1826 / 284 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und die Wohlfahrt, wie das Gluͤck meiner Unterthanen zu befoͤrdern.“

Gestern Nachmittag machten Se. Maj. Ihrem Koͤ— niglichen Bruder, dem Herzoge von York, einen Besuch und verweilten eine Stande bei ihm.

Gestern Nachmittag um 1 Uhr war eine Zusam— menkunft des Commité der Lords vom Geheimen Rathe Sr. Maj. Ihre Herrlichkeiten blieben bis 3 Uhr bei— sammen. Hierauf war ein Theil der Kabinets-Minister im auswärtigen Amte versammelt und hielt eine zwei— stuͤndige Berathung.

Aus dem Colonial-Amte gingen gestern Abend De— peschen an den Lord⸗-Ober⸗-Commissair der jonischen In— seln ab.

Am 22. d. arbeitete unser Minister in Berlin, Graf Clanwilliam und der Amerikanische Minister mit Hrn. Canning.

An demselben Tage kamen Depeschen von unserm Botschafter in Madrid an, und gingen Depeschen an unsern Botschafter in Constantinopel, Hrn. Stratford Canning, ab.

Diesen Morgen kam Hr. Willock mit Depeschen der Perstschen Regierung vom 19. Sept. an. Dem Vernehmen nach ersucht sie darin die unsrige angele— gentlichst um freun?schaftliche Vermittelang ihrer Strei— tigkeiten mit Rußland.

In der nicht uninteressanten Sitzung des Unter— hauses am 22. d. trug Hr. Wynne darauf an: daß nach dem 23. Februar keine Petition, Privatbills einbringen zu duͤrfen, zugelassen werden; nach dem 19. Maͤrz keine Privatbill zum ersten Mal verlesen und nach dem 14. Mai kein Bericht uber eine Privatbill angenommen werden solle. Diese Resolutionen wurden angenom— men und zum Druck beordert. .

Sir John Biydges uͤbergab eine Petitien von einem Kirchspiele in Kent gegen alle den Roͤmisch katho— lischen noch weiter zu bewilligenden Verguͤnstigungen. Der Baronet bemerkte im Laufe der Rede, mit der er die Ueberreichung des Gesuchs begleitete, daß, wenn die

gesetzgebende Macht nicht schnell ihre Gewalt anwenden, um die bestehende papistische Faction zu unterdruͤcken und allen weiteren Bewilligungen den Zugang zu ver— sperren, zu erwarten stände, daß diejenigen Sitze, die jetzt die Irlaͤndischen Mitglieder inne hatten, sehr bald nicht mit Repraͤsentanten des Landbaues- und Handels—

Interesses jenes Theils des Reichs besetzt sein wurden, sondern mit den Repraͤsentanten der papistischen Priester⸗ schaft.

Lord Althorp trug Resolutionen gegen die Beste— chung bei Parlamentswahlen vor. Er suchte darzuthun, daß seine Absicht dabei einzig und allein die sei, die gegenwärtige Praxis des Hauses hinsichtlich besonderer Fälle von Vergehungen zu bestaͤtigen und zu besoͤrdern. Diese Resolutionen wären bekanntermaßen schon am 26. Mai durchgegangen. Da der Sprecher, Fer durch seine Stimme dafuͤr entschied, aber zugleich gesagt habe, er saͤhe sie bloz als eine Erklarung der Gewalt und Pflich— ten des Hauses an und jede Ungenauigkeit in der Fas— sung konnte verbessert werden, wenn sie in dem neuen Parlament votirt wurden, so hatte er fuͤr noͤthig er ach tet, sie von neuem in Anregung zu bringen. Hr. Wynne erklaͤrte sich gegen die Resolutionen, weil sie mancherlei wesentliche Unbequemlichkeiten mit sich führen wuͤrden, denen die gegenwartige Praxis, nach der Grenville-Aet nicht unterworfen wäre. Hr. Peel bewies kurz, aber gruͤndlich, daß es unpassend sei, die Resolutionen anzu— nehmen, nicht weil das Haus der Gemeinen gegen das Princip sei, welches in denselben anerkannt wurde, son— dern weil sie zur Erreichung des dabei beabsichtigten Zwecks unzureichend wären. Hr. Scarlett stimmte in fo fern mit diesen seinen beiden genannten Vorgaͤngern

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Resolutionen zuruͤckwunehmen und sie nachstens in en ichten Zoͤlle zu erheben. Das Prinzip, wonach die Form, welche dem Zweck, den sie alle im Auge hin süster bei dem Zoll verfuhren, war folgendes: Laut foͤrderlicher wäre, wieder in Antrag zu bringen, m. Parlaments, Akte sollte der Zoll, wenn der Hafer uber sich Lord Althorp auch verstand. Sh. kostete, stehend 2 Sh. and außerdem 2 Sh. fuͤr In der gestrigen Sitzung des 9berhauses f äasten drei Monate sein. Dies letztere beliebte inan, nichts von Bedeutung vor. Im Unterhause theilte ane übermäßige, die Bedurfnisse des Landes uͤber— Sprecher die Antwort des Königs auf die Adress Lende Zufuhr zu verhindern. Doch diese war nicht zu Hau ses mit. Se. Maj. sagten: Ich danke Ihnen chten; die Erndte war kaum eine halbe gewesen. Ihre leyale und ehrerbietige Addresse; ich rechne verml Minister mußten also die Einfuhr moͤglichst befoͤrdern. ungsvoll auf Ihre Liebe und Unterstuͤtzung und 9 Zoll konnte wohl nicht mehr als 2 Sh. betragen; koͤnnen sich fest überzeugt halten, daß Ich fortsess l man A4 Sh. gesetzt, so würden viele mit der Ein— werde, die Ehre und das Interesse dieses Landes bis zum 15. Nov. gewartet haben, wie es bei den recht zu halten, auswärts den Segen des Friedens N g00 Quarters eingeführten Weizens mit nicht we— im Innern die Wohlfahrt aller Elassen Meiner Um r als 150,000 Q. geschehn ist. Somit ist, meines thanen zu fordern und zu vermehren. „Dann las h chens, das Verfahren der Minister vollständig ge— Wynne den Tractat zwischen dem Koͤnige von Avam ffertigt. Ich habe nur noch den Vorschlag zu ma— der Brittischen Regierung in Indien vor. Ein Ani „daß der in dem Geheimerathsbefehl bestimmte des Hrn. Abereromby, wegen des Fleckens Tregöll bis zum 15. Februar fortdauern inge, wo die naäch— wurde nicht naͤher besprochen, sondern ausgesetzt. En Durchschnittspreise festgesetzt werden, und bis da— lich trug Hr. Huskisson darauf an, das Haus solle J gegen Erlegung des bisherigen Zolls, auch die in eine Committee verwandeln, um die Korngesetz ihr ausland. Getreides zu gestatten. Die Gründe Erwägung zu ziehen. Einer der Hauptgruͤnde, sagte s Vorschlags beduͤrfen keiner weitern Auseinander— demnaͤchst, weshalb das Parlament zu dieser ungewisssig. Wenn der Preis in der Erndtezeit 30 Sh. lichen Zeit zusammenberufen wurde, ist die Freisprech so kann man in dieser Jahreszeit wohl kein Be— der Minister wegen ber Maaßregeln, die sie hinsichtl in tragen, dem Vorschlage beizustimmen. Der der Einfuhr fremden Getreides, durch die Umstände ö des Getreides im Allgemeinen und des Weizens noͤthigt, ergreifen mußten. Es ist solchergestalt unerlf ssondere, der geringe Vorrath von Viehfutter, die lich, die Grunde vorzulegen, welche die Minister a6 Anzahl der Bewohner muͤffen jeden Nachdenken— bewogen. Der Geheimerathsbefehl, welcher die Zilh dazu bewegen. Hr. Huskisson trug dann erstens sung fremden Getreides von ihrer Einsicht abhängseine Indemnitäts- Erklärung fur diejenigen an, machte, war vom 1sten September. Damals waren e zu dem Geheimerathsbefehl vom 1. Sept, gera— meisten der anwesenden Herren im Innern des Lan und darnach gehandelt hätten, und zweitens auf und sie werden nach dem, was sie dort gesehen und gveitere Gestattung der Getreide Einfuhr aus dem hoͤrt haben, bezeugen koͤnnen, daß die Beschaffenhissmde gegen den im gedachten Geheimerathsbefehl der Erndte die ministerielle Maaßregel vollstaäͤndig rech lhnten Zoll. (Hrn. H's in Antrag gebrachte Reso— fertigte. Die eingehenden Berichte daruͤber lautet nen wurden nach kurzen Debatten angenommen.) durchaus uͤbereinstimmend. Ende Juli's und Anfall Ein in Bombay erscheinendes Blatt vom 24. Juni

August's, wo sonst die Preise fallen, stiegen sie. Und it die wichtige Nachricht vom Tode Runjeet Singh's,

ging es fort. Hafer kostete am 4. August 27 Sh. 3 nächtigsten der eingebornen Fuͤrsten, deren Gebiet am 1. Sept. 30 Sh. Dazu kamen die betrübtem M özem der Ostindischen Compagnie in Beruͤhrung ist. richte aus dem Norden von Europa. Die Nachfra heißt zugleich, daß zwei seiner Soͤhne um die Herr— nach Hafer nahm zu, es stand zu befuͤrchten, da es kämpfen. Ohne Zweifel wird man sich ins Mit— Viehfutter fehlen wurde, und die Minister konnten külegen, die Verhaͤltnisse in Ordnung bringen nen Augenblick mehr zaudern. Die um dieselbe Zeit einlu durch Tbeilung der Macht die Gefahr für unsere fenden Nachrichten aus Lancafhire uud Irland mußt wangen mindern. Der dritte Sohn Runjeets's soll nicht bloß Besorgniß, mußten beinahe Verzweiflung egal geblieben sein.

regen. Dazu kam die gegruͤndete Furcht, daß die Ker Aus den neuesten Nachrichten aus Ostindien geht toffel⸗Erndte sehr schlecht ausfallen wuͤrde, die zum Gluͤch hervor, ob die zweite Terminalzahlung des birma, spaͤter, nach eingefallenem Regen, noch so reichlich aufn Tributs abgetragen ist ober nicht; wohl aber, schlug. So lange ich mich zu erinnern weiß, befankter König von Ava in einem hohen Ton zu seinen sich das Land in keiner beunruhigenderen Lage. Dithanen spricht. Er versichert sie, daß er nur aus. Besorgnisse wurden nicht wenig vermebrt durch die Aue dem Kriege ein Ende geuacht und den Fremd— sicht auf eine schlechte Heu⸗Erndte. Hätte man mit C6 den Abzug gestattet habe, und da er wisse, daß oͤffnung der Hafen bis zum 15. November gewartet, erordentlich arm wären, so hatte er ihnen, um dieselbe gesetzlich statt finden sollte, so wären die Fol Raubsucht und Gewaltthaͤtigkeitshandlungen zu nicht zu berechnen gewesen. Haͤtten die Minister gezassen, einige Lacks Rupien gegeben.

dert, sie waͤren der Gunst des Monarchen, sie wan hie Liverpoel Commercial-Chroniele will berechnen, des schoͤnen Vertrauens unwerth gewesen, welches min diesjaͤhrige Hafer-Erndte in England anstatt zu den Ministern der Krone hat, wenn das Parlamenssich nur auf 15, und die diesjährige Gersten— nicht versammelt ist. Es war nur die Wahl zwischesl in England anstatt auf 12 nur auf 7 Mill. Verletzung des Gesetzes und Hungersnoth. Ich möüshn belaufe.

jedech noch auf die Art und Weise aufmerksam machen it dem diesen Morgen angekommenen New-Yor— wie die Minister zu Werke gingen. Das einzufuͤhrennsicket haben wir nicht ein Wort Nachrichten aus Getreide wurde mit einem Zoll belegt, d. h. dem GoasMmeriea erhalten.

heimerathsbefehl zufolge mußten diejenigen, welche Gaßkens. zu Aufange 834, dann 8sV, spaͤter 837, ; fuͤr treide ein fuͤhrten, sich anheischig machen, einen bestimm Rag und 84 fuͤr Januar.

ten Zoll zu bezahlen, im Fall derselbe von Seiten desßtockholm, 21. Nov. Die Staatszeitung ent, Parlaments genehmigt wuͤrde; es wurden deshalb Ver sein Circular Sr. Majestaͤt an mehrere Landshoͤf— schreibungen abgefaßt und die gewuͤnschte Indemnitaͤts, worin Hoͤchstdieselben diesen befehlen, arbeitsfaͤ— Acte muß nicht bloß die Partheien freisprechen, welchekrme Leute in den Provinzen, denen es, des statt— zu seiner Zeit die Verantwortlichkeit jener Maoßregelknen Mißwachses halber, schwer fällt, ihren Unter, übernahmen, sondern auch die Krons ermaͤchtigen, dien verdienen, so viele als moglich bei den verschie—

überein, daß er dem Lord rieth, vor der Hand seine

denen Arbeiten anzustellen, die auf Kosten des Staats unternommen werden. Der Comet will wissen, Se. Maj. haͤtten aus demselben Grunde befohlen, 600 Per— sonen in der Hauptstadt zur Verschoöͤnerung des Thier— gartens zu verwenden.

Agenten des Pascha von Aegypten haben bei unse— rer Regierung um Erlaubniß angehalten, mehrere Fte⸗ gatten auf den Schwedischen Werften erbauen lassen zu durfen, es ist ihnen aber abgeschlagen worden.

. Von Seiten der hiesigen Griechen-⸗Committee sind dieser Tage wieder 5550 Fr. an die Griechen Cemmit— tee in Paris uͤberschickt worden.

Stockholm, 24. Nov. Se. Maj. haben gestattet, daß die stegerpflichtigen Grundbesitzer, welche den Gesetzen zu folge ihre Abgaben theils in Geld, theils in Getreide zu lei⸗ sten haben, selber wählen durfen, in welcher Weise sie dies-den bezahlen wollen. Soll die Getreide⸗Abgabe in Geld entrichtet werden, so muß dies nach den von Sei— ten der Provinzial⸗Deputation (Markegaͤngen) bestimm— ten Preisen geschehen.

Eine K. Kundmachung vom 22 d. M. lautet, wie folgt: „Wir u. s. w. thun kund, daß, da ein fortwäh— render Wassermangel das Mahlen ziemlich allgemein er— schwert, in Folge dessen der Mehlpreis uͤber das gewöhn— liche Verhältniß zum Getreidepreise gestiegen ist, Wir unter diesen Umständen fuͤr gut gefunden, zu erlau— ben, daß, von der Bekanntmachung dieses an bis den 1. April naͤchsten Jahres, Roggenmehl vom Auslande gegen einen herabgesetzten Zoll von 2 Rthlr. Schwed. Banco fuͤr 12 LPfo., nesst den ubrigen Abgaben laut bestehenden Verordnungen, moͤge eingefuͤhrt werden konnen.“

Copenhagen, 25. Nov. Die hiesige Skilderie theilt eine Uebersicht der Bevoͤlkerung des Daͤnischen Reichs mit, nach welcher sich dieselbe zu Anfange dieses Jahres auf 1,171,278 Seelen in Daͤnnemark selbst, 323,225 im Herzogthum Schleswig, 401,520 im Her— zogthum Holstein und 35,000 im Herzogthum Lauen— burg, zusammen auf 1,931,023 Seelen belief. Hiezu kommen noch 50, 000 auf Island?, 5200 auf den bewohn⸗ ten Faeroeer Inseln, 5000 auf Gröoͤnland und 46,600 auf den drei Westindischen Juseln, St. Croix, St. Tho— mas und St. Jean.

Dasselbe Blatt enthalt einen laͤngern Artikel zur Beruhigung mancher hiesigen Einwohner, die bei dem plotzlichn Steigen der Kornpreise auf hiesigem Platze ein allzuhohes Steigen derselben befürchteten. Man er— sieht aus dtesem Artikel, daß sich hier die Ausfuhr von Getreide nicht mehr der Muͤhe lohnt. Auch wird be— merkt, daß die Kornpreise auf den groͤßten Handels— platzen an der Ostsee: Danzig, Koͤnitsberg, Liebau, Riga, so wie anderwärts: in London, Amsterdam ze. niedriger sind, als in Copenhagen, wie aus den Preis⸗ Couranten saͤmmtlicher genannter Oerter vom 14. 8. er— wiesen wird. .

Nach einer Bekanntmachung des hiesigen Magistrats werden 20,00 Tonnen Roggen fuͤr Rechnung der Stadt— kasse aufgespeichert werden. . ö

Hamburg, 30. Nov. In Bezug auf die am 25. d. hieselbst staͤttgefundene Feier der 50 jaͤhrigen diploma— tischen Residenz des Hrn. Grafen v. Grote in Ham⸗ burg, tragen wir noch Folgendes nach:“

Fruh Morgens ward dem Jubilarius durch das Hautboisten Corps des Hamburger Militairs eine Musik gebracht. Kurz darauf erhielt derselbe ein huldreiches Kabinets-Schreiben Sr. Maj. des Königs von Preußen, nebst den Insignien des Schwarzen Adler Ordens. Zu dem im Stadthaufe veranstalteten Feste ward der Herr Gefandte u einem vierspännigen Wagen, welchem zwet Gensd'armen vorauftitten, abgeholt. Als er in den Wagen stieg, ward ihm von dem versammelten Volke ein dreimaliges Hurrab gebracht, und Abends war die

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