1826 / 287 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 07 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

ö Muͤn ster, 20. Nobr. Monat das Schulhaus neu berg der Bau einer neuen eingeweiht. Zu Werne, spielen Olfen,

a n d.

Zu Oer wurde im vorigen eingerichtet; zu Sassen Maͤdchen schule vollendet und e, Senden, und in den Kirch

Lüdinghausen und Seppenrade wurde der Bau neuer Schulhaͤuser theils eingeleitet, schen betrieben. .

In einem Torfmoore im Krsp. Me seit Menschengedenken in die Male ganz ausgetrocknet ist, fen, welch- sich durch gaͤnzlich es Absterben des Grases auszeichneten. Bei der Nachgrabung fand man unter jedem setaer Streifen in einer Tiefe von J bis 1 Fuß ernen Eichbaum vollkommen erhalten, aber so schwarz wie Ebenholz. Mehrere derselben, wevon einer gegen bo Fuß Laͤnge hatte, sind zu Tage gefordert und werden zu Zimmer- und Tischlerarbeit benutzt.

ttingen, das sem Herbste zum ersten bemerkte man lange Strei,

Nekrolog.

Am 15. November starb zu Teplitz in Boͤhmen Frau Caroline Friederike von Berg, geborne von Haͤseler, Oberhofmeisterin Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Herzo⸗ gin von Cumberland. Nur von einer Enkelin begleitet, fern von allen andern Gegenstaͤnden ihrer Anhaͤnglich keit und Liebe, außerhalb des Vaterlandes, dem sie von ganzer Seele anhing, fand sie in der Fremde statt Ge—

nesung, den Tod.

Je weniger ihr Gesundheitszustand bedenklich er— schienen war, desto schmerzlicher traf die ploͤtzliche Nach, igen, die durch Bande des

richt ihres Todes alle diejen Blutes, der Liebe, der Dankbarkeit, der Verehrung oder der Freund schaft mit ihr verbunden waren, vor allen ihre einzige Tochter, ihren Schwiegersohn, ihre Enkel, ade ihre zahlreichen Freunde und Verehrer, ganz heson ers der auch die erhasene Fuͤrstin, welcher sie zuletzt aasschließlich anzehorte, und die schon lange sich gewohnt hatte, in ihr eine werthe Freundin zu lieben und zu ehren. Unsere westlichen Nachbaren bewahren das Anden—

ken ausgezeichneter Frauen des Privatstandes, welche in den Epochen geistiger Regsamkeit durch eigenen Geist und durch ihr Verhältniß zu den merkwürdigsten Zeit genossen Einfluß auf Sitte, Geschmack, Bildung und Gestalt des geselligen Lebens ausgeuͤbt haben; und auf dem dunkeln Higntergrunde der verhängnißvollsten Zeiten Frankreichs erheben sich einzelne Frauengestalten, die du nch eufopferunasvolle Hingebung an die Personen Koöͤnigshauses sich den unsterb⸗

und das Mißgeschick des lichen Ruhm der Treue bei der Nachwelt verdient ha⸗ us sich eine Frau in beien

theils

gen, theilte sie den Schmerz aller Edlen uͤber d hangniß der Zeit auf eine Weise, die eben Uneigennuͤtzigkeit ihrer Vaterlandoliebe, die keit ihrer Treue, als den Glauben an ein Vorsehung und folglich den ungebeugten Hoffnung bewies.

Fruͤher schon, da zu faͤlli ewigten Koͤnigin Luise naͤher diese ihren Werth und schenk Zunetgung, we

as so sehr d Beharrliq e waltenz

erkannt Vertrauen un

narchin selbst ;. Wh in Pre

eine

schoͤnen Namen

sie zu J hung aller eigen, berg nach, wo s ie Person der 7 ue beweisen konnte auf dem Sterbel

mit Hintanse fe nach Koͤnigs aͤnglichkeit fuͤr d rgebenheit und Tre welche sie bis ans Ende und noch ger Ihrer Majestaͤt bewaͤhrt hat. Ihr ward die schmen liche aber erhebende Genugthuung, die Pflege der le den en Koͤnigin mit der geliebten Schwester Ihrer Ma sestaͤt theilen zu durfen, und als es der Vorsehung ge fiel, der Erde eine ihrer herrlichsten Zierden abzufgt dern, hatte die Gemeinschaft der Sorge und des Schmerz und das Beduͤrfniß des Trostes ein Verhaͤltniß geknpft in welchem beide ein Vermaͤchtniß der Verewigten e kennen mußten und worin nachmals die edle Fuͤrsti eben so sehr die Fulle ihres Vertrauens, als Fran vo Berg den Reichthum ihrer Treue zu beweisen Gelege ö. ö

enn die Treue war der Grund ug ihres Wesen

und alle Bestandtheile dieser Tugend . in ihr . einigt: Uneigennuͤtzigkeit, Aufopferung, Beharrlichkei und jener Edelmuth, welcher am festesten am Freund haͤlt, wenn die Ungunst des Geschicks auf ihr gefalle ist. Und wie die Treue dann im glanzendsten Lichte s zeigt, wenn sie nicht blos an Personen, son dern a Grundsaͤtze und Ueberzeugung sich heftet, so erwies s sich ver allen bei Frau von Berg in dieser ehr wuͤrdige Gestalt. Unerschuͤtterlich fest in allem, was sie f wahr, recht und gut erkannte, Feindin alles Unwüldi gen und Gemeinen, lebte sie in einer Welt edler Em pfindungen, die in einem solchen Vereine selten wiebe gefunden werden durften. Sie war cheistlich fromm großmuͤthig, freigebig, huͤlfreich, wohlthaͤtig und immer zart und schenend gegen alle, die ihre Huͤlfe in An loruch nahmen; aber den ganzen Inbegriff ihrer Liebe ö en, ,, und zaͤrtlicher Besorgniß kenne och nur diejenigen, die ihr naͤ nzugehoren da Gluͤck gehabt haben. . Sie vergaß sich selbst und lebte nur fuͤr andere und darum verdient auch sie nicht vergessen zu werde

ben. Wenn jemals unter u Beziehungen ahnliche An spruͤche erworben hat, so war es Frau von Berg. Vielseitige Bildung und ein reg wuͤrdigen, selbst die ernustesten Richtungen des Geistes und des Talents, brachte sie fruher in ein näheres Ver⸗ haͤltniß zu den ausgezeichnetsten Mannern des Jahrhun derts. Freundin von Gleim, den beiden Jacobi, Clau, dius, Voß, den Gebrüdern Stolberg, Herder, Gothe, Wieland, Jean Paul, Johannes Muͤller, und vielen Anderen bildete sie nachmals hier in Berlin einen Ber, einigungspunkt des regsten und geistreichsten Lebens und

Strebens.

Aber das Ungluͤck der Jahre 1806 und der nachsolgenden Zeit sollt? das reichbegabte Gent ih der Frau von Berg noch würdiger offenbaren. Gewohnt den Nuhm des Preußischen Namens und das Geschick des Koͤnigshauses auf gleiche Weise im Herzen zu tra—

er Antheil fuͤr alle

1807 und

und im Andenken anderer fortzuleben. Und das wit sie bei den Ihrigen, bei ihren Freunden und Bekann ten, bei allen, denen sie wohlgethan, bei den vielen lauchten und hoͤchsten Personeir, von denen sie hoch un werth gehalten ist und vor allen bei ihrer trauernder Gebieterin, die in ihr eine langbewaͤhrte, er geben Freundin beweint.

Se starb an zuruͤckgetretener entzuͤndlicher Gicht Ihr Tod war sanft, sie glaubte einzuschlafen und ve

schtes, nachdem sie wenig Wochen zuvor das bbste Jah vollendet hatte.

Königliche Schauspiele—. Mittwoch, 6. Nobr. Im Schau spielhause: „Di Treibhausblumen,“ Schauspiel in 4 Abtheilungen, vo

Adalbert vom Thale. Und: „Die Mißverstaͤn dnisse⸗ Lustspiel in 1 Aufzug.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John.

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hrer M.

Freußische St

aats - Zeitung.

M 287.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Angekommen: Der General-Major und Kom— ndeur der 6. Landwehr-Brigade, v. Thile 1, von srleber ? ö. 8e 6 gznigl. Großbrittanische außerordentliche Ge, te und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, b Clanwilliam, von London.

Abgereist: Der Koͤnigliche Polnische General— ft. Meister und Polizei, Direktor, Staatsrath Graf n Sum ins ki, nach Warschau. :

Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets⸗-Kourier Ret—⸗ „nach Wien.

Zeitungs— Nachrichten.

Ausland.

Paris, 30. Nov. Ein hiesiges Blatt meldet, daß kin Regierungssystem unserer Colonien eine wesentliche Van derung bevorsteht; in dem mehrere Ordonnanzen dort publtrzirt werden sollen, welche die dortige Gesetzgebung öbessern Einklang mit der des Mutterlandes zu brin— hen bestimmt sind; das franzoͤsische Civilgefetzbuch und he Civil, und Handelsgerichtserdnungen sokllen naͤmlich, sntein igen durch die Sitten, Gebraͤuche und Lage der Colo— sien noͤthig gemachten Aen derungen dort, in Kraft treten. srner sollen die so wohlthaͤtigen Einrichtungen der Frie snsgerichte, des Hypothekenwesens und des Enregistre⸗ nsents dort eingefuhrt werden. Im Marineministerio ßird gleichfalls ein Ordonnanzentwurf ausgearbeitet, im den franzoͤsischen peinlichen Coder und die Crimi— slgerichtsordnung fuͤr die Colonien anwendbar zu machen.

Die Mission, welche unter der Leitung des P. puyon in Brest stattgefunden hat, ist bekanntlich die ßeranlassung zu mehreren unangenehmen Auftritten ge⸗ sesen: mehrere junge Leute forderten mit Ungestuͤm im heater die Aufführung des Scheinheiligen von Moliere, kam zu Thaͤtlichkeiten und 19 der Ruhestoͤrer wurden Kshaftet. Diese Vorfaͤlle lenkten die allgemeine Auf erksamkeit auf deren Schauplatz und Veranlassung. Ner Cour. fr. ließ es sich namentlich sehr angelegen— lin, das Verfahren der Missionaire zu tadeln, und ssoßte, die Mission koste dem Kirchenfonds gedachter Stadt an 10,000 Fr., außer 12 bis 16909 Fr., welche die Missionaire als Entschaͤdigung fuͤr Reisekosten erhal— ten hatten. Dies Blatt ist aber gegenwärtig genoͤthigt worden, ein Schreiben der Kirchen Vorsteher der

dersacher zu versoͤhnen, nicht aber zu erbittern,

Berlin, Donnerstag, den 7ten December 1826.

aufzunehmen, worin die Unwahrheit aller dieser Be— hauptungen bewiesen wird.

Lady Cochrane, welche, auf ihrer Reise von Lau— sanne nach Marseille, durch Livorno gekommen ist, wurde dort von den zahlreichen Griechen, welche diese Stadt bewohnen, mit den groͤßten Freudensbezeigungen empfangen. Man sagt sogar, sie sei auf ihrer Weiter— reise nach Pisa von 500 Griechen zu Pferde in ihre: Nationaltracht begleitet worden.

Fuͤnfprocentige Rente 99 Fr. 90 C. Dreiprocent. 71 Fr. 35 C. ;

London, 29. Nov. Bei dem vorgestrigen Lever Sr. Maj. des Koͤnigs waren anwesend: die Gesandten und Minister von Oesterreich, Frankreich, Rußland, Preußen, den Niederlanden, Daͤnenark, Schweden, Vaiern, Sachsen, Wuͤrtemberg, Sardinien, Sieilien, Spanien, Portugall, Hannover; ferner der eolumbische, der nordamerikanische, der mexicanische und der brasili⸗ sche Gesandte, auch der Geschaͤftstraͤger der Republik der vereinigten Provinzen vom La Plata. Im Uebri⸗ gen befanden sich unter den Sr. Maj. vorgestellten Personen 7 Herzoͤge, 11 Marquis, 22 Grafen, 6 Vis— counts und 23 Lords.

Folgendes ist der vollstaͤndige Inhalt der (gestern erwähnten) Adresse der Kirche von England:

Wir, Euerer Maj. gehorsame Unterthanen, der Erzbischof und Bischoͤfe, und Geistlichkeit der Provinz Kanterburry, in einer Synode versammelt, bringen Ew. Maj. die Versicherungen unserer Ergebenheit und unverbruͤchlichen Treue gegen Euerer Maj. Person und Regierung ehrerbietigst dar. Der Schutz, welchen Eu⸗ ere Maj. zu allen Zeiten uͤber die vereinigte Kir— che von England und Irland erstreckt hat, er— heischt unsere aufrichtigste und waͤrmste Erkenntlichkeit. Dankbar fuͤr das Vergangene, bitten wir demuͤthig um Fortdauer derselben schuͤtzenden Macht; denn, gewiß, Sire, nie war in der Geschichte unserer reformirten Kirche eine Periode, welche dieselbe dringender erheisch⸗ te; wir moͤgen unsere Aufmerksamkeit auf die offen ba⸗ ren Feinde der Christenheit richten, oder auf diejenigen, welche, sich zum christlichen Glauben bekennend, aͤm sig bestrebt sind, zu verkleinern und herabzusetzen die Kirche von welcher Euer Majestaͤt, unter Gott, das Haupt ist, und welche, wir behaupten es zuversichtlich, nach dem Musterbilde der fruͤhesten und reinsten Zeiten des Chri⸗ stenthums gebildet ist. Es ist umnsere Pflicht, Sire, die Einrichtung in dem Geiste zu vertheidigen durch wel⸗ chen sie Deleitet zu werden bekennt, mit Ruhe, Maͤßi⸗ gung und Festigkeit, indem wir unsere , irs⸗ e zu übe en, nicht aber ruhmredig uͤber sie zu triumphi— , hr Sire, bei dieser Einsicht unserer Pflicht koͤnnen wir Euerer Majestaͤt die gerechten Be—

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