und Hafer 8 a 85 Mark Beo. 16 Um eine fuͤr die Pferdezucht in den daͤnischen Staa— im Ganzen entsprechende Race von englischen Pfer— u erhalten, sind im verflossenen Sommer 20 Engl.

munen angekauft worden. . ‚. Hannover, 13. Nov. Die durch den Tod des Geh.

uihs v. Hammerstein erledigte Stelle eines hannoverschen

ndten bei der Buudesversammlung zu Frankfurt, ist neh. Rath von Stralenheim zu London wieder eonferirt ien, und, wie es heißt, durfte an die Stelle des letztern ssctzt bei der Central Untersuchungscemmission zu Mainz söverscherseits besindliche Direktor der Justizeanzlei Stade, Herr Falcke, berufen werden.

Von Seiten des hiesigen Gouvernements ist mit Senate der freien Hansestadt Lubeck eine Conven— über wechselseitige Auslieferung der Verbrecher und hihung der Gerichtsgebuͤhren in Criminalfallen ge— ssen.

Die zur Errichtung des Monuments fuͤr die in der

hlacht von Wat rloo gebliebenen hannoverschen Krie— velches allhier in der Gegend der Esplanade, n neuen Thore ausgefuͤhrt wird, und wozu im ver⸗ henen Herbste die Grundlegung begonnen hat, ein; uagenen Beiträge betrugen 3333 Rilr. Conventions, nie und 4579 Rthlr. in Louisd'or. Durch einst— ligt zinsbare Belegung dieser Gelder ist das ur— siliche Capital zu dem Betrage von 4854 Rthlr. p. M. und 6604 Rthlr. in Loͤuisd'or vermehrt. Das nument wird 156 Fuß im Ganzen hoch, und besteht sner auf einem Postamente ruhenden Saule von 1zuß Höhe und 137 Fuß im Durchmesser, zu deren,

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190 Stufen fuhrt. Oben ist eine eiserne Balnstrade, welche den Raum umgiebt. Eine einfache Inschrift im Fries der Veorderseite des Postaments bezeichnet den Zweck dieses paterläͤndischen und Nationaldenkmals, und die drei übrigen Seiten desselben enthalten die Namen der gebliebenen Krieger.

Triest, 7. November. Durch eln nach einer zehn tägigen Fahrt von Tschesme am 3. November hier an— gekommenes Fahrzeug erfaͤhrt man, daß die von Ale— randrien abgegangenen öͤsterreichischen Handelsfahrzeuge un * Convoy der k. k. Kriegsbeigg Emo gluͤcklich in Smyrna eingelaufen waren, mit Ausnabme der Brigg Buong Fed. Capitain Paolo Giurovich, welche das Ungluͤck hatten, in der Dunkelheit der Nacht an die Brigantine General Paulucci zu stoßen, wodurch se— ge⸗ noͤthigt wurde, nach Alexandrien zuruͤckzukehren, n erlittenen Beschaͤdigungen auszubessern. Von da segelte sie ohne Convoy ab, und wurde unterwegs von einer griechischen Brigg angegriffen, die ihr einen Theil ihrer Ladung und Schiffsgeraͤthschaften raubte. Mehrere eng⸗ lische und russische Fahrzeuge, auch vier öoͤstereich ische sind von den griechischen Seeraäͤubern in den Gewaͤssern von Caramanien angegriffen, und eines Theiles ihrer Ladung beraubt worden. Durch dieselbe Schiffsgelegen— heit hat man erfahren, daß die oͤsterreichische Brigan— tine Contessa Porcia, Capitaͤn Vucassovich, in den Ge⸗ wässern von Cerigo von zwei griechischen Raubschiffen, einem Mistick und einer Tratta, angegriffen worden. Die Mannschaft der Brigantine vertheidigte sich tapfer, und trieb die Piraten, die bereits an Bord gesprungen waren, zuruͤck. Bei diesem Gefechte, in welchem die Seeraͤuber uͤbel zugerichtet wurden, wurde ein Mann von der Besatzung der Brigantine getödtet, und einer

tödlich verwundet. . ; Der Osservatore Triestino, der obige Nachricht mit—⸗

theilt, meldet ferner vom 4. Nevember: „Durch ein anderes, ebenfalls in 10 Tagen von Tschesme an ge⸗ kommenes Fahrzeug vernehmen wir, daß der General Marquis von Paulucei am 4. v. M. mit zwei andern k. k. Kriegsschiffen, wie es hieß, nach Skopelo unter Segel gegangen war, um von den dortigen Behoͤr den Genugthunng und Ersatz fuͤr die gegen unsere Han dels: Marine veruͤbten Beschädlgungen zu fordern. Die ; k. k. Brigg Orione begegnete einem Seeraͤuber, und machte Jagd auf ihn. Der Pirat fluͤchtete sich nach der Insel Thermia, wo er von der Schaluppe der ge— dachten Brigg angegriffen und genommen wurde. Dnrch dieselbe Gelegenheit erfahren wir, daß der zahl! reiche, kuͤrzlich aus Zante abgegangene Convoy, unter Escorte der k. k. Kriegsbrigg Veloce, glucklich in Smyrna angekommen ist.“ 9 Hare ndl, 24. irt Der k. franzoͤsische Gesandte bei den Hofen Parma, Toskana, Modena und Lucca, Marquis von Maisonfort, der aus Florenz hier ange— kommen, wurde am 19. d. unserer Souvperainin . gestellt, und setzte am folgenden Tag die Reise nach Paris fort. . Turin, 25. Okt. Heute um 10 Uhr ,,. sind Ihre Majestaͤten, unsere Souveraine, mit Gefolge

nach Genua abgereiset. ö 31. Okt. . intritt des Herbstes fin— Rom, 31. Okt. Mit E ,

en sich, wie gewohnlich, in Rom viele ͤ i 1 , 9 Zu Pompeji wurde juͤngsthin eine sehr schoͤne Brunnenquelle entdeckt. Sie ist 3 Art einer Nische inwendig mit Mosaik fene, un auf eine angenehm bizarre Weise mit n,, . Muscheln bekleidet. Das Wasser sprang aus , und Augen zweier Larven in ein schoöͤnes marm 2 Gefäß. Vier Saͤulen von korinthischer Ordnung . nen zur aͤußern Verzierung, und das Ganze ist so * gant, daß sich der Koͤnig und seine Gemahlin eig

finer Victoria geschmückten, Spitze eine Treppe von

nach Pompeji begaben, um diese Quelle zu b sehen.