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Der Konig hat in den Gesandtschaftsposten an frem“ in Vergessenheit, und die Nation gedachte nicht Er bestimmte den der Cortes.
den Höfen Abänderungen getroffen.
Fuͤrsten von Cassaro zum Botschaster beim oͤsterreichi⸗
schen, den Herzog von Florida, Fuͤrsten von Partanna, beim spanischen, und den Marchese Gagliati beim sar— dinischen Hose. von Casteleicala, wurde zum bevollmaͤchtigten Minister beim Koͤnige von Preußen, der Commendatore D. Pa— slo d' Ambrosio zum Geschaͤftstraͤger bei der Pforte, statt des verstorbenen Cav. D. Giuseppe Romano, und Commendatore D. Vieenzo Ramirez zum Geschasez Am nß.
der
traͤger beim niederlaͤndischen Hofe ernannt. —
d. um hald 12 Uhr Mittaas spuͤrte man in der Ger,
meinde Palmi (Calabria Ultra Prima) zwei schnell auf einauder folgende Erdbeben-Stoͤße; auch in allen umlie zenden Gegenden merkte man dieselden, und nur die Regelmäßigkeit ihrer Bewegung scheint selbe un— schäclich gem t zu haben.
Lissabon, 31. Oktober. Die Prinzessin Regen— tin hat aus Wien die Nachricht erhalten, daß der In— fant Don Miguel den Constitutions-Eid geleistet vat, und daß bei Sr. Heiligkeit bereits die noͤthigen Schritte gethan worden sind, um die paͤbstliche Dispensation zur Vollziehung der Ehe mit der Koͤnigin Maria zu erhalten.
Gestern hat die Eroͤffnung der Sitzung der Cortes im Pallast von Ajuda stattgefunden. Die Regentin hatte die Erzbischoͤfe und Bischoͤfe benachrichtigt, daß sie nicht, wie ehedem, die den Cortes vorbehaltenen Platze wurden einnehmen konnen, daß sie aber nach dem Reglement vom 8. d. M. sitzen, und die Erzbi— schofe die Ehrenbezeigungen der Marquis, und die Bi, schöfe die der Grafen genießen wuͤrden. In dem zu dieser Feierlichkeit vorbereiteten Saale war ein Thron errichtet, neben dessen unterster Stufe rechts der Her og von Cadaval, Präsident der Pairs-Kammer seinen Piatz hatte; neben ihm saß der Vice Praͤsident, der Tardinal⸗ Patriarch. Die Pairs saßen in zwei Rei hen, unb links vom Throne die Deputirten auf mit grünem Tuch überzogenen Banken. Der Präͤsident er nannte zuerst eine Deputation von 12 Pairs und 42. Deputirten, die der Regentin entgegen gingen. Bei ihrer Ankunft im Saale nahm sie auf einem vor dem
Throne stehenden Armstahl? Platz und hielt eine Rede,
wovon Folgendes der Anfang ist: „Wuͤrdige Pairs tes Reichs und Herren Depatirte der portugiesischen Nation! Indem ich Sie an diesem feierlichen Tage um den Thron meines durchlaucktigen Bruders und Königs, des Sennor Den Pedro IV. versammelt sehe, freue ich mich mit Ihnen irnd mit der ganzen Nation, daß es der göttlichen Vorsehung gefallen hat, auf eine fa effenbate und erhabene Weise die Justitutionen zu Ffestigen, welche das Gluͤck einer großen Anzahl von Nationen begruͤndet haben, und bald das Gluͤck un se⸗ tes tbeuern Vaterlandes hervorbringen werden. Es ist zekannt, daß das Land, welches gegenwaͤrtig Portugal deiht, in den fruͤbesten Zeiten schon keine andere Regie runssform, als die der repräͤsentativen Monarchie, ge kannt hat. . bildeten urspruͤnglich altein diese Repraͤͤsentation. Das Volk hatte dabei keine Stimme, und war unter Die. ser Feudalregierung ohne Theilnahme daran. Bald nach dem Entstehen der Monarchie in Portugal gewährter die Koͤnige dieses Reichs dem dritten Stande die Rechte und die Wuͤrde, welche. barbarische Jahrhunderte ih nen versagt hatten. Von da an bluͤhte Portugal unter bem Schutze einer ganz repräsentattven Regterung. Da s aber keine Gesetze gab, die auf unwandelbare Weise zie hergebrachten Gebraͤuche feststellten, so geriethen sl⸗
—— —— —
Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Der Cavaliere D. Carlo Ruffo, Fuͤrst
lange
Unsern Tagen war es vorbehalten, die⸗
Mittel dauerhafter und weiser Einrichtungen fest begründen. Dies war der Plan, welchen mein Van dessen Andenken den Portugtesen stets theuer sein. ma in seinem königlichen Geinuͤthe entwarf; dies ist e Plan, welchen mein erlauchter Bruder zu seinem e. sterblichen Ruhm ausfuͤhrt, indem er diese Nation mit eun eonstitutionellen Charte begluͤckt⸗ Die Rede eng in ihrem weiteren Verfolg die Versicherung des zan stehens der freundschaftlichsten Verhaältnisse mit den . wärtigen Maͤchten, und die Ermahnung, kraft ig für zn Wohl von Portugal zu wirken. Sie schließt mit sol genden Worten: „Gewiß werden Sie es als den hin lichsten Lohn Ihrer Thaͤtigkeit ansehn, wenn Sie * einst Ihren Mitbürgern sagen koͤnnen: Wir fanden Pn tugal gebrechlich und schwach und haben das Land inn tig und bluͤhend gelassen!“ ö Türkei. Die Allgemeine Zeitung enthalt? Correspondenz Mittheilungen: e ) i Odessa, 27. Oktober. Nachrichten aus Constan/⸗ nopel, vom 19. d., zufolge hatten schon mehrere Divan versammlungen wegen der zu ertheilenden Ratifikation der Zusatzkonvention von Akierman statt gefunden. In dessen war jedermann uͤberzeugt, daß der Sultan, den der jetzige Mufti auf Begehren ein Fetwa aus den ein luchtendsten Gruͤnden nicht verweigern kann, die Ran fikation am Ende aussprechen wird. Seit der Kate stro⸗ phe vom 15. Junt sind keine Janitscharenchess mehr vorhanden, welche Opposition leisten koͤunten, und di Pforte ist in einer so bedrängten Lage, daß ihr vorlkh fig kein andrer Ausweg bleibt. Indessen hat Nußlam durch die Konvention Resultate errungen, die den Einfluß der Pforte auf hre ihrer größten christlichen Provinzen, ohne dem macht gz Rußland ir end ehrgeizige oder eroberungssücht; Absichten beimessen zu können, illu sorisch machen. Fl Je Moldau, Wallachei und Servien ist nun der a Schritt zur Cwilisation, auf nicht demo krattichem Wege, Emschehen. Wohl mag die Pforte im Hintergrunde di Absicht haben, die Konvention nicht zu halten, und hal ten zu lassen, allein dies wuͤrde fuͤr sie nur noch verde licher weren.
wegs zu verbuͤrgende, selbst nicht wahrscheinliche Getüch
Kopf abgeschlagen worden sey. Niemand kann ein
Die Prälaten und die Großen des Reichs
Quelle dieses Geruͤchts angeben; vermuthlich rührt n
von den Belgrader Tuͤrken selbst her, welche über die zu ertheilenden Privilegien sehr ausgt⸗
den Serviern bracht sind.
X w
Breslau, 15. Nov. Durch die Anwesenheit ei niger ausländischen Kaufleute ist in voriger Woche wie der einige Nachfrage nach Wolle gewesen und es sihd mehrere hundert Lentner von der hier gelagerten ver kauft worden. Die Preise waren um einige Procent
besser als in den beiden diesjährigen Märkten. 366.
Königliche Schauspielhe.
Montag, 20. Nov. Im Opernhause. Auf Begeh⸗ ren: „Der Maurer,“ Oper in 3 Abtheilungen, nach Seribe bearbeitet vom Herrn Baron v. Lichtenstein Musik von Auber. Hierauf: „Concert fur Fagott,“ ausgefuͤhrt von Herrn Humann. Und: „Der goldene Schluͤssel,“ große komische Zauberpantominle mit Tanz, in 2 Abtheilungen, von J. L. Lewin,
Redacteur John
von Akserman mitten tim Friebe
Sem lin, 3. Novbr. In Belgrad ist das, keinet⸗
verbreitet, daß dem Reis Effendi zu Konstantinopel ba
Al1 gemeine
preußische Staats-Zeitung.
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MX 273.
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den
23
Berlin, Dienstag,
Amtliche Nachrichten.
Ke ni et der Tages.
Bei der am 17. und 18. 8. M. fortgesetzten Zie— hung der 5ten Klasse 54ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel in Hauptgewinn von 25,9000 Thlr. auf No. 5355 näch Naumburg a. S. bei Kayser; ein Hauptgewinn mn 20,000 Thlr. auf No. 45891 nach Liegnitz bei Leit, fiel; 4 Gewinne zu 5009 Thlr. fielen auf No. 17027, znr, 45179 und 73373 nach Duͤsseldorf bei Spatz,
Harzberg bei Gestewitz, Marienwerder bei Schroder und hach Naumburg a. S bei Kayser; 5 Gewinne zu 2000 Thir, auf No. 1380, 11677, 24076, 458058 und 51 405 n Berlin bei Gronau und bei Seeger, nach Breslau bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm, und nach Salzwedel bei Pflughaupt; 5 Gewinne zu 1500 Thlr. auf No. Hzöh, 32618, 60793, 68677 und 708091 in Berlin bei Matzders, nach Breslau bei J. Holschau jun., Elber— seld bei Heymer, Magdeburg bei Roch, und nach Naum— burg a. S. bei Kayser; 22 Gewinne zu 1000 Thlr. if No. 2063, 3994, 9675, 10041, 13022, 16051, A503, 29782, 310918, 39404, 42514, 44832, 47707, 49233, 50636, 57494, 64495, 73457, 76619, S060t, Szobs und 87022 in Berlin bei Burg, bei Gronau, bei Israel und bei Seeger, nach Breslau bei Loͤwenstein und dei Schreiber, Bromberg bei Schmuel, Delitzsch mal bei Freyberg, Elberseld bei Benoit, Erfurt bei Troester, Graudenz bei Neumann, Halle 2mal bei Leh— mann, Juͤlich bei Mayer, Lissa bei Hirschfeld, Magde— burg bei Brauns, Naumburg a. S. bei Kayser, Qued, linburg bei Dammann, Schweidnitz bei Kuhrt, Tilsit bei Behr, und nach Zuͤllichau bei Hirschel; 29 Gewinne u 500 Thlr. auf No. 5505, S705, 13018, 186157, 20423, 23850, 28812, 30936, 31362, 33140, 34804, 38555, sg, 48510, 54448, 57473, 57760, 58819, 60927, böbzo, 68471, 69136, 71050, 71067, 71188, 77239, 8494, 80126 und 89264 in Berlin bei Alevin, bei Baller, bei Gronau, 3mal bei Joachim, bei Israel, bei Matzdorff und bei Securius, nach.« Barmen bei Holzschuher, nach Breslau bei J. Holschau jun. und bei Schreiber, nach Bunzlau bei Appun, Coͤlln bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Driesen bei Abraham, Halle Zmal bei Lehmann, Koͤnigsberg in Preuß. 3mal bei Burchard und bei Heygster, Krotoschin bei Gutt— mann, Muͤnster bei Lucke, Naumburg a. S. bei Kaiser, Sohlingen bei Arentz, Stettin bei Karow, und Tilsit, bei Behr; 17 Gewinne zu 200 Thlr. auf No 382, 4280, 6695, 11888, 14622, 14854, 19641, 07588, 23416, 24138, 24670, 25710, 26631, 27006,
bböbb, 67658, 76405. 87137, 87578, 87669, 858763 und 885812. wird fortgesetzt.
21 sten November 18256.
7NXÆ
56756, 79961, 315i, sisb7,
Die Ziehung
Berlin, den 20. November 1826.
Königl. Preußische General- Lotterie⸗ Direktion.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
zu Königsberg ist die in Zinten erledigte Diaco— natstelle dem Predigtamts-Candidaten Reichel, die in Beuern erledigte roömisch, katholische Pfarrstelle dem Pfarrer Funge aus Wernegitter und in Diterichswalde bei Allenstein die erledigte roͤmisch katholische Pfarr— stele dem bisherigen Kaplan bei der Pfarrkirche zu Frauenburg, Peter Pinecz an owski, verliehen worden. Zu Marienwerder ist zu der erledigten Pfarr— stelle in Gremboczyn der bisherige Rector Laue zu Graudenz von dem Kirchenpatron gewahlt und durch die Koͤnigl. Regierung bestätigt worden.
Angekommen. Der Königl. Daͤnische Geheime Conferenz- Rath, außerordentliche Gesandte und bevoll— maͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Re ventlow, aus dem Holsteinschen.
Abgereist. Der Kaiserl. Russische Kammerherr und wirkliche Staatsrath von Diwow, als Kourier nach St. Petersburg.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 14. Nov. Der Staatsminister Graf von St. Crieg, Mitglied der Kammer der Deputirten, lund Praäsident des Handelsbureaus ist von Sr. M. in den
Staatsrath berufen worden. Bei dem Brande in Lyon ist gluͤcklicherweise Nie—
mand umgekommen. Die Bewohner der niedergebrann— ten Haͤuser und saͤmmtliche Soldaten, die in den Ca— sernen lagen, denen sich das Feuer mittheilte, sind ge— rettet worden. Nur ein Dragoner, welcher sich durch große Kuͤhnheit und Geistesgegenwart beim Loͤschen auszeichnete, ist schwer verwundet. Die ungluͤcklichen, welche ihres Obdaches beraubt sind, haben bei ihren Mitbuͤrgern eine mitleidige und hettliche Theilnahme gefunden, und sind mit einer ruͤhrenden Gastfreiheit
zhbäg, zräz5, 32535, zzooz, 33352, zobsä, 35115, löaöß, 15238, 5276, 1203, 47415, 47637, 46s, 15554, 49705, s83701, s62658, 6osgI, 51817, 62582,
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von ihnen beherbergt worden. Ein gewisser Tenance, genannt Ohne⸗Nase, wel—
cher von dem Assisengericht des Verbrechens der Falsch—
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