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rung zum Fregatten Kapitain ernannt, uͤbernahm das Kommando des von den Griechen um 15,000 Pf. St.
gekauften Dampfschiffes, und hat damit schon zwei mit
Monturen und Lebensmitteln aus Alexandrien an Ibra— him Pascha abgeschickte Schiffe erbeutet.
— Die Allgemeine Zeitung enthält folgendes Schrei— ken von den Ufern des Pruth, 4. Novbr.: „Der nach Konstantinepel abgesandte Ki.“ Beg ist verflossene Nacht mit der, vom Großhere« bestatigten Zusatzkon— vention durch Jassy nach Akjermann geeilt. wird uns nun ein, fuͤr beide Theile heilsamer Friede ge— sichert; die Pforte entgeht ihrem wahrscheinlichen Un— tergang, und Rußland erhaͤlt eine, fuͤr seine Ehre und fuͤr seine Interessen gleich vortheilhafte Genugthuung; weil die Pforte Rußlands Forderungen insgesammt an, Jetommen hat, und weil durch die freie Schiffahrt auf dem schaarzen Meere Rußlauts suͤcliche Peovinzen dem europäischen Handel näanr ehr voͤllig geöffnet wer— den. Nebenbei hat Rußlands Einstuß in den Fürsten— thuͤmern eine festere Begruͤndung gewonnen, da er sich jetzt besenders auf die Dankbarkeit von, dessen Einwoh— nern stützt, welche, durch Rußlands maͤchtige Verwen— dung zum Genusse ihrer alten Vorrechte gelaugt, sich einer troͤstenden Zukunft erfreuen. Einige Bojaren, welche in der Bukowina und in Bessarabten als Emi— grirte lebten, haben durch ihre genaue Kenntniß des inneren Zustands der Fuͤrstenthuͤmer, viel zu der bedun— genen Regeneration beigetragen, und es steht zu heffen, zaß die Aufgeklärten und Redlichen unter den Bojaren der allgemeigen Erwartung entsprechen, und in ihrem Vaterlande das Gute herzustellen oder einzufuͤhren aus allen Kräften sich bemühen werden. Uebrigens sind die Ausgewanderten nun insgesammt in ihre Heimath zu— ruͤckzekehrt.
— Der Spectateur Oriental vom 6. Oktbr. berichtet die feierliche Grundsteinlegung zu einem Hospital fuͤr kranzoͤsische Martosen zu Smyrna, welche von dem fran— zosi chen Gegenadmiral v Rigny und dem General— konsul David vorgenommen wurde. Hr. v. Rigny heelt bei dieser Gelegenheit eine Rede, in der er zugleich sein Bedauren uber den Abgang des Herrn David von sei ner Stelle ausdrückte, ein Abgang der durch seine lan— gen Dienste und die Guͤte des Königs fuͤr ihn sehr ehrenvoll geworden sei. Dieses Blatt sowohl, als bas vom 13. Oct, enthalten mehrere Angaben von Seeraͤu— bereien, welche von griechtschen Schiffen verübt worden sind. Besonders einen ausfuͤhrlichen Bericht über die am 6. Oct. in der Nahe von Lap d'Oro erfolgte Be— raubung einer amerikanischen Beigg, die mit den schau— derhaftesten Gewaltthaten beglettet 4. wesen. — Am 11. Oct. fuͤhrten die neuen ottomanischen Truppen in der Naͤhe von Smyrna mehrere Mansvres aus, denen der englische Admiral Harry Neal mit seiner Gattin und einem großen Gefolge zasah, die uͤber den Zusammen— hang und die Genauigkeit dieser Manoͤvres ihre große Verwunderung ausdruͤckten.
— Nach dem Osservatore Triestino ist am 18. Okt. zu Tripoli, in der Barbaret, eine Verschwoͤrung gegen den Pascha, angestiftet von dessen eigenem erstgebornen Sohne, entdeckt worden. Der Vater verwies den Sohn nach Derna, er ist aber vermuthlich schäan auf dem Wege dahin strangzulirt worden. Die Stadt, welche auch durch eine Seuche seit einiger Zeit ver üstet wird, gerieth daruͤber, so wie mehrere europaͤische Kaufleute die dem Prinzen große Summen vorgestreckt haben, in Bestuͤrzung.
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Stralsund. Im Monat Oktober sind hier Schiffe ein und 41 Schiffe ausgelaufen. Mit letztere sind ausgefünnt: 975 Wespel 23 Scheffel Weizen, Wispl. 157 Säcff. Roggen, 741 Wispl. 9 Sch fl. Gerst 250 Wäcpl 14 Schffl. Hafer, 269 Wispi. i3 Sch Erdsen, 56 Wispl. 16 Schffl. Malz, und 438 Centn 12 Pfund Mehl.
Am 29. Oktober ist von Dollahn ab ein kleine Knabe, der Sohn einer Wittwe, mit einem am Us— defestigt gewesenen Boote, in welchem er spielte, zur den Sturm in die offene See getrieben, und hie jez noch nicht wieder aufgefunden worden.
Beim Darßer Ort strandere ein nach Memel he stimmtes, leck gewordenes Hamburger Everschiff, Per verance, und dasselbe ward, nachdem die zur Hih schadhaft gewordene Lazung gelsscht war, nach dem Pr
rower Strome bugsirt. ö
Vermischte Rachrichten,
Dr. Faust in Buͤckeburg, sagen oͤffentliche Bläͤtte der seit fast 50 Jahren jede bedenkliche Zeit mit seing Rathe begleitet hat, macht dringend auf das aufmer sam, was in diesem Eentejahre Noth thue. Der Vu rath an Korn sei allenthalben so gering, daß Gesch drohe, die Erndte sei im Durchschnitt nicht mitteln ßig gewesen; desgleichen die Kartoffelerndte, kaum; un schlecht; erst um Neujahr, und meyr noch im kuͤnst gen Sommer werde man den Ausfall und die Thu rung fuͤhlen. Selbst Thaer fuͤrchte eine boͤse zä Darum raͤth Faust 1) freien Korn9gandel in Deuts land, 2) groͤßte Sparsamkeit in Getreide, 3) Verh des Branntweinbreunens, 4) daß die kleinen Vaner nicht gezwungen werden, um der Abgaben willen, jͤ zu verkaufen, 5) Anbau des liegengebliebenen Felder
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sreußische St
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Deitung.
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280.
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Berlin, Mittwoch, den 29sten November 1826.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Der bisherige Land- und Stadtrichter Bolzen— sil ist zum Justiz⸗Commissarius und Notarius publi- s bei dem Oberlandesgerichte zu Breslau vestellt den.
Abgereist. Der Geheime Hofrath im Ministe— in der auswärtigen Angelegenheiten, Borck, als sanrier nach St. Petersburg.
Am 15. d. M. hat sich zu Bierden, im Hannzan
schen, der traurige Fall ereignet, daß zwei Kinder de dasigen Einwohners Pape, welche in einer neu gebaut und frisch geweißten Kammer zu Bette gebracht wart und deren Mutter, auf die Klage her die Kaͤlte Betts, einen Topf mit glühenden Torfkehlen in dassl gesetzt hatte, zwei Stunden nachher in natuͤrlicher ( erstickt gefunden sind, und nicht wieder in das Ech haben zuruck gebracht werden konnen.
König liche S chanspi el
Dienstag, 28. Nov. Im Opernhause: „Gref Concert des Herrn J. Moscheles,“ Kammer-Vitn Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten P. Esterhazy, und M fessors der Musik an der Akademie zu London, mw derselbe vor seiner Abreise sich zum Letztemale wird hit lassen. „Introduktton von Weigl.“ „Großes (nner (Es dur) für Pianoforte, Sr. Majestät dem Koni zugeeignet,“ componiet und vorgetragen von Herrn
Moscheles. „Aria der Rezia,“ aus der Oper Obere
von E. M. v. Weber, gesungen von Ser Köͤnisl. S gerin Mas. Schulz. Auf Begehren: „Variatish sber den Alexansermarsch,“ fuͤr Pianoforte, mit
chesterbegleitung, componirt und vorgetragen von Hel J. Moscheles. Hierauf: „Joconde,“ oder: „ Abentheurer,“ komische Oper in 3 Abtheilungen, h Tanz, nach dem Franzssischen des Etienne. Musikd Nicolo Ifon ard. (Mad. Seidler: Hannchen.) 3. schen dem ersten und zweiten Akte: „Freie Fan tasie
Pianoforte,“ vorgetragen von Herrn J. Moschelet.
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? 5. Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.
Nedacteur John
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 22. Nov. S. M. haben den Herzog von mours, zweiten Sohn des Herzogs von Orleans, zum hbersten des ersten Jaͤgerregiments ernannt.
Der Moniteur enthalt eine Koͤnigl. Ordonnanz, streffend die Oberaufsicht und die Verantwortlichkeit k Generaleinnehmer. Diese werden hierdurch fuͤr die bschaͤftsfuͤhrung der Untereinnehmer verantwortlich ge— 6. und muͤssen fuͤr jeden etwanigen Defekt selbst sistehn.
Die Zeitung, der Leuchtthurm, welche in Havre er— keint, meldet, daß die haitische Regierung beabsichtigt, ssterm 4. Oktober fuͤr den Werth von ungefahr A Mil— nen Franken auszugeben. Dies wird durch eine in nt au-Prince zu errichtende Disconto und Zettelbank sufinden, deren Aktien auf 100 Piaster festgestellt sind, mä die weder Handel noch Assekuranzgeschäfte wird men duͤrfen.
Die vorgestern erfolgte feierliche Aufnahme von sinf neuen Mitgliedern des Koͤnigl. obersten Gerichts— sofs und von zwei Substituten des General-Prokurators st durch die Registrirung der Gnadenbriefe von 12 Ver, nrtheilten verherrlicht worden, welche auf den Antrag hes General-Advokaten Jaubert in Gegenwart der Be— gnadigten statt fand.
Fuͤnfprocentige Rente 100 Fr. 5 C. — Dreiprocent.
E. ; London, 17. Novbr. Der Koͤnig wird heute hier
erwartet; morgen wird Se. Maj. im St. James-Pa—
last Kabinetsrath halten, um die wesentlichen Punkte der Parlaments Eröffnungsrede zu genehmigen und den Bericht des Recorders uͤber die in den letzten hiesigen Assisen gesprochenen Todesurtheile anzuhoͤren.
11380 Mann bestehende verbuͤndete Armee.
Wir haben heute Lissaboner Blätter bis zum 4. d. erhalten. Die Insurrektion scheint in Algarve gaͤnzlich unterdruͤckt zu sein. Lord Beresford's Ankunft in Lissa— bon am 1. d. hatte viel Aufsehen gemacht, da nur we— nige Personen darum wußten. Man glaubte, der Zweck seiner Reise sei, die Organisation der Portug. Armee zu bewerkstelligen.
Es heißt, der Kanzler der Schatzkammer werde, um das Defiecit zu ersetzen, weder Schatz kammerscheine fun— diren, noch eine Anleihe machen, sondern einen Theil des Tilgungsfonds angreifen.
Ueber die Niederlage, welche (wie bereits kuͤrzlich gemeldet worden) die Aschantihs neuerdings erlitten ha— ben, enthalten unsere Blaͤtter folgendes Naͤhere: Schon seit langerer Zeit hatte dieses kriegerische Volk durch große Ruͤstungen seine Absichten zu erkennen gegeben, die Offensive wieder zu ergreifen, sich alle bis zur See⸗ kuͤste wohnende Voͤlkerschaften zu unterwerfen und selbst die Brittische Besitzung Acera anzugreifen. Die Ober— häupter, Verbuͤndeten Englands, wandten sich in dieser gefahrdrohenden Lage an Oberst Purdon, den Interims— befehlshaber von Cap Coast, baten um Gewehre und Schießpulver, und versprachen 12,9000 Mann unter Waffen zu stellen, so wie eine gleiche Quantitat Ge— wehre und Schießpulver, als die ihnen zu bewilligende, zu kaufen. Oberst Purdon nahm dieses Anerbieten an, und die Koͤnige von Aquimbo, Aquapim, Aikim, Assin Tuful und einige andere Haͤupter stellten die stipulirte Mannschaft, welche in 5 Brigaden eingetheilt wurde. Zwei starke Observations-Corps deckten beide Flanken. Als Reserve-Corps wurden von den Ansiedlern, Kaufleuten und andern so viele, als nur zusammengebracht werden konnten, aufgestellt. An regelmäßigen Truppen hatte die ganze Armee nur 80 Mann mit 4 Feldstuͤcken. Am 29. Juli marschirte Oberst Purdon aus Acera und nahm am 6. August seine Stellung in einer weit ausgedehnten Ebene ein. Am darauf solgenden Tage, am T., ruͤckte die 25000 Mann starke Aschantih⸗Armee unter ihrem Koͤ—⸗ nige vor und begann um halb zehn Morgens mit vie— lem Ungestuͤm einen allgemeinen Angriff auf die aus Die Schlacht begann von beiden Seiten mit vieler Hartnäckigkeit, und nach Verlauf einer Stunde wich der linke Fluͤgel der Brittischen Schlachtordnung und die Verbuͤndeten flohen aus einander. In diesem kritischen Augenblick ließ Oberst Purdon die aus den Koͤnigl. Truppen be— stehende Neserve vorruͤcken und ein moͤrderisches Feuer auf den Feind spielen, den durch die auf ihn geworfe— nen Racketen ein panisches Schrecken ergriff. Oberst Purdon benutzte diesen Eindruck und durchbrach das feindliche Centrum, die Feinde nahmen nach allen Sei—
ten die Flucht, und der Ausgang der Schlacht war gluͤcklich entschieden. Der Verlust von Brittischer Seite